Das ist aber nicht Gegenstand der heutigen Debatte. Gegenstand ist, einen Masterstudiengang einzurichten. Da kann ich mich Frau Schleicher-Rothmund anschließen. Es ist schon merkwürdig. Ich habe mir heute Gedanken gemacht, wofür man alles Studiengänge einrichten könnte,
zum Beispiel – sehr gesund – Neuselters zu trinken oder Gerolsteiner. Man könnte da überlegen, ob man dafür nicht einen Studiengang einrichtet.
Auch das kommt tief aus der Erde. Mit Bohrungen wird das nach oben transportiert. Darüber könnte man diskutieren.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, hier wird nicht nur zu kurz gesprungen, sondern man muss sehen, es ist ein ganz schmales Segment, was Sie betreten und beschreiten wollen.
Ich könnte noch mehr sagen, ich könnte noch ein bisschen über die Finanzen reden, Herr Schreiner. Das wäre auch hochinteressant, das tue ich jetzt nicht.
Es ist hochinteressant zu klären, wie man das anstellen will. Ich glaube, in diesem Haus gibt es keine Fraktion, die die Geothermie nicht positiv sieht. Das gilt insbesondere im Hinblick auf die Energiegewinnung. Ich glaube nicht, dass es Populismus ist, weil die Bevölkerung nicht aufschreien würde, wenn ein Geothermie-Studiengang eingeführt würde.
Die Studenten werden auch nicht sagen, jetzt ist der Durchbruch geschafft. Von daher gesehen ist es, wie gesagt, zu kurz gesprungen. Wenn so etwas gemacht wird, dann sollten wir von der Politik nicht bevormunden, sondern es sollte von den Universitäten und Fachhochschulen heraus kommen. Wenn von dieser Seite der Vorschlag kommen würde, dann könnte man sagen, gut, das macht Sinn.
Meinen Sie den Weinbau? Sie kennen die differenzierte Haltung der Fraktion der FDP dazu. Wir können darüber lange diskutieren.
Wenn aus einer Universität oder einer Fachhochschule der begründete und fundierte Wunsch käme, dann könnte man darüber reden. Ein solcher Studiengang wäre ganz schmal. Der Vergleich mit dem Wirtschaftsingenieurwesen hinkt ein wenig. Das ist ein breiteres Studium. Die Politik bevormundet hier Hochschulen, welche Studiengänge sie einrichten sollen. Das ist auch bei allem Verständnis für die Notwendigkeit der energetischen Nutzung von Geothermie ein falscher Weg. Das ist gar keine Frage.
Sie haben vorhin Klarheit gefordert. Um es klar zu sagen, die Fraktion der FDP lehnt den Antrag ab. Er ist es nicht einmal wert, im Ausschuss besprochen zu werden, weil der Studiengang so schmal wäre, weil die Politik Hochschulen bevormunden würde. Wir lehnen den An
(Beifall der FDP und bei der SPD – Bracht, CDU: Er war schon im Ausschuss! Er braucht nicht mehr hin! – Schreiner, CDU: Es ist klar, dass er schon im Ausschuss war, aber der Antrag – – –)
Herr Präsident, werte Kolleginnen und Kollegen! Ich rede für die Landesregierung und gleichzeitig für meine Kollegin, Frau Ahnen, die zurzeit Gespräche mit der Initiative für kleine Klassen führt. Ich glaube, das ist in unser aller Interesse.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich komme jetzt zu dem konkreten Antrag der CDU, der kein neuer Antrag ist, wie wir schon gehört haben.
Es ist ein neuer Anlauf, der etwas konkreter als im letzten Jahr gestaltet ist. Er enthält die Spezifizierung, dass es ein Master-Studiengang sein soll. Weder die Begründung noch das, was Sie als ausdrückliche oder nachdrückliche Forderung von der Fachwelt, die Sie nicht belegt haben, formuliert haben, sind Grundlage dafür, dass die Landesregierung ihre bisherige ablehnende Haltung zu diesem Studiengang ändert.
Geothermie ist ein Thema, das wir in seine Bedeutung schon lange erkannt haben. Darauf ist Herr Kollege Bauckhage eingegangen. Das ist bekannt. RheinlandPfalz ist Vorreiter in diesem Bereich. Dabei blenden wir weder Risiken noch Probleme aus.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, an den rheinland-pfälzischen Hochschulen gibt es schon jetzt das Thema „Geothermie“ in vielen Lehrplänen.
Die Umweltgeowissenschaften an der Universität Trier sind schon genannt worden. Denken Sie an den Studiengang Energiemanagement der Universität KoblenzLandau oder an den Studiengang Umwelt und Betriebswirtschaft an der Fachhochschule Trier.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, die rheinlandpfälzischen Hochschulen stellen sich in unterschiedlichen Studiengängen und Fächern mit einem breiten Angebot zur Verfügung, um den zukünftig akademisch gebildeten Fachkräften die notwendigen Fachkenntnisse
in diesem Bereich zu vermitteln. An der Universität Mainz werden beispielsweise Geologinnen und Geologen und an der TU Kaiserslautern Ingeneurinnen und Ingenieure ausgebildet. Die Fachhochschulen, speziell die in Bingen, beschäftigen sich mit Fragen der Kraftwerksplanung und -technik oder mit der Energieeffizienz dieser Systeme. Studiengänge oder -fächer, die den Aspekt der Geothermie beinhalten, bestehen derzeit mit ganz unterschiedlichen Lehrangeboten an fast allen rheinland-pfälzischen Hochschulen.
Dazu kommt ein sehr umfangreiches Forschungsspektrum, das eine Wissensvermittlung auf dem aktuellen Stand der Technik gewährleistet.
Ich will nur Wenige nennen, zum Beispiel das Institut für Geothermisches Ressourcen-Management am Institut für Innovation, Transfer und Beratung, dem ITB, der Fachhochschule Bingen; dies in Zusammenarbeit mit dem Institut für Geologie der Universität Mainz. An der TU Kaiserslautern gibt es bereits eine Arbeitsgruppe Geomathematik. An der TU Kaiserslautern gibt es ein umfangreiches Forschungskonzept, um die Effizienz der in den Geothermieanlagen eingesetzten Technologien von Pumpen bis zu Wärmetauschern zu verbessern.
Von Frau Schleicher-Rothmund ist das Fraunhofer Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik genannt worden. Im Übrigen erfahren dort seismische Profile besondere Auswertungen. Dort wird die Einrichtung einer Abteilung für Geomathematik vorbereitet.
Geothermie ist in Lehre wie in Forschung immer interdisziplinär, also Bestandteil vieler Fächer und Studiengänge. Darauf ist schon hingewiesen worden. Angebote der rheinland-pfälzischen Hochschulen gibt es in der Breite.
Konkret bedeutet dies: Um Geothermie zu nutzen, sind zahlreiche unterschiedliche Disziplinen gefragt, nicht jedoch der spezielle Geothermiker oder was auch immer Sie damit meinen. Insofern wird eine Variante der Geothermie oder werden mehrere Varianten, um die Geothermie sinnvoll nutzen zu können, bereits an unseren Hochschulen gelehrt. Es gibt Überlegungen, ein entsprechendes Modul für bestehende Studiengänge zu entwickeln und anzubieten. Hierzu gibt es Gespräche.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, Aufgabe der Hochschulen ist es, sich im Hinblick auf die strategische Ausrichtung und die arbeitsmarktbezogene Ausbildung ihrer Studierenden mit neuen Fragestellungen der Praxis und ihren Herausforderungen auseinanderzusetzen. Ich glaube, dies tun unsere Hochschulen. Sie tun es in der Regel von sich heraus. So entstehen aus den Studiengängen, Instituten und Fachbereichen diese von Ihnen und uns gewünschten Vertiefungsschwerpunkte, oder es entstehen entsprechende Studiengangebote.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir können einen Bedarf für einen speziellen Geothermiker oder eine Geothermikerin nicht erkennen. Insofern sieht die Landesregierung zurzeit nicht die Notwendigkeit, dass eine rheinland-pfälzische Hochschule einen MasterStudiengang Geothermie einrichtet.
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Frau Schleicher-Rothmund, Sie sagen, die Fachwelt lehnt einen solchen Studiengang ab. Ich wüsste gern genau, wer Ihre Fachwelt sein soll. Mir ist eine Stimme eines Professors aus Karlsruhe bekannt. Es war eine Stimme. Dieser Professor aus Karlsruhe hat gesagt, er hält einen reinen Studiengang Geothermie für nicht zielführend.
Wir haben aber ausdrücklich von einem interdisziplinär angelegten Studiengang, von einem Masterstudiengang gesprochen.
Der Ministerpräsident hat heute Morgen in der Debatte gesagt, wir sollten besser zuhören. Ich könnte das an Sie zurückgeben. Hören Sie besser zu!
Ich habe in den vergangenen zwei, drei Jahren viele Gespräche geführt. Ich behaupte, ich habe Gespräche mit nahezu allen Fachleuten im Bereich der Geothermie in diesem Bundesland geführt. Nahezu alle Fachleute haben mir gesagt, ein solcher Studiengang wäre eine gute Sache.