Protocol of the Session on December 7, 2011

........................................................................................................................... 856, 871 Abg. Billen, CDU:........................................................................................................................................... 843 Abg. Bracht, CDU:......................................................................................................................................... 877 Abg. Frau Brück, SPD:.......................................................................................................................... 844, 848 Abg. Frau Dickes, CDU:........................................................................................................................ 845, 849 Abg. Frau Klöckner, CDU:............................................................................................................................. 833 Abg. Frau Kohnle-Gros, CDU:....................................................................................................................... 876 Abg. Frau Nabinger, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:............................................................................... 839, 843 Abg. Frau Ratter, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:.................................................................................... 846, 849 Abg. Frau Raue, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:............................................................................................. 881 Abg. Frau Schäfer, CDU:....................................................................................................... 857, 859, 871, 873 Abg. Frau Schellhammer, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:............................................................................... 862 Abg. Frau Schleicher-Rothmund, SPD:................................................................................. 856, 858, 872, 873 Abg. Günther, CDU:....................................................................................................................................... 861 Abg. Guth, SPD:.................................................................................................................................... 840, 843 Abg. Heinisch, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:................................................................................ 859, 874, 875 Abg. Henter, CDU:......................................................................................................................................... 866 Abg. Hering, SPD:......................................................................................................................... 831, 851, 854 Abg. Köbler, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:............................................................................................ 834, 884 Abg. Lammert, CDU:............................................................................................................................. 862, 881 Abg. Licht, CDU:.................................................................................................................................... 850, 854 Abg. Noss, SPD:............................................................................................................................................ 882 Abg. Pörksen, SPD:....................................................................................................................................... 863 Abg. Puchtler, SPD:....................................................................................................................................... 878 Abg. Schmitt, CDU:........................................................................................................................................ 841 Abg. Schreiner, CDU:............................................................................................................................ 865, 877 Abg. Steinbach, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:...................................................................................... 867, 879 Abg. Wansch, SPD:....................................................................................................................................... 865 Abg. Wiechmann, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:................................................................................... 852, 855 Beck, Ministerpräsident:................................................................................................................................ 836 Dr. Kühl, Minister der Finanzen:.................................................................................................... 869, 870, 879 Frau Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur:...................... 847, 860, 875, 876 Frau Lemke, Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung:...................................... 842 Lewentz, Minister des Innern, für Sport und Infrastruktur:.................................................... 853, 856, 864, 885 Präsident Mertes:................................................................................... 831, 833, 834, 836, 838, 840, 841, 842 Vizepräsident Dr. Braun:............................................................... 843, 844, 845, 846, 847, 848, 849, 850, 851....................................................................................................... 852, 853, 854, 855, 856, 857, 858, 859, 860 Vizepräsident Schnabel:................................................................ 873, 874, 875, 876, 877, 878, 879, 881, 882....................................................................................................................................................... 884, 885, 886 Vizepräsidentin Frau Klamm:........................................................ 861, 862, 863, 864, 865, 866, 867, 869, 870............................................................................................................................................................... 871, 872

15. Plenarsitzung des Landtags Rheinland-Pfalz am 7. Dezember 2011

Die Sitzung wird um 14:00 Uhr vom Präsidenten des Landtags eröffnet.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Gäste! Ich eröffne heute die Landtagssitzung einmal nicht ganz formell nach dem Reglement, weil ich glaube, dass es vom Ablauf her verständlich ist, wenn wir die Fragen der Tagesordnung erst nach der Beratung des Antrags der Fraktionen der SPD, CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN aufrufen. Wenn Sie damit einverstanden sind, bitte ich Sie, sich vom Platz zu erheben.

(Die Anwesenden erheben sich von ihren Plätzen)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir haben erlebt und wir erleben, dass rechtsradikale Gesinnung, rechtsradikale Betätigung und rechtsradikale Gewaltbereitschaft bis zum Mord gehen.

Über zehn Jahre hinweg war es den Rechtsterroristen in Deutschland möglich, eine beispiellose Mordserie zu verüben. Unser Staat hat seine ureigenste Aufgabe nicht erfüllen können, nämlich die Menschen, die bei uns und mit uns leben, effektiv zu schützen.

Es geht jetzt um die Aufklärung und die Überprüfung unserer Sicherheitsstrukturen. Dass diese Mordtaten nicht von Einzeltätern begangen wurden, sondern offenkundig Strukturen aufweisen, ist eine Erkenntnis, die immer deutlicher zutage tritt. Sie bedeutet eine neue Herausforderung für uns alle. Diese Strukturen müssen entschlossen und mit allen Mitteln, die der Rechtsstaat zur Verfügung hat, zerschlagen werden.

Zivilgesellschaft und Staat müssen gemeinsam handeln, und zwar überlegt, aber ebenso rasch und wirksam. Dieses Versprechen, das der Rechtsstaat seinen Bürgerinnen und Bürgern und allen Menschen, die mit uns leben, gibt, müssen wir einlösen.

Meine Damen und Herren, wir empfinden alle miteinander Trauer, Bestürzung und Scham angesichts dieser Taten.

Trauer und Anteilnahme mit den Angehörigen der Opfer und ihrem Leid,

Bestürzung über die Mordtaten und die zynische und bis ins Groteske übersteigerte „Begleitmusik“ der Täter in Bekennervideos,

Scham darüber, dass wir, dass der Staat diese Taten nicht verhindert, ja nicht einmal rechtzeitig aufgedeckt hat.

Scham aber auch über die Art und Weise, wie einige der Opfer und ihre Angehörigen von einigen Strafverfolgungsbehörden verdächtigt wurden. Aus Berichten von Angehörigen der Opfer wissen wir – sie haben mit dem

Bundespräsidenten zusammengesessen –, dass sich deren Wut und Bestürzung deshalb nicht allein gegen die Mörder richtet, sondern teilweise auch Fassungslosigkeit darüber besteht, dass sie und die Opfer selbst unter Verdacht gestellt wurden. Auch für das dadurch zugefügte Leid bitten wir um Entschuldigung.

Bereits die seinerzeit in der Presse geprägte Begrifflichkeit, mit der diese Morde bezeichnet worden sind – ich wiederhole dieses Wort nicht –, ist unerträglich. Die damit einhergehende Stigmatisierung der Opfer zeugt von Gedankenlosigkeit und Verantwortungslosigkeit.

Meine Damen und Herren, ich schließe mit dem Satz, den der türkische Außenminister vor wenigen Tagen bei seinem Deutschlandbesuch gesagt hat. Er ist einfach und klar. Er hat uns gesagt: „Ich vertraue Ihnen die Familien der Neonazi-Opfer an, auch Ihrem Gewissen.“ – Diesem Appell, diesem Ausdruck des Vertrauens, wollen wir gerecht werden.

Ich danke Ihnen, dass Sie sich erhoben haben.

(Die Anwesenden nehmen wieder Platz)

Meine Damen und Herren, mir Ihrem Einverständnis rufe ich nun Punkt 1 der Tagesordnung auf:

Erschütterung über Ausmaß rechtsextremer und terroristischer Gewalt – Konsequentes Handeln in Rheinland-Pfalz Antrag der Fraktionen der SPD, CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 16/652 –

Wir werden erst nach diesem Tagesordnungspunkt die Sitzung formell und förmlich eröffnen.

Ich erteile Herrn Abgeordneten Hering für die SPDFraktion das Wort.

Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir sind es den Opfern schuldig, denen wir eben gedacht haben, dass alles aufgeklärt wird und die notwendigen Maßnahmen zur Verhinderung von rechtsextremem Terrorismus getroffen werden. Wir sind dies den 182 Opfern schuldig, die seit 1990 von Rechtsextremen in Deutschland ermordet wurden. Wir sind es Ismail Yaşar schuldig, dem Inhaber eines Kebap-Imbisses, der am 5. Juni 2005 in seinem Geschäft in Nürnberg mit fünf Schüssen in den Kopf und das Herz getötet wurde. Er war 50 Jahre alt. Nach der Tat ging das Bundeskriminalamt verstärkt von der Möglichkeit aus, dass die Opfer in Verbindung mit türkischen Drogenhändlern aus den Niederlanden standen.

Wir sind es Theodoros Boulgarides schuldig, Mitinhaber eines Schlüsseldienstes. Er wurde am 15. Juni 2005 in seinem Geschäft in München-Westend erschossen. Er war Grieche, 41 Jahre alt und hinterließ eine Frau und zwei Töchter. Er hat sein Geschäft erst am 1. Juni 2005 eröffnet. Die örtliche Boulevard-Presse schrieb: Türkenmafia schlug wieder zu. –

Mit Bestürzung und Entsetzen müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass bei uns in Deutschland Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zum Morden führen. Mehr als zehn Jahre sind mordende Nazi-Banden durch Deutschland gezogen, ohne dass dies bemerkt worden sein soll. Das wirft viele Fragen auf.

Zu dem Entsetzen und der Scham kommt auch Wut auf; denn mit dem Begriff – der Präsident hat ihn bewusst nicht genannt –, mit dem diese Morde bezeichnet wurden, soll ausgedrückt werden, dass es sich um ein Milieu handelt, das nicht mitten in der Gesellschaft wäre. Bei den Taten handelte es sich um Nazi-Morde, die an Mitbürgerinnen und Mitbürgern von uns ausgeübt wurden.

Die menschenverachtenden Taten und ihre Hintergründe müssen lückenlos aufgeklärt werden. Die Aufklärung darf nicht hinter verschlossenen Türen erfolgen. Vor allem dürfen wir nie wieder zur Tagesordnung übergehen.

Voreilige und endgültige Schlussfolgerungen können zum jetzigen Zeitpunkt nicht gegeben werden. Viele haben über Jahrzehnte behauptet, es gibt in Deutschland keinen organisierten rechtsextremen Terrorismus. Es wurde häufig geäußert, es handelt sich um verirrte Einzeltäter. Diese Aussagen waren falsch und haben den Terrorismus von rechts in unverantwortlicher Weise verharmlost.

Extremismus in Deutschland darf nie mehr mit dem Hinweis auf anderen Terrorismus verharmlost werden. Haltbar ist auch nicht mehr die Behauptung, die Gewalttaten wurden nicht von der NPD organisiert, gedeckt und unterstützt. NPD-Mitglieder waren in die Tat verstrickt. Dies allein ist ausreichend, um die Partei zu verbieten.

Wir konnten und können in Verfassungsschutzberichten auch nachlesen, welche Äußerung diese Partei tätigt, so unter anderem im Jahr 2008 der Kreisverband BerlinPankow – Zitat –: „Wir sind revolutionär, weil wir das ferngesteuerte System der BRD nicht reformieren, sondern überwinden wollen.“

Ein weiteres Beispiel menschenverachtender Parolen:

Ein Afrikaner, Asiat oder Orientale wird nie Deutscher werden, weil die Verleihung bedruckten Papiers nicht die biologischen Erbanlagen verändert, die für die Ausprägung körperlicher, geistiger und seelischer Merkmale von einzelnen Menschen und Völkern verantwortlich sind. Angehörige anderer Rassen bleiben deshalb körperlich, geistig und seelisch immer Fremdkörper, gleich, wie lange sie in Deutschland leben, und mutieren durch die Verleihung bedruckten Papiers nicht zu germanischstämmigen Deutschen. –

Die Migration wird im Parteiprogramm der NPD als Völkermord bezeichnet. In dem Programm der NPD in Rheinland-Pfalz zur Landtagswahl 2011 wird polemisiert „bereits vor“. Gemeint ist: Bei der Ausweisung von Ausländern soll eine Separation von Ausländern stattfinden. So fordert die NPD in ihrem neuen Parteiprogramm, dass deutsche und ausländische Kinder im Schulunterricht zu trennen seien.

Es ist nicht hinnehmbar, dass solche menschenverachtenden Parolen, die den Nährboden rechtsextremer Gewalt bilden, mit Steuergeldern verbreitet werden. Deswegen muss die NPD verboten werden.

Wir haben hohen Respekt für die Menschen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren. Dies sind mutige und aufrichtige Demokraten, und wir sollten ihnen auch den notwendigen Respekt zollen und ihnen nicht abverlangen, dass sie eine Erklärung zur Demokratie abgeben müssen. Angesichts der Tatsache, dass die NPD nicht verboten ist und ihre menschenverachtenden Parolen verkünden kann, ist dies geradezu paradox.

Meine Damen und Herren, in den Gremien der Konferenz der Innenminister werden die jüngsten Vorfälle intensiv beraten und die notwendigen Maßnahmen auf den Weg gebracht. Die IMK ist der Auffassung, dass die Zusammenarbeit auch bei der Bekämpfung des gewalttätigen Rechtsextremismus optimiert werden muss und die Abstimmung effizienter gestaltet werden soll. Bei der Bekämpfung des Rechtsterrorismus soll aber auch auf den bewährten föderalen Strukturprinzipien aufgebaut werden.

Sinnvoll und mit Sicherheit der Unterstützung wert ist die Einrichtung eines gemeinsamen Abwehrzentrums gegen Rechtsextremismus. Rechtsextreme bekämpfen unsere Demokratie und die Freiheitsrechte der Bürger, weil sie einen anderen totalitären Staat wollen. Wir werden uns durch ihre Taten nicht dazu treiben lassen, elementare Freiheitsrechte der Bürger einzuschränken und ihnen damit einen Erfolg gönnen. Norwegen hat ein gutes und sehr mutiges Beispiel gesetzt, wie man mit einer schrecklichen Tat umgeht.

Extremismus hat dort seine Wurzeln und seinen Nährboden, wo Ungerechtigkeit herrscht, wo Menschen in Armut leben und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verweigert wird, wo Angst vor dem sozialen Abstieg besteht, kulturelle Entfremdung empfunden wird. Diese Ängste projizieren Sehnsüchte und Wünsche. Diese Angst der Menschen wird von den Nazis ausgenutzt. Deswegen gehört zum Kampf gegen Rechtsextremismus auch der Einsatz der Gerechtigkeit.

Im Bereich der Integration muss in Deutschland mehr getan werden von denen, die zu uns kommen, aber auch von denen, die die Mehrheitsgesellschaft bilden. Es ist die richtige Antwort für diese Aufgabe, ein eigenes Ministerium zu gründen. Jeder hat für sich die Verpflichtung zu fragen: Welchen Beitrag kann ich leisten für eine bessere Integration? – Der Staat allein kann diese erforderliche Integration nicht leisten. Es gibt viele Beispiele gelungener Integration gerade auch in unserem Bundesland.

Was wir brauchen, ist eine Willkommenskultur. Deutschland braucht eine solche Kultur. Dazu gehört ein diskriminierungsfreies tolerantes Klima, eine Kultur, die die Migranten mit ihren Potenzialen und ihren kulturellen Unterschieden offen empfängt. Offenheit, Toleranz und Respekt gegenüber den anderen spielt bei Integration von Migranten die zentrale Rolle. Gerade in Deutschland, wo mittlerweile jeder fünfte Einwohner einen Migra

tionshintergrund hat, muss es darum gehen, eine solche Willkommenskultur zu leben.

Viele haben sich jahrzehntelang geweigert anzuerkennen, dass wir ein Einwanderungsland sind. Mittlerweile wandern mehr ab als zu. Auch das muss uns nachdenklich machen. Wir haben als demokratische Parteien die Verpflichtung, bei dieser zentralen Herausforderung parteipolitische Interessen hintanzustellen, uns gemeinsam engagiert dem Rechtsextremismus entgegenzustellen. Nazis sind dort stark, wo man sie gewähren lässt. Rechtes Gedankengut muss bei uns auf null Toleranz stoßen.

Vielen Dank.

(Anhaltend Beifall im Hause)

Ich erteile Frau Kollegin Klöckner das Wort. Bitte schön.

Sehr geehrter Herr Präsident, verehrte Kolleginnen und Kollegen! Hass fällt nicht einfach vom Himmel, Hass wird nicht geboren aus dem Nichts. Menschenverachtung, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt sind das Ergebnis von rechtsradikalen, rechtsextremen Gruppierungen eines extremistischen Gedankenguts.

Wie müssen sich Menschen fühlen, die diesen Hass zu spüren bekommen, eine Ablehnung ihrer Person einfach aus dem Nichts heraus, weil sie vielleicht eine andere Religion, eine andere Hautfarbe haben, einem Beruf nachgehen, der vielleicht nicht so gewöhnlich ist, oder weil sie eine andere Herkunft haben? Hass und Stumpfheit, die zu dieser organisierten Mordserie geführt haben, haben viel Leid gebracht, auch für die Familien, für die Angehörigen, für die, die in Liebe zu den Menschen standen. Und wie erträglich unerträglich wurde das Ganze dadurch, dass sie auch noch verdächtigt wurden, selbst schuld daran zu sein.

Was können wir heute tun? – Trauer, Mitgefühl zeigen, das ist das Geringste, das wir tun können, aber auch das Mindeste, das wir tun sollten. Trauer, Mitgefühl den Familien anbieten, die wir persönlich so gar nicht kennen. Kollege Hering hat eben einige Namen genannt, die plötzlich Gesichter zumindest aufgrund der Namen und der Biografien deutlich werden lassen. Wir können nur hoffen, dass die Familien unsere Entschuldigung, unser Betroffensein annehmen. Aber ich kann es ihnen nicht verübeln, wenn sie sagen: Was soll das? – Auch das kann ich verstehen.

Aber wie konnte überhaupt so etwas Schreckliches geschehen? Menschliches Versagen oder Fehler im System? Wie konnte es möglich sein, dass über Jahre hinweg diese Mordserie nicht als solche erkannt wurde, Sicherheitsbehörden nicht darauf aufmerksam gemacht haben, es nicht aufgeklärt wurde? Haben wir uns schon einmal die Lebensläufe der Täter angeschaut? Aus welchen Elternhäusern kommen sie, welche Bezugsper

sonen hatten sie, welche Aggression spielte vielleicht in den Familien eine Rolle? Es wird sicherlich individuelle Grüne geben. Aber das kann und darf keine Entschuldigung sein für ein solches Verhalten, höchstens eine bittere Erklärung. Denn selbst Perspektivlosigkeit, selbst schwierige Biografien rechtfertigen niemals ein solches menschenverachtendes Verhalten.