Protocol of the Session on January 16, 2003

.......................................................................................2641, 2643, 2644, 2649, 2650 Abg. Böhr, CDU:................................................................................................................................2720 Abg. Creutzmann, FDP:.................................................................................................. 2655, 2658, 2662 Abg. Dr. Altherr, CDU:...............................................................................................................2647, 2652 Abg. Dr. Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:.......................................................... 2672, 2676, 2692, 2699 Abg. Dr. Gölter, CDU:...................................................................................................... 2648, 2653, 2656 Abg. Dr. Schmitz, FDP:.............................................................................................................2683, 2694 Abg. Frau Elsner, SPD:......................................................................................................................2710 Abg. Frau Grosse, SPD:.....................................................................................................................2680 Abg. Frau Grützmacher, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:....................................................... 2662, 2667, 2671 Abg. Frau Kiltz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:.................................................2648, 2650, 2651, 2655, 2658 Abg. Frau Kohnle-Gros, CDU:.............................................................................................................2706 Abg. Frau Pepper, SPD:.....................................................................................................................2691 Abg. Frau Schneider-Forst, CDU:........................................................................................................2695 Abg. Frau Thelen, CDU:.....................................................................................................................2687 Abg. Frau Thomas, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:......................... 2644, 2645, 2646, 2702, 2705, 2709, 2716 Abg. Hartloff, SPD:.............................................................................................................................2652 Abg. Hohn, FDP:............................................................................................................. 2674, 2700, 2708 Abg. Hörter, CDU:..............................................................................................................................2713 Abg. Jullien, CDU:.....................................................................................................................2646, 2652 Abg. Keller, CDU:..............................................................................................................................2651 Abg. Klöckner, SPD:..........................................................................................................................2698 Abg. Kramer, CDU:............................................................................................................................2678 Abg. Kuhn, FDP:.................................................................................................... 2664, 2669, 2715, 2718 Abg. Licht, CDU:.......................................................................................................................2673, 2678 Abg. Marz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNE N:.......................................................................... 2645, 2647, 2681 Abg. Mertes, SPD:.............................................................................................................................2711 Abg. Mertin, FDP:..............................................................................................................................2710 Abg. Mittrücker, CDU:........................................................................................................................2690 Abg. Nink, SPD:.................................................................................................................................2657 Abg. Pörksen, SPD:..................................................................................................................2703, 2706 Abg. Redmer, SPD:..................................................................................................................2666, 2670 Abg. Schnabel, CDU:...................................................................................................... 2665, 2670, 2697 Abg. Schwarz, SPD:..........................................................................................................................2654 Abg. Schweitzer, SPD:..............................................................................................................2640, 2661 Abg. Stretz, SPD:.....................................................................................................................2672, 2677 Abg. Weiner, CDU:............................................................................................................................2650 Abg. Wiechmann, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:...................................................................................2646 Abg. Wirz, CDU:................................................................................................................................2661 Bauckhage, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau:................ 2640, 2648, 2649, 2650 2651, 2652, 2659 Dr. Deubel, Staatssekretär:..................................................................................... 2644, 2645, 2646, 2647 Frau Conrad, Ministerin für Umwelt und Forsten:.................................................................................2675 Frau Dreyer, Ministerin für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit:....................................................2685 Mertin, Minister der Justiz:............................................................................................... 2641, 2643, 2644 Mittler, Minister der Finanzen:....................................................................................................2719, 2720

............................................2640, 2641, 2643, 2644, 2645, 2646, 2647, 2648, 2649, 2650 2651, 2652, 2653, 2654, 2655, 2656, 2657, 2658, 2659, 2660 2661, 2662, 2663, 2664, 2665, 2666, 2667, 2668 Rüter, Staatssekretär:........................................................................................................................2688 Vizepräsident Creutzmann:..............................2709, 2710, 2711, 2713, 2715, 2716, 2718, 2719, 2720, 2721 Vizepräsidentin Frau Grützmacher:..................2690, 2691, 2692, 2694, 2695, 2697, 2698, 2699, 2700, 2702 2703, 2705, 2706, 2708 Vizepräsidentin Frau Hammer:.........................2669, 2670, 2671, 2672, 2673, 2674, 2675, 2676, 2677, 2678 2679, 2681, 2683, 2685, 2687, 2688 Zuber, Minister des Innern und für Sport:................................................................. 2663, 2668, 2696, 2711

39. Plenarsitzung des Landtags Rheinland-Pfalz am 16. Januar 2003

Die Sitzung wird um 9:30 Uhr vom Präsidenten des Landtags eröffnet.

Guten Morgen, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich eröffne die 39. Sitzung des Landtags RheinlandPfalz.

Zu schriftführenden Abgeordneten berufe ich Dr. Edmund Geisen und Gerd Schreiner. Letzterer führt die Rednerliste.

Entschuldigt sind für heute die Abgeordneten Guido Ernst sowie die Staatsministerin Doris Ahnen und Staatsminister Professor Dr. Jürgen Zöllner.

Wir kommen zu Punkt 1 der Tagesordnung:

Fragestunde – Drucksache 14/1809 –

Die Mündlichen Anfragen Nummer 4 und 6 haben jeweils dasselbe Thema zum Gegenstand, nämlich den Rheinland-Pfalz-Takt. Ich werde sie zusammen aufrufen.

Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass der Vorspann der Mündlichen Anfrage nach der Vereinbarung, die wir im Ältestenrat getroffen haben, nicht verlesen werden soll.

Ich rufe die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Harald Schweitzer und Axel Redmer (SPD), Sicherheit von Flugplätzen in Rheinland-Pfalz – Nummer 1 der Drucksache 14/1809 – betreffend, auf.

Das Wort Herr Abgeordneter Schweitzer.

Herr Präsident! Der Kollege Redmer und ich fragen die Landesregierung:

1. Welche Sicherheitsmaßnahmen bestehen für bzw. an rheinland-pfälzischen Flugplätzen

a) seitens der Flughafenbetreiber und b) seitens der zuständigen Behörden?

2. Wie beurteilt die Landesregierung den gegenwärtigen Sicherheitsstandard?

3. Welche Maßnahmen hat die Landesregierung ergriffen, um den Sicherheitsstandard zu verbessern?

Für die Landesregierung antwortet Herr Verkehrsminister Bauckhage.

Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Sicherheitsmaßnahmen an Flugplätzen müssen entsprechend den Anforderungen des Luftverkehrsgesetzes und den dazugehörenden Durchführungsbestimmungen gestaltet werden. Hinzu kommen die Einzelweisungen des Bundesministers des Innern und des Bundesministers für Verkehr, Bau und Wohnungswesen, die für die Sicherheit an Flugplätzen zuständig sind.

Das Spektrum dieser Maßnahmen trägt den sehr unterschiedlichen Gegebenheiten der Flugplätze Rechnung. Danach gelten zur Sicherung der Passagier- und Frachtflugfahrt mit Großflugzeugen an Verkehrsflughäfen insgesamt tiefer greifende Regelungen als an kleineren Verkehrs- und Sonderlandeplätzen.

Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Fragen im Einzelnen wie folgt:

Zu Frage 1: An den Flughäfen Frankfurt-Hahn und Zweibrücken sind folgende Sicherungsmaßnahmen durchzuführen: Die Flughafenbetreiber sind verpflichtet, das Flughafengelände abzusichern. Dies umfasst die intensive Bestreifung des Geländes und die Zugangskontrolle zu den Sicherheitsbereichen.

Die rheinland-pfälzische Luftverkehrsbehörde, das Referat Luftverkehr des Landesbetriebs Straßen und Verkehr Rheinland-Pfalz, lässt in ihrer Eigenschaft als Luftaufsichtsbehörde Personenkontrollen und Streifengänge in eigener Zuständigkeit durchführen. Sie überwacht dabei auch die Wahrnehmung der Sicherheitsaufgaben der Flughafenbetreiber.

Die Flughafenbetreiber haben Sicherheitsaufgaben. Diese werden gleichzeitig noch einmal vom Landesbetrieb bzw. von den Delegierten überwacht.

Ferner setzt die Luftverkehrsbehörde auch an größeren Landeplätzen Beauftragte für Luftaufsicht ein, die den ordnungsgemäßen Ablauf des Flughafenbetriebs im Auftrag der Luftaufsichtsbehörde überwachen und als Beliehene hoheitliche Befugnisse haben.

Das an den Flughäfen beschäftigte Personal wird einer intensiven Zuverlässigkeitsprüfung unterzogen. Dabei wurden nach dem 11. September 2001 die Überprüfungsverfahren von ursprünglich vier Jahren auf ein Jahr verkürzt.

Zur Gewährleistung der unverzüglichen Übermittlung sicherheitsrelevanter Erkenntnisse stehen die Luftaufsichtsbehörde und die Polizeibehörden in einem ständigen Informationsaustausch. Der derzeit gültige Katalog der Sicherheitsmaßnahmen ist nach einer EUVerordnung, die am 19. Januar dieses Jahres in Kraft treten wird, Gegenstand starker Veränderungen und Erweiterungen.

Die EU-Verordnung erfasst auch einen Aktionsplan zur Erhöhung der Sicherheit bei kleineren Flugplätzen. Art und Details der Umsetzung der EU-Verordnung werden derzeit zwischen Bund und Ländern sowie innerhalb des

Landes zwischen der Luftverkehrsbehörde, den Polizeibehörden und den Betreibern koordiniert.

Zu Frage 2: Der gegenwärtige Sicherheitsstandard an den Flugplätzen in Rheinland-Pfalz ist hoch und geht über die bundesweiten Vorgaben teilweise hinaus. Eine einhundertprozentige Sicherheit ist jedoch auch im Fall kleiner Landeplätze sehr schwer realisierbar.

Zu Frage 3: Die auf dem Flughafen Frankfurt-Hahn angesiedelte rheinland-pfälzische Luftverkehrsbehörde verfolgt Sicherheitsbelange sehr intensiv. Zur Bewältigung der neu hinzugekommenen Aufgaben und erhöhten Anforderungen wurde von der Luftverkehrsbehörde zusätzlich Personal eingestellt.

Um die Sicherheitsstandards zu verbessern, hat die Luftverkehrsbehörde einzelne Maßnahmen angeordnet, die über die Forderung des Bundes noch hinausgehen, die insbesondere im Rahmenplan Luftsicherheit genannt sind.

Die Maßnahmen unterliegen naturgemäß besonderer Vertraulichkeit. Ich bitte daher um Verständnis, dass ich an dieser Stelle nicht alle Maßnahmen und Einzelheiten nennen kann.

Beispielhaft möchte ich noch kurz folgende Maßnahme erwähnen, die die Polizei nach Angaben des Ministeriums des Innern und für Sport im Zusammenhang mit den Terroranschlägen am 11. September 2001 ergriffen hat. (Unruhe im Hause – Glocke des Präsidenten)

Die Polizei hat ihr Personal im Raum- und Objektschutz im Bereich der Flughäfen verstärkt und reagiert weiterhin personell- und materiell flexibel auf die sich verändernde Sicherheitslage.

Die Polizei hat zu allen rheinland-pfälzischen Flugplätzen, Flugschulen und gewerblichen Luftfahrtunternehmen Kontakt aufgenommen. Die Polizei wurde beauftragt, mit den verantwortlichen Betreibern Gespräche zu führen. Deren Zweck ist es, die Betreiber hinsichtlich der Gefährdungslage zu sensibilisieren und sie zu veranlassen, bei Bedarf auch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen.

Dies führte unter anderem dazu, dass verdächtige Fluganmietungen vor Flugantritt gemeldet werden. Die bisherigen Überprüfungen haben jedoch keine gefährdungsrelevanten Verdachtsfälle erbracht.

Vor dem Hintergrund einer möglichen Gefährdung von startenden bzw. landenden Großraumflugzeugen durch Anschläge mit mobilen Flugabwehrwaffen wurden die Polizeibehörden auf die Erforderlichkeit entsprechender Kontrollmaßnahmen im Rahmen des Objektschutzes insbesondere an den Flughäfen Ramstein, Spangdahlem und Hahn hingewiesen.

Darüber hinaus hat das Landeskriminalamt eine umfassende Übersicht über mobile Luftabwehrsysteme erarbeitet und den Polizeibeamtinnen und -beamten entsprechend zugänglich gemacht. Eine durch das Ministe

rium des Innern und für Sport eingesetzte Arbeitsgruppe hat sich bereits im Jahr 2002 mit möglichen und rechtlich zulässigen Alternativen zur Einwirkung auf Flugzeuge beschäftigt. Das Ergebnis fließt in die bundesweite Projektgruppe ein.

So weit die Beantwortung der Anfragen.

(Beifall der FDP und der SPD)

Gibt es Zusatzfragen? – Das scheint nicht der Fall zu sein. Die Mündliche Anfrage ist beantwortet. Vielen Dank.

Ich rufe die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Christian Baldauf (CDU), Verantwortlichkeit für die Haftentlassung der Trierer Geiselnehmer – Nummer 2 der Drucksache 14/1809 – betreffend, auf.

Das Wort hat Herr Abgeordneter Baldauf.

Ich frage die Landesregierung:

1. Wie hat sich der Verfahrenshergang von Beginn an bis zum Tag der Entlassung unter Mitteilung aller Bearbeitungsschritte gestaltet?

2. Wie hat sich die Personalsituation am Landgericht Trier in den letzten zehn Jahren im richterlichen und nichtrichterlichen Dienst entwickelt?

3. Inwieweit ist das Versäumnis, das zur Aufhebung des Haftbefehls führte, auf Mängel in der Organis ation zurückzuführen?

4. Welche Konsequenzen werden von der Landesregierung gezogen, um derartige Vorfälle in Zukunft zu vermeiden?