Wenn wir jetzt für Jungs mit vergleichbaren Angeboten, also nicht vergleichbar, jetzt mit geschlechterspezifischen Angeboten für Jungs anfangen,
ob man es nun Boys’Day oder anders nennt – wir tendieren eigentlich dazu, es anders nennen zu wollen –,
Dann will ich wirklich darauf hinweisen, dass es ein Prozess ist, den wir in Gang setzen. Also wir können jetzt nicht hierherkommen und sagen, wir verkünden jetzt Ergebnisse.
Denn, wie gesagt, es geht um Ursachenanalyse, es geht auch um Entwicklung, das heißt, wir setzen einen Prozess in Gang, der sich etablieren muss und von dem wir aber auch ausgehen, dass er etabliert wird. Es wird in einem breiten Konsens gesprochen. Es ist ja schon erwähnt worden, wer alles teilnimmt, wer miteinander berät.
Und natürlich hätten wir die FDP gerne im Boot. Wenn wir diesen Antrag als Ansatz nehmen, die FDP auch mit ins Boot zu nehmen, wenn sie denn für uns erkennbar akzeptiert, dass es Unterschiede gibt in den Problematiken zwischen Jungen und Mädchen und dass wir die auch mit unterschiedlichen Maßnahmen bearbeiten müssen oder dem entgegenwirken müssen, dann, denke ich mal, sind wir vielleicht so weit gar nicht auseinander, wie diese Debatte das heute hier aufgezeigt hat. Und ich würde mir das auch wünschen, weil, wie gesagt, nur ein breiter gesellschaftlicher Konsens führt ja wirklich dazu, das, was Sie angesprochen haben, Rollenbilder zu verändern und Dinge in Gang zu setzen.
Unter diesem Gesichtspunkt wird es Sie natürlich aber auch nicht wundern, meine Verwunderung über den Antrag habe ich ja schon am Anfang zum Ausdruck gebracht, dass wir Ihrem Antrag, so, wie er hier uns heute vorliegt, nicht zustimmen können. Nichtsdestotrotz ist die Debatte, die Sie angestoßen haben, in vollem Gange und es wäre schön, wenn Sie dann auch mit uns zusammen diesen Diskussionsprozess führen.
(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU – Ralf Grabow, FDP: Das werden wir wohl tun, das werden wir wohl tun.)
Frau Dr. Seemann, Herr Grabow, diese Geschlechterkampfdebatten hier im Landtag können Sie sich absolut sparen,
denn außerhalb dieses Hauses interessiert sich kein Bürger in Mecklenburg-Vorpommern für so einen Unsinn.
Ich kann die FDP aber verstehen. Die FDP möchte der gruseligen Politik von Frau Dr. Seemann etwas entgegensetzen.
Aber es wird immer wieder angesprochen, dass die Frauen gerade im Einzelhandel weniger verdienen. Wer setzt denn die Rahmenbedingungen hier im Land seit 1990? Wer ist denn für diese Politik verantwortlich?
Frau Dr. Seemann beschwert sich immer wieder über die Männer hier im Land – vielleicht weil sie schlechte Erfahrungen gemacht hat mit Männern –,