Vielen Dank, Frau Präsidentin. Also, wie gesagt, im Jahr der Parke, das wir ja im vorigen Jahr hatten, ist diese Frage „Nationale Naturlandschaften und ihre gemeinsame Vermarktung“ auf mehreren Veranstaltungen hier in Thüringen vorgestellt worden. Das war auch sehr interessant, sehr umfangreich und dabei war festzustellen, das Konzept von EUROPARC und von den Nationalen Naturlandschaften ist eins, was durchaus Sinn macht. Wir haben hier eine einheitliche Schutzgebietsvermarktung unter einem Dach auf den Weg gebracht, auf Neudeutsch nennt sich das Corporate Design und ist sicherlich eine Geschichte, die es den immer mehr werdenden Naturtouristen sehr einfach macht, lukrative, anspruchsvolle Ziele für ihre Urlaubsplanung zu finden für kurze Wochenendausflüge, und damit natürlich auch ein Vermarktungsinstrument für diese Naturlandschaften darstellt, unabhängig davon, ob es sich jetzt um Naturparke, Biosphärenreservate oder Nationalparke handelt - alles Schutzgebiete, womit der normale Bürger sicherlich nicht so viel anfangen kann, was die Unterschiede angeht, wie der Spezialist. Von der Warte her ist es natürlich auch eine sehr positive Geschichte, das hier alles unter einem Dach zu vermarkten.
Meine Damen und Herren, wenn Sie unter EUROPARC oder www.nationale-naturlandschaften.de ins Internet sehen, finden Sie unsere Großschutzgebiete Thüringens auch auf sehr attraktive Art und Weise aufgemacht, und wenn man sich dann mit den Leuten, die in diesen Schutzgebieten arbeiten, unterhält, kann man natürlich feststellen, dass sie über diese gemeinsame Vermarktung auch sehr froh sind.
Ich möchte Herrn Abgeordneten Kummer jetzt noch einmal bitten zu unterbrechen. Wir haben noch einen Tagesordnungspunkt auf der heutigen Plenarsitzung zu beraten, und zwar auf Antrag der CDU-Fraktion das Thema „Nationale Naturlandschaften - gemeinsame Dachmarke für Nationalparks, Biosphärenreservate und Naturparks in Thüringen“. Die Teilnahme an dieser Debatte ist von allen gewünscht, auch von denen, die jetzt ganz individuelle Gespräche führen, dem Redner und uns als Präsidium den Rücken zuwenden, sich in ellenlangen Debatten inzwischen ergehen. Ich finde es als eine Missachtung des Parlaments und des Redners, wie hier mit einem Thema umgegangen wird, welches uns alle angehen dürfte.
Ich hoffe, Herr Fiedler, das war nicht auf mich bezogen. Ich wüsste nicht, wen ich beleidigt haben sollte von Ihnen.
Herr Abgeordneter Fiedler, Sie wissen, dass bei der Wiederholung solcher Kommentare ein zweiter Ordnungsruf fällig ist.
Ich meine, ich weiß ja nicht, warum die Fraktion der CDU diesen Antrag auf die Tagesordnung gesetzt hat, aber er muss Ihnen doch wichtig genug gewesen sein, um ihn hier zu diskutieren. Von der Warte her bitte ich wirklich darum, dass wir diese Debatte jetzt hinter uns bringen.
Meine Damen und Herren, ich war vorige Woche im Nationalparkhaus auf Rügen und habe mich mit den Kollegen dort über diese Frage „Vermarktung über EUROPARC“ unterhalten und die haben gesagt, wenn uns hier jemand in der Vermarktung unterstützt, dann EUROPARC, von der Warte her also eine Sache, die wirklich zu begrüßen ist. So weit zur Theorie, jetzt zur Praxis. Wenn ich einmal zum größten Großschutzgebiet komme, was wir in Thüringen haben, dem Naturpark Thüringer Wald, dann haben wir hier einen Vermarkter, der sich seit einiger Zeit darum
bemüht, diese gesamte Region zu vermarkten, der den Auftrag hat, auch den Naturpark mit zu vermarkten, wo der Naturpark Thüringer Wald Mitglied ist, und das ist der Regionalverbund Thüringer Wald. Wenn ich mir die Werbematerialien des Regionalverbundes ansehe, ist dort im Moment noch relativ wenig an Hinweisen zu finden auf die nationalen Naturlandschaften. Nun will man dort die entsprechenden Broschüren neu aufmachen. Das war auf der Mitgliederversammlung des Regionalverbundes zu vernehmen. Allerdings ist die neue Vermarktungsstrategie, die man dort fahren will, ein bisschen eine merkwürdige und sogar die Dachmarke Thüringen scheint dort in Ungnade gefallen zu sein. Von einer einheitlichen Vermarktung von Nationalen Naturlandschaften ist auch nicht die Rede gewesen.
Meine Damen und Herren, ich denke, da gibt es noch einige Reserven und diese Reserven sollten erschlossen werden. Wir müssen in Thüringen endlich von dem Kirchturmdenken, das im Tourismus bisher üblich war, wegkommen. Allein sind wir nichts. Touristen schauen eben sehr genau. Die haben ihre bestimmten Zeiten, die haben ihre bestimmten Wege, wie sie sich neue Ziele erschließen. Das müssen wir nutzen. Sicherlich hilft uns da nicht, wenn wir denken, dass einzelne kleine Thüringer Namen weltweit bekannt sind und so attraktiv, dass der Tourist hinkommt. Deshalb sollten wir wirklich verstärkt solche Dachmarken wie „Nationale Naturlandschaften“ nutzen und sollten auch dafür Werbung machen bei den regional Verantwortlichen. In diesem Fall ist es nicht die Landesregierung. Der Regionalverbund Thüringer Wald wird von den Kreisen finanziert. Da sind viele Vereine und Verbände drin, auch die Tourismuswirtschaft. Aber natürlich kann auch die Landesregierung mal auf diese regional Verantwortlichen hinwirken und kann sagen, passt mal auf, liebe Leute, das und das gibt es und es wäre schön, wenn ihr euch auch da ein bisschen mit einbringen würdet. Sicherlich kann ich als Landesregierung mich auch entsprechend an die TTG wenden und sagen, passt mal auf Leute, hier gibt es was. Naturtourismus in Thüringen ist eine tolle Geschichte, also vermarktet euch doch auch über diese Nationalen Naturlandschaften mit. Das sind die Dinge, die ich von einem Tourismus in Thüringen erwarte, von einem Herangehen erwarte.
Ich hoffe, dass wir mit diesem Antrag auch in dieser Richtung ein Stückchen vorwärtskommen und von dem Kirchturmdenken in Thüringen endlich wegkommen. Danke schön.
Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren, eigentlich könnte ich es recht kurz machen und könnte sagen, die SPD-Fraktion unterstützt diesen Antrag der CDU-Fraktion vollinhaltlich und wird ihm zustimmen. Auch wenn die Überschrift ein bisschen missverständlich gefasst ist, ich gehe an dieser Stelle jedoch einmal davon aus, dass nicht eine eigene Dachmarke Thüringen gemeint ist, sondern die Beteiligung der Thüringer Parks an der nationalen Dachmarke gemeint ist. Unter dieser Annahme verdient der Antrag Unterstützung.
Zuerst mal finde ich es eine sehr gute und wichtige Sache, dass sich die Großschutzgebiete in Deutschland, gemeint sind die Naturparks, Biosphärenreservate und Nationalparks, darauf verständigt haben, eine gemeinsame Dachmarke zu etablieren, um ihre schönen Landschaften einer noch breiteren Öffentlichkeit näherzubringen. Dieses Ziel verdient die vollste Unterstützung auch hier in Thüringen. Der gewählte Begriff für die Dachmarke „Nationale Naturlandschaften“ und auch das Logo sind sehr einprägsam und haben einen hohen Wiedererkennungswert. Das ist gut für den Erfolg der Initiative. Die Skepsis, die in einigen anderen Bundesländern bezüglich der Dachmarke an den Tag gelegt wird, teile ich nicht, auch wenn ich weiß, dass die Großschutzgebiete durchaus auch in einem Wettbewerb zueinander stehen. Der CDU-Antrag ist, wie schon gesagt, gut. Er offenbart aber auch ein gewisses Maß an Skepsis und Misstrauen gegenüber der Landesregierung, denn würde die Landesregierung ihre Arbeit auf dem Gebiet machen, bräuchte es eines solchen Antrags nicht.
Erst jüngst, mein Vorredner hat es betont, bei den Gremiensitzungen im Thüringer Wald kam erneut Kritik der Region mit der Wichtung des Thüringer Waldes bei der Thüringer Tourismusvermarktung zum Ausdruck. Diesen Hinweis sollte man ernst nehmen und nicht einfach wegwischen, generiert doch der Thüringer Wald einen großen Teil der gesamten Übernachtungen in Thüringen. Ein bisschen greift der Antrag diesen Hinweis ja sogar auf, indem auch Konsequenzen für die Tourismuskonzeption des Freistaats Thüringen gefordert werden. So könnte eine Konsequenz sein, ich habe das auch in den letzten
Tagen schon gefordert, dass die Infrastrukturen der Großschutzgebiete in Thüringen besonders gefördert werden, um die bestehenden touristischen Potenziale auszubauen. Warum werden GA-Wirtschaftsfördermittel, die sonst womöglich wieder in Größenordnungen verfallen würden, nicht für solche Objekte verwendet? Tourismus ist für Thüringen ein wichtiger Wirtschaftszweig. Touristische Infrastrukturen sind nun mal auch im Rahmen der GA-Wirtschaftsförderung förderfähig. Das bedarf natürlich einer gewissen Vorbereitung und Lenkung. Da muss die Landesregierung mit den Verantwortlichen in den Regionen sprechen und Projekte mit auf den Weg bringen, aber da müssen auch das Wirtschaftsministerium und Landwirtschaftsministerium miteinander reden, denn das eine Ministerium verfügt über die GAMittel und das andere Ministerium ist für die Unterstützung der Naturparks, der Nationalparks und des Biosphärenreservats zuständig. Hier ist einseitiges Ressortdenken vollkommen fehl am Platze.
Mit diesem zusätzlichen Denkansatz für die Landesregierung will ich es bewenden lassen. Ich hoffe, es gibt dann wirklich etwas zu berichten in zwei Jahren, wenn die Landesregierung ihrem Auftrag, einen Bericht abzugeben, gerecht wird. Ich danke für die Aufmerksamkeit.
Frau Präsidentin, meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Herr Baumann, kein Misstrauen gegenüber der Landesregierung, sondern unsere Unterstützung für den Umweltminister. Diese ganz neue Initiative von EUROPARC, die gibt es ja erst seit anderthalb Jahren, hier ressortübergreifend auf das Wirtschaftsministerium auszudehnen, um die Großschutzgebiete auch touristisch zu entwickeln, um den Gedanken der Naturparke, Umweltschutz und Regionalentwicklung im ländlichen Raum voranzutreiben, deshalb heute unser Antrag in der Folge des Jahrs der Naturparke.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Nationalen Naturlandschaften und ihre Entwicklung sind unser Beitrag zur Umsetzung des Kuala-Lumpur-Beschlusses von 2004, nämlich Großschutzgebiete als Modellregion zu entwickeln. Thüringen hat in den letzten Jahren seine vier Naturparke, die Biosphärenreservate und den Nationalpark Hainich erfolgreich entwickelt. Das wird daran deutlich, dass sich unsere vier Naturparke im letzten Jahr als Qualitätsnatur
parke zertifizieren lassen konnten - ein toller Erfolg. Ein bundesweites Qualitätsmanagement für Naturparke wurde unter maßgeblicher Mitwirkung des Naturparks Eichsfeld-Hainich-Werratal und des Naturparks Kyffhäuser erarbeitet. Ein bundesweites Qualitätsmanagement für Nationalparke wird zurzeit unter Federführung des Nationalparks Hainich erarbeitet. Diese zwei Beispiele machen deutlich, welchen guten Ruf die Thüringer Naturparke und der Nationalpark Hainich in Deutschland genießen, sonst würden wir nicht so gefragt sein.
Die Länderarbeitsgemeinschaft Naturschutz hat im September 2005 beschlossen, mit einer einheitlichen Dachmarke für die verschiedenen Großschutzgebiete zu werben. Hintergrund war eine EmnidUmfrage, die deutlich gemacht hat, dass sich viele, die Mehrzahl der Befragten, für die Existenz von Naturparken, Nationalparken und Biosphärenreservaten ausgesprochen haben, dieses für sehr wichtig halten, auch gesagt haben, dass sie dort ihren Urlaub verbringen wollen, aber sie können die einzelnen Schutzgebietskategorien nicht unterscheiden. Für die touristische Vermarktung ist es aber besser, mit einer einheitlichen Dachmarke zu werben. Durch das Jahr der Naturparke 2006 ist die Kampagne erst richtig in Gang gekommen. Wir haben uns sehr gefreut, dass das Projekt „Nationale Naturlandschaften“ im Mai 2006 auf der Jahresversammlung von EUROPARC Deutschland in Bad Frankenhausen vorgestellt worden ist. Dass EUROPARC im letzten Jahr, im Jahr der Naturparke, seine Jahresversammlung in Thüringen durchgeführt hat, Herr Kummer, kommt ja nicht von ungefähr, denn, das wissen Sie vielleicht nicht, Ministerpräsident Dieter Althaus hat das Vorhaben von EUROPARC, diese gemeinsame Dachmarke zu entwickeln, von Anfang an unterstützt und diese Unterstützung auch gegenüber der Bundesstiftung Umwelt geäußert und auch gegenüber der Bundesregierung, die sich dann beide daran beteiligt haben. Auch der Freistaat Thüringen, Herr Minister Sklenar mit seinem Haus, hat sich mit 50.000 € beteiligt. Wir waren also das erste Bundesland, das gesagt hat, jawohl, wir unterstützen dieses Ansinnen, diese einheitliche Dachmarke.
Die einheitliche Dachmarke hat ja mehrere Ziele. Das wichtigste ist sicher, ein einheitliches Erscheinungsbild für Nationalparke, Naturparke und Biosphärenreservate in Deutschland zu schaffen, um damit den Wiedererkennungswert für die Besucher zu erreichen. Natururlaube sind voll im Trend. Besucher verbinden mit Naturparken und Nationalparken ein hohes Naturpotenzial, gehen dort gern hin, aber der bisherige Wirrwarr hat viele davon abgeschreckt, sich näher damit zu beschäftigen.
Auch ist es durch die einheitliche Dachmarke jetzt möglich, noch mehr Sponsoren zu gewinnen. Dass die Commerzbank dort schon länger unterstützt, das ist sicher vielen bekannt. Aber durch diese Kampagne konnte der National Geographic gewonnen werden, sich hier einzubringen, und er hat sich schon eingebracht. Mehrere Sponsoren folgen, z.B. die Firma Otto Bock.
Die Nationalen Naturlandschaften sollen einen Beitrag zur regionalen Entwicklung leisten, vor allem auch in strukturschwachen Regionen. Dass das gut gelingt, möchte ich gerne mal an drei Beispielen des Naturparks Kyffhäuser hier vorstellen. Im Naturpark Kyffhäuser gibt es ein Projekt „Mobile Mosterei - Schutz durch Nutzung“. Wir haben ja oft in ländlichen Gebieten Streuobstwiesen, die für die Einzelnen mehr Last als Lust sind. Durch diese mobile Mosterei ist eine Motivation von Besitzern eingetreten, ihre Streuobstwiesen wieder zu nutzen, um dann auch ihre eigenen Produkte zu vermosten, ein Projekt, das seit Jahren sehr gut läuft.
Ich darf den Stausee Kelbra hier nennen - der wichtigste Binnenrastplatz des Kranichs in Deutschland. 10.000 Kraniche kommen im Spätherbst hierher. 300 Vogelarten kommen dort vor, auch der legendäre Wachtelkönig, den es nicht nur im Wartburgkreis gibt, sondern auch am Stausee Kelbra.
Den gibt es am Stausee Kelbra. Durch den Vogelbeobachtungsturm für Touristen konnte eine gute Besucherlenkung erreicht werden; bis zu 300 Personen pro Veranstaltung kommen aus ganz Deutschland, ein gutes Beispiel für Artenschutz und touristische Entwicklung, was ja auch das Ziel der Großschutzgebiete ist.
Das dritte Produkt, welches ich vorstellen kann, eins mit sehr wenig Geld aus dem LEADER-Programm in Bad Frankenhausen angelaufen, und zwar eine Schokoladenmanufaktur. Hier hat eine Frau mehrere Arbeitsplätze, gerade auch für Frauen, in diesem ländlichen Bereich geschaffen. Die Schaumanufaktur ist zur touristischen Attraktion in Bad Frankenhausen und im Kyffhäuser geworden.
An diesen drei Beispielen wollte ich Ihnen gern deutlich machen, dass Ökologie und Ökonomie kein Widerspruch sein müssen. Herr Minister Sklenar, da sind wir sicher einer Meinung, dass die Naturpark
idee in Thüringen schon Wirklichkeit ist, das zeigen nämlich diese Projekte, die dort laufen und gut ankommen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, unser Antrag zielt darauf, die touristischen Potenziale, die in der Vermarktung der Nationalen Naturlandschaften in Thüringen vorhanden sind, noch stärker zu nutzen. Da sagen wir auch, es gibt noch viel Potenzial und wir haben auch noch viele Reserven. Der Trend geht hin zum Kurzurlaub in Deutschland - wir haben ja vorhin zur Klimadebatte schon einiges gehört - die Leute bleiben wieder mehr im Land. Da müssen wir unsere Naturparke und Nationalparke und Biosphärenreservate in die Tourismuswerbung Thüringen mehr mit einbinden. Das kann eben nicht Aufgabe des Umweltministeriums allein sein, deshalb unser Antrag. Wir begrüßen auch die Aktivitäten von Staatssekretär Juckenack, der eine Arbeitsgemeinschaft mit den Naturparkleitern und der TTG gegründet hat, mit dem Ziel, die Bewerbung der Großschutzgebiete voranzubringen. Deshalb bitte ich um die Annahme unseres Antrags und freue mich auf die weitere gute ökologische und ökonomische Entwicklung unserer Großschutzgebiete. Vielen Dank.
Ich habe jetzt gerade nachgedacht, ob den Umweltstaatssekretär oder den Wirtschaftsstaatssekretär Juckenack. Für die Landesregierung Herr Minister Dr. Sklenar, bitte.
Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren Abgeordneten, Natur hat einen neuen Namen, seit Kurzem treten die schönsten und wertvollsten Landschaften Deutschlands unter einem gemeinsamen Dach auf. Damit die Bürger auf einen Blick wissen, wie die großen Schutzgebiete zu erkennen und wo sie zu finden sind, haben sie ein neues Markenzeichen „Nationale Naturlandschaften“. Seit 2005 hat EUROPARC Deutschland, eine Fachorganisation der deutschen Schutzgebiete, ein Projekt mit dem Titel „Aufbau gemeinsamer innovativer Kommunikationsstrategien für die deutschen Nationalparke, Naturparke und Biosphärenreservate“, gefördert vom Bundesumweltministerium und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Man kann allen drei Partnern nur dafür danken, dass sie sich dieser Aufgabe angenommen haben. Wenn es uns noch gelingt, damit auch den Namenwirrwarr etwas zu komprimieren, da wäre ich sehr dankbar dafür. Es war mir von Anfang an ein persönliches Anliegen, dass
sich Thüringen neben einigen anderen Bundesländern für dieses Projekt engagiert. Das Ministerium hat hier auch einen finanziellen Beitrag, wie das bereits gesagt wurde, geleistet. Die Verwaltungen der Nationalen Naturlandschaften in Thüringen haben sich stark inhaltlich eingebracht und das Projekt wesentlich mitgeformt. Heute verfügen die führenden deutschen Großschutzgebiete als Nationale Naturlandschaften über ein einheitliches Erscheinungsbild. Gemeinsame Strategien der Vermarktung und der Öffentlichkeitsarbeit beginnen sich herauszubilden. Die ersten Ergebnisse des Projekts werden bereits jetzt sichtbar. Die bundesweite Aufmerksamkeit für Nationale Naturlandschaften hat sich wesentlich erhöht und die Zeitschrift „National Geographic“ hat kurzfristig eine Artikelserie über die Nationalen Naturlandschaften veröffentlicht, natürlich auch über die Thüringer Gebiete. In der bundesweiten Medienlandschaft werden Nationale Naturlandschaften plötzlich wahrgenommen. Auch der Bundestag hat sich bereits mit diesem Thema beschäftigt, in dieser Woche steht das Thema erneut auf der Tagesordnung. Ich hoffe, dass der Antrag der Koalitionsparteien auch durchgehen wird, der die Bundesregierung gebeten hat, hier diese Nationalen Naturlandschaften noch stärker zu unterstützen. Und auch das hat Kollegin Tasch bereits gesagt, durch diese größere öffentliche Wahrnehmung finden sich auch für die Nationalen Naturlandschaften zunehmend mehr Sponsoren.