Protocol of the Session on August 28, 2008

................................................................................................................... 3021, 3022, 3046 Abg. Creutzmann, FDP:........................................................................................................... 3026, 3082, 3086 Abg. Dr. Gebhart, CDU:..................................................................................................................... 3044, 3049 Abg. Dr. Krell, SPD:..................................................................................................................................... 3054 Abg. Dr. Rosenbauer, CDU:........................................................................................................................ 3031 Abg. Dr. Schmitz, FDP:............................................................................................................ 3024, 3039, 3043 Abg. Dr. Wilke, CDU:......................................................................................................................... 3030, 3031 Abg. Dröscher, SPD:......................................................................................................................... 3040, 3043 Abg. Eymael, FDP:................................................................3023, 3025, 3027, 3050, 3079, 3089, 3093, 3095 Abg. Frau Beilstein, CDU:........................................................................................................................... 3071 Abg. Frau Brede-Hoffmann, SPD:........................................................................................... 3019, 3072, 3075 Abg. Frau Dickes, CDU:.............................................................................................................................. 3020 Abg. Frau Fink, SPD:................................................................................................................................... 3082 Abg. Frau Huth-Haage, CDU:...................................................................................................................... 3053 Abg. Frau Klamm, SPD:.............................................................................................................................. 3093 Abg. Frau Kohnle-Gros, CDU:........................................................................................................... 3029, 3030 Abg. Frau Mohr, SPD:................................................................................................... 3025, 3027, 3045, 3046 Abg. Frau Morsblech, FDP:............................................................................................................... 3067, 3076 Abg. Frau Raab, SPD:................................................................................................................................. 3021 Abg. Frau Schäfer, CDU:............................................................................................................................. 3078 Abg. Frau Schellhaaß, FDP:........................................................................................................................ 3047 Abg. Frau Schleicher-Rothmund, SPD:............................................................................................. 3047, 3058 Abg. Frau Thelen, CDU:.................................................................................................................... 3021, 3026 Abg. Guth, SPD:.......................................................................................................................................... 3087 Abg. Hartloff, SPD:........................................................................................................ 3025, 3064, 3066, 3072 Abg. Henter, CDU:............................................................................................................................. 3084, 3087 Abg. Keller, CDU:.......................................................................................................... 3062, 3066, 3070, 3074 Abg. Kuhn, FDP:.......................................................................................................................................... 3056 Abg. Lammert, CDU:............................................................................................................... 3033, 3038, 3097 Abg. Langner, SPD:..................................................................................................................................... 3049 Abg. Licht, CDU:................................................................................................................................ 3025, 3027 Abg. Mertin, FDP:.............................................................................................................................. 3034, 3038 Abg. Pörksen, SPD:........................................................................................................................... 3032, 3037 Abg. Presl, SPD:.......................................................................................................................................... 3083 Abg. Rüddel, CDU:............................................................................................................................ 3041, 3044 Abg. Schreiner, CDU:........................................................................................................................ 3028, 3029 Abg. Schweitzer, Alexander, SPD:.......................................................................................... 3023, 3026, 3088 Abg. Wehner, SPD:..................................................................................................................................... 3077 Abg. Weiner, CDU:........................................................................................................ 3027, 3090, 3092, 3094 Beck, Ministerpräsident:.............................................................................................................................. 3017 Bruch, Minister des Innern und für Sport:.................................................................................................... 3022 Frau Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur:........................ 3019, 3020, 3021, 3051................................................................................................................................................. 3059, 3060, 3069 Frau Conrad, Ministerin für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz:............................................. 3035, 3047 Frau Dreyer, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen:.......................................... 3042

........................ 3023, 3024, 3025, 3026....................................................................................................................................... 3027, 3081, 3091, 3096 Lewentz, Staatssekretär:................................................................................................................... 3085, 3087 Prof. Dr. Hofmann-Göttig, Staatssekretär:........................................................... 3028, 3029, 3030, 3031, 3032 Präsident Mertes:.........................................................3016, 3019, 3020, 3021, 3022, 3023, 3024, 3025, 3026...................................................................................................................3027, 3028, 3029, 3030, 3031, 3032 Vizepräsident Bauckhage:...........................................3056, 3058, 3059, 3060, 3062, 3064, 3065, 3066, 3067.....................................................................................3085, 3086, 3087, 3088, 3089, 3090, 3091, 3092, 3093 Vizepräsident Schnabel:..............................................3069, 3070, 3071, 3072, 3074, 3075, 3076, 3077, 3079....................................................................................................................................... 3094, 3095, 3096, 3097 Vizepräsidentin Frau Klamm:......................................3033, 3034, 3035, 3037, 3038, 3039, 3040, 3041, 3042.....................................................................................3043, 3044, 3045, 3046, 3047, 3049, 3050, 3053, 3054....................................................................................................................................... 3081, 3082, 3083, 3084

50. Sitzung des Landtags Rheinland-Pfalz am 28. August 2008

Die Sitzung wird um 9:30 Uhr vom Präsidenten des Landtags eröffnet.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Gäste! Ich eröffne die 50. Plenarsitzung des Landtags von Rheinland-Pfalz. Ich berufe zugleich Frau Wopperer und Herrn Wansch als Beisitzer.

Punkt 10 der Tagesordnung:

Gedenken zum 20. Jahrestag der Flugtagkatastrophe von Ramstein

Sie wissen, dass wir diese Sitzung mit einem Gedenken an das furchtbare Unglück vom 28. August 1988 beginnen wollen.

Dazu werde ich jetzt einführen und ein Gedenken aussprechen. Danach wird der Herr Ministerpräsident dazu ebenfalls sprechen.

(Präsident Mertes tritt an das Rednerpult – Vizepräsidentin Frau Klamm übernimmt den Vorsitz)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, meine sehr geehrten Damen und Herren! Es war an einem Sonntag, dem 28. August 1988. Es war ein Sonntag, so wie man ihn sich wünscht, schön und sonnig. Über 300.000 Menschen, Deutsche wie Amerikaner, hatten sich auf dem pfälzischen Militärflughafen Ramstein zum traditionellen gemeinsamen Flugtag versammelt. Es herrschte „Volksfeststimmung“ – man muss sagen, wie immer – unter den Besuchern.

Es war dann gegen 15:45 Uhr, als das Unfassbare über die Menschen hereinbrach. Zwei Militärjets einer italienischen Kunstflugstaffel stießen bei der spektakulären Flugfigur „Das durchstochene Herz“ in 40 Metern Höhe zusammen. Eine unvorstellbare Katastrophe. Wie ein Feuerball – alle die, die das gesehen haben, werden sich erinnern – stürzte daraufhin die dritte Maschine, von den beiden Jets mitgerissen, in die Zuschauermenge.

Diese Katastrophe forderte nicht nur 70 Menschenleben – Deutsche, Amerikaner, Franzosen und die Piloten -, sondern auch Hunderte von Menschen wurden überwiegend schwer verletzt.

Das Geschehen hat bis heute seine Spuren hinterlassen. Unzählige der Verletzten und Angehörigen leiden auch 20 Jahre danach noch an den Folgen des Unglücks. Sie betrauern den Verlust geliebter Menschen. Sie leiden unter schweren Verbrennungen und Verletzungen, aber auch unter tiefen Narben auf der Haut und der Seele. Die Folgen sind bis heute zu spüren. Deshalb gedenken wir heute als Landtag 20 Jahre danach dieser Opfer.

Wir gedenken der Toten, die diese Tragödie gefordert hat. Wir denken an die Angehörigen, denen unser Mitge

fühl gilt. Wir denken an die Verletzten, die noch heute mit den Folgen leben müssen. Wir denken aber auch an die Retter, die unter dem Einsatz ihres Lebens versucht haben, in diesem Inferno zu helfen, liebe Kolleginnen und Kollegen, meine sehr geehrten Damen und Herren. Wir danken den Rettungssanitätern, den Ärzten vor Ort, den Krankenhäusern, den Feuerwehrleuten, den Soldaten der Air-Base und den Polizisten.

Zum Gedenken des Parlaments darf ich Gäste auf der Tribüne begrüßen, die bis heute überwiegend in der Nachsorgegruppe der Ramstein-Opfer zusammenkommen. Ihnen gilt unser besonderes Mitgefühl. Wir haben uns eben in der Lobby schon begrüßt.

Die Bilder des Unglücks haben sich in das kollektive Volksgedächtnis unseres Landes eingeprägt. Von jenem Tag an haben selbst Befürworter von Flugtagen diese Veranstaltungen mit anderen Augen gesehen. Wir wissen alle, was passiert ist, kennen die Fakten und die Daten. Roland Fuchs, der Frau und Kind bei dem Unglück verlor, sagt: „Jemand, der nicht selbst auf dem Flugplatz anwesend war, kann sich wahrscheinlich die Grausamkeit der Bilder, die brennenden Menschen, ihre Schreie und ihre hilfesuchenden Blicke nicht vorstellen.“ – Er sagt auch: „Man kann Ramstein nicht vergessen, aber man kann lernen, damit zu leben.“

Heute Morgen – das füge ich in meinem Manuskript ein – hat der ehemalige Ministerpräsident im Radio davon gesprochen, welche Gefühle er hatte. Er war an diesem Sonntag in Bad Ems beim Blumenkorso unterwegs. Er ist dann herunter in die Pfalz gefahren. Er sprach – das hat mich sehr berührt – von den leeren Parkplätzen, auf denen einzelne Autos standen, bei denen zu Recht zu vermuten war, dass es die der Opfer waren, die nicht mehr wegfahren konnten. Auch nach 20 Jahren geht das also noch sehr nahe.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Flugtage waren lange Jahre Ausdruck der gewachsenen deutschamerikanischen Freundschaft. Es gab sie überall, auch im Hunsrück auf dem Hahn. Die Menschen aus der Region sind gerne dorthin gegangen. Sie haben auf der einen Seite ihre Verbundenheit mit den Alliierten, die inzwischen auch Freunde und Verbündete geworden waren, unterstrichen, und auf der anderen Seite wollten sie die deutsch-amerikanische Freundschaft feiern. Sie wollten aber auch die Spannung eines Flugtages erleben.

Es gab sicherlich auch warnende Stimmen aus unterschiedlichen Gründen, die für die Abschaffung der Flugtage eingetreten sind. Aus dieser Diskussion heraus war es schon damals so, dass die Flugtage bis auf eine einzige Veranstaltung zurückgeführt wurden, nämlich auf die in Ramstein. Vorher gab es landesweit Flugtage. Am Ende war auch dieser eine Flugtag zu viel. Die Geschichte unseres Landes hatte eine Zäsur erlitten.

Die Konsequenzen aus der Katastrophe haben wir im Landtag diskutiert. Die Diskussionen waren vielschichtig. Das Parlament hatte damals nicht gleich dem ersten Impuls nachgegeben, einen Untersuchungsausschuss aus der Opposition heraus zu gründen, sondern im Hinblick auf das unglaubliche Leid der Opfer hatten wir mit

dem damaligen Innenminister vereinbart, dass wir im Innenausschuss alles gemeinsam aufarbeiten werden. Das galt auch für die gesetzlichen Folgen.

Dann hat das Parlament eine politische Konsequenz gezogen und fast einstimmig beschlossen, wir fordern die Einstellung aller militärischen und zivilen Flugtage mit Flugvorführungen, bei denen eine Gefährdung für Zuschauer und Bevölkerung ausgehen kann. Danach gab es weitreichende Änderungen im Rettungsdienstgesetz und auch Vereinbarungen mit den Amerikanern. Es hatte sich herausgestellt, dass unsere Rettungskonzeptionen außerordentlich schwer aufeinander abzustimmen waren. Diese Unterschiede waren grundsätzlicher Art. Wir haben damals Vereinbarungen geschlossen, die die Zusammenarbeit erleichtern.

Die Folgen des tragischen Geschehens, wie das Verbot militärischer Kunstflüge über Zuschauerbereichen, eine Mindestflughöhe und das grundsätzliche Verbot von Begegnungsflugmanövern, sind für die Opfer und Hinterbliebenen kein Trost, aber sie waren die notwendige Konsequenz, die das Parlament gezogen hat, um Katastrophen dieser Art in der Zukunft zu verhindern.

Die Opfer und Hinterbliebenen – das betrifft Deutsche genauso wie Amerikaner – leiden noch heute zum Teil unter posttraumatischen Folgen ihrer Verletzungen und dem Verlust ihrer Familienangehörigen und Freunde.

Das mit dem posttraumatischen Stresssyndrom ist erst in den vergangenen 20 Jahren gründlich erforscht worden. Man hat erst jetzt festgestellt, welchen Zusammenhang es zwischen Katastrophen und dem Stresssyndrom gibt und wie die Menschen darunter leiden können. Wir müssen uns dieser Sache annehmen. Das wird eine weitere Arbeit für die nächsten Jahre sein.

Die verdienstvolle Arbeit der psychosozialen Nachsorgegruppe möchte ich an dieser Stelle ansprechen, die sich seit 20 Jahren der Opfer und der Hinterbliebenen annimmt, sie unterstützt, betreut und für sie da ist. Meine sehr geehrten Damen und Herren, es ist eine Bürgerinitiative besonderer Art, sich 20 Jahre darum zu kümmern, dass es anderen gut oder besser gehen könnte.

Bei den Opfern handelt es sich nicht allein um die Zuschauer und Besucher. Es gibt auch ungezählte Rettungskräfte, wie Feuerwehr, Sanitäter oder Ärzte, die vor 20 Jahren diese Katastrophe erlebt haben, Verletzte betreut haben und auch heute noch unter dem seelischen Druck dieses Unglücks leiden.

So sagte einer der Feuerwehrleute, der an den Rettungsmaßnahmen beteiligt war: „Nie werde ich vergessen, als ich den ersten Toten wegtrug. Dieser Anblick, niemand, der das gesehen hat, kann das verstehen. … Leider wurde das ganze Ausmaß des Unglücks in unserer Wache nie richtig besprochen. … Nichts ist, wie es davor war. Ich habe keine Lebensfreude mehr und kann viele Aktivitäten nicht mehr ausüben.“

Ja, den Helfern ist viel zugemutet worden, ohne dass jemand damals darüber nachgedacht hat, dass auch sie Betreuung und Zuwendung brauchen. Inzwischen wissen wir das. Inzwischen haben wir es organisiert, dass

die Helfer psychologisch betreut werden. Das ist auch eine Folge dieses Unglücks.

Meine Damen und Herren, machen wir uns klar, es war Feiertagsstimmung. Es war ein Sonntag. Es war ein Volksfest. Es wurde zu einer Katastrophe. Das Unglück hat aber die Deutschen und die Amerikaner geeint. Wir haben alle gelernt, dass man mit der Technik und diesem Risiko nicht spielen kann. Am Ende war es mehr Gemeinsamkeit.

Wir stehen auch zu unseren Freunden aus Amerika im Bündnis, deren Streitkräfte – ich kann es aus meiner historischen Veranlagung nicht vermeiden zu sagen – uns die Freiheit und den Frieden gebracht und geholfen haben, unser demokratisches Gemeinwesen aufzubauen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, das Unglück können wir mit dem Gedenken nicht ungeschehen machen. Die Toten von Ramstein bleiben auch ein Opfer von Leichtsinn, menschlichem Versagen, mangelnder Vorsicht, falschem Wagemut und verdrängtem Risiko. Wir haben daraus gelernt. Es gibt in Rheinland-Pfalz keine Flugtage mehr.

Meine Damen und Herren, bevor ich Herrn Ministerpräsidenten Beck das Wort erteile, bitte ich Sie, sich von den Plätzen zu erheben, um der Opfer zu gedenken.

(Die Anwesenden erheben sich zum Gedenken)

Wir gedenken der direkten Opfer. Wir denken an diejenigen, die seit 20 Jahren und noch länger leiden. Wir denken an diejenigen, die als Retter, Ärzte, Polizisten und Soldaten geholfen haben. Wir denken an diejenigen, die als Bürgerinitiative den anderen helfen, mit ihrem Leid zurechtzukommen.

Ich bedanke mich.

(Präsident Mertes übernimmt den Vorsitz)

Sehr geehrter Herr Landtagspräsident, verehrte Kolleginnen und Kollegen dieses Hohen Hauses, verehrte Damen und Herren, die Sie uns die Ehre geben, an dieser Veranstaltung teilzunehmen! Der damalige Kirchenpräsident Werner Schramm hat im Gedenkgottesdienst nach der furchtbaren Katastrophe, an die wir heute erinnern, folgende Worte gefunden:

„Der Tag von Ramstein hat uns niedergeworfen. Er hat uns heruntergeholt von den verschiedenen anspruchsvoll vorgetragenen Positionen: Hier die Befürworter des Flugtages – dort die Warner. Der Blitz vom Himmel hat unsere Illusion zerfetzt, dass die Macht und Freude des Menschen immer noch zu steigern sei… Jetzt sind wir vereint im Schmerz und in der Klage.“

Diesen Schmerz und diese Klage empfinden wir noch immer. Sie werden in unendlich größerer Weise von den Menschen empfunden, die Angehörige verloren haben

oder selbst damals zu schwerstem Schaden an Leib und Seele gekommen sind.

Deshalb ist es gut und richtig, dass wir uns erinnern. Dazu gehört nicht nur, dass wir auf diese Art und Weise logische Schlussfolgerungen ziehen, sondern auch durch Erinnern und Anteilnahme versuchen, Trost zu spenden und dieses Gefühl der Gemeinsamkeit über alles sonst Trennende hinweg lebendig zu halten.

Dabei ist es mehr als verständlich, dass gerade diejenigen, die unmittelbar betroffen waren und sind, dieses Ereignis nicht einfach verarbeiten konnten und können. Wiewohl wir versucht haben, materiell zu helfen, soweit dies möglich ist, bleibt dieses gemeinsame Gefühl einer gewissen Ohnmacht.

Im Nachhinein ist es gut, dass wir nicht über die Leichtfertigkeit gerichtet haben, dorthin zu gehen, über den Fehler, eine solche technische Flugschau zu zeigen und vieles andere mehr. Es sage niemand, man selbst habe auf der richtigen Seite gestanden.

Ich weiß auch um die Debatten damals, wie ich sie in diesem Hohen Hause mit geführt habe, ob diese Art der Begegnung verantwortbar sei. Ich weiß aber auch, dass ich selber als junger Mensch damals während meiner Lehrzeit bei der Bundeswehr zusammen mit Lehrgangskameraden auf mehreren Flugtagen in Ramstein war.

Die Begeisterung gegenüber der Technik und dem, was diese zu leisten vermag, hat uns mitgerissen. Das hatte für uns junge Leute damals – ich bin sicher auch für diejenigen, die vor 20 Jahren auf diesem Flugtag waren – nichts mit irgendeiner kriegsverherrlichenden Einstellung zu tun.

Ich bin sicher, dass auch unsere amerikanischen Freunde, die diese Flugschau angeboten haben, keine solchen falschen Motive hatten. Sie waren und sind nicht zu Unrecht stolz auf das, was sie für Frieden und Freiheit in dieser Welt und in Deutschland geleistet haben, und zwar vor allen Irrtümern, die natürlich auch nicht vergessen werden dürfen. Insoweit war die Motivation absolut positiv. Es war fast wie ein Menetekel, dass sich die Debatte um das Risiko eines solchen Flugtags in schrecklichster Weise bewahrheitet hat.

Ich habe heute Morgen auch die Erinnerungen von Bernhard Vogel gehört und erinnere mich daran, wie er nach dieser Katastrophe in diesem Hohen Hause und bei den Gedenkveranstaltungen Stellung genommen hat. Ich glaube, wir alle können uns in die Lage versetzen, unmittelbar nach einer solch furchtbaren Katastrophe Worte finden zu müssen.