Im Übrigen betrifft das auch den gesamten Bereich der Unternehmensansiedlung. Hier gibt es eine sehr enge Kooperation und eine sehr gute Zusammenarbeit.
Zweitens der Aufbau von nationalen und internationalen Kompetenzclustern und Kooperationsbeziehungen: Genau das haben wir mit der Gründung von BioCon Valley gemacht. Der Name ist im Übrigen rechtlich geschützt. Und wir haben uns hier eingebunden in einen europäischen Rahmen.
Der dritte Schwerpunkt: Es ist wichtig, dass wir einen internationalen Erfahrungsaustausch machen, beginnend mit MediCon Valley in der Øresund-Region, aber natürlich auch mit einer späteren Ausweitung in der gesamten Ostseeregion.
Als Viertes, meine Damen und Herren: Natürlich ist es wichtig, dass wir Verbindungen bekommen in andere Regionen. Wir arbeiten, das haben Sie sicher auch schon vernommen, sehr hart mit dem Flughafen Rostock/Laage daran, dass wir eine Direktflugverbindung zwischen Rostock/Laage und München bekommen.
Da sind wir ganz aktuell dabei. Und wenn es tatsächlich klappt, werden wir ab dem Jahre 2001 eine Direktflugverbindung bekommen.
Es stimmt im Übrigen nicht, dass die Verkaufsabteilung von PlasmaSelect nach Hamburg verlegt worden ist. Da haben Sie falsche Informationen. Natürlich, und das habe ich ja mit meiner letzten Bemerkung noch mal unterstrichen, ist es wichtig, dass die Leute auch schnell irgendwohin fliegen können und eine gute Anbindung bekommen.
Ich denke, es gibt einen zentralen Flughafen hier im Lande, der nur für solche Verbindungen in Betracht kommt, und das ist Rostock/Laage. – Danke für die Aufmerksamkeit.
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! BioCon Valley, ja, das ist ein ganz wichtiger Zwischenschritt für eine entscheidende Entwicklung in unserem Land, ein ganz wichtiger Schritt in die Richtung, für Mecklenburg-Vorpommern eine tragfähige Zukunftsperspektive neben anderen aufzubauen. Herr Seidel, da bin ich dann über Ihren Einstieg schon etwas enttäuscht, weil ich denke, auch die Opposition sollte neben dem Thematisieren von aktuellen Problemen die Diskussion um die Perspektiven dieses Landes nicht vergessen.
Auch die Opposition hat eine Aufgabe, an dieser Diskussion teilzunehmen. Ich denke, es ist dann schade,
(Jürgen Seidel, CDU: Na dann bringen Sie doch mal einen anständigen Antrag ein, dann können wir das auch machen.)
Gestatten Sie mir einige Anmerkungen zu dem ganzen Komplex, der hier schon in vielfältiger Weise beschrieben worden ist. Ich beginne dabei mit einem Zitat aus dem „Handelsblatt“ vom 30.08.2000: „Außer den Gründungsmitgliedern des BioCon-Valley-Verbundes will die Initiative alle Hochschulen und andere im Land tätigen Forschungseinrichtungen im Bereich Biotechnologie, Medizin und Medizintechnik einbeziehen.“ Ende des Zitats. Es wurde schon darauf hingewiesen, dass die beiden Universitäten Gründungsmitglieder sind. Ich füge dem nur
hinzu als Stichwort: Ohne innovative und leistungsstarke Hochschulen können derartige große Initiativen weder begonnen noch erfolgreich durchgestanden werden. In diesem Zusammenhang – da sage ich auch nur ein Stichwort – spielt die Grundlagenforschung, die eben hauptsächlich an den Hochschulen und ganz besonders an den Universitäten stattfindet und stattfinden muss, eine ganz wesentliche Rolle bei der Vorbereitung und Ausgestaltung von Hochtechnologien in unserem Land. Biotechnologie ist ja nur ein Teil dieser ganzen Geschichte.
Ich will mich aber heute auf einen anderen Gesichtspunkt dieses Problems konzentrieren. Auch oder, besser und richtiger gesagt, gerade in der Zeit der Hochtechnologie und der Computer gewinnt der Mensch als Ideenproduzent und als Steuerer der Supermaschinen zusätzliche, ja, in grundlegender Hinsicht entscheidende Bedeutung. Da grenze ich mich ganz bewusst von manchen Diskussionen in Politik und zum Teil auch in Wirtschaft ab. Diese Feststellung hat eine Konsequenz und diese Konsequenz lautet: Der Bedarf an akademisch ausgebildeten Menschen wächst mit jedem Tag. Je mehr wir Hochtechnologiefirmen ansiedeln wollen, desto mehr brauchen wir Absolventen, sehr gut ausgebildete innovative Absolventen aus unseren Hochschulen.
Je mehr wir Hochtechnologie anbieten im Verbund mit attraktiven und innovativen Hochschulen, desto mehr können wir junge Leute ins Land holen und im Land halten.
Wie ist die aktuelle Situation? Auch hier sage ich in der Aktuellen Stunde in fünf Minuten nur Stichworte: Die ominöse so genannte Greencard-Diskussion weist auf Probleme hin in diesem Umfeld, das wird gelegentlich vergessen. Es haben auch andere Berufsgruppen wie zum Beispiel die Ingenieurkammern darauf hingewiesen, dass auch bei ihnen ein erheblicher Mangel an hoch ausgebildeten Spezialisten, an akademisch gebildeten jungen Leuten besteht.
Ich verweise darauf, um mal etwas anderes aus Hessen zu nennen als das Hauptproblem, dass die Regierung in Hessen sich außerstande sieht, die Lehrerstellen, die sie ausgeschrieben hat, mit Absolventen zu besetzen. Sie findet diese Absolventen nicht. Ich war schon etwas erschrocken, als wir mit dem Bildungsausschuss im MaxPlanck-Institut in Greifswald waren und uns der Leiter, Professor Wagner, dort sagte, er hat Stellen für Diplomphysiker und findet keine Absolventen, die diese Stellen besetzen können.
Das alles zeigt das aktuelle Problem und ich denke, dass wir daraus die notwendigen Schlussfolgerungen ziehen müssen.
Die wichtigste Schlussfolgerung ist: Wir können gar nicht genug sehr gut ausgebildete junge Leute haben. Und auch hier sage ich jetzt nur Stichworte: Das beginnt in der Schule. Da ist ein Beispiel die Frage der Rolle der naturwissenschaftlichen Bildung unserer Schüler. Da bleibt die Frage, ob Einstundenfächer entsprechende Vo
Ich stelle fest, das ist eigentlich eine Binsenwahrheit, aber es muss gesagt werden, Naturwissenschaften sind also nicht nur ein wesentlicher Bestandteil von Allgemeinbildung, sondern sind auch Voraussetzung zum Beispiel für ein Physikstudium.
Ich komme gleich zum Schluss, Herr Präsident, ich will nur noch eine Überlegung sagen: Gerade unter diesem Gesichtspunkt kann es auch mit Blick auf die demographische Entwicklung nicht darum gehen, dass wir um die Absenkung von Studentenzahlen diskutieren, sondern es muss darum gehen, wie werben wir immer mehr junge Menschen dafür, sich den Anforderungen akademischer Bildung und akademischer Tätigkeit zu stellen. – Danke.
Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich hatte eine ganze Reihe ähnlicher Vorhaben oder Ideen, wie Herr Bartels sie hier geäußert hat, aber ich möchte mit einem anderen Statement anfangen. Als die neue Bundesregierung eine Koalitionsvereinbarung mit den Grünen schloss, hat sie bezüglich der Forschung und Zukunftschancen für diese Regierung besonders einige Aspekte betont. Zukunftsinvestitionen, Forschung und Wissenschaft sollen stärker gefördert werden, als das bei der alten Bundesregierung der Fall war. Die Förderung soll besonders kleine und mittlere Unternehmen treffen und besonders gefördert werden sollen Schlüsseltechnologien und sozialökologische Umweltforschung. Dabei soll als wichtiges Bindeglied der Dialog zwischen Politikern, Wirtschaft und Wissenschaft als wesentliche Grundlage dieses Vorhabens dienen.
Meine Damen und Herren, wenn wir uns vergegenwärtigen, dass wir hier diese Schwerpunkte in der Regierungsverantwortung durchgehend im Auge gehabt haben seit 1990 mit der Perspektive der Hochschulen im Land und dem Pfund, mit dem wir in dieser Richtung wuchern können, was Potential angeht, mit den sieben Technologiezentren, die im Lande sehr früh gebildet worden sind und in denen sich 1998 über 560 Betriebe angesiedelt hatten mit etwa 2.000 Beschäftigten, dass dann die Teilnahme an dem BioRegio-Wettbewerb Lüsewitz, Riems, Dummerstorf, Gülzower Forschungsinstitute plus Greifswald und Rostock das erste Mal deutlich gemacht hat, dass hier ein Land um einen Standort BioRegion wirbt, und wenn man dann weiß, dass das Wasserskalpell in Schwerin, Teraklin mit der künstlichen Leber, Plasma Select Metalloberflächenveredlung bereits Produkte sind, die auf dem Weg waren, national und international Anerkennung und Absatz zu finden, dann ist das ein Bereich, der deutlich macht, dass hier die Schwerpunkte auch von der jetzigen Landesregierung betont und richtig gesetzt werden.
Es läuft allerdings alles auf die Innovation und auf einen Reparaturbetrieb von Gesundheit hinaus, auf die Vermarktung neuer Produkte, um neue technologische Ent
wicklungen international anbinden zu können. Und ich möchte die Brücke schlagen zu einem zweiten Aspekt, zu einem zweiten zentralen Punkt im Land, zu dem des Tourismus, zu dem des Gesundheitswesens, zu dem der weißen Industrie. Hier fehlt insgesamt der Aspekt – und ich hoffe, dass das mit dem Akzeptieren von BioCon Valley in der Forschungsrichtung technologisch biomedizintechnikorientiert auch nicht vergessen wird –, hier fehlt der Aspekt, Grundlagenforschung betreiben zu wollen und zu müssen, wenn wir nicht Innovation und teure Entwicklungen insgesamt nur im Auge haben, sondern deren Vermeidung.
Es gibt einen neuen Begriff in der Medizin, in der Umweltmedizin: MCS. Zum Glück stimmt diese Abkürzung auch mit dem deutschen Namen überein – multiple chemische Sensibilität oder Sensitivität. Das heißt wiederkehrende Symptome an mehreren Organsystemen, Reaktion auf nachweisbare Exposition gegen viele chemisch nicht verwandte Stoffe und Substanzen, die in der Dosis, mit der sie im Zusammenwirken Schäden auslösen, weit unter der Dosis liegen, die als Einzelsubstanz einen Schaden auslöst.
Und, meine Damen und Herren, wir haben absolut keine exakten Informationen, welche Rolle diese multiplen chemischen Substanzen in der Auswirkung auf die Gesundheit haben. Es gibt nur Schätzungen, die davon ausgehen, dass es in den USA etwa ein bis 1,5 Millionen Menschen betrifft, in Deutschland hochgerechnet aus diesen Schätzungen 320.000 bis 490.000. Das ist ein Bereich, der an uns auch die Anforderung stellt, hier als Land nicht nur die hochtechnologisch wirksamen und sicher wichtigen Dinge im Auge zu haben, sondern auch den anderen Bereich. Und wenn wir beides anbieten im Land und mit Hochtechnologie und Grundlagenforschung werben, dann müssen wir auch – und das ist derselbe Gedanke wie bei Herrn Bartels – davon ausgehen, dass nicht nur unsere eigenen Landeskinder in der Lage sind, nach guter Ausbildung, nach dem Studium diese Belange als Zukunftsperspektive wichtig für ihre Arbeit wahrzunehmen und hier zu studieren, sondern auch andere Bundesländer wirken als Magnet. Man kann Hochtechnologieforschung, man kann Grundlagenforschung machen, man kann gut studieren in einer fantastischen Umgebung. Das ist die Perspektive unseres Landes.
Und, meine Damen und Herren, es gab einen Werbespot der GEZ vor etwa 30 Jahren. Ich möchte ihn etwas abwandeln in Ihre Richtung: Schwarz malen und sehen, meine Damen und Herren von der CDU, kommt teuer zu stehen, wenn wir die Perspektiven unseres Landes schlecht reden.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD und PDS – Harry Glawe, CDU: Sie haben nicht zugehört, Herr Rißmann.)
(Harry Glawe, CDU: Wir müssen nachher Herrn Rißmann noch mal die Rede von Herrn König zur Verfügung stellen, damit er da auch Bescheid weiß.)
ich würde mir nur wünschen, dass Sie dann bitte bildungspolitisch und hochschulpolitisch auch Taten folgen lassen würden.