Gestern jedenfalls gingen circa 700 Lehrerinnen und Lehrer auf die Straße, um für bessere Bedingungen an unseren Schulen zu kämpfen, weil sie am Limit sind. Das haben wir als LINKE hier im Landtag in den letzten Monaten wiederholt zum Thema gemacht, weil es hier eben dringend Lösungen braucht. Das war auch gestern jedem klar. Es war eine Riesendemo. Wir waren alle da. Auch die Koalition war da, sogar die außerparlamentarische FDP. Nur die pensionierten Lehrer von der AfD-Fraktion hat man nicht gesehen.
Meine Damen und Herren, der Antrag der AfD lässt wieder einmal mehr Fragen offen, als er beantwortet. Das wurde ja eben schon deutlich, als der Kollege gesprochen hat. Das fängt schon beim Titel an. Eine Schule für „begabte und motivierte Kinder und Jugendliche“ soll gegründet werden; nicht für hochbegabte, sondern für begabte. Nun ist aber bekanntlich jedes Kind und jeder Jugendliche ebenso wie jeder Erwachsene in irgendetwas begabt und in anderen Feldern etwas weniger begabt. Was soll das also für eine Schule sein? Sie soll nach den Vorstellungen der AfD nicht nur für begabte, sondern für begabte und motivierte Kinder und Jugendliche da sein.
Kinder und Jugendliche zu motivieren, damit sie Spaß am Lernen haben und wirklich etwas aus der Schule ins Leben mitnehmen, ist ohnehin schon Aufgabe jeder Schule. Das gelingt mal mehr oder mal weniger. Aber die Aufgabe der Schule ist darin doch klar definiert. Kolleginnen und Kollegen, an welcher Schule ist jede Schülerin und jeder Schüler schon rund um die Uhr motiviert? Was heißt das? Auch hier im Saal ist wohl kaum jede oder jeder zu jeder Zeit motiviert. Wenn ich mir solche Anträge durchle
Was soll das also für eine Schule sein? Eine Schule für Kinder und Jugendliche, sofern sie begabt und motiviert sind natürlich. Das könnte eine Gemeinschaftsschule sein oder ein Gymnasium, natürlich auch eine Grundschule. Oder? Oder vielleicht auch nicht. Also alles sehr nebulös, was sich dahinter wohl verbirgt.
Was die Gründung einer solchen Schule mit der Gründung einer anderen Schule, nämlich der Gründung einer internationalen Schule konkret zu tun haben soll, das wird wohl auch das Geheimnis der Autoren dieses Antrages bleiben. Die internationale Schule im Saarland - das haben wir im Ausschuss letzte Woche auf unseren Antrag hin sehr klar und detailliert gehört - wird kommen. Wir unterstützen das auch. Sie wird für alle saarländischen Schülerinnen und Schüler offen sein und sie wird auch für Kinder von Forscherinnen und Forschern offen sein. Diese Kinder sind aber nicht per se hochbegabt, weil sie in Forscherfamilien groß geworden sind. Das sind Kinder wie alle anderen Kinder auch. Also eine Schule, die mit dem Thema des Antrags kaum etwas zu tun hat.
Noch einmal: Die zweite Passage des Antrages ist auch nicht viel besser, denn es ist ein ziemlicher Allgemeinplatz, dass bei der Förderung Begabter oder gar Hochbegabter - ich zitiere aus dem Antrag - „eine enge Vernetzung zwischen den Universitäten und Hochschulen, den Forschungsinstituten, der Handwerkskammer, dem Olympiastützpunkt wie weiteren Institutionen“ - man beachte die Aufzählung und die Reihenfolge! - und eben der Schule sinnvoll ist.
muss man doch feststellen, wie der Kollege Renner das eben schön skizziert hat, dass es hier bei uns doch längst entsprechende Strukturen gibt, die eine funktionierende Begabtenförderung im Land ausweisen.
Es gibt das seit vielen Jahren. Es gibt ein Fördersystem, es gibt gezielte Konzepte für besonders begabte Kinder und Jugendliche. Es gibt IQ XXL - der Name ist, glaube ich, Programm -, die Beratungsstelle Hochbegabung und Begabung mit Standorten in Dillingen, St. Ingbert-Rentrisch und Saarbrücken mit über 1.500 Teilnehmerplätzen, habe ich gelesen. Es gibt Schülerlabore und das Juniorstudium im Saar
land. Wir haben das auch im Bildungsausschuss schon mehrmals gehört. Die Bandbreite ist da schon groß. Es braucht aus unserer Sicht deshalb keine neue Einrichtung und damit auch keinen Antrag dieser Art.
Aber Herr Dörr, noch eines. Ich habe Ihnen vorhin genau zugehört, als Sie zur Inklusion gesagt haben: Früher gab es Klassen, da waren Kinder aller Begabungen drin. Das hat damals irgendwie funktioniert, und zwar nach dem Prinzip, dass der Stärkere den Schwächeren mitnimmt. Das hat funktioniert. Es ist dann aber doch sehr erstaunlich, wenn man in Ihr Bundeswahlprogramm hineinschaut und liest, was die AfD zum Thema Schulpolitik fordert. Da reibt man sich die Augen - oder auch nicht. Unentwegt wird dort nach wie vor für ein stark gegliedertes Schulsystem geworben, obwohl das längst überholt ist. Viele Bundesländer haben die Dreigliedrigkeit längst hinter sich gelassen. Die Schule für alle wird in diesem Programm natürlich als Einheitsschule herabgesetzt. Das Leistungsprinzip steht fast allein im Vordergrund. In Sachsen-Anhalt fordert die AfD gar ein starkes System aus Eliteschulen und Stipendien. Sonst gibt es dort fast gar nichts. Die breite Masse, die vielen sozial benachteiligten Kinder in unseren Schulen spielen keine Rolle. Davon ist kaum etwas zu lesen.
Meine Damen und Herren, ich fasse zusammen. Es muss völlig unstreitig und klar sein, dass Hochbegabte und Begabte gefördert werden müssen und sollen, wie eben immer schon, genauso wie jedes Kind und jeder Jugendliche entsprechend seinen Fähigkeiten, seinen Stärken und Schwächen gefördert werden muss. Demnach müssen alle Kinder und Jugendlichen gefördert und unterstützt werden. Oberstes Ziel muss immer sein, dass kein Kind verloren gehen darf. Das darf man niemals aus dem Auge verlieren. Das ist die Quintessenz für jeden, der Bildungspolitik im Land macht. - Danke schön.
Ich danke Ihnen, Frau Kollegin Spaniol. - Ich rufe für die CDU-Landtagsfraktion Frau Kollegin Jutta Schmitt-Lang auf.
Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir haben es gehört, im vorliegenden Antrag der AfD-Fraktion wird die Landesregierung aufgefordert, im Zuge der Gründung einer internationalen Schule auch eine Schule für begabte und motivierte Kinder und Jugendliche zu gründen. - Ein Satz, drei Denkfehler.
Erstens wird impliziert, dass besonders begabte Kinder auch automatisch besonders motiviert sind. Das kann sein, das muss aber nicht sein, aber beides
kann und muss man gezielt fördern, Begabung und Motivation, bei allen Kindern. Dieser Aufgabe stellen sich die Lehrerinnen und Lehrer in unserem Land täglich. Zweitens konstruieren Sie einen Automatismus zwischen Internationalität und Begabung beziehungsweise Motivation durch diese Kombination mit der internationalen Schule. Auch das ist ein Denkfehler, denn begabte und motivierte Schüler gibt es im kleinsten, weniger internationalen Dörfchen ebenso wie in der international ausgerichteten Metropole. Der dritte Denkfehler ist, dass Beton zur Förderung von Hochbegabung automatisch hilfreich ist. Das ist nicht der Fall.
Fazit: Sie greifen hier zwei sehr wichtige Themenkomplexe auf, allerdings schmeißen Sie die beiden in Ihrem schludrig zusammengezimmerten Antrag in einen Topf, rühren einmal um, indem Sie ein paar Floskeln dranhängen, und hoffen, dass am Ende etwas Genießbares dabei herauskommt. Aber der Einheitsbrei, der dabei entsteht, wird keinem der beiden wichtigen Themen gerecht, weder der internationalen Schule noch der Begabtenförderung in unserem Land.
Unbestritten ist, wir haben einen großen Bedarf für eine internationale Schule in Uni-Nähe. Wir wissen, wenn wir das Saarland noch attraktiver machen wollen für Forscher und Spezialisten aus aller Welt, dann müssen wir auch attraktiver werden für deren Kinder und Familien. Stellen wir uns eine junge amerikanische Familie vor. Einer der beiden Partner ist in der Forschung recht erfolgreich, vielleicht am Anfang einer vielversprechenden Karriere und erhält jetzt einen Ruf nach Saarbrücken. Er oder sie haben gleichzeitig interessante Angebote, weiter in den USA zu forschen, wo es wahrscheinlich auch einfacher für den Partner wäre, im eigenen Beruf weiter zu arbeiten. Wenn dieses Paar zuhause am Küchentisch die Entscheidung fällt, dann ist diese Entscheidung noch viel zu oft in eine ganz bestimmte Richtung gelenkt. Dann sieht das meistens so aus: „Der Forschungsstandort Saarbrücken ist großartig, die Bezahlung ist in Ordnung, die Region ist charmant und unsere Kinder lernen Europa hautnah, im Herzen kennen! - Aber schau mal: Unsere Kinder würden nur auf Deutsch unterrichtet, das kann doch keiner von uns und es soll auch noch verdammt schwer sein, habe ich gehört! Das wird ganz schön hart für die zwei. Und was um Himmels willen ist ein mittlerer Bildungsabschluss? Lass uns doch lieber nach Pennsylvania, New Jersey oder Massachusetts gehen!“ - Für diese Familien brauchen wir eine überzeugende Infrastruktur, und dazu gehört ganz klar in erster Linie auch eine internationale Schule. Wir brauchen den englischsprachigen Schwerpunkt, der im Übrigen nicht im Widerspruch zu unserer
Genauso wichtig ist die Möglichkeit, internationale Abschlüsse zu erwerben. Das Konzept, dass das Bildungsministerium in der letzten Woche in ersten Auszügen angekündigt hat, sieht deshalb vor, dass es eine Europaschule werden soll, in der vom deutschen Hauptschulabschluss über den Mittleren Bildungsabschluss bis zum Europäischen Abitur verschiedene Abschlüsse angeboten werden. Und das ist auch richtig, denn die erwartete internationale Schülerschaft wird sicher auch eine gewisse Heterogenität mitbringen. Um Ihren zweiten Denkfehler noch einmal aufzugreifen: Es werden sicher nicht ausschließlich hochbegabte Kinder kommen. Gleichzeitig wird die internationale Schule eine sinnvolle Ergänzung für das Bildungsangebot der saarländischen Schülerinnen und Schüler, denn auch sie sollen von dem Angebot profitieren. Sowohl für die saarländische als auch für die internationale Schülerschaft ist es ein wichtiges Signal, dass es ein kostenfreies und staatliches Angebot sein wird.
Richtig ist, die Zeit drängt hier. Die internationale Schule muss schnell realisiert werden, denn nicht nur, aber auch durch die Gründung des CISPAHelmholtz-Zentrums ist im Saarland eine enorme Dynamik entstanden. Heute und in den nächsten Monaten werden viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Küchentisch zuhause mit ihren Familien vor der Entscheidung stehen, ins Saarland zu gehen oder an irgendeinen Forschungsstandort in der Welt. Wir wollen, dass die beispielhafte junge amerikanische Familie und all die anderen Familien im Vergleich zukünftig sagen: „Hey, der Forschungsstandort in Saarbrücken ist großartig, die Bezahlung ist in Ordnung, die Region ist charmant, unsere Kinder lernen Europa dort kennen, wo das Herz schlägt! - Und schau dir das an: Die haben ein überzeugendes englischsprachiges Schulangebot, das internationale Abschlüsse anbietet, auch im Saarland!“
Wir haben hier als Saarland eine Jahrhundertchance, im Uni-Umfeld ein Global Village entstehen zu lassen. Wir haben diese Chance jetzt. In seiner Regierungserklärung hat der Ministerpräsident zu Recht drauf hingewiesen, dass wir in bestimmten Forschungsbereichen bereits Champions League spielen. Das muss auch zukünftig unser Anspruch sein. Wer sich als Wissenschaftler heute gegen das Saarland entscheidet, der wird in ein paar Jahren auch nicht mehr kommen. Deshalb muss diese Schule zeitnah aufs Gleis gesetzt werden und deshalb hat das Bildungsministerium auch angekündigt, im Oktober konkretere Pläne vorzulegen.
Schauen wir noch einmal in den Topf mit dem Einheitsbrei und nehmen uns das zweite wichtige Thema vor, das Sie da reingewurstelt haben, die Begab
tenförderung im Saarland. Kernbotschaft ist: Sie fordern eine neue Schule für begabte Kinder. Schauen Sie doch zuerst einmal in unsere saarländische Schullandschaft hinein, bevor Sie nach Beton rufen. Zunächst einmal ist Aufgabe von Unterricht doch grundsätzlich und in ganz überwiegendem Maße, wie ich schon angedeutet habe, die Förderung von Begabung an all unseren Schulstandorten. Davon abgesehen haben wir im Saarland zudem auch ganz großartige spezialisierte Angebote an unseren Schulen, vom Primarbereich bis zur Oberstufe. Hier werden unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt, um den verschiedenen Begabungen gerecht zu werden und die Kinder gezielt zu unterstützen.
Wir haben Schulen mit besonderem Schulprofil. Habe ich beispielsweise ein sportlich sehr begabtes Kind, ist vielleicht das Gymnasium am Rotenbühl die richtige Wahl. Als Eliteschule des Sports in unmittelbarer Nähe arbeitet sie eng zusammen mit dem Olympiastützpunkt. Diese Kinder finden hier ideale Rahmenbedingungen. Ist mein Kind musikalisch besonders talentiert, kann es zum Beispiel am Gymnasium am Schloss gezielt gefördert werden, wo es im Musikzweig Zugang zu verschiedenen Ensembles hat und von Kooperationen mit Musikhochschule, Staatstheater und so weiter profitiert. Aber auch andere Schulen haben absolut interessante Angebote wie Bläserklassen und so weiter. Wir haben Schulen mit Informatikzweigen und es gibt bilinguale Angebote an mehreren Grundschulen und weiterführenden Schulen und vieles mehr.
Abgesehen von diesen Schulprofilen gibt es noch viele spannende Förderangebote in unserem Land. Der Kollege Renner hat schon einige genannt. Es gibt Querdenkertage für Grundschüler, Fördergruppen für hochbegabte Schüler, Studientage und Ferienakademien. Ich will nicht auf alle eingehen, aber wir haben uns viele von diesen Programmen angeschaut. Vielleicht sollten Sie das auch einmal tun.
Zumindest das Juniorstudium will ich noch ganz kurz erwähnen. Hier können Oberstufenschüler bereits parallel zur Schulzeit erste Veranstaltungen an der Hochschule besuchen, Erfahrungen sammeln und gegebenenfalls auch Scheine machen, die ihnen bei ihrem späteren Studium angerechnet werden. Gerade in der letzten Woche waren wir am KBBZ Neunkirchen zu Besuch. Dort ist das Kollegium unheimlich engagiert bei der Unterstützung und Begleitung von Juniorstudenten. Dank dieses Engagements wird dort auch in diesem Jahr wieder eine recht große Schülergruppe das Juniorstudium aufnehmen, ganz gezielt in den Bereichen, die sie interessieren und wo sie ihre Stärken haben, sei es in Mathematik oder in Altertumswissenschaften.
Wir haben einige Schulen im Land, die ihre begabten Schüler vorbildlich begleiten. Wir brauchen dieses breite Angebot in der Begabtenförderung, so breit aufgestellt, wie die Begabungen unserer Schülerinnen und Schüler sind. Es ist richtig, dabei den Schulen gewisse Freiräume zu lassen, denn ihre Schwerpunkte müssen zu den örtlichen Strukturen, zu den Institutionen und zu möglichen Kooperationspartnern passen.
Die besonders begabten Schülerinnen und Schüler brauchen keinen einzelnen zentralisierten schulischen Elfenbeinturm. Dieser Vorschlag würde gewachsene Strukturen zerschlagen und ewig lange Anfahrtswege aus den verschiedenen Ecken des Landes bedeuten. In Ihrer Fantasie entsteht dann in Ihrer neuen Schule vielleicht ein sportlich, musisch, sprachlich und wissenschaftlich-technisch gefördertes Wunderkind, weil Sie anzunehmen scheinen, ein Standort könne allen diesen Begabungen gerecht werden. Am Ende wäre ein solches Konstrukt allerdings nichts Halbes und nichts Ganzes. Der Antrag ist schlicht nicht zu Ende gedacht.
Ja, es braucht in der Begabtenförderung immer Vernetzung, Beratung und eine entsprechende Qualifikation, denn natürlich sollen die Schulen mit ihren Angeboten nicht auf sich alleine gestellt sein. Dafür braucht es aber auch keine neuen Strukturen. Die Beratungsstelle für Hochbegabung wurde bereits angesprochen, die in Dillingen unter der Leitung von Herbert Jacob die Fäden dieser Angebote seit dem Jahr 2000 in der Hand hat und dabei großartige Arbeit leistet.
Ziel der Beratungsstelle ist es, diese Angebote weiter in die Fläche zu tragen, zu vernetzen und bedarfsorientiert auszubauen. Dabei verdient sie auch zukünftig unsere Unterstützung. Natürlich können wir in diesem Bereich immer noch besser werden. Deshalb nimmt das Saarland unter anderem an dem Projekt K-Campus teil, auf das der Kollege Renner eingegangen ist.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, das Saarland ist bei der Begabtenförderung gut aufgestellt. Ganz sicher ist es in diesem Kontext viel sinnvoller, weiter direkt in die Köpfe von Merzig bis Homburg zu investieren als in Beton an einem einzigen Standort im Saarland. Sinnvoller ist es, im Jahr 2018 gerade bei der Begabtenförderung noch stärker in die digitale Infrastruktur und die digitale Vernetzung der Angebote zu investieren und diese in den Blick zu nehmen.
Verstehen Sie mich richtig: Dort, wo es wirklich dringend neuer Strukturen bedarf, nehmen wir das auf. Bei einer internationalen Schule ist es wie gesagt sinnvoll, einen Standort in Universitätsnähe zu gründen. Deshalb gehen wir diesen Weg. Es gibt ein an
deres Beispiel. Sie sind auf das Thema Förderschule eingegangen. Die Förderschulen für Kinder mit sozial-emotionalem Förderbedarf im Land haben ihre Kapazitätsgrenzen erreicht. Der Bedarf, im Regionalverband eine neue Förderschule mit diesem Schwerpunkt zu gründen, ist besonders hoch. Deshalb gehen wir diesen Weg und prüfen den weiteren Bedarf im Nordsaarland.
Zudem platzen auch einige Regelschulen gerade im Regionalverband aus allen Nähten, sodass der Schulträger nach Erweiterungsmöglichkeiten oder neuen Standorten suchen muss. Es gibt Notwendigkeiten im Land für neue Schulstandorte und für vielfältige Baumaßnahmen. Die Gründung neuer Schulen ist aber kein Allheilmittel. Dort, wo es viel sinnvoller ist, Angebote an vorhandenen Strukturen dezentral anzudocken, gehen die Koalitionsfraktionen auch diesen Weg. Das gilt zum Beispiel für die Sprachförderklassen, die wir zu Beginn des Schuljahres eingerichtet haben. Das gilt ganz sicher auch für die vielfältigen und hervorragenden dezentralen Angebote der Begabtenförderung.
Wenn wir ohne Scheuklappen versuchen, den Bedürfnissen unserer Schüler Rechnung zu tragen, dann müssen wir immer die Mittel abwägen. Dann müssen wir in manchen Fällen auch vorhandene Strukturen stärken. In anderen müssen wir in neue Strukturen investieren. Deshalb sagen wir Ja zur schnellen Gründung einer internationalen Schule, Ja zur weiteren Unterstützung unserer Förderangebote besonders begabter Kinder und Nein zu diesem schwurbeligen Einheitsbreiantrag. - Vielen Dank.
Vielen Dank, Frau Kollegin. - Für die AfD-Fraktion rufe ich nochmals Herrn Fraktionsvorsitzendem Josef Dörr auf.