.................................................................................................................................. 852 Abg. Bracht, CDU:......................................................................................................................................... 822 Abg. Dr. Enders, CDU:.................................................................................................................................. 872 Abg. Dr. Gebhart, CDU:......................................................................................................................... 864, 865 Abg. Dr. Rosenbauer, CDU:.................................................................................................................. 815, 816 Abg. Dr. Schmitz, FDP:.................................................................................. 812, 814, 815, 816, 822, 825, 828 Abg. Eymael, FDP:................................................................................................................ 821, 822, 837, 841 Abg. Frau Anklam-Trapp, SPD:............................................................................................................. 838, 874 Abg. Frau Baumann, SPD:.................................................................................................... 819, 820, 821, 842 Abg. Frau Beilstein, CDU:............................................................................................................. 812, 851, 855 Abg. Frau Brede-Hoffmann, SPD:................................................................................................................. 835 Abg. Frau Dr. Lejeune, FDP:................................................................................................................. 846, 849 Abg. Frau Fink, SPD:..................................................................................................................................... 865 Abg. Frau Grosse, SPD:................................................................................................................ 810, 818, 826 Abg. Frau Kohnle-Gros, CDU:....................................................................................................... 811, 845, 849 Abg. Frau Leppla, SPD:................................................................................................................................. 864 Abg. Frau Morsblech, FDP:................................................................................................................... 832, 836 Abg. Frau Raab, SPD:................................................................................................................................... 850 Abg. Frau Sahler-Fesel, SPD:....................................................................................................................... 823 Abg. Frau Schäfer, CDU:............................................................................................................... 818, 839, 858 Abg. Frau Schellhaaß, FDP:.......................................................................................................... 860, 866, 873 Abg. Frau Schleicher-Rothmund, SPD:................................................................................................. 814, 822 Abg. Frau Schneider, CDU:........................................................................................................................... 842 Abg. Frau Steinruck, SPD:.................................................................................................................... 846, 871 Abg. Frau Thelen, CDU:................................................................................................................ 811, 824, 827 Abg. Haller, SPD:........................................................................................................................................... 855 Abg. Hartloff, SPD:........................................................................................................................................ 849 Abg. Keller, CDU:.......................................................................................................................... 830, 835, 837 Abg. Langner, SPD:....................................................................................................................................... 857 Abg. Licht, CDU:............................................................................................................................ 844, 868, 871 Abg. Maximini, SPD:...................................................................................................................................... 865 Abg. Presl, SPD:............................................................................................................................................ 869 Abg. Schreiner, CDU:.................................................................................................................... 817, 818, 819 Abg. Wehner, SPD:....................................................................................................................................... 831 Bruch, Minister des Innern und für Sport:...................................................................................... 863, 867, 877 Frau Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur:................ 812, 817, 818, 819, 833, 855 Frau Conrad, Ministerin für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz:......................................................... 861 Frau Dreyer, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen:.... 810, 811, 813, 814, 815, 816 …………………………………………………………………………………………………..828, 840, 847, 850, 875 Hering, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau:........................ 819, 820, 821, 822, 843 Präsident Mertes:...................................................................810, 811, 812, 813, 814, 815, 816, 817, 818, 819...............................................................................................820, 821, 822, 823, 824, 825, 826, 827, 828, 829 Stadelmaier, Staatssekretär:......................................................................................................................... 853
.....................................................839, 840, 841, 842, 843, 844, 845, 846, 847, 848.......................................................................................................849, 850, 858, 860, 861, 862, 863, 864, 865 Vizepräsident Schnabel:........................................................831, 832, 833, 835, 836, 837, 838, 851, 852, 853....................................................................................................................................................... 854, 855, 856 Vizepräsidentin Frau Klamm:........................................866, 867, 868, 869, 870, 871, 872, 873, 874, 875, 877
Meine Damen und Herren! Herzlich willkommen zur heutigen Plenarsitzung. Frau Dr. Lejeune und Herr Alexander Schweitzer sind als schriftführende Abgeordnete berufen.
Ich rufe die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Marianne Grosse und Ingeborg Sahler-Fesel (SPD), Schutz von Kindern vor Vernachlässigung und Misshandlung – Nummer 1 der Drucksache 15/710 – betreffend, auf.
1. Wie wirksam sind die bereits eingeleiteten Maßnahmen zum Schutz der Kinder vor Vernachlässigung und Misshandlung?
2. Welche Ziele sind mit dem rheinland-pfälzischen Projekt „Guter Start ins Kinderleben“ mit den Standorten Ludwigshafen und Trier verbunden?
3. Welche weiteren Projekte und Maßnahmen stehen im Land zum Schutz für Kinder vor Vernachlässigung und Misshandlung zur Verfügung?
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Marianne Grosse und Ingeborg Sahler-Fesel beantworte ich namens der Landesregierung wie folgt:
Zu Frage 1: Der Schutzauftrag ist eine der wesentlichen Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe. Dies gilt besonders für die Jugendämter.
Die Wirksamkeit von Maßnahmen zum Schutz der Kinder vor Vernachlässigung kann letztlich nur vor Ort und im Einzelfall bewertet werden. Grundsätzlich ist jedoch festzuhalten, dass es in den Landkreisen und Städten
sehr differenzierte Maßnahmen zum wirksamen Schutz von Kindern vor Vernachlässigung gibt. Die Änderungen des SGB VIII zum 1. Oktober 2005 unterstützen die dargestellte Praxis. Sie fassen den aus dem staatlichen Wächteramt abgeleiteten Schutzauftrag des Jugendamts konkret und verbindlich.
Das Informationsbeschaffungsrecht der Jugendämter, das bislang nicht ausdrücklich geregelt war, wurde gestärkt. Die Eltern haben aufgrund ihrer elterlichen Erziehungsverantwortung nun die Pflicht, bei der Klärung der Risikosituation für das Kind bzw. für den Jugendlichen mitzuwirken.
Schließlich wird der Schutzauftrag durch Vereinbarungen mit den Leistungserbringern auf Einrichtungen und Dienste freier Träger ausgedehnt. Der Schutzauftrag obliegt den Jugendämtern sowie allen Einrichtungen und Diensten, die Leistungen der Jugendhilfe erbringen. Mit den im Dezember 2006 vom Landesjugendhilfeausschuss beschlossenen Empfehlungen zur Vereinbarung nach § 8 a SGB VIII wird die Sicherung eines gemeinsamen Vorgehens bei der Umsetzung des Schutzauftrags bei Kindeswohlgefährdung landesweit unterstützt.
Zu Frage 2: Das Modellprojekt zielt auf die frühe Förderung der elterlichen Erziehungs- und Familienkompetenz sowie die Prävention vor Vernachlässigung und Kindeswohlgefährdung bei Säuglingen und Kleinkindern ab. Im Rahmen des Projekts werden vier Ansatzpunkte verfolgt:
1. Es geht um das frühzeitigere Erkennen von für Kinder riskanten Lebenssituationen. Dabei kommt den Geburtskliniken, den Kinderärzten, aber auch den Frauenärzten eine besondere Bedeutung zu. Im Rahmen des Projekts wird hierzu beispielsweise eine Bestandsaufnahme möglicher Risiken mit den beteiligten Akteuren vor Ort entwickelt, die vor allem empirisch geprüfte Risikofaktoren einbezieht, die die Gestaltung passgenauer Hilfen unterstützt. Dabei sollen nicht nur die Risiken erfasst werden, die für eine erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Kindeswohlgefährdung sprechen, sondern es gilt auch, Kriterien zu entwickeln, die Hinweise auf Ressourcen und Entwicklungsmöglichkeiten der zukünftigen Eltern geben.
2. Es sollen regionale und niedrigschwellige Beratungs- und Unterstützungsstrukturen für Familien mit Säuglingen und Kleinkindern aufgebaut werden. Dort, wo es notwendig ist, sollen Familien mit Kleinkindern von Anfang an gezielt in ihrer Erziehungs- und Versorgungskompetenz gestärkt werden.
3. Es geht insbesondere um eine Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe und Gesundheitshilfe. Dabei sollen Kooperationsformen entwickelt und erprobt werden. Die Qualität und die Wirksamkeit der Vernetzungsstruktur werden wesentlich davon abhängen, dass die vielfältigen Erwartungen der Partner aus Gesundheits- und Jugendhilfe nach Information und Beratung, der Klärung von Zuständigkeiten, bei institutioneller Versorgung und auch den rechtlichen Schnittstellen verlässlich eingelöst werden.
4. Zu Beginn des Projekts werden grundsätzliche rechtliche Fragen des Datenschutzes und der Informationswei
tergabe geklärt. Die Ergebnisse dieser Expertise sollen auf einer Tagung im Mai 2007 Fachleuten aus dem Gesundheitswesen und der Jugendhilfe vorgestellt werden. Entscheidend ist, dass die aus dem Projekt gewonnenen Erkenntnisse unmittelbar allen interessierten Kommunen zugänglich gemacht werden.
Zu Frage 3: Die Jugendämter bieten ein umfangreiches Repertoire an Hilfen an. Neben den niedrigschwelligen Angeboten der Erziehungs- und Familienberatungsstellen gab es im Jahr 2005 insgesamt 17.305 Fälle von Hilfen zur Erziehung, davon 1.104 für Kinder unter sechs Jahren und 1.265 für Kinder unter drei Jahren.
Das Land beteiligt sich an den Kosten für die Hilfen zur Erziehung mit derzeit rund 43 Millionen Euro pro Jahr. Dies entspricht rund 19 % der Gesamtausgaben.
Die Kommunen sind nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz fachlich und finanziell für die Hilfen zur Erziehung verantwortlich. Die meisten anderen Länder haben sich deshalb aus diesem Bereich zurückgezogen. RheinlandPfalz geht bewusst einen anderen Weg, weil wir uns insbesondere für die Zielgruppe der vernachlässigten jungen Menschen in der Verantwortung sehen.
Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur fördert darüber hinaus die Einrichtung von Kinderschutzdiensten als Fachdienste für Kinder und Jugendliche, die Opfer von Misshandlung oder sexuellem Missbrauch wurden oder bei denen ein entsprechender Verdacht besteht. Rheinland-Pfalz ist neben Thüringen das einzige Bundesland mit einer solchen spezifischen Unterstützungsstruktur.
Gemeinsam mit vielen Kooperationspartnern wurden seit dem Start der Initiative „Viva Familia“ Projekte und Hilfsangebote auf den Weg gebracht, die niedrigschwellig und alltagsnah Familien in vielfältigen Lebensphasen begleiten, fördern und unterstützen. Ein besonderes Anliegen besteht darin, frühzeitig und gezielt diejenigen Familien zu erreichen, die aufgrund schwieriger sozialer und wirtschaftlicher Lebenssituationen spezielle Hilfen benötigen. Zu den diesbezüglichen Projekten gehören beispielsweise das Projekt „Hebammen beraten Familien“ und das Projekt „Gesundheitsteams vor Ort“.
Frau Ministerin, Sie haben über das Modellprojekt „Guter Start ins Kinderleben“ berichtet, das insbesondere in Ludwigshafen und Trier durchgeführt werden soll. Mich interessiert darüber hinaus, wann das Projekt begonnen hat, wie lange das Modellprojekt dauern soll, wann eine Auswertung durchgeführt wird und wann mit einer Entscheidung darüber zu rechnen ist, ob, in welchem Zeitrahmen, in welchem Ausmaß und auf welche Art und Weise es übertragen wird.
Nach meiner Erinnerung hat das Projekt im November begonnen. Das muss ich aber noch einmal verifizieren. Das Projekt ist in unterschiedliche Phasen gegliedert und auf insgesamt drei Jahre angelegt, sodass davon auszugehen ist, dass bereits nach dem ersten Jahr verwertbare Erkenntnisse vorliegen.
Unabhängig davon sind wir mit zahlreichen Kommunen in Rheinland-Pfalz im Gespräch. Es ist unser Ziel, dass wir sehr schnell zu einem flächendeckenden Angebot kommen. Das kann natürlich immer nur versetzt passieren, weil das Ludwigshafener und das Trierer Projekt wissenschaftlich begleitet und evaluiert werden. Daher ist es sinnvoll, die Erkenntnisse aus diesem Modellprojekt den Kommunen zur Verfügung zu stellen, die ebenfalls Interesse haben, daran mitzuwirken.
Frau Staatsministerin, die Fragestellerinnen haben ausdrücklich in Frage Nummer 1 nach der Wirksamkeit der bisherigen Maßnahmen gefragt. Würden Sie bitte dazu noch ein paar Erläuterungen geben.
Zu der Frage, was wirksam ist: Ich glaube, dass die Jugendämter vor Ort eine hervorragende Arbeit leisten. Wenn Sie die Verantwortlichen vor Ort fragen: „Könnte ein Fall wie Kevin oder Ähnliches auch bei ihnen passieren?“, dann antworten die Jugendamtsleiter in die Richtung: „Wir tun alles, dass es nicht passiert.“ – Toi, toi, toi ist es hier nicht passiert. Sie sind auch der Auffassung, dass sie sehr gute Arbeit leisten. Dieser Auffassung sind wir auch. Trotzdem hat man keine hundertprozentige Garantie.
Ich rufe die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Anke Beilstein und Josef Keller (CDU), Unterrichtsversorgung an den berufsbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz – Nummer 2 der Drucksache 15/710 – betreffend, auf.
Zur Unterrichtsversorgung an den berufsbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz fragen wir die Landesregierung:
1. Wie hoch ist der strukturelle Unterrichtsausfall (zum Erhebungsstichtag) im Schuljahr 2006/2007 an den einzelnen Schulformen der berufsbildenden Schulen (bitte jeweils nach den einzelnen Schulformen BF I, BF II, BOS I und BOS II aufschlüsseln) ?
2. Wie viele Schülerinnen und Schüler besuchen im Schuljahr 2006/2007 die berufsbildenden Schulen insgesamt und ihre einzelnen Schulformen (bitte jeweils nach Geschlecht, den einzelnen Schulformen BF I, BF II, BOS I und BOS II aufschlüsseln)?
3. Wie viele Schülerinnen und Schüler besuchen im Schuljahr 2006/2007 Klassen des Berufsvorbereitungsjahres (BVJ, bitte nach Geschlecht aufschlüsseln)?
4. Wie viele Klassen des Berufsvorbereitungsjahres (BVJ) wurden im Schuljahr 2006/2007 an den berufsbildenden Schulen gebildet?