.......................................................................................................................................... 2867 Abg. Baldauf, CDU:................................................................................................................. 2839, 2844, 2850 Abg. Bauckhage, FDP:...................................................................................................................... 2854, 2871 Abg. Billen, CDU:............................................................................................................................... 2854, 2861 Abg. Creutzmann, FDP:................................................................................................. 2841, 2845, 2851, 2864 Abg. Dr. Mittrücker, CDU:............................................................................................................................ 2869 Abg. Dr. Schmitz, FDP:...................................................................................................................... 2833, 2837 Abg. Dr. Wilke, CDU:......................................................................................................................... 2872, 2873 Abg. Eymael, FDP:...................................................................................................................................... 2858 Abg. Frau Beilstein, CDU:................................................................................................................. 2826, 2830 Abg. Frau Dr. Lejeune, FDP:....................................................................................................................... 2874 Abg. Frau Grosse, SPD:.............................................................................................................................. 2836 Abg. Frau Leppla, SPD:............................................................................................................................... 2868 Abg. Frau Mohr, SPD:....................................................................................................................... 2859, 2861 Abg. Frau Morsblech, FDP:............................................................................................................... 2825, 2830 Abg. Frau Raab, SPD:....................................................................................................................... 2831, 2832 Abg. Frau Thelen, CDU:.................................................................................................................... 2832, 2836 Abg. Hartloff, SPD:.................................................................................................................. 2840, 2844, 2852 Abg. Heinrich, SPD:..................................................................................................................................... 2870 Abg. Lang, SPD:................................................................................................................................ 2827, 2831 Abg. Pörksen, SPD:..................................................................................................................................... 2865 Abg. Puchtler, SPD:........................................................................................................................... 2857, 2874 Abg. Rüddel, CDU:...................................................................................................................................... 2869 Abg. Schneiders, CDU:................................................................................................................................ 2866 Abg. Wirz, CDU:.......................................................................................................................................... 2855 Beck, Ministerpräsident:.................................................................................................................... 2846, 2871 Bruch, Minister des Innern und für Sport:.................................................................................................... 2867 Dr. Messal, Staatssekretär:......................................................................................................................... 2842 Frau Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur:............................................ 2828, 2837 Frau Dreyer, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen:.......................................... 2834 Frau Reich, Staatssekretärin:...................................................................................................................... 2875 Hering, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau:...................................................... 2862 Präsident Mertes:.........................................................2825, 2826, 2827, 2828, 2830, 2831, 2832, 2833, 2834............................................................................................................................. 2836, 2837, 2839, 2840, 2841 Vizepräsident Bauckhage:.........................................................................2857, 2858, 2859, 2861, 2862, 2864 Vizepräsidentin Frau Klamm:......................................2842, 2844, 2845, 2846, 2850, 2851, 2852, 2854, 2855.....................................................................................2866, 2867, 2868, 2869, 2871, 2872, 2873, 2874, 2875
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich darf Sie herzlich zur 47. Sitzung des Landtags von RheinlandPfalz begrüßen. Zu schriftführenden Abgeordneten berufe ich Herrn Guth und Herrn Seekatz. Die Rednerliste führt Herr Guth.
Entschuldigt ist Herr Kollege Heinz-Hermann Schnabel. Wegen der Umweltministerkonferenz sind Frau Staatsministerin Margit Conrad und Frau Staatssekretärin Kraege entschuldigt. Herr Staatssekretär Stadelmaier ist ebenfalls entschuldigt.
Meine Damen und Herren, zu den Tagesordnungspunkten 4 und 20 ist festzustellen, dass keine abschließende Behandlung im Innenausschuss stattgefunden hat. Daher werden die beiden Punkte von der Tagesordnung gestrichen.
Zu den Tagesordnungspunkten 2, 3, 5, 6, 7, 8, 18 und 19 wurden die Beschlussempfehlungen gestern verteilt. Die Frist zwischen Verteilung der Beschlussempfehlung und der Beratung muss deshalb mit Ihrer Zustimmung verkürzt werden. – Ich sehe keinen Widerspruch, dann ist es so beschlossen.
Gibt es zu der jetzt vorliegenden Tagesordnung Hinweise oder Änderungswünsche? – Das ist nicht der Fall. Die Tagesordnung ist mit den zuvor besprochenen Änderungen beschlossen.
„Rheinland-pfälzische Ergebnisse der aktuellen Studie ,Politik-Check Schule’ des Instituts der Deutschen Wirtschaft im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ auf Antrag der Fraktion der FDP – Drucksache 15/2250 –
Frau Morsblech hat das Wort. In der ersten Runde stehen jeder Fraktion fünf Minuten und in der zweiten Runde zwei Minuten Redezeit zur Verfügung.
Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Mit dem „Politik-Check Schule“ hat das Institut der
deutschen Wirtschaft in Köln im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft im Rahmen eines Reformmonitors die Schulpolitik der deutschen Bundesländer unter die Lupe genommen. Untersucht wurde, welche Ziele und Reformen die Länder nach den PISAStudien formuliert und auf den Weg gebracht haben. Insbesondere haben die Forscher den Blick auf Maßnahmen zur Qualitätssicherung, den Grad der Eigenständigkeit von Schulen in den jeweiligen Bundesländer und die individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern im Bereich „Lehren und Lernen“ gerichtet.
Insgesamt kann man feststellen, dass das Ergebnis der Studie positiv ausgefallen ist. Der „Politik-Check Schule“ bescheinigt allen Bundesländern, dass sie nach PISA generell die richtigen Reformen auf den Weg gebracht haben und in allen genannten Bereichen bemüht sind, die Qualität schulischer Bildung zu steigern.
Dabei wird deutlich, dass gerade diejenigen, denen laut PISA der dringendste Handlungsbedarf bescheinigt wurde, nunmehr ihre Hausaufgaben besonders gut erledigt haben. An der Spitze liegt dabei das Bundesland Nordrhein-Westfalen.
Keine Note, die im Rahmen dieser Studie vergeben wurde, ist besser als 2, keine schlechter als 3. Das bewegt sich also im guten Mittelfeld. Rheinland-Pfalz hat ähnlich mittelmäßig abgeschnitten wie bei PISA selbst und bekommt eine 3 +. Die Ministerin sagt dann reflexartig, dieser Monitor bildet gar nicht den aktuellen Stand der rheinland-pfälzischen Bildungspolitik ab.
Nach Meinung der FDP-Fraktion gibt der Reformmonitor aber einige differenzierte und sehr berechtigte Hinweise darauf, in welchen Bereichen uns andere Bundesländer überholt haben und welche Ansätze zwar richtig sind, aber schlecht und nicht konsequent genug ausgeführt werden.
Die Forscher bringen eines recht deutlich zum Ausdruck: Auf dem Papier sieht in Rheinland-Pfalz alles sehr gut aus, die Landesregierung hat sich und unseren Schulen hohe Ziele gesteckt, in der Realität sind aber viele Baustellen noch offen. Es fehlen die konkreten Maßnahmen, eine wirkliche Umsetzungsstrategie und die Unterstützung der Schulen vor Ort.
1. Im Bereich der Qualitätssicherung ist diese Landesregierung nach wie vor die einzige, die sich konsequent weigert, zentrale Abschlussprüfungen einzuführen und damit die Qualität des schulischen Outputs transparent zu überprüfen.
Gerade in einer Zeit, in der Sie massiv in unsere Schullandschaft eingreifen, wäre es dringend nötig, eine einigermaßen stabile und solide Leistungsqualität zumindest durch einheitlich formulierte und überprüfte Leistungsziele zu gewährleisten.
Vor den möglichen Ergebnissen eines Zentralabiturs und zentraler Abschlussprüfungen für die mittleren Abschlüsse schrecken Sie offenbar nach wie vor zurück.
2. Treffend festgestellt hat das Institut der deutschen Wirtschaft auch, dass unseren Schulen mit ihren Leitungen die Führungsinstrumente fehlen, um die geforderten Ansprüche eigenständig und an eigenen Herausforderungen und Ressourcen orientiert zu erfüllen. Obwohl die SPD-Landesregierung keine konsequenten Leistungsüberprüfungen will, hält sie die Schulen weiter am Gängelband.
Mit den ersten Schritten hier in Rheinland-Pfalz durch schulscharfe Ausschreibungen und das Projekt „Erweiterte Selbstständigkeit“ wird es auf Dauer nicht getan sein. Sie bewegen sich aber kaum einen Schritt weiter, wenn es darum geht, Schulen in die Freiheit zu entlassen.
Unsere Schulleitungen brauchen mehr Personalführungskompetenzen, und sie brauchen gerade im Hinblick auf die angelaufene externe Evaluation ein Budget, das es ihnen ermöglicht, Fortbildungs- und Beratungsangebote bedarfsgerecht einzuholen.
Den Punkt 3 werde ich wahrscheinlich nur anreißen und zum Schluss in der nächsten Runde ausführen können. Ich denke, im Hinblick auf die anstehende Schulstrukturreform ist es noch einmal wichtig, besonders den Bereich „Lehren und Lernen“ unter die Lupe zu nehmen und dabei insbesondere den Blick auf die individuelle Förderung von Stärken und Schwächen unserer Schülerinnen und Schüler zu richten. Der Reformmonitor weist an dieser Stelle zu Recht darauf hin, dass RheinlandPfalz zwar im Bereich der Sprachförderung wichtige Schritte für die Aufarbeitung von Schwächen unternommen hat, dass wir es aber generell noch nicht hinreichend schaffen, besondere Begabungen und besondere Schwächen in unserem Unterrichtsalltag zu berücksichtigen.
Der Reformmonitor nimmt in erster Linie nur die Gesetzestexte unter die Lupe. Daraus ergibt sich ein Eindruck, der sich bei der Beobachtung unserer Schullandschaft immer wieder bestätigt.
Unter den heutigen Bedingungen ist es relativ schwierig für Lehrerinnen und Lehrer, auf die einzelnen Stärken und Schwächen von Schülerinnen und Schülern einzugehen und diese so zu fördern und zu fordern, dass man wirklich von einer inneren Differenzierung sprechen kann.
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Der „PolitikCheck Schule“ hat klar aufgezeigt, dass die Bildungspolitik in Rheinland-Pfalz doch noch etliche Schwachpunkte hat. Gleich an mehreren Stellen heißt es, in der Mainzer Politik hapert es noch daran, Ansprüche und Wirklichkeit zusammenzubringen.
Es geht mir ganz sicher nicht darum, irgendetwas schlecht zu reden. Es gibt aber auch keinen Grund, in Jubelschreie auszubrechen und das Land RheinlandPfalz als das Land der Glückseligen zu lobpreisen.
Rheinland-Pfalz erreicht nur eine 3 + und lässt nur noch Bremen, das Saarland und Thüringen hinter sich. Es erreicht in keiner Disziplin die Spitzenposition und liegt sogar bei der Beurteilung der Qualitätssicherung auf dem letzten Platz.
Die Studie hat ganz eindeutig Defizite aufgezeigt, die wir beheben sollten. So wird eindeutig aufgeführt, dass ein großer Nachholbedarf bei der Förderung hochbegabter und lernschwacher Schüler besteht. Gerade in diesem Bereich ist eine ordentliche Lehrerausstattung wichtig; denn individuelle Förderung setzt voraus, dass überhaupt Unterricht stattfindet.
Hier darf man durchaus ein Auge in Richtung der anderen Bundesländer werfen und sich dort Anregungen holen. Was machen die vielleicht sogar besser? Nordrhein-Westfalen hat vor allen Dingen bei den bildungspolitischen Zielen deshalb eine 1 bekommen, weil die Schulen per Gesetz verpflichtet sind, individuelle Förderpläne aufzustellen, damit schwächere wie stärkere Schüler ihre Fähigkeiten optimal entwickeln können.
Ich bin mir auch sicher, dass hier zur der hervorragenden Bewertung mit beigetragen hat, dass das Land 4.000 Lehrer mehr als nach dem Grundbedarf erforderlich in Anstellung gebracht hat, die Stellen, die eigentlich aufgrund zurückgehender Schülerzahlen hätten gestrichen werden können.
Bei der Beurteilung war auch weiterhin maßgeblich, dass Lehren und Lernen nicht einfach nur auf dem Papier als Ziel formuliert werden, sondern hier verbindliche Aufforderungen und gezielte Programme nachweisbar und vor allen Dingen flächendeckend umgesetzt werden.
Nordrhein-Westfalen ist im Übrigen das einzige Land, das eine flächendeckende Sprachstandsfeststellung und eine anschließende Sprachförderung im Kindergarten, und zwar schon für alle Vierjährigen, verpflichtend gemacht hat. Dass die Beherrschung der Sprache mit eine Grundvoraussetzung für die Schule ist, und zwar ganz