Protocol of the Session on January 26, 2017

Für die AfD-Fraktion hat Herr Abgeordneter Junge das Wort.

Sehr geehrter Herr Präsident, verehrte Damen und Herren! Zur Richtigstellung. Ich habe keine lange Rede vorbereitet, weil hier eigentlich nur etwas klarzustellen ist.

Die ENF-Veranstaltung war eine reine ENF-Veranstaltung. Die AfD-Fraktion und der Landesverband haben weder zu der Planung noch zu der Entscheidung, Teile der Medien auszuschließen, irgendeinen Beitrag geleistet.

(Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Aber an der Behinderung der Medien haben Fraktionsmitglieder teilgenommen!)

Es war ausschließlich eine Veranstaltung der ENF. Wir haben sie dann bei der Durchführung unterstützt.

(Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das stimmt aber nicht!)

Was Sie hier machen, Herr Braun, was Sie hier produzieren, sind, um es neudeutsch zu sagen, postfaktische Fake-News.

(Beifall der AfD)

Sie unterstellen etwas, das doch gar nicht geschehen ist. Ich habe diese Maßnahme der ENF-Fraktion als unklug bezeichnet

(Abg. Dr. Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Habe ich Sie richtig zitiert oder nicht? – Abg. Michael Frisch, AfD: Hören Sie doch mal zu!)

und klargestellt, dass es zu einer derartigen Maßnahme in Rheinland-Pfalz keine Veranlassung gibt.

(Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Habe ich Sie richtig zitiert?)

Sie haben mich richtig zitiert. Sie fordern aber jetzt Sanktionen für einen Sachverhalt, der doch gar nicht eingetreten ist. Das ist doch geradezu lächerlich. Sie wollen hier etwas skandalisieren, was mit uns als AfD-Fraktion in RheinlandPfalz und auch mit dem Landesverband, auch mit dem Fraktionsvorsitzenden, überhaupt nichts zu tun hat.

(Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ach, Sie sind nicht mehr Fraktionsvorsitzender?)

Ich will noch einen Hinweis geben. Sie, die Grünen, haben nach Ihrer katastrophalen Niederlage bei der letzten Landtagswahl von Ihrem kleinen Parteitag ebenfalls die Medien ausgeschlossen. Haben Sie das vergessen?

(Beifall der AfD – Abg. Michael Frisch, AfD: Hört, hört!)

Das haben Sie selbst entschieden, und genauso ist es. Also, Ihre Empörung hier ist doch nun wirklich konstruiert.

(Beifall der AfD)

Wir stehen, um das ganz deutlich zu sagen, ohne Wenn und Aber zur Pressefreiheit und zur freien Berichterstattung.

(Heiterkeit des Abg. Dr. Adolf Weiland, CDU)

Das können Sie wirklich so annehmen, und ich sage das mit voller Überzeugung.

(Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gesetzlich zulässig, Herr Junge. Sie schwadronieren hier herum!)

Das alles, das ist im Grunde – – – Herr Braun, Sie sagen gar nichts dazu! Eben waren Sie stark im Zwischenruf und jetzt – – –

(Zuruf des Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Ja, macht doch – – – ist doch – – – aber – – –

(Glocke des Präsidenten)

Langsam! Damit das nicht wieder – – – Jeder hat abwechselnd das Wort und nicht gemeinsam. Herr Junge hat jetzt das Wort! Herr Junge, bitte.

Sie unternehmen hier den Versuch, eine Sache, die mit uns als Fraktion und Landesverband nichts zu tun hatte, zu skandalisieren.

(Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das stimmt nicht! Das ist doch falsch!)

Bleiben Sie doch dabei. Sie fordern auch immer ein vernünftiges Miteinander ein. Das ist doch ein billiger Versuch, hier etwas zu skandalisieren. Ich sage es noch einmal, wir stehen ohne Wenn und Aber zur Pressefreiheit und zur freien Berichterstattung.

(Abg. Kathrin Anklam-Trapp, SPD: Als Fraktion oder als Partei?)

Es hat bisher keinerlei Einschränkung gegeben, und das wird es auch künftig nicht geben.

(Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sie widersprechen sich!)

Das ist im Grunde alles, was ich dazu zu sagen habe.

Danke schön.

(Beifall der AfD)

Für die SPD-Fraktion hat Herr Abgeordneter Schweitzer das Wort.

Guten Morgen, meine Damen und Herren! Herr Präsident! Vielen Dank an die Kolleginnen und Kollegen der Grünen für die Beantragung dieser Aktuellen Debatte.

Das Parlament hat so seine Vorteile. Das Parlament lässt es zu, dass mancher hier einfach redet und mehr offenbart, als er offensichtlich geplant hatte.

Lieber Herr Junge, wir haben erneut die „Methode Junge“ kennengelernt. Hätten Sie noch ein bisschen mehr Redezeit gehabt, in der Distanzierung von einer Veranstaltung in Koblenz, die natürlich nicht ohne Grund in Rheinland-Pfalz stattfindet,

(Abg. Uwe Junge, AfD: Unterstellung!)

die auf maßgebliche Hilfe und Unterstützung Ihrer Partei,

der AfD, getroffen ist und mit unterstützt wurde, hätten Sie noch ein bisschen weiter geredet, hätten Sie am Ende sogar noch gesagt, das hat nicht nur nichts mit dem Landesverband der AfD zu tun, sondern nichts mit der AfD überhaupt.

(Abg. Dr. Adolf Weiland, CDU: Ja, genau!)

Wahrscheinlich kennen Sie auch die Redner dort gar nicht. Frau Petri ist Ihnen gar nicht bekannt. Herr Paul, der dort war und von „SPIEGEL ONLINE“ aufgenommen wurde, ist Ihnen auch nicht bekannt.

Herr Junge, Ihr Lavieren, das ist inzwischen die „Methode Junge“. Das haben Sie gestern Abend beim Parlamentarischen Abend der Liga versucht, das haben Sie versucht, als es um Herrn Höcke ging.

Lieber Herr Junge, wer so gern auf seine Biografie als Soldat verweist, der könnte hier einmal anfangen, auch zu dem zu stehen, wofür man Verantwortung hat, und diese vermeintlich soldatischen Tugenden endlich an sich selbst anzulegen.

Lieber Herr Junge, stehen Sie zu dem, was Sie mit verursachen!

(Beifall der SPD, der CDU, der FDP und des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Es ist sinnvoll, Ihnen genau – – –

(Abg. Dr. Jan Bollinger, AfD: Man muss differenzieren können!)