Protocol of the Session on July 4, 2008

(Udo Pastörs, NPD: Richtig. – Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Die sind dann auch offen für Menschen aus anderen Ländern. – Volker Schlotmann, SPD: Das ist an Ihnen vorbeigegangen.)

Die lassen sich dann nicht in irgendwelche Normen pressen.

(Zuruf von Raimund Borrmann, NPD)

Die FDP, die das deutlich und offen ausspricht, was Sie von SPD und CDU dann letztendlich auch als willige Vollstrecker des Marktes ausführen werden, hat mit diesem Bildungsideal nichts zu tun.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Sie haben uns ja diesmal ausgelassen. Das finde ich nicht gut.)

Deshalb werden Sie von der FDP auch mit Ihren Vorschlägen nur die Situation der Jasager verbessern.

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Beschreien Sie es mal nicht!)

Die brauchen aber nicht neue Fördertöpfe. Die Jasager werden ja schon ausreichend von der Friedrich-Naumann-Stiftung gefördert, mit der sie munter die Staatsknete abzweigen.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

Ihre Vorschläge sind also aus nationaler Sicht insgesamt abzulehnen.

(Zuruf von Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE)

Ausgenommen davon ist der Bildungsgutschein. Dieser Idee können wir sogar noch etwas abgewinnen,

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Das ist ja die schwachsinnigste Idee.)

würde er doch Wahlfreiheit für die Studierenden schaffen, auch wenn der Bildungsgutschein nicht die chronische finanzielle Unterversorgung der Universitäten beenden würde.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Das ist wirklich die schlechteste Idee.)

Man kann eben nicht immer nur davon reden, mehr für die Bildung tun zu wollen, und real nehmen die Zuwendungen für diesen Bereich ab. Die Kreditprogramme, die Sie vorschlagen, verbessern nicht die Situation der Studierenden, sondern vor allem die der Banken, die sich dann noch am wissenschaftlichen Nachwuchs eine goldene Nase verdienen können.

Was unter bedarfsgerechter Förderung zu verstehen ist, das kann man bereits an der Graduiertenförderung sehen. Da werden dann nämlich nur noch Arbeiten mit einem Zweck für die Wirtschaft gefördert. Insofern lehnen wir auch Ihr gewünschtes Studienfinanzierungsberatungskonzept ab. Mit solch bürokratischen Wasserköpfen wäre im Übrigen wohl kein großer Wissenschaftler je zu großen Ergebnissen gekommen.

Nochmals: Sie verbessern die Situation der Studierenden, wenn Sie ihnen keine Denkverbote aufzwingen, wenn Sie die Universitäten genügend ausstatten und wenn Sie vor allem dafür sorgen, dass nicht kurzfristige Wissenschaftsinteressen den Studienbetrieb bestimmen. Ihre Vorschläge sind ungeeignet und deshalb lehnen wir sie ab.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

Danke, Herr Lüssow.

Das Wort hat jetzt die Abgeordnete Frau Lochner-Borst von der Fraktion der CDU.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Der vorliegende Antrag der FDPFraktion ist vor allem eins, ein Sammelsurium von Parteitagsbeschlüssen aus den letzten drei Jahren.

(Udo Pastörs, NPD: Jetzt kommen die Tiefflieger.)

Das kann man so machen, das ist in Ordnung. Aber man darf nicht erwarten, dass andere Parteien unbedingt diese Auffassungen und Ihre Anliegen teilen.

(Hans Kreher, FDP: Sie sollten aber wenigstens ein Konzept dagegensetzen.)

Wir meinen in der CDU, dass sich das im Jahr 2001 reformierte Bundesausbildungsförderungsgesetz bewährt hat.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Na klar.)

Herr Professor Methling, die letzte Erhöhung um zehn Prozent hat gerade stattgefunden. Und auch damit können wir in der CDU sehr gut umgehen.

(Hans Kreher, FDP: Bei der Situation ist das nichts.)

Was ich mich jedoch ganz besonders frage, wenn ich Ihr Konzept der Förderung des einzelnen Studierenden betrachte und wir jetzt hier in Mecklenburg-Vorpommern tatsächlich Ihren Beschluss umsetzen würden, ist, wie das funktionieren sollte, denn dann können die Studierenden ja eigentlich nur noch, wenn alle anderen Länder diesen Beschluss nicht fassen, hier in Mecklenburg-Vorpommern die Hochschulen wechseln, wie sie möchten.

(Hans Kreher, FDP: Lesen Sie sich das mal genau durch! Das geht nicht allein darum.)

Das müssen Sie uns vielleicht dann in Ihren Ausführungen gleich noch einmal erklären, Herr Kreher.

So wie dieser Punkt sind in meinen Augen auch alle anderen Punkte ungeeignet, sie hier im Lande ganz alleine zu entscheiden, denn alle Punkte sind auf Bundesebene zu entscheiden. Das betrifft in einem weiteren Punkt die Unterhaltspflicht der Eltern und das betrifft steuerliche Fragen wie Kindergeld und Kinderfreibetrag. Das sind alles Sachen, die Sie hier in Mecklenburg-Vorpommern im Alleingang entscheiden wollen. Das wird auf Bundesebene so nicht durchzutragen sein.

Meine Damen und Herren, für uns bleibt festzustellen, dass die CDU-Fraktion es nicht für sinnvoll hält, das von Ihnen geforderte Konzept bis zum Ende des Jahres zu erarbeiten und umzusetzen. Deshalb werden wir den von Ihnen gestellten Antrag auch ablehnen. – Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU – Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Sie haben es aber kurz gemacht.)

Danke, Frau Lochner-Borst.

Das Wort hat jetzt noch einmal der Vizepräsident und Abgeordnete der Fraktion der FDP Herr Kreher.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Es ist natürlich wieder so, wie ich es auch erwartet hatte. Was wir als Liberale machen, ist zunächst mal ganz und gar schlimm, das kann man nur ablehnen.

(Zurufe von Michael Andrejewski, NPD, und Raimund Borrmann, NPD)

Und, Herr Minister, wenn Sie dann sagen, wir lehnen es nicht grundsätzlich ab, sondern nur dann, wenn es falsch ist, dann will ich Sie nur daran erinnern, dass wir heute über einen Kinderkonvent gesprochen haben und

Sie nur das, was wir vor einem Jahr mit dem Kindergipfel eingebracht haben, heute in anderer Form wieder eingebracht haben. Also damals war alles unmöglich, geht nicht, und später kommen Sie in irgendeiner Form und bringen dann genau das, was wir Liberalen früher vorgeschlagen hatten.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP)

Und genauso, um in Ihrem Arbeitsbereich zu bleiben, erinnere ich mich noch daran, wie ich mit Frau Schnoor und später mit Frau Marquardt über die Selbstständige Schule diskutiert hatte. Damals waren die Liberalen unmöglich, geht nicht, geht nicht, das passte einfach nicht in die konservative Schublade hinein.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP)

Und heute, Herr Minister, wollen Sie viele Teile dessen, was wir damals gesagt haben, umsetzen. Heute haben wir zu diesem Bereich sogar einen weitgehenden Konsens. So ist es in vielen Bereichen, ich könnte das weiterführen, auch im Bundesbereich, wo es zum Beispiel um die Riester-Rente ging.

(Zuruf von Ilka Lochner-Borst, CDU)

Ursprünglich hatten wir gesagt, wir brauchen neben der Rente ein kapitalgedecktes Verfahren, jetzt heißt sie plötzlich Riester-Rente.

(Volker Schlotmann, SPD: Lassen Sie Ihren Frust mal ruhig ab!)

Es war damals ein Gewerkschafter, der das ursprünglich total bekämpft hatte, der sagte,

(Zurufe von Ilka Lochner-Borst, CDU, und Raimund Borrmann, NPD)

es ist unmöglich, so etwas zu machen.