nen. Ganz nebenbei, Herr Adams, sorgt auch noch der Lärm der Windkraftanlagen für Belastung der Menschen und der Umwelt. Besonders gravierend ist die Lärmbelästigung, meine Damen und Herren, zum einen hier im Plenum, aber der Präsident sieht sich nicht genötigt, einzugreifen, das nehme ich einmal so hin. Besonders gravierend ist die Lärmbelästigung nicht nur hier im Plenum, sondern auch dadurch, dass überall Windkraftanlagen stehen. Dazu wurde gestern schon einiges genannt. Gerade im Winter haben Sie Tiere, die Winterschlaf halten wollen und es schrappen, wenn der Wind weht, die Windkraftanlagen herum und stören die Tiere. Da fragen wir uns schon, wo die Grünchen sind, wenn es um so dramatische Auswirkungen für Natur und Umwelt geht. Ist Ihnen das ebenso egal wie die täglichen Vogel- und Fledermausmassaker an den Windkraftanlagen? Davor machen Sie alle Ihre grünen Augen zu. Wenn wir schon einmal bei den Augen sind: Nicht aus den Augen verlieren sollte man die Kosten der sogenannten technischen Beschneiung, die laut Deutschem Skiverband rund 650.000 Euro pro Kilometer an Investitionskosten verursachen und darüber hinaus noch bei etwa 35.000 Euro pro Kilometer im Jahr mit laufenden Kosten zu Buche schlagen.
Meine Damen und Herren, jetzt kommt ein bisschen Lob für die CDU. Vor diesem Hintergrund ist es löblich, dass sich die CDU darüber Gedanken macht oder machen will, wie der Wintertourismus in Thüringen an die Realitäten angepasst werden kann. Schade allerdings für die CDU, dass es keine eigene Idee war, sondern wohl auf meiner Kleinen Anfrage vom 22.12.2015 beruhte.
(Zwischenruf Abg. Fiedler, CDU: Wenn wir euch nicht hätten, wir wüssten gar nicht, was wir machen sollten!)
Herr Fiedler, da treffen Sie den Nagel auf den Kopf. Aber mich freut, dass Sie zumindest meine Kleinen Anfragen lesen,
durcharbeiten, auf Wiedervorlage legen, nach 14 Monaten dann rausziehen und als eigene Idee präsentieren – ist ja nicht gut für Sie, aber gut für die Region, und uns macht das nichts aus, wir arbeiten gern für die CDU. Von der AfD lernen heißt siegen lernen. Sie sind ganz nah bei uns dran.
Etwas irritierend allerdings, dass Sie das nicht ganz so umgesetzt haben, wie es sein sollte. Denn wenn Sie als schneeunabhängige Alternativangebote – schauen Sie mal in Ihren Antrag rein – beispielsweise Snow-Tubing oder Schneeschuhwanderungen oder Rodeln ins Auge fassen, muss ich Ihnen
das erläutern. Snow-Tubing: „Snow“ ist englisch, das heißt Schnee, und ohne Schnee ist das „Tubing“, also das Runterrutschen auf Gummireifen, nichts sonderlich Reizvolles.
Die Anglizismen haben Sie möglicherweise ein bisschen überfordert. Vielleicht bleiben Sie einfach bei der deutschen Sprache.
Ich habe Aufnahmeanträge für den Verein Deutsche Sprache oben im Büro liegen, die lasse ich Ihnen gern zukommen.
Schneeschuhwanderungen ohne Schnee sind auch nicht gerade massen- und tourismustauglich, sondern eher matschig-braun, meine Damen und Herren und eher seltsam anmutend.
Die CDU hat hier die Realität nicht wahrgenommen, denn diese Aktivitäten sind vieles, aber bestimmt nicht schneeunabhängig. Es wird auch eine Illusion sein, anzunehmen, dass plötzlich Heerscharen von Touristen in den Thüringer Süden pilgern, um dort Wellnessangebote wahrzunehmen, wie das vorhin hier vorn angenommen wurde. Die Region lebt vom Schnee und leidet unter den derzeitigen Entwicklungen. Besucht man die Region, so wie wir das vor einiger Zeit mit der AfD-Fraktion getan haben, erlebt man hautnah, wie sehr die Menschen für ihren Wintersport leben und wie stolz sie auf die Erfolge der Vergangenheit und auch die der heutigen Zeit sind. Man kommt sehr ins Grübeln und fragt sich: Wie und womit kann es dort ohne natürlichen Schnee weitergehen? Nach unserer Auffassung können weder Kunstschnee noch Skihallen das wahre Wintererlebnis ersetzen. Der Wintersport und der damit zusammenhängende Tourismus werden auch mithilfe von Technik am Ende nicht gerettet werden können, sollte der Klimawandel so weitergehen. Das Thema ist von überragender Bedeutung für die Region, die Menschen vor Ort und somit für unsere Heimat Thüringen. Deshalb stehen wir einer Ausschussüberweisung nicht entgegen. Vielleicht finden wir dort gemeinsam Lösungsansätze, denn wir als AfD – und das wollte ich jetzt noch einmal ganz klarmachen – wollen die bisherigen Wintersportregionen als attraktive Tourismusregionen erhalten. Vielen Dank.
Sehr geehrter Herr Präsident, werte Kolleginnen und Kollegen! Ich habe gerade noch einmal nachgefragt, ob ich ein Zitat meiner elfjährigen Tochter von heute Morgen hier verbreiten darf. Er hat mir davon abgeraten, aber das, was auf der anderen Seite dort eben gelaufen ist – lassen wir das. Eine interessante Sache möchte ich trotzdem erwähnen: Diese kleine Gruppe dort außen rechts scheint sich in einem lockeren Hin- und Herschwingen zwischen Klimaleugnern und Klimawandelbefürwortern zu bewegen. Da gibt es einen Kollegen der sagt, Klimawandel ist eine Lüge, das gibt es gar nicht.
Dann kommt der Nächste, der quirlt durch alles, was braun ist, und dann gibt es den Klimawandel, weil es gerade hineinpasst. Es ist bemerkenswert Herr Brandner und Herr Möller.
Was ich bei der CDU klasse finde: Sie haben sich sehr deutlich abgesetzt von dieser doch sehr indifferenten Meinung. Auch Sie sehen, es gibt einen Klimawandel, auf den wir im Thüringer Wald und woanders auch reagieren müssen. Es ist sicherlich auch angemessen – langsam geht es in Schneeregen über – im Winter auch über Wintersport und damit über den Wintertourismus im Thüringer Wald zu reden. Doch was wir in den letzten Jahren erlebt haben, ist, dass wir uns hinsichtlich des Wintersports und der Verlässlichkeit über vieles Gedanken machen können, auch das ist schon gesagt worden. Im letzten Jahr ist es quasi komplett ins Wasser gefallen. Dieses Jahr gibt es vernünftigen Schnee, vermutlich auch mit besseren Übernachtungszahlen, aber es ist alles andere als kontinuierlich und in keiner Weise für den Tourismus und für die damit verbundene Industrie im Thüringer Wald kalkulierbar.
In den vergangenen Monaten habe ich an einer ganzen Reihe von Veranstaltungen teilgenommen, Einzelgespräche geführt, die sich unter anderem auch mit touristischen Angeboten, mit Chancen und Risiken im Thüringer Wald auseinandergesetzt haben. Eins ist mir dabei sehr deutlich geworden – und das erschüttert mich immer wieder, weil ich es schon seit anderthalb Jahren kontinuierlich habe beobachtet müssen –, dass die Akteure, die im Thüringer Wald unterwegs sind, nicht immer mit einer Sprache sprechen, dass Sie manches nach außen zwar gemeinsam verkünden, aber wenn es um die Umsetzung geht, jeder doch zuerst an seine eigenen Partikularinteressen denkt. Hier haben wir
eines der größten Probleme, wie wir nämlich die Zusammenarbeit im Thüringer Wald über Kreisoder Gemeindegrenzen hinaus fördern, vielleicht auch fordern müssen, damit wir sie weiterhin unterstützen können.
Denn wenn trotz guter Ideen und Konzepte auf der lokalen Ebene keine Umsetzungen erfolgen, dann können wir oder dann kann sich auch das dazugehörige Ministerium Gedanken herauf und herunter machen: Wir werden da wenig bewirken.
Von den fachlichen Vorschlägen sehen wir Bündnis 90/Die Grünen besonders den Punkt 2.b) des CDUAntrags als unausgewogen und einer nachhaltigen Entwicklung vollkommen entgegenlaufend an. Wir haben festgestellt, dass es eine ausgesprochen unreflektierte Technikgläubigkeit der CDU gibt – das ist nichts Neues, das zieht sich eigentlich seit Gründung der CDU wie ein dicker schwarzer Faden durch die parteipolitische Geschichte. Frei nach dem Motto: Ich mach mir die Welt – in diesem Fall ist es nur eine ganz kleine, nämlich die des Thüringer Waldes – wie sie mir gefällt – und wenn es nur über Technik geht.
Sehr geehrte Damen und Herren, wer heute noch glaubt, Wintersportorte in den Mittelgebirgen über Schneeeinlagerungen, Beschneiungsmöglichkeiten oder auch Skilanglauftunnel über die Zeit zu retten, der möge sich doch bitte schön die Entwicklung dazu in den anderen Mittelgebirgsregionen ansehen und er möge sich auch bitte die Alpen ansehen, denn dort ist es so, dass die Betreiber von Skipisten, diese beschneien müssen, mittlerweile sagen: Ich bringe das Geld nicht wieder herein, was ich aufwenden muss, um den Schnee dort auf die Piste zu kriegen. Das heißt, es ist selbst dort nicht mehr bilanziell darstellbar.
Vorhaltungskosten, technischen Ausstattungskosten zu tun, die vermutlich auch bei den Betreibern im Thüringer Wald nicht zu positiven betriebswirtschaftlichen Ergebnissen führen werden.
Die Zuweisungen aus dem Landeshaushalt, die auch schon in den zurückliegenden Legislaturperioden regelmäßig erbracht worden sind, scheinen ja darauf hinzuweisen, dass diese Form von Wintersport sich nicht allein trägt. Man kann nicht einer
seits energieintensive Maßnahmen wie die künstliche Herstellung von Schnee propagieren und dann auf der anderen Seite darüber – und das muss ich wirklich sagen – fabulieren, wie man es zu CO2Einsparungen bringen kann. Das eine geht tatsächlich mit dem anderen nicht zusammen. Über den Rennsteigshuttle kann man sicherlich trefflich streiten, und so wie ich den Eindruck habe, besteht dort wenig Disharmonie zwischen den Fraktionen, denn ich habe in den zurückliegenden Diskussionen wahrgenommen, dass wir auch bei Rot-Rot-Grün durchaus für den Erhalt oder gegebenenfalls Ausbau sind.
Wir Bündnis 90/Die Grünen sehen durchaus die Notwendigkeit, den Tourismus im Thüringer Wald über alle vier Jahreszeiten hinweg auszubauen und zu fördern. Die Zahlen sind nicht beruhigend, sie sind eher besorgniserregend. Vieles davon ist bereits einführend gesagt worden. Wir haben uns eine ganze Zeit lang überlegt, ob wir diesen Antrag überweisen sollen, wir haben uns dieser Meinung angeschlossen und wir werden auch dafür stimmen, den Antrag zu überweisen. Danke.
Sehr geehrter Herr Präsident, meine werten Damen und Herren Kollegen, ich fand es sehr liebevoll gerade eben. Frau Tasch, Sie sind PGF in den Sitzungen der letzten drei Tage, Ihre Fraktion bringt einen Antrag zum Wintertourismus ein und pünktlich zu der Rede vom Kollegen Bühl schneit es. Frau Tasch, was haben Sie für Beziehungen?
Es gibt mir wirklich zu denken. Was haben Sie für Beziehungen? Meine PGF hat sich bemüht, ich stehe am Pult und es scheint die Sonne. Wir wollen nicht politisch darüber nachdenken, was das zu bedeuten hat.
Diesbezüglich noch einmal meinen Dank für die Debatte. Herr Brandner, wir haben jetzt den Karneval, das hat sich als Büttenrede geeignet. Der Karneval ist am Aschermittwoch vorbei. Ich habe den Verdacht, ich sehe Sie hier in 4 Wochen wieder, das ist leider bedauerlich.