Ihre Leidensfähigkeit kostet natürlich auch etwas, bis zu 370 € für die einfache Strecke, inklusive einer nicht vorhandenen Versorgung selbstverständlich, denn die ist aufgrund der Bedingungen im Flugzeug
Was ist die Folge, meine Damen und Herren? Dieses Angebot wird von denen, für die es extra vorgehalten wird, dieselben, die die große Bedeutung dieser Linien betont haben und weiter betonen, den Managern und Bossen aus Politik, Kultur und Wirtschaft, gar nicht angenommen. In der vergangenen Woche sind diese Flieger nur an drei Tagen aufgestiegen und sie hatten jeweils einen Fluggast an Bord.
Meine Damen und Herren, es wird mit der Vorhaltung dieser Linien vorgegaukelt, dass es dafür eine Nachfrage geben würde. Die gibt es jedoch nicht. Hier wird für eine privilegierte Gruppe ein Angebot vorgehalten, was unnütz ist, nicht angenommen wird und was durch diese Gruppe leicht per Werksverkehr zu lösen wäre, und das sogar zu einem günstigeren Preis und deutlich komfortabler.
Die gleiche Problematik wird bei der subventionierten Linie nach München deutlich. Hier wird durch Subvention künstlich ein Bedarf erzeugt, den es sonst nicht geben würde. Aber auch hier ist zu bilanzieren, dass trotz Subvention diese Linie eigentlich nicht gebraucht wird. Ein durchschnittlicher Auslastungsgrad von 40 Prozent bei einer Kapazitätsgröße von 31 zur Verfügung stehenden Plätzen pro Flug zeugt nicht gerade von Nachfrage. Die wird auch nicht größer, wenn die Presse euphorisch darüber berichtet, dass es schon mal vorkommt, dass ein Flug mit 25 Passagieren gebucht ist. Die Linie wird dreimal pro Tag geflogen. 25 Paxe gibt es an einem guten Tag manchmal auf dem Vormittagsflug. Der traurige Alltag sieht jedoch so aus, dass auf dem Vormittagsflug eine Auslastung im Durchschnitt von knapp über 50 Prozent erreicht wird, der Mittagsflug erreicht knapp 10 Prozent und die Abendmaschine liegt an günstigen Tagen manchmal bei 25 Prozent - nicht wirklich ein Renner.
Vielen Dank. Herr Abgeordneter Lemke, wissen Sie, dass die Billigfluglinien, auch die in Altenburg, ebenfalls subventioniert werden, und halten Sie sie wegen der Subventionen dann für überflüssig?
Herr Schwäblein, Sie müssen mir mal sagen, wer diese Linien subventioniert - der Freistaat Thüringen nicht.
(Zwischenruf Trautvetter, Minister für Bau und Verkehr: Nein! Die Flugplatz Alten- burg-Nobitz GmbH.)
Die subventioniert sie nicht. Wenn Sie auf die Start- und Landegebühren abheben, die sind so marginal und können nicht als Subventionierung betrachtet werden, Herr Minister, und Sie wissen es - was soll das?
Der Geschäftsführer von Cirrus Airline sagt 15.000 Passagiere für das Jahr 2007 voraus. Wie kommt er auf so eine optimistische Prognose? Der Geschäftsführer des Erfurter Flughafens sieht hier sogar ein Potenzial zwischen 60.000 und 80.000 Passagieren. Angesichts dieser gravierenden Unterschiede muss man sich angesichts der jüngsten Vergangenheit besorgt fragen: Ist da ein neuer Ballentin am Werk, der fernab des Realismus Potenziale erkennt, die es nicht gibt? Aber diese Frage sollten sich vor allem Gesellschafter und Aufsichtsrat stellen und vor allem sollten sie die Entwicklung im Auge behalten, nicht dass über Erfurt wieder Phantomflugzeuge oder Fluggespanne unterwegs sein müssen, um der großen Nachfrage gerecht werden zu können.
Meine Damen und Herren, es gibt aus der Thüringer Bevölkerung heraus keinen Nachfragebedarf für Linienflüge, wohin auch immer diese fliegen könnten. Deshalb ist es falsch, auf dieses Geschäftsfeld zu setzen und hier weiterhin Steuermittel zu verbrennen. Hier wird ein staatlich hoch subventionierter Angebotsverkehr geboten, den wir im ÖPNV, Herr Minister, sehr gut gebrauchen könnten
und für den es auch riesige und vor allen Dingen realistische Potenziale gibt. Nur da bekommen wir ihn nicht. Begründung der Landesregierung: Dafür ist kein Geld da.
Meine Damen und Herren, die Zukunftschancen für den Erfurter Flughafen sehen wir im Charterverkehr und im weiteren Ausbau des Frachtverkehrs. Der Frachtverkehr entwickelt sich zwar langsam, aber dafür kontinuierlich. Diese Sparte wächst, ohne dass die Geschäftsleitung des Flughafens etwas dafür tun muss. Sie wächst also trotz dieses Geschäftsführers und nicht wegen seines Wirkens.
Um das zweite Standbein zu sichern, ist es allerdings nötig, dass der Geschäftsführer wirkt, denn er muss bei den Chartergesellschaften Klinken putzen gehen und gute Argumente ins Feld führen, dass diese sich verstärkt in Erfurt engagieren. Keine Fluggesellschaft kommt von selbst. Nun ist mehr gefragt, als nur zu verwalten, und nun kann dieser Geschäftsführer zeigen, dass er mehr leisten kann, als Ruhe zu erzeugen. Gesellschafter und Aufsichtsrat haben diesen Geschäftsführer installiert; sie sind nach wie vor der Meinung, er war die richtige Wahl. Das sollte und muss er jetzt durch Taten beweisen, ansonsten ist der bereits angetretene Sinkflug unweigerlich dazu verurteilt, zu einer Bruchlandung zu werden. Und das bedeutet das Aus für diesen Flughafen. Charterflüge werden von den Thüringerinnen und Thüringern nachgefragt. Das ist das Geschäftsfeld, was zukünftig das tragende sein könnte und sollte. Die Voraussetzungen dafür sind da, sowohl technisch als auch infrastrukturell; ob er sie auch leitungsseitig hat, das gilt es, wie schon gesagt, jetzt nachzuweisen.
Meine Damen und Herren, die Zeit, um dieses nachzuweisen, ist eng begrenzt, denn der Markt ist sehr hart umkämpft - das hat auch der Minister festgestellt - und Erfurt bekommt mit dem Neubau von Kassel-Calden einen sehr ernst zu nehmenden Konkurrenten. Dies ist dann eine echte Konkurrenz und keine künstlich herbeigeredete. Wenn Erfurt sich nicht schnellstens im Charter- und Frachtsegment etabliert und stabilisiert, dann wird mit der Eröffnung von Kassel-Calden der Niedergang von Erfurt besie
gelt. Es gilt also schnellstens zu handeln. Man kann sich bei der Akquirierung von Chartergesellschaften nicht so viel Zeit lassen wie diese Landesregierung für ein bis heute nicht vorliegendes Konzept. Es ist zu hoffen, dass der Geschäftsführer nicht weiter so arbeitet wie seine Arbeitgeber, dass er endlich diese Lethargie ablegt. Alle Beschäftigten, die am Erfurter Flughafen arbeiten, treibt die Angst um ihren Arbeitsplatz um. Das Sicherheitspersonal beispielsweise arbeitet sowieso nur auf Teilzeitbasis - 80 Stunden im Monat. Der Leiter dieser Beschäftigten hat heute große Probleme, seinen Mitarbeitern diese 80 Stunden im Monat zu sichern. An diesem Beispiel wird die aktuelle Situation des Flughafens mehr als deutlich.
Abschließend lassen Sie mich noch Folgendes feststellen: Wir sind für den Weiterbetrieb des Flughafens Erfurt. Wir sind für die Beibehaltung des Status quo, jedoch ohne weitere Zuschüsse und Subventionen. Wir sind für einen erfolgreichen Ausbau des Charter- und Frachtverkehrs. Wir sind für die Installation eines arbeitsfähigen Aufsichtsrats, der gewillt ist, seinen Kontrollpflichten entsprechend nachzukommen. Wir sind für Kooperation zwischen dem Flughafen Erfurt und dem Flugplatz Altenburg-Nobitz. Die Landesregierung sollte nun endlich und schnellstens handeln. Der Handlungsauftrag kann jedoch nicht so aussehen, dass Erfolg versprechende Vertragsverhandlungen Altenburgs dadurch gefährdet werden, dass über Dritte versucht wird, mit welchen Mitteln auch immer, Altenburg auszubooten mit dem Ziel, den Vertragsgegenstand für den Flughafen Erfurt zu sichern. Die Landesregierung und dieser Landtag sind für die Entwicklung aller Regionen in Thüringen zuständig und das sollte auch in den hier zu treffenden Entscheidungen deutlich werden. Vielen Dank.
Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren, der Minister hat recht, wenn er heute feststellt, der Antrag der SPD wäre im Moment überflüssig; dem kann ich nur beipflichten. (Zwischenruf Abg. Becker, SPD: Die ganze Konzeption ist überflüssig.)
Doch, Frau Becker, Sie sind ja noch nicht für die Flughäfen zuständig, aber vielleicht wird es noch. Sie sind sowieso allzuständig.
Zu dem Beitrag von Herrn Lemke. Herr Lemke, meine Frage ist eigentlich: Was will die PDS, was wollen Sie?
(Zwischenruf Abg. Lemke, DIE LINKE: Das habe ich doch zum Schluss gesagt. Haben Sie nicht zugehört?)
Ihr Beitrag war eigentlich - wie bisher immer bei Ihren Auftritten - weiter nichts als das Auskippen von Schmutzkübeln.
Das will ich sehr deutlich feststellen. Herr Lemke, Sie haben zwar dann Bekenntnisse abgegeben, aber in der Praxis habe ich von Ihnen noch keine kreative Unterstützung gesehen und erfahren.
Meine Damen und Herren, zuständig ist als Erstes natürlich die Gesellschaft, und die Gesellschaft, wie wir zur Kenntnis genommen haben und auch im Auftrag des Landtags das Ministerium verpflichtet wurde, ein Konzept vorzulegen, arbeitet an den neuen Vorstellungen. Wir sind mit dem, was bisher gelaufen ist, sicherlich alle nicht zufrieden, aber dass die Entwicklung bei den Passagierzahlen rückläufig ist, haben viele von uns hier mit verschuldet. Ich behaupte das nochmals eindeutig.
Wie man ein Klima erzeugen kann und immer wieder unterstellt, dass die Landesregierung und andere politisch Tätige zwei Flughäfen untereinander ausspielen, kann ich mir eigentlich kaum noch anhören. Wo ist das realistisch? Wissen Sie, wo die Zuständigkeiten für die beiden Flughäfen und Gesellschaften liegen und wäre es nicht an der Zeit, dass wir endlich Ruhe in diese Situation bringen und bei