Protocol of the Session on January 29, 2009

(Stefan Köster, NPD: Sie träumen doch wieder.)

und regelrecht abgeschlachtet wurden

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktion der SPD – Michael Andrejewski, NPD: Immer dieselben Phrasen.)

oder zu perversen medizinischen Experimenten missbraucht wurden. Denken Sie da überhaupt noch dran?

(Raimund Frank Borrmann, NPD: Millionen!)

Und wenn sich im Fall von Sexualstraftaten gerade Rechtsextreme für die Todesstrafe aussprechen, sollte man nicht vergessen, dass Menschen auch von rechten Gesinnungstätern totgeschlagen wurden.

(Zuruf von Raimund Frank Borrmann, NPD)

Fordern Sie da auch konsequent dann die Todesstrafe?

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und FDP)

Oder erwähnen wir doch mal Ihre mit Pornografie gut vertrauten Exkameraden. Wir, die demokratischen Parteien, fordern spürbare Strafen für Sexualstraftäter, aber eben nicht die Todesstrafe.

(Stefan Köster, NPD: Das unterscheidet uns. – Zuruf von Wolf-Dieter Ringguth, CDU)

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich erwähnte es bereits, Argumente für die Nichtverjährung sind nachvollziehbar, besonders aus der Sicht von Betroffenen. Nazis mit ihrer düsteren Weltanschauung helfen aber den Betroffenen überhaupt nicht.

(Gelächter bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

Kopf ab für den Täter, damit ist das Problem gelöst, das Opfer interessiert Sie nicht, das ist in Wahrheit Ihre Lösung, meine Herren von der NPD.

(Michael Andrejewski, NPD: Sie sehen lieber alles rosa.)

Betroffenen hilft viel mehr ein freiheitlich demokratisches System mit Offenheit und Aufklärung,

(Stefan Köster, NPD: Deswegen hauen die Leute ja auch aus Mecklenburg-Vorpommern ab.)

mit der Stärkung der Persönlichkeit von Kindern und Jugendlichen,

(Zurufe von Angelika Peters, SPD, und Dr. Armin Jäger, CDU)

mit konsequenter Kontrolle bei Angebot, Verkauf und Verbreitung von pornografischen Erzeugnissen

(Zurufe von Dr. Norbert Nieszery, SPD, Peter Ritter, DIE LINKE, und Stefan Köster, NPD)

und eben auch mit niederschwelligen Strukturen zur Hilfe für in Not geratene Kinder. Es braucht darüber hinaus das Hinschauen anderer und natürlich auch ein abgestimmtes und konsequentes System der Strafverfolgung und -verurteilung, diese ganzheitliche Herangehensweise zur Bekämpfung von Sexualstraftaten. Und ich wiederhole, das Wichtigste ist, dass sich die Kinder öffnen, und das schaffen sie eben nur in einem offenen Klima und nicht in so einem Dunst, den Sie verbreiten.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und FDP – Dr. Armin Jäger, CDU: Genau, das ist richtig. Das ist richtig. – Stefan Köster, NPD: Was für ein Unsinn!)

Eben die ganzheitliche Herangehensweise und die Bekämpfung von Sexualstraftaten, über deren Abscheulichkeit wir uns natürlich einig sind, werden seit Jahren von der gesamten Landesregierung umgesetzt, und zwar unabhängig davon, in welcher Koalition.

Ein kurzes Wort zum Schluss, weil ja auch Besuch da ist: Ihre gezielte Attacke, meine Herren von der NPD, gegen die parlamentarische Staatssekretärin Frau Dr. Margret Seemann, die sich nicht nur in ihrer jetzigen Funktion, sondern auch schon als Sozialausschussvorsitzende insbesondere für eine Stärkung der Rechte von Opfern und deren Unterstützung sowie für eine konsequente Bestrafung von Tätern erfolgreich eingesetzt hat, zeigt genau die Zielrichtung, die Sie mit dem vorliegenden Antrag verfolgen.

(Michael Andrejewski, NPD: Was für eine Attacke! – Zuruf von Raimund Frank Borrmann, NPD)

Ihnen geht es nicht um die Opfer und deren Schutz.

(Michael Andrejewski, NPD: Träumen Sie?)

Ihnen geht es darum, die nachvollziehbaren Sorgen und Ängste in der Bevölkerung zu instrumentalisieren, um demokratische Parteien und deren Vertreterinnen und Vertreter zu diskreditieren.

(Stefan Köster, NPD: Das machen Sie schon selbst.)

Sie von der NPD wollen Ihre menschenverachtenden Ziele salonfähig machen.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Richtig.)

Nicht mit uns! Die Opfer brauchen Sie nicht, wir brauchen Sie nicht und Ihre Anträge schon gar nicht.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und FDP – Zuruf von Angelika Peters, SPD)

Danke, Herr Dankert.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Lüssow von der Fraktion der NPD.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Noch mal Lüssow!)

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Da haben wir also wieder einmal Ihr Führerprinzip erlebt.

(Unruhe und Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU)

Hier in Mecklenburg und Pommern herrscht nicht nur Fraktionszwang, sondern übergreifender Blockzwang. Einer spricht und alle nicken, das ist die Demokratie, die Sie dann mit Ihrem Verfassungsschutz schützen wollen. Wen wundert es im Land, dass Sie heute so gesprochen haben? – Niemanden.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Ja, einer spricht und alle protestieren.)

Selbstverständlich müssen Sie den Antrag der NPD ablehnen,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Na klar, ist ja auch Schwachsinn. – Irene Müller, DIE LINKE: Ja, klar.)

selbstverständlich ist es nicht nötig, sich mit den Argumenten auseinanderzusetzen. Wie hat das neulich...

(allgemeine Unruhe)

Wie hat das neulich...

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das war doch eine gute Argumentation vom Kollegen Dankert hier. – Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU – Glocke des Vizepräsidenten)

Wie hat das neulich der Herr Sellering in einen NDRInterview gesagt? Auf die Frage, wie man mit der NPD umgehen solle, antwortete er,

(Zuruf von Dr. Margret Seemann, SPD)

erst verbieten und dann müsse man die politische Auseinander… suchen.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Was soll auseinandergesucht werden?)