Aus heutiger Sicht entsprechen jedoch die asphaltierten Weinbergswege nicht mehr den Wünschen des neuen Wanderpublikums, das sehr naturnahe Erlebnisse mit besonderen Aussichten sucht. Insofern ist der Rheinsteig das Schlüsselprojekt für dieses neue Wanderpublikum.
Der Rheinsteig wird in idealer Weise durch den Rheinburgenwanderweg ergänzt, der von Bingen bis Andernach auf der linken Rheinseite verläuft und damit „Rundwanderungen“ ermöglicht.
Die umfangreichen Marketingmaßnahmen des Projektbüros Rheinsteig (Internet-Auftritt, Broschüren, Presse- reisen, Messebesuche) kommen nicht nur dem Rhein
Zu Frage 4: Die Zusammenarbeit mit den Gemeinden, der Hotellerie und der Gastronomie gestaltet sich sehr positiv. Auch für die Weinbaubetriebe bedeuten die Wanderer auf dem Rheinsteig ein zusätzliches Kundenpotenzial.
Es hat sich als sehr günstig erwiesen, dass die Kommunen und Betriebe aller drei beteiligten Länder mit dem neuen Projektbüro Rheinsteig einen kompetenten Ansprechpartner vor Ort haben.
Die Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe haben die besonderen Chancen des Rheinsteigs erkannt. Bereits in einer ersten Auflage haben sich über 100 Betriebe auf eigene Kosten in die Broschüre „Gastgeber am Rheinsteig“ eintragen lassen.
Im kommenden Jahr starten die Zertifizierungsmaßnahmen zum wanderfreundlichen Betrieb nach den Kriterien des Deutschen Wanderverbandes. Auch hier ist das Interesse der Betriebe an einer Teilnahme groß.
Herr Minister, vielen Dank für die Schilderung dieser wirklich begrüßenswerten Initiative Ihres Hauses.
Ich habe eine weitere Frage. Sie haben dargelegt, wie die Erstausstattung dieses Wanderweges gefördert würde. Könnte auch weiter gefördert werden, wenn es weitere Initiativen aus den Gemeinden geben würde, am Rheinsteig Verbesserungen vorzunehmen?
Es kann gefördert werden. Man muss eine Konzeption entwickeln. Wir können nicht sagen, jede Gemeinde macht ein eigenes Konzept. Theoretisch und praktisch möglich, aber ich halte viel davon, ein Gesamtkonzept zu machen. Ich kann die Mittel nicht vermehren. Das muss ich Ihnen nicht erläutern. Beim nächsten Mal können Sie mir als hohes Haus mehr Mittel zur Verfügung stellen. Sie können sich darauf verlassen, dass dieses Juwel Rheinsteig insgesamt auch bei den Optimierungen bei mir ein offenes Ohr findet, weil ich sehr viel davon halte.
Neulich habe ich den Spatenstich für den Radweg gemacht. Sie waren mit dabei. Für mich hat dieses Mittelrheintal für Radwanderer und für Wanderer die höchste Priorität.
Der Premiumwanderweg Rheinsteig führt nicht nur durch das Gebiet des Weltkulturerbes Mittelrhein, sondern auch durch das Gebiet des Weltkulturerbes Limes. Meine Frage an Sie, Herr Minister: Kann ich davon ausgehen, dass die Landesregierung dem restlichen Teil des Mittelrheins, der ebenfalls durch außerordentliche Schönheit gekennzeichnet ist, die gleiche positive Beachtung gibt?
Das ist keine Frage. Ich muss Folgendes sagen: Der Mittelrhein insgesamt, nicht nur der Teil des Weltkulturerbes, ist eines der schönsten Flusstäler der Welt. Ich hatte einmal das Vergnügen und konnte mit der Ju 52 darüber fliegen, und zwar nicht nur über den Teil des Weltkulturerbes. Man sieht dann, wie schön der Mittelrhein ist. Von daher gesehen sind wir offen dafür. Die größte Strecke liegt bei uns. Mit Nordrhein-Westfalen und Hessen sind wir dabei, die anderen Gebiete zu entwickeln.
Herr Minister, teilen Sie die unter allen klar und gut meinend denkenden Menschen vorherrschende Auffassung, dass diese Mündliche Anfrage des geschätzten Kollegen Lewentz nicht dem Kriterium der Aktualität entspricht, weil das Ereignis, auf das er sich bezieht, bereits am 8. September gewesen ist und zwischenzeitlich zwei Plenarsitzungen stattgefunden haben, in denen man diese Frage hätte stellen können? Das war meine erste Frage.
Meine zweite Frage: Lässt diese mangelnde Aktualität Rückschlüsse auf das mangelnde Engagement der Landesregierung zu, wie sie dieses Projekt vorantreibt?
Herr Kollege Dr. Weiland, ich habe nicht zu beurteilen, was aktuell ist und was nicht. Das macht der Präsident des Landtags. Deshalb können Sie von mir keine Antwort erwarten. (Jullien, CDU: Eine Meinung dazu sicherlich!)
Jetzt sage ich noch eine Meinung dazu. In einem Punkt hat der Fragesteller schon den richtigen Zeitpunkt gewählt. Ich habe mit Zahlen operiert. Die Zahlen kann man nicht bei der Rheinsteigeröffnung haben. Man muss ein Stück Zeit vergehen lassen. Es war ein Stück Sommer und ein Stück schönes Herbstwetter drin. Die Zahlen sind da. Ich habe sie vorhin genannt.
Ich darf Ihnen sagen, die Landesregierung und auch meine Kollege Zöllner betreiben die Sache Weltkulturerbe mit großem Engagement. Wir betreiben das ebenfalls für den Tourismus und die Verkehrserschließung mit großem Engagement. Man muss sehen, was beispielsweise der Radweg auf der linken Rheinseite kostet. Die rechte Rheinseite habe ich neulich mit Rudi Altig fertig gestellt. Sie können davon ausgehen, dass wir den Radweg auf der linken Rheinseite schnellstmöglich realisieren. Das ist alles nicht einfach. Das kostet richtig Geld.
Herr Minister Bauckhage, sind Ihnen auch Schilderungen von Wanderfreunden und -freundinnen bekannt, die über Stunden vergeblich den Rheinsteig suchten, weil es keine entsprechenden Ausschilderungen an den Orten gibt? Leider bietet die Fragestunde nicht die Möglichkeit, dass ich eine entsprechende Schilderung, die in der Presse in Koblenz veröffentlicht wurde, vortragen kann. Wenn allerdings diese Anfrage ausgesprochen wird, würde ich diese Schilderung dem Plenum gern vortragen.
Mit ist das nicht bekannt. An mich hat sich bisher niemand gewandt. In der Regel bekomme ich solche Petitionen immer sofort. Schicken Sie mir die Petition zu. Ich gehe der Sache gern nach. Jedenfalls weiß ich, dass das Projektbüro hervorragend gearbeitet hat. Ich weiß, dass wir vorher eine an die Kommunen hoch bezuschusste vernünftige Beschilderung auf den Weg gebracht haben. Es kann einmal passieren, dass es am Anfang immer noch Defizite gibt. Ich hatte einmal ein neues Auto, da war immer die Batterie leer. Das kann passieren. Wenn es Defizite gibt, werden wir die selbstverständlich beheben.
Das Thema „Rheinsteig“ ist ein sehr aktuelles Thema in der Region. Es läuft gut. Mit der sehr positiven Resonanz kommt es wie immer, wenn man Vorbildfunktion hat, dass auch andere auf die gleiche Idee kommen, ähnliche Strukturen aufzubauen. Es gibt direkt in der Nachbarschaft die Idee eines Lahnsteiges. Meine Frage lautet: Wie sehen Sie die Möglichkeiten, Rhein- und Lahnsteig zu verbinden, und zwar auch, um ein Premiumwandernetz in Rheinland-Pfalz weiter auszubauen?
Herr Kollege Puchtler, ich weiß, dass Sie das Lahntal besser als ich kennen. Das Mittelrheintal kennen sie wahrscheinlich genauso gut wie ich. Dazu kann ich jetzt nichts sagen. Ich müsste wissen, wie die Wege genau liegen. Ich bin gern bereit, Ihnen das schriftlich zu beantworten.
Herr Minister, in dem Vorspann dieser Mündlichen Anfrage wird ausgeführt und Bezug auf eine Zeitung genommen, „dass der Rheinsteig kein ‚von Gott oder mittelalterlichen Handelsleuten gewollter, sondern ein von Tourismusstrategen ausgetüftelter’ Wanderweg“ sei. Teilen Sie diese Auffassung? Gilt das auch für die übrigen Wanderwege in Rheinland-Pfalz?
Herr Kollege Jullien eines weiß ich, dass kein Wanderweg, keine Straße, keine Bahnlinie von Gott so gewollt ist. Das ist völlig klar.
Herr Kollege Jullien, das muss man auch anderen Gesichtspunkten her sehen. Ich halte nichts davon, dass man Gott strapaziert. Deshalb will ich das hier nicht strapazieren. Ich kann Ihnen nur sagen, dass dieser Wanderweg tatsächlich ein ausgetüftelter Wanderweg ist. Es ist eine schwierige Wanderung. Es sind drei Bundesländer beteiligt. Wir haben die größte Strecke. Zuerst musste man Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz unter einen Hut bringen. Als Zweites musste man schauen, wie man die Kostenverteilung vornimmt. Als Drittes ist zu sagen, es ist ein sehr anspruchsvoller Wanderweg. Ich will den Akteuren, die diesen Wanderweg in dieser Form auf den Weg gebracht haben, von hier aus ein ganz herzliches Dankeschön sagen; denn das war nicht einfach.
Ich rufe die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Hans-Josef Bracht (CDU), Finanzierung des FritzWalter-Stadions in Kaiserslautern – Nummer 9 der Drucksache 14/4718 – betreffend, auf.
Meine Damen und Herren, die sportliche und wirtschaftliche Zukunft des Fußballklubs 1. FC Kaiserslautern bereitet derzeit große Sorgen. Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:
1. Verfolgt die Landesregierung ein eigenes Konzept zur sportlichen Rettung des 1. FCK oder ist ihr ein Konzept bekannt, das sie gegebenenfalls und mit welchen Mitteln unterstützen will?
2. Wie hoch werden bis zur Fertigstellung die Leistungen des Landes für den Ausbau des Fritz-WalterStadions sein?
3. Welche Refinanzierungsleistungen für die Investitionen sind aus Mieten oder Pachten für die Nutzung des Stadions durch den 1. FCK und gegebenenfalls andere Nutzer vorgesehen und erforderlich?
4. Welche Refinanzierung der Investitionsaufwendungen aus dem Landeshaushalt ist für den Fall vorgesehen, dass der 1. FCK wirtschaftlich nicht in der Lage ist, seinen vorgesehenen Beitrag zu leisten?
Herr Präsident, meine Damen und Herren Abgeordneten! Ich beantworte die Frage Nummer 1 mit Nein. Die Landesregierung hat auch nicht die Absicht, per Kabinettsbeschluss die Mannschaft aufzustellen oder nach dem Motto „Wir machen’s einfach“ selbst aufzulaufen.
Zu Frage 2: Die finanziellen Zuwendungen und Inaussichtstellungen des Landes für den WM-tauglichen Ausbau des Fritz-Walter-Stadions belaufen sich seit 2003 auf insgesamt 32.530.800 Euro. Davon sind bisher 24.018.000 Euro ausgezahlt. 8.512.800 Euro sind für die Jahre 2006 und 2007 in Aussicht gestellt.