Herr Baldauf, dass es Sie ärgert, dass die Landesregierung ausweislich der Umfragen erfolgreiche Politik macht, kann ich ein gutes Stück weit nachvollziehen. Aber dass Öffentlichkeitsarbeit beispielsweise in Broschüren über das Ehrenamt dazu dient, das Ehrenamt zu bewerben, werden Sie schlechterdings nicht bestreiten können. Sie werden auch nicht bestreiten können, dass die Landesregierung auf diesem Gebiet und der Ministerpräsident als Person in der Bundesrepublik bis daher nicht Dagewesenes auf den Weg gebracht haben. Wir haben beispielsweise eine Ehrenamtsversicherung, der viele Länder gefolgt sind. Wir sind das Land, in dem sich die Menschen im Ehrenamt engagieren wie ansonsten in keinem Land.
Der Ministerpräsident ist ursächlich daran beteiligt gewesen, dass es eine Initiative des Bundesfinanzministers gegeben hat, der die steuerlichen Fragen rund um das Ehrenamt in einer Art und Weise regelt, wie es bisher nicht der Fall gewesen ist.
Ich vermag also aus Ihren Ausführungen nichts anderes zu erkennen, als dass Sie sich darüber ärgern, dass wir erfolgreiche Politik machen.
Als Gäste im Landtag begrüße ich Mitglieder des VdK Ortsverbands aus Urbar. Seien Sie herzlich willkommen!
Herr Kollege Eymael, Sie hatten sich noch einmal gemeldet. Sie haben noch eineinhalb Minuten Redezeit.
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Ich wollte nur noch auf zwei, drei Dinge ganz kurz eingehen.
Herr Staatssekretär Stadelmaier, zum einen zitiere ich: Beim Abendessen für Medien-, Bundes- und Landtagsabgeordnete sowie Touristiker im Rahmen der Internationalen Tourismusbörse, zu dem der rheinland-pfälzische Weinbauminister Hendrik Hering in Berlin lud, waren zwar die Weine rheinland-pfälzisch, statt Winzersekt perlte jedoch ein Champagner im Glas. – Ich will nur sagen, dass dies so dastand. Es ist nie dementiert worden, auch nicht vonseiten der Landesregierung. Deswegen gehe ich davon aus, dass dies in der Tat so stimmt, zumal Winzersektanbieter in Berlin mit dabei waren.
Ich komme mit einem zweiten Thema noch einmal auf den Festakt zurück, der gelungen war. Übrigens haben mir dieser Film und dieser Trailer sehr gut gefallen. In diesem Trailer wurde nämlich lang und breit über die
Die Weinkönigin von der Pfalz wurde gebracht. Umso peinlicher war es dann letztlich, dass im Anschluss kein rheinland-pfälzischer Wein gereicht wurde, sondern Rheingauer.
Herr Minister, es wäre doch nichts dabei, wenn Sie sagen, Sie bedauern das, und damit ist das Ding vom Tisch. Ärgernis hin, Ärgernis her: Immerhin ist die Weinwirtschaft in Rheinland-Pfalz von gewisser Bedeutung. Dahinter stehen 15.000 Betriebe, die alle mitbekommen haben, was sich hier im Detail entwickelt und abgespielt hat.
Im Übrigen gibt es immer noch einen Dissens darüber, ob es sich um einen pauschalen Paketpreis gehandelt hat oder ob differenziert worden ist. Das ist bisher nicht hundertprozentig geklärt. Natürlich wird mit einem pauschalen Paketpreis Hauswein angeboten. Wenn ihr einen Roten und einen Weißen wollt, bieten wir Hauswein an. Hauswein ist natürlich nicht die Crème de la Crème.
Zu einem solchen Festakt gehört schon eine gehobene Qualität und kein Hauswein. Nichts gegen Hauswein, aber das ist immer die unterste Stufe des Qualitätsangebots. Zu einem solch schönen Festakt – Herr Schumacher, ich habe das Geld gar nicht kritisiert – gehört ein guter und ordentlicher rheinland-pfälzischer Wein, nämlich ein Roter und ein Weißer in gehobener Qualität
als trockener und vielleicht auch als feinherber Wein. Das wäre für das Weinland Rheinland-Pfalz bei einem solchen Festakt ein Imageeträger gewesen.
Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich will eingangs betonen, dass es nicht nur unsere Auffassung ist, dass das ein gelungener Festakt gewesen ist. Auch die ehemaligen Ministerpräsidenten Dr. Kohl, Dr. Vogel und Dr. Wagner haben zum Ausdruck gebracht, dass das ein gelungener Festakt gewesen ist.
Die wären nie so kleinkariert gewesen wie Sie und hätten das in den Vordergrund gestellt, sondern sie haben
Dann ist etwas passiert, was nicht passieren sollte aufseiten des Caterings; denn eine Weltfirma wie Hilton sollte wissen, was angemessen ist.
Herr Eymael, ich habe mich zu Wort gemeldet, weil Sie noch einmal den Empfang in Berlin erwähnt haben. Wir hatten dort Medienvertreter und Touristiker zu einem Abendessen eingeladen, wie das gute Tradition ist. Diese Einladung haben meine Vorgänger schon ausgesprochen. Meine Mitarbeiter haben hervorragende rheinland-pfälzische Weine ausgewählt.
Die Bedienungen in diesem Restaurant waren sehr bemüht, uns sehr freundlich zu bedienen. Es waren einige schon etwas früher anwesend und haben den erwähnten Sekt präsentiert. Ich kam hinzu und habe auch ein Glas Sekt genommen. Ich habe dann die Frage gestellt: Welchen guten rheinland-pfälzischen Sekt haben Sie ausgewählt? – Sie mussten dann zugestehen, dass es kein rheinland-pfälzischer Sekt war.
Ich habe davon Abstand genommen, sie in den Senkel zu stellen. Ich bin sehr freundlich mit ihnen umgegangen und habe einen kleinen Scherz gemacht, weil ich erreichen will, dass diese Kellner von Rheinland-Pfälzern den Eindruck haben, dass es sich um weltoffene Menschen handelt, die über Kleinigkeiten hinwegsehen können.
Ich bin der festen Überzeugung, dass ich damit dazu beigetragen habe, dass diese Menschen mit großem Bewusstsein künftig unsere Weine präsentieren werden. Ich mache ein großes Fragezeichen dahinter, ob sie das andernfalls machen würden. Diesen Eindruck von Rheinland-Pfalz wollen wir nach außen vermitteln.
Sie wissen, wir haben beim Weinmarketing ein funktionierendes Controlling, sodass dort wirklich nur rheinlandpfälzische Produkte präsentiert werden.
Herr Eymael, weil Sie sich so auf den Sockel stellen und solche Kleinigkeiten zum Anlass nehmen, das Thema so zu präsentieren, muss ich eine Kleinigkeit erwähnen, die mir aufgefallen ist. Aufgrund der Tatsache, dass Sie das Thema so hochziehen, besteht die Gefahr, dass wir als kleinkariert gelten. Herr Amtschef a. D., als ich das wunderschöne Amt übernommen habe und sehr durstig war, ist mir Selters gereicht worden. Ich habe gedacht, das ist eine Ausnahme, weil die Bestände knapp waren. Ich musste aber feststellen, dass seit Jahren das Hauswasser für Besprechungen usw. Selters war. Es wurde Wasser aus Hessen im rheinland-pfälzischen Ministerium präsentiert.
Auch das kommt wie der Rheingauer Wein aus Hessen. Wir haben es überlebt, das Wasser getrunken zu haben und haben die Bestände still geleert und anschließend
rheinland-pfälzisches Wasser bestellt. Sie bekommen jetzt rheinland-pfälzisches Wasser gereicht, wenn Sie zu Besprechungen kommen.
Meine Damen und Herren, wir sollten uns über 60 Jahre Rheinland-Pfalz freuen. Den Menschen hat das Fest gefallen. Mir hat das Fest auch gefallen. Wir durften anschließend auch guten rheinland-pfälzischen Wein auf dem Bürgerfest trinken. Das Fest hat allen gefallen.
Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich bin etwas bestürzt darüber, wie diese Debatte abgelaufen ist.