Protocol of the Session on April 30, 2004

- Moment, kommt.

(Zuruf von der SPD: Wer hat ihn geschrie- ben?)

- Herr Ziep.

(Zuruf von der SPD: Wie?)

- Herr Ziep. Der Macher dieser Zeitung, liebe Kolleginnen und Kollegen - Sie sollten sich nicht so aufregen -, hat von Herrn Dr. Köhler den Auftrag bekommen, von unserer gemeinsamen auswärtigen Sitzung zu berichten.

(Friedrich-Carl Wodarz [SPD]: Der war doch gar nicht dabei! - Weitere Zurufe von der SPD)

- Wir machen die Zeitung nicht. Herr Ziep hat natürlich auch den Auftrag erhalten, mit den Ausschussvorsitzenden zu reden.

(Zurufe von der SPD: Aha!)

Warum hat er diesen Artikel geschrieben? - Weil Eiderstedt ein Thema ist, weil zwei Ausschüsse -

(Ursula Kähler [SPD]: Sie waren doch auch nicht dabei, habe ich gerade gehört!)

- ach, Süße, dazu komme ich gleich! -

(Heiterkeit bei CDU und FDP)

- eher selten gemeinsam reisen. Wir sollten das häufiger tun.

Herr Nabel, ich fordere Sie auf, den Vorwurf zurückzunehmen, wir hätten diese Zeitung instrumentalisiert.

(Zuruf des Abgeordneten Konrad Nabel [SPD] - Friedrich-Carl Wodarz [SPD]: Das werden wir noch im Ausschuss besprechen!)

Es tut mir übrigens leid, Herr Nabel - dass war der Teil, bei dem ich dabei war, Frau Kähler -, dass Sie ein so ängstliches Geschöpf sind.

(Konrad Nabel [SPD]: Oh!)

Ich habe mich während der Besuche auf den Höfen, wo wir sehr sachlich informiert worden sind, zu keiner Zeit bedroht gefühlt. Die Menschen auf Eiderstedt müssen nicht aufgehetzt werden, Herr Nabel. Die Menschen auf Eiderstedt haben Angst um ihren Lebensraum. Nehmen Sie das endlich einmal Ernst.

(Lebhafter Beifall bei CDU und FDP)

Ebenfalls zu einem Kurzbeitrag erteile ich der Frau Abgeordneten Sassen das Wort.

(Zuruf des Abgeordneten Günter Neugebauer [SPD])

Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Der Antrag von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist schier märchenhaft und erweckt den Eindruck, als hätte sich die grüne Kröte inzwischen in einen Prinzen mit Schwert und Säbel verwandelt, dem die SPD untertänig folgen muss. Der Antrag ist schamlos und unterstützt die arrogante Vorgehensweise des Umweltministers und des NABU. Nun zur Selbstbeweihräucherung der Landesregierung bezüglich der umfassenden Öffentlichkeitsbeteiligung. Diese Öffentlichkeitsbeteiligung ist eine Farce. Die Postwurfsendung des Umweltministers an sämtliche Haushalte auf Eiderstedt bestätigt den Verdacht, dass sich Minister Müller noch vor Abschluss des Beteiligungsverfahrens bereits auf die Meldung der Halbinsel Eiderstedt festgelegt hatte.

Der ständige Hinweis, eine Landesregierung könne nicht gegen EU-Recht verstoßen, ist eine Schutzbehauptung. Fakt ist, dass er bisher kein überzeugendes Gesamtkonzept vorgelegen hat, das eine Meldung zwingend rechtfertigt.

(Vereinzelter Beifall bei der CDU)

Wenn in der genannten Postwurfsendung mit den detaillierten Schreiben der so genannte WallströmBrief vom 2. April 2004 gemeint sein sollte, bitte ich Sie, Herr Minister, mir die Stelle zu benennen, mit der Schleswig-Holstein ausdrücklich aufgefordert wird, Eiderstedt nachzumelden.

(Wolfgang Kubicki [FDP]: Kann er nicht!)

Ich habe sie nicht gefunden. Das scheint Ihre Interpretation zu sein.

(Beifall bei der CDU)

Mit der Postwurfsendung und einem ganzen Bündel einzigartigen Propagandamaterials für Ihre verfehlte Politik wollen Sie, Herr Minister, Klartext reden. Klartext ist das nicht.

(Beifall der Abgeordneten Herlich Marie Todsen-Reese [CDU])

Jeder, der sich intensiv mit der Thematik beschäftigt hat oder selbst betroffen ist, spürt, dass Sie der eigentliche Märchenonkel sind, der auf Kosten der Allgemeinheit auch noch Märchenfibeln drucken lässt.

(Beifall bei der CDU)

Hier ein Zitat aus dem „Klartext“:

„Warum sollte das Land auch Gutachten in Auftrag geben …. Denn jedes wird von Experten, die die EU beauftragt, überprüft.“

- Die EU kann gar nicht überprüfen, ob zum Beispiel korrekte Zählungen vorgenommen wurden. Die Auswahl der flächenmäßig und zahlenmäßig geeignetsten Gebiete liegt in Ihrer Hand. Das ist eine große Verantwortung, da eine vollzogene Vogelschutzgebietsausweisung nicht zurückgenommen werden kann. Sie täten auch gut daran, weitere voreilige und überhebliche Äußerungen des NABU, dessen Arbeitgeber Sie ja indirekt sind,

(Widerspruch bei SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

über die Qualität des externen Gutachtens zu unterbinden und dieses einer fairen Prüfung und transparenten Behandlung zu unterziehen. Ich bin gespannt auf Ihre Angebote an die Region.

(Beifall bei CDU und FDP)

Zu einem Kurzbeitrag erteile ich Herrn Abgeordneten Schlie das Wort.

(Zuruf von Minister Klaus Müller)

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich finde, Sie sollten Ihre Bemerkungen unterlassen. Ob ich ein Volksredner bin oder nicht, das überlassen Sie einfach dem Wähler. Ihre Kommentierung dazu, Herr Minister, brauche ich nicht.

(Beifall bei der CDU)

Zu dem Brief von Frau Kaemena. Frau Kaemena teilte uns mit: „Ich bin doch etwas überrascht“, sagt sie.

„Lassen Sie mich zwei Dinge klarstellen. Erstens, ich bin nicht Referatsleiterin, ich bin Mitarbeiterin im Referat Natur und Biodiversität. Der Referatsleiter ist Nicholas Hanley.“

- Sie hat Recht, es tut mir Leid, dass wir sie zur Referatsleiterin aufgewertet haben.

Zweitens teilt sie zur Klarstellung mit:

„Mitnichten habe ich gesagt, wir hätten nicht die fachliche Kompetenz. Was ich mehrfach

(Klaus Schlie)

betonte, sind die Kapazitäten, die uns fehlen, insbesondere die personellen.“

- Ja, richtig. Die Konsequenz daraus ist die gleiche.

(Widerspruch bei SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)