Es ist deshalb unsere Aufgabe, Lösungen zu finden, wie die Funktion des Außenstellenleiters aufgewertet und die Arbeit besser finanziell unterstützt werden kann. Hierzu sollen die erforderlichen Ressourcen zugewiesen werden. Mir ist jedoch bewusst, dass dies kein Thema allein für die Sportschulen ist; denn Außenstellenleiter gibt es auch in anderen Schularten, besonders an den Berufsschulen. Ich würde mich freuen, wenn es für diese Personengruppe insgesamt eine Lösung gäbe.
Wichtig sind auch Talente im Sport, die nicht aus Sachsen kommen. Um den Freistaat als Standort für Leistungs- und Spitzensportler gerade im Nachwuchs noch attraktiver zu machen, muss Talenten aus anderen Bundesländern ein gutes Angebot unterbreitet werden. Dazu gehört auch, die Unterbringung von Sportlerinnen und Sportlern aus anderen Bundesländern in den Internaten der sächsischen Sportschulen ebenso zu fördern wie jene aus Sachsen. Damit soll sportlich begabten Schülerinnen und Schülern die Fortsetzung ihrer schulischen und sportlichen Karriere besser ermöglicht werden – unabhängig von ihrem Hauptwohnsitz.
Eine weitere Frage ist, wie unsere Grundschulen in die Sportförderung im Freistaat eingebunden sind. Die Nachwuchsgewinnung kann bisher erst bei den weiterführenden Sportschularten der sportbetonten Schulen begin
nen. Es haben sich bereits einige Grundschulen im Freistaat ein sportliches Profil gegeben und sind somit wichtige Kooperationspartner für die sportbetonten weiterführenden Schulen. Wir wollen prüfen, inwieweit die Grundschulen ihr sportliches Profil schärfen und den Übergang zu den weiterführenden sportbetonten Schulen verbessern können; denn genau hier ist eine Schnittstelle, an der sportliche Talente verlorengehen können.
Wie sind die Bedingungen für unsere Sportler in der dualen Karriere? Genauso wichtig wie die Förderung während der Schulzeit ist die Frage, wie es nach dem Schulabschluss weitergeht. Wie kann es uns noch besser gelingen, den jungen Absolventen eine duale Karriere zwischen Leistungssport und beruflicher Ausbildung zu ermöglichen?
Mit den Hochschulen sind wir hier bereits einen Schritt gegangen, indem wir Zulassungsquoten für Spitzensportler festgelegt haben. Für die Umsetzung dieser Festlegung erwarte ich noch in dieser Legislaturperiode mit Blick auf Frau Staatsministerin Dr. Stange eine Gesetzesvorlage der Staatsregierung. Seit dem Jahr 2010 wird an der Gutenberg-Schule der Stadt Leipzig eine Klasse zur Ausbildung zum Kaufmann und zur Kauffrau in gestreckter Form für Kadersportler mit Realschulabschluss eingerichtet.
Natürlich – das wissen wir alle – gibt es auch noch die Sportfördergruppen in Polizei und Bundeswehr. Das alles sind sehr gute Förderinstrumente. Wir wollen aber noch mehr für unsere sächsischen Sportler tun. In Dresden gibt es den Schulversuch zur gestreckten Fachoberschule am Berufsschulzentrum für Technik, der nach meinen Informationen erfolgreich läuft.
Unser Ziel ist es, in Abstimmung mit den Olympiastützpunkten und dem Landessportbund den Versuch regional auf mindestens ein weiteres Berufsschulzentrum auszuweiten. Außerdem soll die Einrichtung einer Sportfördergruppe in der sächsischen Staatsverwaltung geprüft werden, die außerhalb der Polizei des Freistaates Sachsen bestehen soll. Hier hat der Freistaat Sachsen die Möglichkeit, seiner Vorbildfunktion als Arbeitgeber nachzukommen und sächsischen Spitzensportlern eine weitere Option neben der Sportfördergruppe der sächsischen Polizei zu eröffnen.
Neben vielen Chancen hat der Sport auch Risiken. Da das Verletzungsrisiko bei Spitzensportlern besonders hoch ist, sollte der Freistaat seiner Verantwortung nachkommen und die sportmedizinische und sportpsychologische Betreuung ab einer gewissen Leistungsstufe besser sicherstellen als bisher. Gerade für Nachwuchssportler, die ihre sportliche und berufliche Karriere noch vor sich haben, ist das eine wichtige Grundlage.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die sportbetonten Schulen im Freistaat leisten einen wichtigen Beitrag zur schulischen, sportlichen und charakterlichen Ausbildung von heranwachsenden Sportlerinnen und Sportlern. Diese werden wiederum durch ihre sportlichen Leistungen auch in den kommenden Jahren dazu beitragen, dass
Schaffen wir jetzt die Voraussetzungen, damit die Schülerinnen und Schüler auch nach ihrer sportlichen Karriere auf sicheren Beinen stehen können und eine sichere Zukunft haben.
Abschließend möchte ich meinen Dank und meine Anerkennung für die geleistete Arbeit an den sächsischen Sportschulen zum Ausdruck bringen. Ich bitte um Ihre Zustimmung zu dem Antrag.
Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen! Einige von Ihnen wissen es: Die Leistungssportreform nimmt langsam Formen an und kommt in die Umsetzung.
Um künftig Spitzensportlerinnen und -sportler aus Sachsen bei Olympia, den Welt- und Europameisterschaften auf dem obersten Treppchen zu sehen, braucht es aus unserer Sicht ein solides Fundament in der Nachwuchsförderung. Mit unseren Sportschulen legen wir hiermit genau dieses Fundament und möchten das heute sozusagen in den Mittelpunkt der Debatte hier im Landtag setzen.
Wir alle wissen, dass wir unseren Spitzensportlerinnen und -sportlern bereits in frühen Jahren hohe Belastungen abverlangen. Schulen und Sport müssen unter einen Hut gebracht werden. Dabei dürfen der Spaß, die Familie und die persönliche Entwicklung nicht zu kurz kommen. Unsere Sportschulen mit ihren Internaten bieten ein Zuhause mit optimalen Abläufen, individueller Förderung, einer gewohnten Umgebung und einem verlässlichen Team in den Einrichtungen. Es ist aus unserer Sicht daher unverzichtbar und richtig, diese Sportschulen und Internate gesondert zu fördern. Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es freut mich, dass wir im aktuellen Haushalt den Zuschuss leicht auf nunmehr 175 000 Euro erhöhen konnten.
Wir finden aber auch, dass es hierbei nicht bleiben darf. Ich muss ehrlich sagen, dass aus meiner Sicht die Stellungnahme der Staatsregierung in einigen Punkten noch Luft nach oben hat. Ich gehe davon aus – das ist auch das Ziel unseres Antrages –, dass wir mit dem heutigen Beschluss dieses Antrages auch noch einmal einen Schub und einen zusätzlichen Impuls in das Kultus- und das Innenministerium senden werden.
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte zwei Beispiele benennen. Wir alle wissen, wie wichtig Entscheidungen vor Ort und die Funktion des Außenstellenleiters sind. Gerade an unseren Standorten Altenberg, Klingenthal und Oberwiesenthal ist es aus unserer Sicht
Zum Beispiel könnte unser Kultusminister in den kommenden Wochen die aktuelle Lehrerbedarfsprognose vorlegen. Wir wünschen uns außerdem, in diesem wichtigen schul- und sportbezogenen Bereich die Anrechnungsstunden zu erhöhen. Sie jetzt einzuplanen, um somit richtig zu planen und den notwendigen Ausbildungsbedarf zu ermitteln, ist aus unserer Sicht geboten. Nur so werden wir mittelfristig auch ausreichend Lehrerbedarf vor Ort zur Verfügung stellen können.
Der Kultusminister kann sich zum Beispiel auch noch einmal die Sächsische Lehrkräftezulassungsverordnung anschauen. Eine herausgehobene verantwortliche Funktion – mein Kollege Rost hatte es schon angesprochen – hat es ebenfalls verdient, ein höheres Einkommen und vielleicht sogar eine Funktionszulage zu erhalten. Unser Kultusminister könnte ebenfalls im Parlament eine Änderung des Schulgesetzes vorschlagen.
Das gilt auch für die Frage – das hat mein Kollege Rost bereits angesprochen – des wichtigen Außenstellenleiters an unseren sportbezogenen Schulen.
Nun möchte ich noch ein zweites Beispiel zu den Internaten anführen. Ich komme aus Chemnitz. Wir haben unser Sportinternat aktuell saniert. Man kann erkennen, was man mit kommunalen Investitionen Gutes vor Ort erreichen kann. Wenn in den letzten 10 Jahren 130 Schülerinnen und Schüler mehr an unseren Sportschulen gelernt haben, ist es natürlich, dass die Kapazitäten erschöpft sind. Hierbei gilt es zu prüfen, welche baulichen Maßnahmen in Zusammenarbeit mit den Trägern ergriffen werden können, um den Sanierstau in den nächsten Jahren Schritt für Schritt abzubauen. Wir könnten die Schulhausbauförderrichtlinie ändern. Wir könnten ebenfalls dafür sorgen, dass unsere Internate zukünftig förderfähig sind.
Der sächsische Weg in der Leistungssportreform verpflichtet auch, neue Wege bei der Unterkunft und Betreuung zu gehen. Wir können – das ist auch die Meinung meiner Fraktion – die jungen Leute nach Sachsen holen. Wir müssen sie im Anschluss daran aber auch bei ihrem Schulabschluss und bei ihrer Berufsausbildung weiter begleiten. Wir sprechen hierbei von wenigen Einzelfällen. Sie sind für uns aber sehr wichtig, weil es um die Vorbildfunktion geht. Wenngleich es auch um wenige Fälle geht, lohnt es sich, sich genau um diese sportlichen Vorbilder in Sachsen ganz besonders zu kümmern.
Meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen! Mein Kollege Rost hat die duale Karriere angesprochen. Wir haben als Koalition bereits die Profilquote bei der Hochschulzulassung eingeführt. Ich freue mich, dass unsere
Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange in den nächsten Wochen ein Änderungsgesetz vorlegen und somit die Profilquote im Hochschulzulassungsgesetz abgesichert wird.
Die berufliche Karriere besteht aber nicht nur aus dem Studium. Wir möchten zukünftig – basierend auf den zwei Modellen Dresden und Leipzig – weitere Schritte gehen. Ich persönlich könnte mir vorstellen, auch in Chemnitz mit einem Berufsschulzentrum zusammenzuarbeiten und somit eine ganz wichtige Lücke in unserem Olympiastützpunkt Chemnitz und Dresden zu schließen.
Meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen! Zu guter Letzt möchte ich Folgendes sagen: Wenn wir von der Wirtschaft Ausbildungsplätze und Akzeptanz von Spitzensportlerinnen und -sportlern erwarten, muss die öffentliche Verwaltung mit gutem Beispiel vorangehen. Die sächsische Verwaltung hat in den kommenden Jahren auch einen Generationswechsel zu bestreiten. Wir brauchen daher jede und jeden. Wieso also nicht eine Sportfördergruppe in der sächsischen Landesverwaltung einrichten? Neben der Polizeisportfördergruppe wäre das aus unserer Sicht eine gute Ergänzung, weil nicht jede Athletin und jeder Athlet einen Dienst an der Waffe leisten möchte. Insoweit lohnt es sich auch hier, sich in unserer Landesverwaltung um diese Spitzensporttalente langfristig zu kümmern, wie es zum Beispiel in Brandenburg vorgemacht wird.
Meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen! Ihnen liegt ein umfänglicher Antrag vor, der einen wichtigen Impuls in die Sport- und Schullandschaft senden möchte. Wir bitten um breite Zustimmung.
Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich fürchte, dass ich nicht ganz so staatstragend wie meine beiden Kollegen vor mir bin. Ich habe mich allerdings schon gefragt, wer hier mit wem koaliert. Das sei nur am Rande bemerkt.
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der Titel Ihres Antrages suggeriert etwas anderes. Der Antrag selbst leistet das aber nicht.
Punkt I ist ein klassischer Berichtsantrag, leider nur eine Datensammlung zu Schülerzahlentwicklungen. Die
Sportschüler, die Schwerpunktsportarten, die Internatskosten und die Auflistung der Schulen mit Schulteilen sind für eine Gesamtbetrachtung der Situation im Sport an den sportbetonten Schulen wichtig. Es kann sein, muss aber nicht.
Bei den Schülerzahlen in Oberwiesenthal gibt die Staatsregierung 93 Schülerinnen und Schüler an. Laut Homepa
ge der Schule lernen aber in diesem Schuljahr circa 200 Schülerinnen und Schüler. In Altenberg werden 91 Schülerinnen und Schüler angegeben. Mit Stand gestern Mittag lernen dort 450 Schülerinnen und Schüler an diesem Standort, davon 100 Sportlerinnen und Sportler. Vor diesem Hintergrund, dass an diesen Eliteschulen des Sports nicht nur Sportlerinnen und Sportler, sondern auch Kinder aus den Regionen lernen, ist die Forderung aus genau diesen Einrichtungen mehr als selbstverständlich, die Außenstellen und damit die Außenstellenleiterinnen und -leiter mit diesen Leitungsressourcen auszustatten.
Damit sind wir bei Punkt II Ihres Antrages angekommen. Sie begehren einen Prüfauftrag. Die Staatsregierung antwortet daraufhin, dass das gerade nicht möglich sei, weil die Situation auf dem Lehrerarbeitsmarkt dies nicht zulasse.
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Dieses Argument muss nun seit einiger Zeit für vieles als Entschuldigung herhalten, auch – nicht nur, aber eben auch – für die Kürzung der Sportstunden ab dem kommenden Schuljahr. Aus dem Grund hatte auch die Massenpetition
„auch“ hatte ich gesagt, Herr Piwarz, nicht „nur“, „auch“! – des Sportlehrerverbandes gegen die geplanten Kürzungen keine Chance hier im Haus.
Die Frage der Stellung der Außenstellenleiter an Schulteilen hätte man durchaus im Schulgesetz ändern können. Zumindest für die sogenannten 4a-Schulen, in diesem Fall also die Schulteile mit vertiefter, hier nun sportlicher Ausbildung, wäre das ein erster Schritt.
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Einmal ganz unter uns: In den meisten Fällen wissen wir doch, wie Schulteile und Außenstellen zustande gekommen sind: Es waren angedrohte bzw. angeordnete Schulschließungen aufgrund geringer Schülerzahlen. Dass dort jetzt ein Umdenken eingesetzt hat, begrüßen wir sehr. Es muss aber weitergedacht werden, sei es zum Beispiel eine zweite Stellvertreterstelle an den Mutterschulen der Außenstellen oder die zukünftige Eigenständigkeit der jetzigen Außenstellen, die die Kriterien für Schulen im ländlichen Raum laut Schulgesetz erfüllen.