Protocol of the Session on March 29, 2007

sich Thüringen neben einigen anderen Bundesländern für dieses Projekt engagiert. Das Ministerium hat hier auch einen finanziellen Beitrag, wie das bereits gesagt wurde, geleistet. Die Verwaltungen der Nationalen Naturlandschaften in Thüringen haben sich stark inhaltlich eingebracht und das Projekt wesentlich mitgeformt. Heute verfügen die führenden deutschen Großschutzgebiete als Nationale Naturlandschaften über ein einheitliches Erscheinungsbild. Gemeinsame Strategien der Vermarktung und der Öffentlichkeitsarbeit beginnen sich herauszubilden. Die ersten Ergebnisse des Projekts werden bereits jetzt sichtbar. Die bundesweite Aufmerksamkeit für Nationale Naturlandschaften hat sich wesentlich erhöht und die Zeitschrift „National Geographic“ hat kurzfristig eine Artikelserie über die Nationalen Naturlandschaften veröffentlicht, natürlich auch über die Thüringer Gebiete. In der bundesweiten Medienlandschaft werden Nationale Naturlandschaften plötzlich wahrgenommen. Auch der Bundestag hat sich bereits mit diesem Thema beschäftigt, in dieser Woche steht das Thema erneut auf der Tagesordnung. Ich hoffe, dass der Antrag der Koalitionsparteien auch durchgehen wird, der die Bundesregierung gebeten hat, hier diese Nationalen Naturlandschaften noch stärker zu unterstützen. Und auch das hat Kollegin Tasch bereits gesagt, durch diese größere öffentliche Wahrnehmung finden sich auch für die Nationalen Naturlandschaften zunehmend mehr Sponsoren.

Thüringen bringt in die Nationalen Naturlandschaften seine spektakulärsten Landschaften ein, das sind die vier Naturparke Thüringer Wald, Kyffhäuser, Thüringer Schiefergebirge, Obere Saale und Eichsfeld, Hainich, Werratal, die beiden Biosphärenreservate Rhön und Vessertal sowie den Nationalpark Hainich. Das sind die Nationalen Naturlandschaften in Deutschland.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, ich bin oft gefragt worden: Geben wir damit nicht ein Stück Thüringer Identität preis, geht das typisch Thüringische nicht ein bisschen im bundesweiten Geschehen unter? Ich glaube das nicht. Auch wenn die Besucherzahlen nicht vergleichbar sind, so agieren die Thüringer Schutzgebiete jetzt auf derselben Ebene wie die Alpen oder das Wattenmeer und sie werden national wahrgenommen. Ich verweise hier auf die in der Anfrage zitierte Emnid-Studie, nach der die fallenden Differenzierungen von den Besuchern ohnehin kaum realisiert werden. Ich erhoffe mir so mehr Aufmerksamkeit und mehr Besucher für die Nationalen Naturlandschaften Thüringens. Mit mehr Besuchern sind auch größere ökonomische Effekte in den meist strukturschwachen ländlichen Bereichen verbunden. Wir wollen die Stärken der Nationalen Naturlandschaften, beispielsweise auch die weichen Stand

ortfaktoren, nutzen, um die nachhaltige regionale Entwicklung in diesen Gebieten und ihrem Umfeld zu unterstützen. Eine besondere Rolle kommt dabei dem Tourismus zu. An den Rahmenbedingungen für die Entwicklung des Tourismus als Teil einer nachhaltigen Regionalentwicklung in den Nationalen Naturlandschaften ist weiter zu arbeiten. So benötigen wir einerseits einen maßvollen, aber konsequenten Naturschutz zur Qualitätssicherung der Nationalen Naturlandschaften. Andererseits werden wir noch mehr Wert auf die Bündelung der Förderstrategien und die ressortübergreifende Zusammenarbeit legen müssen, vor allem wenn es um die Entwicklung weiterer attraktiver Besucherangebote im Bereich der Nationalen Naturlandschaften geht. Vertreter des Ministeriums stehen im engen Kontakt mit der Thüringer Tourismusgesellschaft, um die Potenziale der Nationalen Naturlandschaften auch für die Außenvermarktung zu erschließen. Mein lieber Kollege Jürgen Reinholz und ich haben bereits mehrere Gespräche darüber geführt, wie es uns möglich sein wird, die Nationalen Naturlandschaften stärker in das Tourismuskonzept des Freistaats zu integrieren, und eigentlich, es ist hier schon gesagt worden, ist mir gar nicht bange, Frau Präsidentin; wenn mein ehemaliger Staatssekretär dann stärker mit im Tourismusgeschäft ist, wird er sich sicher dafür sehr stark machen. Ich glaube, es lohnt sich, meine sehr verehrten Damen und Herren, die Nationalen Naturlandschaften in Thüringen weiterzuentwickeln. Erholung in der Natur hat ja Konjunktur. Nicht zuletzt die Diskussion um den Klimawandel - darüber haben wir heute auch schon gesprochen - bringt Tourismus in Deutschland wieder ins Gespräch. Die Nationalen Naturlandschaften stehen in ihrer Schönheit ausländischen Beispielen in nichts nach. Sie haben einen großen Vorteil, sie liegen in der Nähe, sind schnell zu erreichen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, es wird mir eine Freude sein, in zwei Jahren erneut über die Nationalen Naturlandschaften zu berichten. Herzlichen Dank.

(Beifall bei der CDU)

Mir liegen keine weiteren Redeanmeldungen mehr vor. Ich kann die Aussprache damit schließen.

Wir stimmen nun ab über den Antrag der Fraktion der CDU in Drucksache 4/2839. Wer diesem zustimmen möchte, erhebe jetzt die Hand. Danke schön. Gibt es Gegenstimmen? Das ist nicht der Fall. Gibt es Stimmenthaltungen? Das ist auch nicht der Fall. Damit ist der Antrag einstimmig angenommen worden. Ich schließe den Tagesordnungspunkt 11.

Bevor ich den heutigen Plenarsitzungstag endgültig schließe, möchte ich an die Mitglieder des Ausschusses für Wissenschaft, Kunst und Medien und natürlich an die dafür zuständigen Vertreterinnen und Vertreter der Landesregierung und vielleicht auch an die Medien noch folgende Information geben: Morgen um 8.45 Uhr wird sich der Ausschuss für Wissenschaft, Kunst und Medien treffen, um die drei Anträge der Fraktionen zum Oberthema „Bauhausjahr 2009“ zu beraten und dort eine Beschlussfassung über die Durchführung einer Anhörung herbeizuführen. Wir werden uns also 8.45 Uhr - bin ich extra noch einmal gebeten worden - im Raum F 202 versammeln.

Damit schließe ich den heutigen Plenarsitzungstag und verweise noch einmal auf den parlamentarischen Abend im Restaurant.

E n d e d e r S i t z u n g: 19.32 Uhr