...................................................................................................................... 2896, 2941, 2961 Abg. Baldauf, CDU:................................................................................................................. 2889, 2890, 2892 Abg. Bauckhage, FDP:................................................................................................................................ 2911 Abg. Billen, CDU:..................................................................................................................... 2905, 2908, 2932 Abg. Bracht, CDU:.................................................................2884, 2887, 2891, 2893, 2894, 2895, 2897, 2900 Abg. Burgard, SPD:........................................................................................................................... 2939, 2942 Abg. Creutzmann, FDP:..................................................................................................................... 2886, 2889 Abg. Dr. Gebhart, CDU:............................................................................................................................... 2949 Abg. Dr. Rosenbauer, CDU:........................................................................................................................ 2902 Abg. Dr. Schmitz, FDP:................................................................................................................................ 2955 Abg. Dr. Wilke, CDU:......................................................................................................................... 2890, 2958 Abg. Dröscher, SPD:......................................................................................................................... 2937, 2954 Abg. Ernst, CDU:......................................................................................................................................... 2940 Abg. Eymael, FDP:................................................................2888, 2903, 2904, 2908, 2915, 2917, 2929, 2943 Abg. Frau Fink, SPD:................................................................................................................................... 2928 Abg. Frau Kohnle-Gros, CDU:..................................................................................................................... 2916 Abg. Frau Schellhaaß, FDP:........................................................................................................................ 2884 Abg. Frau Schleicher-Rothmund, SPD:....................................................................................................... 2893 Abg. Günther, CDU:..................................................................................................................................... 2946 Abg. Guth, SPD:.......................................................................................................................................... 2945 Abg. Hartloff, SPD:.................................................................................................................. 2893, 2896, 2952 Abg. Hoch, SPD:.......................................................................................................................................... 2959 Abg. Langner, SPD:..................................................................................................................................... 2951 Abg. Licht, CDU:................................................................................................................................ 2891, 2926 Abg. Maximini, SPD:.................................................................................................................................... 2910 Abg. Noss, SPD:................................................................................................................................ 2915, 2920 Abg. Rüddel, CDU:.................................................................................................................. 2909, 2914, 2953 Abg. Schreiner, CDU:........................................................................................................................ 2886, 2889 Abg. Schweitzer, Alexander, SPD:.......................................................................................... 2883, 2914, 2958 Abg. Wansch, SPD:................................................................................................................. 2891, 2900, 2901 Abg. Wehner, SPD:........................................................................................................................... 2904, 2908 Abg. Winter, SPD:........................................................................................................................................ 2933 Abg. Wirz, CDU:.......................................................................................................................................... 2950 Beck, Ministerpräsident:.............................................................................................................................. 2942 Bruch, Minister des Innern und für Sport:................................................................................ 2882, 2898, 2918 Dr. Bamberger, Minister der Justiz:............................................................................................................. 2962 Frau Dreyer, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen:.......................................... 2956 Hering, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau:....2883, 2884, 2906, 2912, 2920, 2935.......................................................................................................................................................... 2948, 2949 Prof. Dr. Deubel, Minister der Finanzen:...............................2885, 2886, 2887, 2888, 2889, 2890, 2891, 2892 Präsident Mertes:.........................................................2882, 2883, 2884, 2885, 2886, 2887, 2888, 2889, 2890.....................................................................................2891, 2892, 2893, 2894, 2895, 2896, 2897, 2898, 2900................................................................................................................................................. 2901, 2902, 2903
...........................................2925, 2928, 2929, 2932, 2933, 2935, 2937, 2939, 2940.....................................................................................2941, 2942, 2943, 2945, 2946, 2948, 2949, 2950, 2951...............................................................................................2952, 2955, 2956, 2958, 2959, 2961, 2962, 2963 Vizepräsidentin Frau Klamm:......................................2904, 2905, 2906, 2908, 2909, 2910, 2911, 2912, 2914....................................................................................................................................... 2915, 2916, 2917, 2920
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich darf Sie herzlich zur 48. Plenarsitzung begrüßen. Die Tagesordnung haben wir gestern beschlossen, sodass wir eigentlich fortfahren könnten. Der Innenminister hat jedoch gebeten, vor Eintritt in die Tagesordnung eine Erklärung über die Vorkommnisse von gestern Abend zu dem Störfall in dem Atomkraftwerk in Slowenien abzugeben. Das wurde in Absprache mit den Fraktionen vereinbart.
Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Es gab europaweit eine Auslösung eines Atomalarms. Am 4. Juni 2008 um 17:38 Uhr kam es im Kernkraftwerk Krsko in Slowenien zu einem Störfall. Das betroffene Land Slowenien hat entsprechend den vorgesehen Informationswegen über das europäische Schnellinformationssystem ECURIE die Mitgliedstaaten der EU über den Vorfall informiert.
Wie später von den Medien berichtet wurde, benutzte Slowenien als meldendes Land als Erstmeldung ein falsches Formular zur Auslösung einer Übung. Bis zur Mitteilung über das Erreichen eines stabilen Zustands in dem betroffenen AKW über ECURIE am 4. Juni um 21:42 Uhr wurde der Störfall als ausgelöster Atomalarm bezeichnet.
Die Erstinformation in Rheinland-Pfalz erfolgte von einem Medienvertreter gegenüber dem Herrn Ministerpräsidenten und mir gegen 19:50 Uhr. Eine Anfrage beim Lagezentrum des Bundesministeriums des Innern (BMI) konnte nicht befriedigt werden, weil dort keine Kenntnis vorlag. Auf eine Anfrage beim BMI wurde erst um 19:57 Uhr bestätigt, dass dort tatsächlich ein Störfall gemeldet worden ist. Um 20:25 Uhr ging im Lagezentrum ein Fax des Bundesministeriums für Umwelt ein, in dem eine Erstmeldung zum Störfall bekannt gegeben wurde.
In einem Ferngespräch haben wir nachgefragt, warum die Information über den Störfall erst nach Rückfrage gegen 19:57 Uhr telefonisch bestätigt und gegen 20:25 Uhr schriftlich mitgeteilt wurde. Hintergrund ist, dass wohl auf europäischer Ebene und auf Bundesebene über den Störfall unterschiedliche Einschätzungen bestanden.
Darüber wird noch zu reden sein. Entsprechende Briefe und Hinweise – das haben wir innerhalb der Landesregierung abgesprochen – werden mit dem Bund noch geklärt werden müssen.
Zur Zeitleiste möchte ich noch ein paar Bemerkungen machen, damit Sie sehen, was in Rheinland-Pfalz in
dieser Zeit passiert ist. Um 19:57 Uhr wurde bestätigt, dass es einen Unfall gab. Der Reaktor wurde heruntergefahren. Die Einschätzung des BMI war, dass eine eher geringe Gefährdung bestand.
Um 20:10 Uhr haben wir intern im Lagezentrum – wir haben immer ein bestehendes Lagezentrum – ein weiteres Lagezentrum im Katastrophenschutzbereich aufgebaut. Um 20:12 Uhr hat das THW auf Bundesebene mitgeteilt, dass es nur den Medienstand kennt und ebenfalls aufbaut. Die ADD-Rufbereitschaft wurde sofort mit der Bitte informiert, die nachgeordneten kommunalen Behörden zu informieren, damit diese über die gleiche Information verfügen wie wir.
Gleichzeitig wurde die Polizei, und zwar die Polizeiinspektionen und die Polizeidirektionen, in allen Bereichen mit der Bitte informiert, Informationsnachfragen von Bürgerinnen und Bürgern entsprechend zu befriedigen.
Ich möchte nicht die gesamte Darstellung vorlesen. Wir haben innerhalb kurzer Zeit drei Lagezentren aufgebaut und die Informationen bereitgestellt. Von daher gesehen ist es schon etwas bedenklich, dass der Informationsweg von 17:38 Uhr bis ca. 20:00 Uhr dauert, wenn tatsächlich ein ernstzunehmender Störfall vorgelegen hätte.
Wir sind bis heute nicht genau darüber informiert, was passiert ist. Bis heute wissen wir lediglich, dass ein Leck im Kühlwassersekundärbereich aufgetreten ist. Dieses Leck ist bisher nicht lokalisiert. Es ist kein Material ausgetreten, das relevant wäre. Von daher gesehen müssen wir die weiteren Untersuchungen abwarten.
Meine Damen und Herren, wir treten in die Tagesordnung ein. Zu schriftführenden Abgeordneten berufe ich Frau Dr. Stefanie Lejeune und Herrn Clemens Hoch.
Entschuldigt fehlt Herr Abgeordneter Heinz-Hermann Schnabel. Frau Staatsministerin Margit Conrad und Frau Staatssekretärin Jacqueline Kraege nehmen an der Umweltministerkonferenz teil. Auch Herr Staatssekretär Dr. Rüdiger Messal ist entschuldigt.
Nun etwas Erfreuliches. Heute feiert unsere Kollegin Frau Christine Schneider einen aus meiner Sicht jugendlichen Geburtstag, zu dem ich ihr herzlich gratuliere.
Da Sie in diesem Hause immer gern zu Wein sprechen, ist das entsprechende Präsent für Sie vorrätig. Alles Gute für die Zukunft!
Es schadet nicht, ab und zu einmal einen Rheingauer zu trinken. Das ist kein Landesverrat. Das war natürlich eine absolut persönliche Bemerkung.
Ich rufe die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Alexander Schweitzer und Manfred Geis (SPD), Wachstums- und Innovationsdynamik der Kultur- und Kreativwirtschaft in Rheinland-Pfalz“ – Nummer 1 der Drucksache 15/2276 – betreffend, auf.
1. Welche Branchen, die der Kultur- und Kreativwirtschaft zugerechnet werden, sind in Rheinland-Pfalz schwerpunktmäßig vertreten?
2. Teilt die Landesregierung die Einschätzung, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft auch in Rheinland-Pfalz eine besondere Wachstums- und Innovationsdynamik auszeichnet?
3. Wie schätzt die Landesregierung die Bedeutung der Kultur- und Kreativwirtschaft für Arbeits- und Ausbildungsmarkt im Land ein?
4. Mit welchen Instrumenten unterstützt die Landesregierung nachhaltig die rheinland-pfälzische Kultur- und Kreativwirtschaft?
Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ein bedeutender Teil der Wertschöpfung in Deutschland wird von Branchen erbracht, die zur Kultur- und Kreativwirtschaft gehören. Wichtige Beispiele für Branchen in der Kultur- und Kreativwirtschaft sind die Medien, Design, Werbung und die Architektur. Aber auch die Computer- und Videospielbranche gehören zur Kultur- und Kreativwirtschaft.
Inzwischen – das zeigt die immense Bedeutung, um die es hier geht – wird in der Kreativwirtschaft eine Wertschöpfung vergleichbar jener der Chemiebranche erzielt. Dies vorausgeschickt beantworte ich die Mündliche Anfrage wie folgt:
Zu Frage 1: Zweifellos stellen sowohl die Medien- als auch die IT-Branche zentrale Elemente der Kreativwirtschaft in Rheinland-Pfalz dar. Sie allein erzielen in Rheinland-Pfalz etwa 7 % der Gesamtumsätze und weisen eine beeindruckende Dynamik auf.
In den vergangenen Jahren wuchsen die Umsätze jährlich um über 7 %. Die Beschäftigung in der Medien- und IT-Branche wuchs in der Vergangenheit um jährlich über 4,5 %. Etwa 1.800 Unternehmen mit über 10.000 Beschäftigten in Rheinland-Pfalz sind im Bereich der Film- und Hörfunkproduktion tätig.
Verbunden mit einer exzellenten Forschungsinfrastruktur – ich nenne die medienwissenschaftlichen Institute der Universität Mainz und die Fachhochschulen in Mainz, Bingen und Worms mit den entsprechenden Fachbereichen sowie im Fachbereich der Informationstechnologie beispielhaft die Fraunhofer-Institute in Kaiserslautern – liegen in Rheinland-Pfalz die Kerne für die Weiterentwicklung innovationstreibender Netzwerke.
Besonders hervorheben möchte ich eine Branche mit einer sehr tiefen Verwurzelung in unserem Land, nämlich die Edelstein- und Schmuckherstellung, die von IdarOberstein aus breite Wirkung entfaltet hat. So spielt heute das Edelstein- und Schmuckdesign insbesondere in Rheinland-Pfalz eine führende Rolle. Hierauf und auf eine Reihe weiterer Branchen kann die Kreativwirtschaft in Rheinland-Pfalz bauen.
Zu Frage 2: Eine leistungsfähige Infrastruktur, das gute Investitions- und Gründerklima, innovative Forschungseinrichtungen, maßgeschneiderte Fördermaßnahmen sowie die verschiedenen Initiativen der Landesregierung bieten Medien- und IT-Unternehmen optimale Entwicklungsmöglichkeiten und bilden wichtige Bausteine einer erfolgreichen Innovationspolitik in Rheinland-Pfalz.
So bieten beispielsweise die Regionen Kaiserslautern und Zweibrücken mit führenden Forschungs- und Bildungseinrichtungen, wie die Universität Kaiserslautern mit ihrer Transferstelle für Mikroelektronik und die Fraunhofer-Institute, ein innovatives Umfeld für Medien- und IT-Unternehmen.
Die Fachhochschule Kaiserslautern mit ihrem Standort Zweibrücken hat sich mit dem Studiengang Digitale Medien und Virtuelles Design einen Namen gemacht. Weiterhin befindet sich in der Region das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, DFKI. Gemeinsam mit dem Bund und dem Saarland wurde der Aufbau eines Max-Planck-Institutes für Softwaresysteme in Angriff genommen.
Ein gutes Gründungsklima herrscht insbesondere im Umfeld der Universitäten, die mit ihrem innovativen Angebot an medienrelevanten Studiengängen wichtige Impulse geben. In den letzten Jahren sind 17 neue Medien- und IT-Studiengänge im Land gegründet worden. Fünf starke Medienregionen geben wichtige Impulse für die Entwicklung des Medienstandortes Rheinland-Pfalz. Hier finden Investoren optimale Standortfaktoren: einen Mix aus Global Players, innovativen mittelständischen Unternehmen, führenden Forschungs- und Bildungsein
Zu Frage 3: Zahlreiche neue Berufsbilder sind in der Kultur- und Kreativwirtschaft angesiedelt. Ich nenne exemplarisch die IT-Kauffrau und den IT-Kaufmann oder auch den Mediengestalter für Bild und Ton. Darüber hinaus bildet die Kreativwirtschaft eine hervorragende Perspektive für Menschen, die sich selbstständig machen möchten, denn der Eigenkapital- und Investitionsbedarf ist in vielen Fällen überschaubar.
Zu Frage 4: Bereits seit 2002 ist auf Initiative der Landesregierung und gefördert sowohl von der Bundesregierung als auch vom Europäischen Sozialfonds das Kulturwirtschaftsportal www.vertikult.de entwickelt worden, das inzwischen vom Verein Kultur und Arbeit e. V. Mainz betrieben wird. Ursprünglich vorrangig auf rheinland-pfälzische Kulturschaffende und deren Bedürfnisse ausgerichtet hat sich das Portal inzwischen zu einem bundesweiten Angebot entwickelt, das nun für den europäischen Markt weiter ausgebaut wird. Dabei handelt es sich um das einzige kulturspartenübergreifende Kulturwirtschaftsportal in deutscher Sprache.