Protocol of the Session on May 31, 2017

Vielen Dank.

(Beifall der SPD, der FDP und des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Ich eröffne die zweite Runde und erteile Herrn Abgeordneten Licht von der CDU-Fraktion das Wort.

(Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das Pferd ist doch ausgesaugt!)

Meine Damen und Herren! Frau Ministerpräsidentin, das Zitat kann man gar nicht aus einem Zusammenhang reißen; denn das ist im Ganzen der Zusammenhang.

(Beifall der CDU und bei der AfD)

Wenn Sie auf die Frage nach den Vorwürfen antworten, objektive Pflichtwidrigkeit, dann ist dieser Zusammenhang hergestellt. Wenn Sie dann antworten, was im Bericht des Rechnungshofs stehe, sei nicht maßgeblich, meine Damen

und Herren, dann – und das ist mein Vorwurf – bilden Sie sich die eigene Moral, und das ist für mich erschütternd.

(Beifall der CDU und bei der AfD)

Nein, Frau Ministerpräsidentin, wenn Sie in dieser Frage schon so antworten, – – –

Wir haben heute den 31. Mai. Der 30. Mai, der 31. Mai, das ist jetzt ein Jahr her. Wie haben Sie denn dann in dem damaligen Ministerrat geantwortet, als dort die Dinge aus dem Rechnungshofbericht, wie wir sie heute gehört haben, wie wir sie in den Tagen zuvor gelesen haben, und aus dem Finanzministerium zur Sprache kamen? Es sollten Detekteien eingeschaltet werden. Haben Sie dort auch geantwortet, alles nicht maßgeblich? Haben Sie damals auch so geantwortet?

(Beifall der CDU)

Meine Herren Fraktionsvorsitzenden Köbler, Schweitzer und Roth, auf diese Dinge sind Sie nicht eingegangen. Herr Schweitzer, Sie haben von einem akribischen Bericht gesprochen, Sie haben ihn gelobt. Sie haben diesen akribischen Bericht des Rechnungshofs gelobt. Aber haben Sie nur den Schreibdienst gemeint?

(Abg. Alexander Schweitzer, SPD: Den Schreibdienst?)

Haben Sie nur diejenigen im Rechnungshof gemeint, die Akten gesammelt haben,

(Abg. Martin Haller, SPD: Wovon reden Sie denn? – Abg. Alexander Schweitzer, SPD: Das verstehe ich nicht!)

aber nicht die Wertung? – Auf die Wertung hätten Sie eingehen müssen, meine Damen und Herren.

(Beifall der CDU)

Dass Sie alle aus den regierungstragenden Fraktionen in keiner Weise auf die Wertung eingegangen sind, mit keinem Wort darauf eingegangen sind,

(Glocke des Präsidenten)

spiegelt sich in dem Punkt wider, als die SPD gefragt wurde, was sie denn von dem neuen Rechnungshofpräsidenten erwartet. Damals haben Sie aus der SPD wohl geantwortet: Bitte kein Behnke. – Das spricht Bände.

(Beifall bei CDU und AfD – Abg. Martin Haller, SPD: Wer sagt denn so etwas? Er behauptet einfach irgendetwas! Das ist ja unverschämt! – Ministerpräsidentin Dreyer: Unglaublich!)

Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Schweitzer von der SPD.

Lieber Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen! Lieber Alexander Licht, die Not muss groß sein! Die Not muss groß sein, wenn man am Ende in einer solchen Debatte, von der man nun wirklich nicht sagen kann, dass die Ampelkoalition mit einem Spielstand von 3 : 0 in diese Debatte hineingegangen ist, sogar noch Zitate erfinden muss, um irgendeinen Punkt zu machen, kurz bevor man sich wieder auf seinen Platz setzen darf.

(Abg. Alexander Licht, CDU: Lesen Sie doch die „AZ“!)

Ich möchte gern noch einmal zusammenfassen: Ich habe natürlich nicht nur die Schreibarbeit des Rechnungshofs gelobt – und es ist eigentlich schon absurd, dass ich darauf eingehe; ich muss es einfach einmal sagen –, sondern ich habe in dieser Debatte – ich sage es für das Protokoll – Ihnen gegenüber deutlich gesagt, dass manches oder vieles von dem, was der Rechnungshof eruiert und aufgeschrieben hat, mit Blick auf das erste Verkaufsverfahren schwere Kost ist und dass einem natürlich auch manches schwerfällt zu konsumieren. Aber dennoch ist es die Aufgabe auch der regierungstragenden Fraktionen, diese unangenehmen Wahrheiten und so manche Dinge, über die man sich auseinandersetzen muss, zur Kenntnis zu nehmen. Das haben wir in aller Ernsthaftigkeit getan.

Ein Weiteres kommt hinzu. Wir haben diese Debatte in den Ausschüssen sehr ausführlich, sehr ernsthaft, sehr sachlich geführt. Sie hatten alle Gelegenheiten, mit der Grundlage eines solchen Rechnungshofberichts nun auch das zu tun, was Oppositionsaufgabe ist, nämlich die politischen Punkte aus Ihrer Sicht zu benennen.

Lieber Herr Kollege Licht, wenn es das ist, was am Ende dabei herauskommt, dann muss ich Ihnen wirklich sagen, es ist fast bedauerlich.

(Abg. Alexander Licht, CDU: Warten Sie einmal ab!)

Ja, ich warte es gern ab. Vielleicht haben Sie ja noch etwas, das kann ja sein.

Ich glaube, dass wir eine ernsthafte Auseinandersetzung mit diesem Rechnungshofbericht dergestalt organisieren können, wie es Herr Kollege Köbler formuliert hat.

(Abg. Alexander Licht, CDU: Aber es beginnt doch bei der Haltung der Ministerpräsidentin! Bei der Haltung der Ministerpräsidentin beginnt es doch!)

Ich rede von den Dingen, die aufgeschrieben wurden, die unstreitig sind, die nicht mehr vorkommen können, auch mit Blick auf ein Beratungsunternehmen, das Sie außen vor lassen, aber dem natürlich auch der Rechnungshofpräsident mit seinen mündlichen Ausführungen in den Ausschusssitzungen heiße Ohren verpasst hat.

(Glocke des Präsidenten)

Lieber Herr Licht, Sie waren doch dabei, aber das haben Sie auch außen vor gelassen, und das gehört auch zur Wahrheit dazu. Das sind die Dinge, die man zur Kennt

nis nehmen muss, und das sind die Dinge, die einen dann auch zu entsprechenden Schlussfolgerungen bringen. Dann kann man sich auseinandersetzen, und nicht mit gefälschten, verfälschten, erfundenen Zitaten, lieber Herr Kollege Licht. Das geht einfach nicht, und das haben Sie eigentlich auch nicht nötig.

Danke schön.

(Beifall der SPD, der FDP und des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Ich erteile nun Herrn Abgeordneten Dr. Bollinger von der Fraktion der AfD das Wort.

Sehr geehrter Herr Präsident, meine Damen und Herren! Der Volksmund sagt: Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. – Nach den bisherigen Einlassungen des Staatsministers des Innern und für Sport und den heutigen Ausführungen bestätigt sich leider – was zu erwarten war –, dass hier wenig Einsicht vorhanden ist. Insoweit war und ist hier auch unter den derzeitigen Umständen keine Besserung zu erwarten. Das betrifft sowohl den Willen der Landesregierung, die näheren Umstände des gescheiterten Verkaufsprozesses weiter aufzuklären, als auch die Konsequenzen daraus zu ziehen.

Es mag durchaus sein, dass ein Untersuchungsausschuss der Einsichtsfähigkeit der Landesregierung zugute kommen würde, aber das liegt nun einmal nicht in unserer Hand.

Vielen Dank.

(Beifall der AfD)

Weitere Wortmeldungen liegen dem Präsidium nicht mehr vor. Damit sind wir am Ende der Aktuellen Debatte angelangt, und ich schließe diesen Tagesordnungspunkt.

Ich rufe nun Punkt 10 der Tagesordnung auf:

Geschäftsordnung des Landtags Rheinland-Pfalz für die 17. Wahlperiode Vorschlag des Rechtsausschusses für die endgültige Fassung gemäß Beschluss des Landtags vom 18. Mai 2016 (Nummer III der Drucksache 17/2)

dazu:

Beschlussempfehlung des Rechtsausschusses – Drucksache 17/3120 –

Die Fraktionen haben sich auf eine Grundredezeit von fünf Minuten verständigt.

Zunächst darf ich der Abgeordneten Frau Dr. Kohnle-Gros das Wort zur Berichterstattung geben. – Bitte schön, Frau Kohnle-Gros.

(Zurufe von der CDU: Ui! – Abg. Thomas Roth, FDP: Sie hat’s verdient! – Abg. Alexander Schweitzer, SPD: Zugetraut hätten wir es Ihnen! – Abg. Martin Haller, SPD: Verdient hätte sie es!)