Protocol of the Session on November 24, 2016

und Migranten befinden. Die AfD ist der parlamentarische Arm aller rechtsorientierten

[Frank-Christian Hansel (AfD): Vorsicht!]

und rechtsextremen Kräfte in Deutschland.

[Stefan Franz Kerker (AfD): Eine Unverschämtheit!]

Die personellen Ăśberschneidungen mit ehemaligen ProDeutschland- und NPD-Politikern sind doch nur die Spitze des Eisbergs.

[Beifall bei der LINKEN, der SPD und den GRÜNEN – Zurufe von Frank Scheermesser (AfD) und Stefan Franz Kerker (AfD)]

Ich nennen Ihnen gleich Beispiele. Dabei möchte ich nicht falsch verstanden werden.

[Zuruf von Stefan Franz Kerker (AfD)]

Ich bin lauter als Sie!

[Stefan Franz Kerker (AfD): Ja, noch!]

Die AfD hat ein riesiges Potenzial, eine offene und freundliche Willkommenspolitik zu gestalten. Das hat sie in der Vergangenheit immer dann zum Ausdruck gebracht – –

Entschuldigung! Es gibt Zwischenfragen von Herrn Pazderski.

Nein, lasse ich nicht zu.

[Georg Pazderski (AfD): Ich möchte intervenieren!]

Das ist etwas anderes. Dann kommen Sie bitte nach vorne und melden es an.

Das hat sie immer dann zum Ausdruck gebracht, wenn es darum ging, Mitglieder obskurer rechter gewalttätiger Organisationen aufzunehmen. Dass gerade jene Partei sich nun hier hinstellt und mit dem Finger auf andere zeigen möchte, bewerte ich als Ironie des Schicksals. Eine Partei, die mit – jetzt kommen die Beispiele! – Kay Nerstheimer einen German Defense League Veteranen in Lichtenberg aufgestellt hat und heute noch immer zu der Personalie Nicolas Seifert steht,

[Zuruf von Gunnar Lindemann (AfD)]

der kürzlich übrigens einen Reporter des ZDF attackiert hat, –

[Ronald Gläser (AfD): Was ist denn an Herrn Seifert auszusetzen?]

Herr TaĹź! Es gibt eine weitere Zwischenfrage. Lassen Sie die zu?

Nein, lasse ich nicht. Keine Zwischenfragen!

Keine Zwischenfragen, gut!

eine solche Partei sollte sich mit Aussagen zu politisch motivierter Gewalt ganz zurĂĽckhalten.

[Beifall bei der LINKEN, der SPD und den GRĂśNEN]

Mit diesem Antrag, Herr Pazderski, haben Sie sich heute aus meiner Sicht bis auf die Knochen blamiert. Sie zeigen damit noch einmal, dass Sie und Ihre Partei lediglich daran interessiert sind, den parlamentarischen Betrieb in diesem Hause aufzumischen. Sie haben lediglich ein Interesse daran, die Gesellschaft weiter zu spalten,

[Ronald Gläser (AfD): Sie spalten die Gesellschaft!]

und Sie hoffen, von einer vergifteten Grundstimmung zu profitieren. Ihr politisches Kapital fußt lediglich – –

[Zuruf von Frank-Christian Hansel (AfD)]

Vielleicht können Sie zuhören und noch ein bisschen was dazulernen!

[Stefan Franz Kerker (AfD): Hassredner!]

Ihr politisches Kapital fuĂźt lediglich auf reinem Hass gegenĂĽber Muslimen, Homosexuellen und Migranten.

[Frank-Christian Hansel (AfD): Blödsinn!]

Sie machen den Rassismus in Deutschland nach 70 Jahren wieder salonfähig. Insofern sind Sie die Ersten in diesem Hause,

[Zurufe von der AfD]

die sich von politisch motivierten Gewalttaten distanzieren mĂĽssen.

[Beifall bei der LINKEN, der SPD und den GRĂśNEN]

Für uns demokratische Parteien im Abgeordnetenhaus von Berlin gilt, was ich eingangs erwähnt habe. Wir müssen deutlich machen, dass wir unsere Demokratie vor der angeblichen Alternative schützen werden.

[Zuruf von Gunnar Lindemann (AfD)]

Wir lassen uns nicht von Demokratiefeinden instrumentalisieren. – Herzlichen Dank!

[Anhaltender Beifall bei der LINKEN, der SPD und den GRÜNEN – Beifall von Dr. Maren Jasper-Winter (FDP) – Buhrufe und weitere Zurufe von der AfD]

Vielen Dank! – Herr Pazderski! Sie hatten eine Intervention angemeldet. Vielleicht bündeln Sie ja Ihre lautstarken Unmutsbekundungen in dieser Rede.

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Abgeordnete! Ich bin sehr erstaunt.

[Zuruf von der LINKEN: Wir auch!]

Was ich heute hier zum Schluss gehört habe, ist wirklich das typische Beispiel einer Hassrede.

[Beifall bei der AfD – Stefan Franz Kerker (AfD): Auf die AfD! – Zurufe von der AfD: Bravo!]

Ich wundere mich, auf welchem Niveau Die Linke hier argumentiert. Wissen Sie, ich habe eigentlich gedacht, wir kommen hier in ein Parlament, wo man sich vernünftig miteinander unterhält, wo man sich auseinandersetzt, wo man politische Positionen austauscht und wo man zum Schluss im Sinne der Stadt, zum Wohle der Bürger zu vernünftigen Lösungen kommt. Und was muss ich hier feststellen? – Dass offensichtlich bis zur SPD hin Sie alle eine Schere im Kopf haben.

[Vereinzelter Beifall bei der AfD]

Sie sehen ĂĽberhaupt nicht die Menschen. Sie kennen nicht unser Anliegen.

(Zuruf von Ăślker Radziwill (SPD)]

Es werden Behauptungen aufgestellt, die glatte LĂĽgen sind. Das kann ich Ihnen so sagen. Sie versuchen gar nicht, die Hand auszustrecken.

250 000 Berlin haben die AfD gewählt, das will ich Ihnen einmal sagen. Das ist eine Viertelmillion. Fast genauso viel wie Die Linke oder fast genauso viel wie die Grünen. Wenn Sie diesen Berlinern allen unterstellen, dass diese Berliner Rechtsextremisten seien, kann ich nur sagen: Armes Berlin, arme linke Parteien! Sie tun mir leid!