....................................................................................................................6145, 6153 Abg. Creutzmann, FDP:......................................................................................... 6130, 6134, 6148, 6149 Abg. Dr. Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:................................................................... 6129, 6134, 6151 Abg. Dr. Gebhart, CDU:......................................................................................................................6150 Abg. Dr. Geisen, FDP:........................................................................................................................6142 Abg. Dr. Schmitz, FDP:......................................................................................................................6138 Abg. Frau Fink, SPD:.........................................................................................................................6140 Abg. Frau Grützmacher, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:..........................................................................6157 Abg. Frau Huth-Haage, CDU:.............................................................................................................6160 Abg. Frau Kiltz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:......................................................................................6143 Abg. Frau Kohnle-Gros, CDU:....................................................................................................6120, 6125 Abg. Frau Mangold-Wegner, SPD:......................................................................................................6151 Abg. Frau Meurer, CDU:.....................................................................................................................6137 Abg. Frau Mohr, SPD:........................................................................................................................6153 Abg. Frau Morsblech, FDP:................................................................................................................6161 Abg. Frau Schleicher-Rothmund, SPD:......................................................................................6119, 6125 Abg. Frau Spurzem, SPD:..................................................................................................................6159 Abg. Frau Thomas, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:...................................6122, 6126, 6147, 6149, 6152, 6154 Abg. Hartloff, SPD:.............................................................................................................................6142 Abg. Hohn, FDP:.................................................................................................... 6135, 6152, 6155, 6158 Abg. Itzek, SPD:................................................................................................................................6146 Abg. Klöckner, SPD:..........................................................................................................................6136 Abg. Kuhn, FDP:................................................................................................................................6121 Abg. Lammert, CDU:..........................................................................................................................6150 Abg. Licht, CDU:.......................................................................................................................6140, 6141 Abg. Marz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:....................................................................................6135, 6138 Abg. Mertes, SPD:.............................................................................................................................6119 Abg. Noss, SPD:................................................................................................................................6157 Abg. Ramsauer, SPD:...............................................................................................................6128, 6133 Abg. Schnabel, CDU:.........................................................................................................................6157 Abg. Schreiner, CDU:.........................................................................................................................6145 Abg. Stretz, SPD:..............................................................................................................................6141 Abg. Wiechmann, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:...................................................................................6158 Abg. Wirz, CDU:.......................................................................................................................6127, 6133 Bruch, Minister des Innern und für Sport:....................................................................................6139, 6156 Frau Ahnen, Ministerin für Bildung, Frauen und Jugend:.......................................................................6162 Frau Conrad, Ministerin für Umwelt:...........................................................................................6144, 6152 Mittler, Minister der Finanzen:.......................................................................................... 6131, 6150, 6156 Präsident Grimm:............................................6119, 6120, 6121, 6122, 6123, 6125, 6126, 6127, 6128, 6129 6130, 6131, 6133, 6134, 6135, 6136, 6137, 6138, 6139 Prof. Dr. Zöllner, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur:.................................6123 Vizepräsidentin Frau Grützmacher:..................6140, 6141, 6142, 6143, 6144, 6145, 6146, 6147, 6148, 6149 6150, 6151, 6152, 6153, 6154, 6155, 6156 Vizepräsidentin Frau Hammer:.................................................... 6157, 6158, 6159, 6160, 6161, 6162, 6164
Guten Tag, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich begrüße Sie zur 92. Plenarsitzung des Landtags Rheinland-Pfalz.
Zu schriftführenden Abgeordneten berufe ich Simone Huth-Haage und Alexander Fuhr. Letzterer führt die Rednerliste.
Entschuldigt sind für heute die Abgeordneten Anne Kipp und Carsten Pörksen. Herr Ministerpräsident Kurt Beck ist von 15:00 Uhr bis 16:00 Uhr wegen anderer wichtiger Verpflichtungen entschuldigt.
Ich begrüße eine neue Kollegin im Landtag. Dr. Gerhard Schmidt hat sein Mandat mit Wirkung zum 21. April dieses Monats niedergelegt. Für ihn rückt Dr. Petra Heid nach, die ich ganz herzlich im Landtag begrüße!
Ich freue mich, heute Kollegen zu Geburtstagen, die in den letzten Tagen und heute stattgefunden haben bzw. stattfinden, gratulieren zu können, und zwar ist am 6. April Finanzminister Gernot Mittler 65 Jahre alt geworden. Auch von dieser Seite etwas zeitversetzt noch einmal herzliche Glückwünsche!
Meine Damen und Herren, zur Tagesordnung. Ich möchte Ihnen vorschlagen, dass wir die Wahl des Vizepräsidenten vorziehen und als ersten Punkt der Tagesordnung aufrufen.
Ansonsten informiere ich Sie zu den Punkten 7 und 9 der Tagesordnung, dass die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gebeten hat, entgegen der Absprache im Ältestenrat bei diesen Tagesordnungspunkten jeweils eine Redezeit von fünf Minuten vorzusehen. Ich habe mir sagen lassen, dass die anderen Fraktionen damit einverstanden sind.
Gibt es mit dieser Veränderung und diesem Hinweis noch Bedenken gegen die dann festzusetzende Tagesordnung? – Das ist nicht der Fall. Dann ist sie so festgesetzt.
Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir schlagen Ihnen den Abgeordneten Gerd Itzek für dieses Amt vor.
Wer den Kollegen Gerd Itzek zum Vizepräsidenten des Landtags wählen möchte, den bitte ich um das Handzeichen! – Das ist erkennbar einstimmig der Fall.
Die Gratulationscour sollte allerdings etwas abgekürzt werden. Sie können das im Anschluss an die heutige Sitzung gelegentlich des parlamentarischen Abends der Krankenhausgesellschaft machen und dann auch noch auf das Wohl des Kollegen Itzek trinken.
„Perspektiven der Förderung wissenschaftlicher Spitzenleistungen in Forschung, Lehre und Ausbildung wissenschaftlichen Nachwuchses in Rheinland-Pfalz (Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder)“ auf Antrag der Fraktion der SPD – Drucksache 14/4054 –
Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zur Förderung von Wissenschaft und Forschung in deutschen Hochschulen hat die Zielsetzung, den Wissenschaftsstandort Deutschland nachhaltig zu stärken, seine internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und Spitzen im Universitäts- und Wissenschaftsbereich sichtbar zu machen.
Diese Zielsetzung wird von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik als eine wichtige und richtige anerkannt. Basierend auf der Vorgabe des so genannten LissabonProzesses, dass 3 % des Bruttoinlandsproduktes eines Landes für Innovation, Forschung und Entwicklung ausgegeben werden sollen, hat der Bund im Januar 2004 die so genannte Innovationsoffensive gestartet.
Ich möchte es nicht verhehlen, am Anfang gab es auch Diskussionen über die Art und Weise, wie diese Gelder verteilt werden sollten, aber federführend von RheinlandPfalz und dem Wissenschaftsminister von RheinlandPfalz ist ein konstruktiver Dialog entstanden, der den spezifischen Besonderheiten unserer Hochschullandschaft gerecht wird, das heißt, einer Hochschullandschaft, die stark in Fachbereichen ist und wo nicht nur an Universitäten, sondern auch außeruniversitär geforscht wird.
Ich möchte keinen Rückblick über die vielen Treffen, Diskussionen, Konferenzen, Telefonate und Papiere starten, die es in der Vergangenheit gegeben hat, um eine solche Exzellenzinitiative, über die wir heute diskutieren, zu entwickeln.
Heute diskutieren wir das Thema im Rahmen einer Aktuellen Stunde. Heute stellt sich die Frage, wie es um die seit eineinviertel Jahr sehnsüchtig erwartete Initiative steht, die zu 75 % vom Bund und zu 25 % von den Ländern getragen werden soll. Meine Damen und Herren, insgesamt reden wir über eine Summe von 1,9 Milliarden Euro.
Worum geht es bei dieser Exzellenzinitiative? Es geht um drei Förderrichtlinien. Die erste Förderrichtlinie umfasst die so genannten Graduiertenschulen. Davon sollen es bis zu 40 mit durchschnittlich 1 Million Euro plus Programmkostenpauschale sein.
Darüber hinaus gibt es eine zweite Förderlinie, die dem entspricht, was ich vorhin angesprochen habe, universitäre und außeruniversitäre Forschung, also fast bezogene Exzellenzcluster, davon bis zu 30 und durchschnittlich 6,8 Millionen Euro plus Programmkostenpauschale.
Dann noch die dritte Förderlinie: Gesamtstrategien für universitäre Spitzenforschung, ca. zehn mit durchschnittlich 21 Millionen Euro.
Es ist wichtig zu sagen, dass viele der Forschungs- und Wissenschaftsstandorte in Rheinland-Pfalz Kriterien für diese Förderrichtlinien erfüllen werden. Ich bin der festen Überzeugung, dass, wenn diese Initiative hoffentlich bald zustande kommt, Rheinland-Pfalz davon profitieren wird.
Eigentlich könnte es jetzt sehr schön für den Wissenschafts- und Forschungsstandort Deutschland sein. Es könnte eigentlich sehr schön sein, wenn nicht ein Ministerpräsident von Anfang an und aktuell jetzt gerade wieder im April diese Initiative durch sein Veto mit einer meiner Ansicht nach verantwortungsnegierenden Kaltschnäuzigkeit blockiert hätte.
Ich meine den Ministerpräsidenten von Hessen. Ich meine Roland Koch. Mittlerweile schiebt er die Argumentation vor, dass die dritte Förderstrategie, die Gesamtstrategie, ein Eingriff des Bundes in die Länderkompetenz sei.
Hier bleiben nur zwei Rückschlüsse. Erster Rückschluss: Herr Koch hat es bis heute noch nicht begriffen, wie
derzeit die Forschungsförderung zwischen Bund und Land funktioniert. Die funktioniert nämlich exakt so.
(Beifall der SPD – Zuruf des Abg. Dr. Weiland, CDU – Zuruf von der SPD: Das ist nicht nur wahrscheinlich! Das ist so!)
Zweiter Rückschluss – das halte ich für die wahrscheinlichere Lösung –: Herrn Koch geht es darum, das Thema gezielt zu blockieren, um eine politische Taktik zu verfolgen, die sich nicht um die Notwendigkeiten und die Erfordernisse des Wissenschaftsstandortes Deutschland schert.
Was bedeutet diese Blockadepolitik des Herrn Koch und seiner folgsamen Unionsländerchefs? – Meine Damen und Herren, Wissenschaftspolitik ist Wirtschaftspolitik. Wer dort, wo er an der Spitze ist, weiter forscht, kann diese Erkenntnisse später einmal in die Wirtschaft seines Landes einfließen lassen. Arbeitsplätze in Hochtechnologien und Industrien werden gesichert und ausgebaut.
Darüber hinaus schafft diese Initiative auch direkt und unmittelbar Arbeitsplätze. Nehmen Sie als Beispiel das Exzellenzcluster: Man geht davon aus, dass mit jedem Exzellenzcluster 80 Arbeitsplätze geschaffen werden. Nehmen wir einmal die Nachwuchsförderung mit einer Gesamtsumme von 380 Millionen Euro: Wenn wir davon ausgehen, dass wir 100.000 Euro pro Nachwuchswissenschaftler haben werden, reden wir über die Zukunft von 3.800 jungen und begabten Menschen, die forschen können und auch gern forschen wollen. Was wird passieren, wenn diese Initiative noch weiter blockiert wird? – Sie werden das tun, was in der Vergangenheit schon geschehen ist und was es eigentlich zu verhindern gilt: Sie werden ins Ausland abwandern, und sie werden Ihr Wissen und ihr Können dorthin tragen.
Wenn wir sagen können, dass Innovation, Forschung und Entwicklung ein Standortvorteil für ein Land, für eine Nation sind, so muss auch der Umkehrschluss zugelassen sein, dass Herr Koch ein Standortnachteil für diese Republik und damit auch für Rheinland-Pfalz geworden ist.
Herr Präsident, meine Damen und Herren! So stellt sich eine Geschichte dar, wenn man nur das erzählt, was man wirklich erzählen will. Dies möchte ich doch an den Anfang meiner Ausführungen stellen.