Diesbezüglich kann ich mich den Ausführungen des Kollegen Müller hier vollumfänglich anschließen, was Ihre thematisch bedingten Meinungsänderungen anbelangt.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, lassen Sie mich zwei, drei Punkte aus meinem Blickpunkt ansprechen. Erstens fand ich es sehr bemerkenswert und ich begrüße es, dass die CDU im Jahr 2017 erkennt, dass der Wintertourismus, der 2008 angedacht gewesen ist, vielleicht aus den klimatischen Bedingungen heraus, denen wir uns stellen müssen, nicht die Zukunft ist. Das finde ich sehr gut. Wir haben hier auch andere Phasen erlebt. Herr Bühl, Sie wissen, dass auch Ihr Bundestagsabgeordneter noch nicht auf Ihrem Wissensstand ist, aber Sie können ihn über Ihre Erkenntnisse informieren. Ich kann mich an vielen Punkten anschließen. Ihr vor Ort tätiger Bundestagsabgeordneter will den Bereich Alpin ausbauen, was sehr fraglich ist gerade im Bereich eines Wasserschutzgebiets, das sich bei uns in der Region befindet. Dies ist nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch-infrastrukturell mehr als fragwürdig. Ich denke, damit kann man jetzt beruhigt umgehen, weil Sie einen direkten Draht haben und Sie werden Ihre Erkenntnisse mit ihm teilen. Vielleicht kommt es zu Erkenntnisgewinn.
Lassen Sie mich zwei Dinge sagen, die mich an Ihrer Rede zum Nachdenken gebracht haben. Darüber müssen wir im Ausschuss reden. Ich fand den ersten Ansatz, den Sie gebracht haben, bedenklich, unser Mittelgebirge als Vorraum zur Skifahrlernregion – ich interpretiere Sie frei – zu definieren. Man lernt bei uns das Skifahren und wenn man es kann und die gute Technik hat, fährt man in den alpinen Raum und gibt dort richtig Geld aus. Wir sind zwar das Land des Kindergartens, ob wir unbedingt den Thüringer Wald zum Land des Skikindergartens machen sollten, ist fraglich. Ich will Ihnen das bloß mitgeben, denn wir werden im Ausschuss weiter darüber reden.
Lassen Sie mich bitte noch einen zweiten Punkt anbringen. Der Kollege Müller hat alles zur ökologischen Betrachtung des Themas „Schneekanonen“ beigefügt, was man in die Diskussion einbringen kann. Ich möchte noch einen Aspekt bringen. Ich habe neulich in einer Statistik aus dem alpinen Raum gelesen – dort muss auch massiv mit Schneekanonen gearbeitet werden –, dass sich die Zahl schwerer Verletzungen durch den Einsatz der Schneekanonen massiv erhöht hat und es sich inzwischen um massive Brüche handelt, weil ein Sturz auf eine Piste, die mit künstlichem Schnee bearbeitet worden ist, körperlich zu mehr Verletzun
Zu dem Ansatz, das von 2008 stammende speziell auf die Frage „Wintertourismus“ ausgerichtete Konzept fortzuschreiben – ist dies sinnhaft oder nicht? – schließe ich mich den Ausführungen des Kollegen Korschewsky an: Nein, es ist nicht sinnhaft, sondern es muss eine allumfassende Betrachtung, die wir in den von ihm angesprochenen Konzepten haben, weitergeschrieben und weitergeführt werden.
Ich sage Ihnen auch, warum, Herr Bühl. Ich wiederhole das dann im Ausschuss noch einmal. Ich sage Ihnen, warum das aus meiner Sicht so ist: weil sich der Wintertourist kurzfristig entscheidet. Das haben Sie in Ihrer Rede hier auch erwähnt. Er guckt hinaus und sagt, Wetter schön, Schnee vorhanden, ich fahre. Der Tourist, der andere Angebote auswählt und nicht sagt, jetzt habe ich da gebucht und dann ist der Kunstschnee da und da nehme ich die Loipe, ist nämlich genau nicht der, der wegen des Kunstschnees noch die Loipe benutzt, sondern der will tatsächlich Schnee. Wir brauchen einen Touristen, der die Vielzahl der pluralen Angebote, die der Kollege Korschewsky hier vollumfänglich aus den Bereichen Kunst, Sport, Wellness, kulinarische Angebote und Menschen-kennenlernen-Angebote angesprochen hat, bei uns finden möchte. Der kommt trotz des Wetters, trotz Nebel, trotz wenig Schnee. Genau an dem Punkt müssen wir arbeiten.
Das ist die Kunst, daran zu arbeiten, um diese Einbrüche, wie wir sie durch den Biathlon hatten, abzufedern, um langfristig auch etwas zu entwickeln. Das Problem war nicht nur Ilmenau. Das ging bis Arnstadt. Unsere Hotels standen genauso leer. Ich weiß, wovon ich spreche. So etwas ist ein Riesendesaster und trifft die Region massiv. Wir haben in unserer Region sehr viel. Wir haben Bach, wir haben Goethe. Wir haben andere Dinge, die ganzjährig noch nicht dort in der Vermarktung sind, wo wir sie gern haben wollten oder haben könnten. Ich spreche da jetzt aus meiner Sicht, ich denke, auch für Sie. Aus dem Grund ist es richtig und wichtig, dass wir Ihren Antrag überweisen, dort reden. Wir wollen das Gleiche, nämlich eine Stabilisierung dieses Marktbereichs unter den bestmöglichen Voraussetzungen und eine Weiterentwicklung. Da müssen wir uns abgleichen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, lassen Sie mich noch zwei Dinge sagen. Das Thema „Schneekopf und Alpin-Ski-Weiterentwicklung“, dazu habe ich mich geäußert. Ich freue mich darauf, dass ich dauerhaft nicht mehr lesen muss, dass Herr Schipanski dieses in der Presse fordert, und darf noch einmal kurz auf das Rennsteigshuttle hinweisen – ein Erfolg. Da noch einmal meinen ganz, ganz herzlichen Dank zum einen an die Akteure,
die mit mir über Jahre im Kreistag dieses eingefordert haben, auch schon in der letzten Legislatur, das sind hier viele, aber auch noch mal meinen herzlichsten Dank angefangen beim Ministerpräsidenten über das Wirtschaftsministerium, bis zum Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft.
Sie können sich auch beteiligen, wir nehmen Hilfe dankbar an beim Rennsteigshuttle. – Es ist ein Erfolg. Ich möchte hier in dem Raum noch einmal Zahlen nennen. 72.000 Fahrgäste hat diese Bahn transportiert, allein in den letzten Wochen dieses Jahres waren es 4.600. Wenn wir Regionen beleben wollen unter dem Aspekt der Wirtschaft, dann müssen Menschen dort hinkommen. Das Rennsteigshuttle ist natürlich der Grundpfeiler. Ich freue mich ausdrücklich, dass der Kollege Kuschel gestern dem Ilmenauer Stadtrat hier signalisiert hat, dass es vorangeht. Ich freue mich ganz deutlich, dass der Ministerpräsident sein Ja gegeben hat, und bin in Erwartung, dass wir es umsetzen, und bedanke mich bei allen, die sich hier so massiv dafür eingesetzt haben, diesen tollen Infrastrukturteil mit zu erhalten und zu unterstützen. Vielen Dank.
Jetzt hat sich Abgeordneter Kummer auch für den Naturpark zu Wort gemeldet, der Vorsitzende des Naturparks. Sie können gleich selbst noch ein paar Funktionen ergänzen, Herr Kummer.
Vielen Dank, Herr Präsident. Herr Bühl, vielen Dank für Ihre Überlegungen zum Wintertourismus im Thüringer Wald. Es gibt eine ganze Reihe von Menschen, die Überlegungen in der Hinsicht anstreben, die sich auch in der Vergangenheit sehr aktiv in dem Bereich Gedanken gemacht haben, all denen auch einen herzlichen Dank von hier aus. Ich möchte, der Herr Präsident hat es gesagt, aus der Sicht des Naturparks Thüringer Wald ein paar Dinge hier mit anbringen. Ich glaube, was wir auch im Wintertourismusbereich brauchen, ist eine Qualitätsoffensive, eine Verbesserung der Qualität der Angebote. Wir haben in der Vergangenheit sehr, sehr viele Investitionen in touristische Infrastruktur im Thüringer Wald erlebt. Woran es im Regelfall gehapert hat, das war Geld für die Unterhaltung, für die dauerhafte Betreibung dieser Infrastruktur, was dann dazu führt, dass im Laufe der Zeit die Qualität der Einrichtungen abnimmt und dann anschließend auch ein negatives Bild verbreitet. Der Naturpark ist gerade in dieser Hinsicht auf der Suche nach Wegen, um Qualität dauerhaft zu erhalten. Wir waren in dem Zusammenhang vor Kurzem im Odenwald
und haben uns angesehen, wie es zum Beispiel möglich ist, dass Bänke, dass Sitzgruppen, dass die entsprechenden Schutzhütten dauerhaft erhalten werden können. Die machen das, indem sie von der Naturparkverwaltung aus im Naturpark Odenwald drei Leute eingestellt haben, die das dauerhaft unterhalten, die jeden Tag auf der Strecke sind und diese Einrichtungen pflegen. Wir brauchen solche Konzepte, um in Zukunft auch zu wissen, was los ist. Wir müssen sicherlich auch ein Stück weit Infrastruktur zurückbauen, dort, wo in der Vergangenheit zu viel errichtet worden ist und einfach nicht erhaltbar ist. Dies haben sie im Odenwald auch getan.
Der Naturpark hat in seiner letzten Mitgliederversammlung die Landesregierung gebeten, für die touristischen Hauptwanderwege eine Unterhaltung durch ThüringenForst möglich zu machen, damit wir auch die entsprechende Professionalität haben. Solche Dinge müssen gemeinsam diskutiert werden, denn sie kosten Geld und wir müssen klären: Wie lässt sich so etwas finanzieren? Bei der Finanzierung muss auch die Region eingebracht werden. Deshalb gibt es bei uns die Überlegung – und das ist abgestimmt worden mit den anderen „Nationalen Naturlandschaften“ im Bereich des Thüringer Walds, dem Biosphärenreservat Vessertal und dem Naturpark „Schiefergebirge“ –, dass wir die bisher bei uns erstellte Thüringer Wald Card mit einem kostenfreien ÖPNV-Angebot zusammenbringen wollen. Da reden wir nicht bloß vom RennsteigTicket, sondern es gibt auch andere kostenfreie ÖPNV-Angebote im Bereich des Thüringer Walds. Das muss zusammengebunden und soll als Inclusive Card für den Gast zur Verfügung gestellt werden, damit wir hier ein Instrument haben, wie es in anderen Tourismusgebieten ähnlicher Art schon seit einer Weile zur Verfügung steht. Gleichzeitig soll damit auch eine Qualität der Angebote sichergestellt werden. Ich denke, da lässt sich eine ganze Reihe von Dingen erreichen. Von der Seite her freue auch ich mich auf die Diskussion im Ausschuss. Wir müssen klären, wie wir Angebote unterstützen und wie wir auch eine Nachhaltigkeit der Angebote, eine Dauerhaftigkeit der Angebote realisieren.
Vielleicht noch eine Geschichte, weil diese asphaltierten Rollerwege auch mich ein bisschen amüsiert haben – gerade in Richtung CDU: Man kann auch kostenfrei zu Angeboten kommen, sogar noch Geld sparen, wenn man Angebote unterbreiten will. Ich kann mich gut an die Diskussionen zum Verbot des Reitens im Wald erinnern, das war damals ein Antrag Ihrer Fraktion. Man hat in dem Zusammenhang versprochen, dass es eine Reitwegekarte gäbe, wo man durch ganz Thüringen reiten könnte, was Wanderreiter für den Tourismus anlocken würde. Das Verbot wurde für die Wanderreiter vollstreckt und auf die Karte warten wir noch heute. Vielleicht
sollten wir das Verbot endlich mal aufheben, dann hätten wir eine uns nichts kostende Nutzung unserer Wege und auch Angebote für Touristen.
Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren! Herr Bühl, erlauben Sie mir noch einmal ganz kurz vielleicht auch aus Sicht des Sports eine Bemerkung zum Wintersport, zum Langlauf und zur Abfahrt: Ich kann nicht ganz verstehen, wie es Frau Mühlbauer auch schon angedeutet hat, dass Sie den Thüringer Wald meiner Meinung nach etwas kleinreden und sagen, dass dieser das Nachwuchszentrum für die kleinen Kinder ist. Ich empfehle wirklich, kommen Sie vielleicht einmal mit Staatssekretär Maier und mir nach Steinach, dort benutzen wir die Abfahrtspiste.
(Zwischenruf Abg. Bühl, CDU: Schauen Sie mal in die Reihen, wer zum Skifahren ins Ausland gefahren ist!)
wenn wir dann die Piste runtergefahren und im Ziel sind, haben Sie genug Adrenalin für die nächsten zwei Jahre und brauchen dafür nicht mehr nach Österreich zu fahren. Davon bin ich überzeugt. Lassen Sie uns das gemeinsam so stärken, dass die bestehenden Anlagen, die bestehenden Strecken, die es in Thüringen gibt,
gestärkt werden, und uns vielleicht nicht mehr so viel in den Ausbau, die Neuversiegelung, neue Streckenaufschlüsse sowie in neue Lifte investieren, sondern das Bestehende gut nutzen, und egal, ob es den Bereich des Schnees oder der Infrastruktur anbelangt, qualitativ verbessern, was – ich sage es jetzt mal zu Herrn Krumpe, der ist leider jetzt nicht da – vielleicht auch die Versorgung am Skilift betrifft. Lassen Sie uns bessere Qualitäten unterstützen, dann können wir auch den Standort Thü
Danke, Herr Präsident. Sehr geehrte Kollegen Abgeordnete, sehr geehrte Besucher auf der Tribüne! Sehr verehrte Frau Kollegin Mühlbauer, sehr verehrter Herr Kollege Müller, ich wollte hier noch mal eine Klarstellung leisten, weil das in Ihren Fraktionen anscheinend immer noch nicht angekommen ist. Die Position der AfD zum sogenannten Klimawandel ist folgende, mein Kollege Brandner hat darauf in seiner Rede auch hingewiesen: Er hat deutlich gemacht, dass die Wetteraufzeichnungen der letzten 30 Jahre für unseren Freistaat klar belegen, dass es eine Erwärmung gibt, und zwar sprach er, glaube ich, von 0,9 Grad im langjährigen Mittel dieser 30 Jahre. Das ist für uns eine wissenschaftlich erwiesene Tatsache, an der es nichts herumzudeuten gibt. Das ist so, Punkt, ein Faktum. Das ist das Eine.
Das Zweite ist, und das ist das Entscheidende, sehr geehrte Kollegen von den Regierungsfraktionen – weil sie es nicht verstehen wollen oder vielleicht auch nicht verstehen können, muss ich es noch einmal wiederholen –: Es wird in der AfD nicht darüber diskutiert, ob es einen Klimawandel gibt, das ist ein Faktum, sondern ob dieser Klimawandel anthropogen, also menschengemacht ist. Dafür gibt es zumindest in der Wissenschaft keine eindeutigen Belege,
(Zwischenruf Abg. Henfling, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Das ist einfach so ein Quatsch, was Sie erzählen!)
dort gibt es eine intensive Diskussion. Ja, Frau Henfling, Sie können das anders sehen. Solange wir – und wir als AfD sind eine Fraktion und eine Partei, die versucht, den gesunden Menschenverstand einzusetzen,
und die ihre politische Positionen auf empirischen Grundlagen ausformuliert – diese empirischen Beweise nicht haben, sehen wir auch keinen Grund darin, eine auf Ideologie und Hysterie basierende Energiewende zu unterstützen, die in vielen Berei
Herr Höcke, Ihre Redezeit ist beendet. Jetzt habe ich eine weitere Wortmeldung des Herrn Abgeordneten Korschewsky für die Fraktion Die Linke.
Vielen Dank, Herr Präsident. Mich hat es jetzt noch einmal nach vorn getrieben, weil ich hier als Sportpolitiker noch einmal etwas sagen muss.