des gegliederten Schulsystems brachte es mit sich, dass - früher nach Klasse 6, jetzt nach Klasse 4 - die Eltern entscheiden und nicht der Staat. Das habe ich vorgestern schon einmal deutlich gemacht.
Im August beginnt die Eigenverantwortliche Schule in diesem Land. Das wurde hier vor einem Jahr beschlossen; zu weiten Teilen haben Sie da ja mitgestimmt. Gestern haben Sie die Bestimmungen über den Schulvorstand im Rahmen der Finanzhilfe komplett mit abgesegnet. Es gibt Schulvorstände mit 25 % und - bei der Grundschule 50 % Elternbeteiligung; 12 000 Mandate sind dafür vorgesehen. Die Eltern sind bei uns in einem Maße gefordert, wie das bei Ihnen nie der Fall war. Sie erfahren allein schon von den gesetzlichen Grundlagen her eine ganz andere Wertschätzung.
Noch einmal zu Hannover, Herr Poppe. Ich habe jetzt die Zahlen bekommen: An den sechs integrierten Gesamtschulen könnten 16 zusätzliche Klassen mit insgesamt 480 Schülerinnen und Schülern gebildet werden. Zum 1. August 2007 sind 214 abgewiesen worden. Das sind die Zahlen für das Stadtgebiet Hannover. Dort könnte man also 480 Plätze schaffen und hat man einen Handlungsbedarf von 200 Plätzen. Das kann vor Ort entsprechend geregelt werden. Die Frage hinsichtlich des Systems, ob Sie das nun an Mengen, Prozenten usw. festmachen - in diese Ecke bekommen Sie mich nicht. Ich freue mich über jeden Gymnasiasten im Lande. Ich freue mich über jeden Realschüler im Lande. Ich freue mich auch über die Hauptschülerinnen und Hauptschüler, für die wir tolle Angebote haben. Ich komme aus dem westlichen Niedersachsen. Fahren Sie da mal ein bisschen herum! Da ist die Sichtweise auf die Hauptschule eine ganz andere als in Städten
und - hier wird genickt - in anderen Gebieten. Sie müssen mehr hinaus ins Land, Herr Jüttner. Hannover ist zwar eine tolle Stadt, aber Sie müssen einmal von der holländischen Grenze bis zum Harz unterwegs sein, damit Sie die gesamte Wirklichkeit erfahren.
Für die Hauptschülerinnen und Hauptschüler, die wir haben, tun wir das Bestmögliche. Das schaffen Sie am besten im gegliederten Schulwesen. Nur: 100 % sind 100 %. Sie können mir doch nicht zum
Nun können Sie sagen: Denke dir eine Organisation aus, damit die Zahlen an anderer Stelle zurückgehen und die Zahlen für die Hauptschule ansteigen. - Sie befürworten das schlimmste aller Modelle: Sie bieten die Gesamtschule an. Natürlich haben Sie dann das Problem vom Tisch; da findet aber kein Elternwille und gar nichts mehr statt. Das ist Gleichmacherei. Das sehen wir anders. Ich glaube, dass man diese Frage an Zahlen ohnehin nicht festmachen kann.
Herr Minister, ich möchte mit meiner Frage den Blick nochmals auf den Aspekt der schulischkognitiven Leistungsfähigkeit der Gesamtschulen im Vergleich zum viergliedrigen Schulwesen richten. Ich habe ganz konkret eine Frage zur IGS Schaumburg. Die IGS Schaumburg hat seit 2006 eine gymnasiale Oberstufe. Wenn die Schülerinnen und Schüler der IGS Schaumburg vor 2006 Abitur machen wollten, mussten sie die Oberstufe des benachbarten Wilhelm-Busch-Gymnasiums besuchen.
Meine Frage: Liegen Ihnen Zahlen über den schulischen Erfolg der ehemaligen IGS-Schülerinnen und Schüler an der Oberstufe des Wilhelm-BuschGymnasiums in Stadthagen vor?
Frau Präsidentin! Herr Kollege Pörtner, wenn der Kultusminister Anträge aus bestimmten Schulstandorten bekommt, wenn er z. B. an einem IGSStandort eine gymnasiale Oberstufe einrichten soll, dann versieht er sich natürlich mit dem entspre
chenden Datenmaterial und schaut: Wie sind die Schülerzahlen? Mit welchen Beteiligungsquoten darf man an den Oberstufen rechnen? - Bei diesen Gelegenheiten beleuchten wir auch die Erfolgsquoten und fragen: Wie war das in der Vergangenheit? Wie könnte es in der Zukunft sein?
Die IGS Schaumburg war ja der Einstieg in die heutige Fragestunde. Von daher habe ich ein paar präzise Zahlen dabei. Dies gehört ja wohl zur pflichtgemäßen Vorbereitung auf einen solchen schönen Termin.
Bei der IGS sind im Jahre 1997 - damals gab es dort noch keine Oberstufe, sondern die Oberstufe musste am Wilhelm-Busch-Gymnasium besucht werden - 18 Schüler von der IGS zum gegliederten Gymnasium übergewechselt, davon haben 8 das Abitur geschafft. 1998 sind 30 Schüler übergewechselt, von denen drei Jahre später 11 das Abitur geschafft haben.
1999 sind 21 Schüler übergewechselt, davon haben 16 das Abitur geschafft, ein Teil davon nach Wiederholung der Klasse. 2000 sind 27 Schüler übergewechselt, von denen 16 das Abitur geschafft haben. 2001 sind 26 übergewechselt, davon haben 12 das Abitur geschafft. Jetzt hat die IGS eine eigene Oberstufe. Die Bildungsbeteiligung wird höher sein; denn die Nachfrage ist durchaus vorhanden. Herr Kollege Pörtner, es wird wahrscheinlich so sein, dass jetzt mehr das Abitur schaffen.
(Beifall bei der CDU - Wolfgang Jütt- ner [SPD]: Wer nimmt da die Prüfung ab? - Heiner Bartling [SPD]: Das ist an Dummheit überhaupt nicht mehr zu überbieten! - David McAllister [CDU]: Was hat er gesagt? Ordnungsruf!)
Herr Minister, Sie haben sich in den vorhergehenden Ausführungen über polemische Äußerungen von Abgeordneten aus diesem Hause beklagt. Ich
empfinde es als polemisch, wenn Sie von „Zwangsbeglückung“ sprechen. Ich glaube nicht, dass das zu dem normalen und sachlichen Wortgebrauch in diesem Hause gehört.
Ich halte es auch für polemisch, wenn darüber gelästert wird, die Gesamtschulen hätten nur da einen Zulauf, wo sie existieren; nur dort gäbe es hohe Anmeldezahlen. Na, witzig! Wo sollen sich die Eltern denn auch bewerben, wenn keine Gesamtschulen vor Ort sind?
Nun zum Elternwillen. Wir alle freuen uns über die sogenannte Schwemme von Schülern an den Gymnasien. Eltern, die ihre Kinder an Gymnasien anmelden, halten sie für leistungsorientiert und melden sie eben dort an, obwohl die Schullaufbahnempfehlung in vielen Fällen vielleicht anders ist. Eltern, die ihre Kinder an Gesamtschulen anmelden, unterstellen Sie, Herr Busemann, dass sie Ausweichverhalten zeigen. Wie haben Sie sich eigentlich Ihre Meinung darüber gebildet, dass Eltern, die ihre Kinder an der Gesamtschule anmelden, ausschließlich die Hauptschule umgehen wollen und nicht ebenso auf die Leistung der Schule achten, an der sie ihr Kind anmelden?
Frau Präsidentin! Frau Kollegin, ich habe den Begriff „Ausweichverhalten“ nicht in den Mund genommen.
Ich erinnere mich an manche Debatte gleichen Inhalts - dieses Thema behandeln wir ja nicht zum ersten Mal -, in der von Ihrer Seite immer gesagt worden ist: Eltern sollten ihre Kinder wegen diesen oder jenen Begleiterscheinungen nicht auf die Hauptschulen schicken. Deswegen würden sie auf die Gesamtschulen ausweichen. - Dieser Vorhalt ist von Ihrer Seite gekommen. Ich mache mir den Begriff nicht zu eigen. Ich sehe nur gewisse Schülerbewegungen, auf die wir vor Ort organisatorisch,
Ich glaube, bei aller Lockerheit einer Fragestunde sollten wir uns hier im Hause immer auf eine vernünftige Wortwahl besinnen.
Frau Präsidentin! Ich frage den Minister: Ist Ihnen bekannt, dass IGSen und KGSen vermehrt über die Kreisgrenzen hinweg für die Vorzüglichkeit von Gesamtschulen werben? - Ich beziehe mich hierbei auf die Anfrage von Frau Dr. Andretta. Es geht nicht um die 6 oder 7 km von Nörten-Hardenberg nach Göttingen. Vielmehr geht es darum, dass im Kreisausschuss des Landkreises Northeim der Beschluss, bei der Neugründung einer IGS in Nörten - -
- Ich komme zu der Frage. Ich meine Sie, Herr Schwarz. Ganz nebenbei: Einstimmigkeit schützt nicht vor Dummheit!
Sie haben in Nörten einstimmig für die mögliche Einrichtung einer Integrierten Gesamtschule geworben. Gegen das Schulgesetz! Dieses „Anwerbeverfahren“ haben wir Gott sei Dank stoppen können.
Ich frage die Landesregierung, inwieweit sie darüber informiert ist, dass ein Landkreis hier oder ein Landkreis dort - es ist egal, wer sich nicht auf der Grundlage des Schulgesetzes bewegt hat - gegen die Schulentwicklungsplanung vorgeht, und ob sie einschreiten kann. Greift die Schulentwicklungsplanung so weit, oder wird sie ad absurdum geführt?
Eine zweite, und zwar berechtigte Frage zur Schulentwicklungsplanung. Dies sage ich gerade in Anwesenheit von Herrn Jüttner. Herr Jüttner, Sie
Herr Minister, tragen Sie die Qualifizierung der Schuleinzugsbereiche in der Form mit, dass zwischen den Einzugsbereichen von KGSen und IGSen ein Unterschied gemacht wird?