Protocol of the Session on January 26, 2012

Ich habe Ihre Stimme erfasst, wahrscheinlich auch unkonzentriert.

(Heiterkeit bei den Fraktionen)

Gibt es noch jemanden im Saal, den ich nicht aufgerufen habe? – Das ist nicht der Fall. Damit schließen wir die Liste und kommen zur Auszählung.

(Kurze Unterbrechung – Dr. Johannes Müller, NPD: Eine Erklärung zum Abstimmungsverhalten!)

Es gibt noch eine Erklärung zum Abstimmungsverhalten von Herrn

Dr. Müller; bitte.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich möchte eine Erklärung zum Abstimmungsverhalten abgeben. Ich habe für den Antrag gestimmt, weil ich denke, dass jeder Versuch, diese Arbeitsplätze für Plauen, für Sachsen zu erhalten, wichtig ist. Das war ein Versuch meiner Fraktion, etwas zu bewegen. Ich bin sehr enttäuscht von Herrn Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. Damit er sich äußern kann, haben wir unseren Antrag extra vom gestrigen auf den heutigen Tag verschoben.

(Oh-Rufe von der FDP)

Er hat sich überhaupt nicht geäußert. Das ist sehr beschämend für einen Wirtschaftsminister des Freistaates Sachsen. – Danke.

(Beifall bei der NPD)

Meine Damen und Herren! Ich teile Ihnen das Ergebnis der namentlichen Abstimmung mit.

(Unruhe)

Ich bitte um etwas Aufmerksamkeit.

Mit Ja stimmten 7 Abgeordnete, mit Nein 100 Abgeordnete. Enthalten hat sich kein Abgeordneter. Nicht teilgenommen haben 25 Abgeordnete. Damit ist der Antrag mit großer Mehrheit abgelehnt worden.

Ich schließe den Tagesordnungspunkt. Ich rufe auf

Tagesordnungspunkt 9

Klare Haltung Sachsens – Nein zum Kernenergieprogramm in Polen

Drucksache 5/7896, Antrag der Fraktion der SPD

Es beginnt die einreichende Fraktion.

(Unruhe bei der SPD)

Soll ich es noch zu Ende bringen oder sagen Sie gleich, dass Sie den Antrag zurückziehen?

Es beginnt die SPD-Fraktion. Danach folgen CDU, DIE LINKE, FDP, die GRÜNEN und die NPD sowie die Staatsregierung, wenn sie dies wünscht.

Nun hat Herr Brangs das Wort.

Frau Präsidentin! Mit Blick auf die heute teilweise praktizierte Debattenkultur und aufgrund

von aktuellen Ereignissen ziehen wir den Antrag von der heutigen Sitzung zurück.

Das ist jetzt gemein gewesen. Ich hätte mir das sparen können.

(Zuruf von der CDU: Wie kann man nur so sein!)

Gut, meine Damen und Herren, Sie haben es gehört, es ist zurückgezogen worden.

Ich kann den nächsten Tagesordnungspunkt aufrufen. Wir kommen zu

Tagesordnungspunkt 10

Vergabebericht 2010 des Freistaates Sachsen

Drucksache 5/6037, Unterrichtung durch die Staatsregierung

Drucksache 5/7665, Beschlussempfehlung des

Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Gibt es dazu Redebedarf? – Es melden sich zwei Abgeordnete zu Wort. Ich denke, Sie können sich einigen. Herr Zais war zuerst vorn. Bitte schön.

Frau Präsidentin! Meine werten Kollegen der demokratischen Fraktionen! Ich halte Sie nur kurz auf. In der Beschlussempfehlung zu Drucksache 5/6037 – Vergabebericht des Freistaates Sachsen – liegt Ihnen ein ausführlicher Bericht des Wirtschaftsausschusses vor, sodass keine weiteren Erläuterungen notwendig sind.

Ich danke dafür ausdrücklich dem Ausschussvorsitzenden Herrn Petzold.

Nur drei Bemerkungen von mir zu Protokoll:

Erstens. Wir lehnen diese Beschlussempfehlung ab.

Zweitens. Den Erkenntnissen und Forderungen einer ausführlichen Anhörung im Landtag nahm sich der Wirtschaftsminister nicht an, kein Resümee, keine Schlussfolgerung. Ich halte das für eine Missachtung der Mitglieder des Sächsischen Landtags.

Drittens. DGB, LINKE und SPD werden gemeinsam Schlussfolgerungen für Sachsen ziehen und dieser Stillstandspolitik ein modernes Vergabegesetz entgegensetzen. Wir bringen es aber nicht gleich in den Landtag ein. Wir lassen uns Zeit. Wir werden vor Ort gehen, mit den Beschäftigten, mit den Handwerkern, mit den Händlern, mit den Kleinstfirmen, mit den Kammern und auch mit denen, die Sachverständige in den Anhörungen waren, gemeinsam über ein Vergabegesetz beraten.

Wir bieten Ihrer Losung, Herr Staatsminister, „Mindestlohn ist unsozial“, damit die Stirn, und das mit voller Kraft. Wir werden durch Benchmarking, wie das heute so modern heißt, nachweisen, wie derzeit in acht anderen Bundesländern die öffentliche Auftragsvergabe fast radikal verbessert wird, Sachsen dagegen ein Auswanderungsland weil Billiglohnland bleibt.

(Beifall bei den LINKEN und der SPD)

Der

Abg. Weichert, bitte.

(Dr. André Hahn, DIE LINKE: Kurz und knackig!)

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich gebe meine Rede zu Protokoll, nicht ohne Ihnen anzukündigen, dass wir in den nächsten

Wochen einen Gesetzentwurf für ein Vergabegesetz in den parlamentarischen Beratungsgang einbringen werden. Wir sind schon ein bisschen weiter. Natürlich werden wir das auch mit den interessierten und betroffenen gesellschaftlichen Institutionen und Kräften im Land besprechen.

Gibt es weiteren Redebedarf? – Bitte sehr.