....................................................................................................................................... 145 Abg. Billen, CDU:........................................................................................................................... 170, 175, 179 Abg. Bracht, CDU:................................................................................................................. 147, 148, 150, 154 Abg. Creutzmann, FDP:................................................................................................................................. 214 Abg. Dr. Enders, CDU:.................................................................................................................................. 213 Abg. Dr. Gebhart, CDU:................................................................................................................................. 145 Abg. Dr. Rosenbauer, CDU:.................................................................................................................. 198, 203 Abg. Dr. Schmitz, FDP:.......................................................................................................................... 188, 192 Abg. Eymael, FDP:................................................................................................ 156, 162, 167, 168, 169, 173 Abg. Frau Brede-Hoffmann, SPD:......................................................................................... 196, 202, 203, 204 Abg. Frau Grosse, SPD:........................................................................................................................ 187, 191 Abg. Frau Huth-Haage, CDU:........................................................................................................................ 190 Abg. Frau Kohnle-Gros, CDU:............................................................................................................... 181, 208 Abg. Frau Mohr, SPD:................................................................................................................... 152, 154, 165 Abg. Frau Morsblech, FDP:........................................................................................................... 195, 200, 201 Abg. Frau Schellhaaß, FDP:.................................................................................................................. 146, 209 Abg. Frau Schleicher-Rothmund, SPD:......................................................................................................... 154 Abg. Frau Steinruck, SPD:............................................................................................................................ 207 Abg. Frau Thelen, CDU:................................................................................................................................ 186 Abg. Guth, SPD:.................................................................................................................................... 169, 170 Abg. Keller, CDU:.......................................................................................................... 148, 149, 197, 201, 206 Abg. Klöckner, SPD:...................................................................................................................................... 211 Abg. Langner, SPD:....................................................................................................................................... 142 Abg. Licht, CDU:............................................................................................................................ 151, 154, 158 Abg. Mertin, FDP:.................................................................................................................................. 150, 182 Abg. Nink, SPD:............................................................................................................................................. 174 Abg. Noss, SPD:.................................................................................................................................... 155, 159 Abg. Presl, SPD:............................................................................................................................................ 183 Abg. Ramsauer, SPD:................................................................................................................................... 144 Abg. Schreiner, CDU:.................................................................................................................................... 149 Abg. Schweitzer, Alexander, SPD:................................................................................................................ 160 Abg. Schweitzer, Harald, SPD:...................................................................................................................... 180 Abg. Wirz, CDU:.................................................................................................................................... 161, 166 Beck, Ministerpräsident:................................................................................................................................ 176 Bruch, Minister des Innern und für Sport:...................................................................................... 151, 157, 184 Dr. Bamberger, Minister der Justiz:............................................................................................................... 209 Dr. Klär, Staatssekretär:................................................................................................................................ 216 Frau Ahnen, Ministerin für Bildung, Frauen und Jugend:...................................................... 189, 197, 204, 206 Frau Conrad, Ministerin für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz:......................... 142, 144, 145, 146, 147 Hering, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau:........................ 153, 154, 163, 171, 193 Präsident Mertes:...................................................................142, 144, 145, 146, 147, 148, 149, 150, 151, 152
163 Prof. Dr. Deubel, Minister der Finanzen:............................................................................... 147, 148, 149, 150
.....................................................165, 167, 168, 169, 170, 171, 173, 174, 175, 176
190, 191, 192, 193, 194 Vizepräsident Schnabel:........................................................194, 196, 197, 198, 200, 201, 202, 203, 204, 205
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich darf Sie zur 5. Plenarsitzung herzlich begrüßen und bitte Sie – soweit Sie dem zustimmen können – Ihre Plätze einzunehmen, damit wir die Tagesordnung beraten können.
Zuvor begrüße ich auf der Zuschauertribüne Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 11, Leistungskurs Sozialkunde des Leininger-Gymnasiums Grünstadt. Seien Sie herzlich willkommen im Landtag!
Entschuldigt haben sich die Kolleginnen Hannelore Klamm, Hildrun Siegrist und Ulla Schmidt. Ministerpräsident Kurt Beck wird um 16:00 Uhr wegen dringender Verpflichtungen in Berlin sein müssen. Entschuldigt ist auch Staatsminister Professor Dr. Jürgen Zöllner.
Einen ganz besonderen Geburtstag hatte Peter Wilhelm Dröscher. Er ist am 11. Juni 60 Jahre alt geworden. Herzlichen Glückwunsch, lieber Herr Kollege, und weiterhin Gesundheit und gute Zusammenarbeit!
Meine Damen und Herren, wir haben Ihnen eine Tagesordnung vorgelegt, bei der wir zuerst beschließen müssen, dass wir eine Abweichung vom üblichen Verfahren machen. Wir haben drei Aktuelle Stunden. Wenn Sie damit einverstanden sind, dann gehe ich davon aus, dass die Tagesordnung insgesamt wie vorgelegt beschlossen werden kann. – Herzlichen Dank, ich sehe keinen Widerspruch.
Ich rufe die Mündliche Anfrage der Abgeordneten David Langner, Margit Mohr und Günther Ramsauer (SPD) , Ausgestaltung des 2. Nationalen Allokationsplans für den EU-Emissionshandel 2008 bis 2012 (NAP II) – Nummer 1 der Drucksache 15/78 – betreffend, auf.
Ich darf herzlich bitten, dass sich die Fragesteller der ersten Frage einigen, wer vorträgt. Ich weise für die neuen Abgeordneten darauf hin, der Begründungsteil braucht nicht vorgelesen zu werden, sondern die Fragen können direkt an die Landesregierung gestellt werden.
2. Welche Auswirkungen auf Rheinland-Pfalz mit seinem hohen Anteil an kleinen und mittleren Unternehmen sind nach Einschätzung der Landesregierung voraussichtlich zu erwarten?
3. Wie beurteilt die Landesregierung die vorgesehene Differenzierung zwischen Industrie- und Energieanlagen im Hinblick auf den Erfüllungsfaktor?
4. Welche Auswirkungen wären für Unternehmen oder Verbraucher zu befürchten, hätte sich der in der Diskussion vorgelegte Vorschlag durchgesetzt, Zertifikate zu versteigern?
Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Der am 30. Juni 2006 von der Bundesregierung in Brüssel vorgelegte Nationale Allokationsplan 2008 bis 2012 – kurz NAP II genannt – berücksichtigt viele in der ersten Zuteilungsperiode gesammelte Erfahrungen und entwickelt den Handel mit Emissionsberechtigungen für CO2 als anspruchsvolles und auch wirksames Instrument des Klimaschutzes weiter.
Der Nationale Allokationsplan ist bewusst ein Kompromiss zwischen ökologischen und ökonomischen Belangen sowie dem Bestreben, Arbeitsplätze in Deutschland zu erhalten.
Der Plan stellt sicher, dass Deutschland seine KyotoKlimazielverpflichtungen bis 2012 erreicht, wonach unsere CO2-Emissionen bis dahin um 21 % gegenüber dem Stand von 1990 gesenkt werden müssen. Ende 2005 waren davon in Deutschland bereits 19 % erreicht.
Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Mündliche Anfrage der Abgeordneten David Langner, Margit Mohr und Günther Ramsauer namens der Landesregierung wie folgt:
1. Die Emissionsobergrenze wird für die emissionshandelspflichtigen Unternehmen von 495 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr in der ersten Handelsperiode auf nunmehr 482 Millionen Tonnen pro Jahr gesenkt.
2. Der Plan setzt Anreize für Investitionen und Modernisierung im Kraftwerkspark. Diese sind dringend erforderlich.
3. Die im Wettbewerb stehende Industrie wird gegenüber dem ersten Allokationsplan entlastet. Der Nationale Allokationsplan II sieht deswegen unterschiedliche Klimaschutzanstrengungen für Industrie auf der einen Seite und Energiewirtschaft auf der anderen Seite vor.
4. Der NAP II sieht gegenüber dem ersten Plan Vereinfachungen vor, vor allem durch die Abschaffung einer großen Zahl von Sonderregelungen. Dies wird aber im Einzelnen zu bewerten sein.
5. Der Plan fördert den notwendigen weltweiten Technologietransfer und erleichtert die Bildung eines internationalen Marktes für Emissionsberechtigungen.
6. So können auch deutsche Unternehmen in Zukunft bis zu 10 % ihrer Zertifikate durch Klimaschutzprojekte in anderen Ländern, die das Kyoto-Protokoll unterzeichnet haben, erwerben. Auch rheinland-pfälzische Unternehmen können davon profitieren.
Zu Frage 2: In Rheinland-Pfalz unterliegen derzeit 88 Anlagen in insgesamt 55 Betriebsstätten dem Emissionshandel. Dies sind ganz überwiegend kleine und mittelständische Unternehmen, zum Beispiel der Chemie-, der Glas-, der Keramik-, der Metall-, der Automobil-, der Papier- oder der Zementindustrie.
Es liegt im Interesse der in Rheinland-Pfalz betroffenen Unternehmen, dass die produzierende Industrie mit dem neuen Handelsabschnitt 2008 bis 2012 geringeren Minderungsverpflichtungen für CO2-Emissionen unterliegt als Kraftwerke. Auch die Privilegierung von besonders energieeffizienten Kraft-Wärme-Koppelungs-Anlagen wird begrüßt. Dieser Markt wächst in RheinlandPfalz ebenfalls.
Neuanlagen auf Basis der besten verfügbaren Technik bekommen nach dem Entwurf sämtliche benötigten Zertifikate kostenlos zugeteilt. Dies ist für Neuinvestitionen auch in unserem Bundesland wichtig.
Als problematisch sehen wir unter anderem den Wegfall der so genannten Optionsregelung an. Diese hatte Betrieben, die nach der besten verfügbaren Technik produzieren, die Möglichkeit gegeben, so viel Zuteilungen wie für Neuanlagen zu erhalten. Nunmehr unterliegen sie gleichen Minderungsverpflichtungen wie veraltete Anlagen.
Dies benachteiligt unseres Erachtens Unternehmen, die frühzeitig modernste emissionsmindernde Maßnahmen getroffen haben.
Ein weiterer Punkt betrifft den Wegfall der so genannten Ex-post-Korrektur. Die nachträgliche Korrektur war sinnvoll, um auf überhöhte Emissionsprognosen basierende Anforderungen der Unternehmen zu reagieren und diese zu erkennen, Einpreisungen zum Teil begegnen und zu viel zugeteilte Zertifikate dann der Reserve für Neuanlagen oder auch für Härtefälle zuführen zu können.
Ganz wichtig ist, dass etwa die Hälfte der in RheinlandPfalz emissionsverpflichteten Anlagen weniger als 25.000 Tonnen pro Jahr emittieren. Dies entspricht etwa 5 % bis 6 % der gesamten rheinland-pfälzischen CO2Emissionen im Emissionshandel.
Die Landesregierung hatte sich seit Beginn der Diskussion über die Emissionshandelsrichtlinie und ihre Umsetzung in nationales Recht dafür eingesetzt, diese Kleinstemittenten völlig aus dem Emissionshandel zu entlassen, weil Aufwand und Nutzen für die Umwelt in keinem angemessen Verhältnis stehen und das System des Emissionshandels an sich kleine Unternehmen erheblich belasten kann.
Bisher ist diese Herausnahme an der Haltung der Europäischen Kommission in Brüssel gescheitert. Meine sehr verehrten Damen und Herren, allerdings konnte unter anderem auf Vorschlag von uns im neuen Allokationsplan durchgesetzt werden, dass Kleinstemittenten mit Emissionen von weniger als 25.000 Tonnen CO2 pro Jahr keinen Minderungsverpflichtungen unterliegen.
Weitere Punkte, die zum Teil kritisch, aber auch zum Teil rechtlich problematisch gewertet werden müssen, sind die Ausweitung der Anwendungsbereiche des CO2Handels auf die Betriebe, die bisher nicht betroffen waren, oder auf Anlagen von Branchen, die in der Richtlinie der Europäischen Kommission explizit ausgenommen sind, wie zum Beispiel Cracker der chemischen Industrie.
Zu Frage 3: Der Plan differenziert zwischen der produzierenden Industrie einerseits, die bei einem so genannten Erfüllungsfaktor von 98,75 % Minderungsbeiträge von lediglich 1,25 % erbringen oder Zertifikate zukaufen muss, und Energieversorgern andererseits, die bei einem Erfüllungsfaktor von 85 % 15 % Minderungsverpflichtungen übernehmen oder Zertifikate zukaufen müssen. Die rheinland-pfälzische Landesregierung begrüßt ausdrücklich diese Differenzierung, obwohl im Einzelfall zurzeit die Zuordnung als Produktions- oder als Energieerzeugungsanlage noch Probleme bereitet.
Zu Frage 4 – dem Vorschlag der Versteigerungen –: Meine sehr verehrten Damen und Herren, diese Diskussion wurde vor allen Dingen durch Ministerpräsident Koch, Wirtschaftsminister Rhiel und danach auch durch Herrn Baldauf, den Fraktionsvorsitzenden der CDU im Landtag, geführt. Bei dieser Diskussion ist zunächst einmal wichtig zu wissen, dass nach europäischem Recht lediglich 10 % der Emissionsberechtigungen versteigert werden können. Damit sind alle in der Öffentlichkeit genannten Dimensionen möglicher „Einsparungen“ oder „Geschenke an Unternehmen“ infrage zu stellen bzw. zu hinterfragen.