Protocol of the Session on May 24, 2019

Herr Minister, würden Sie bitte zur Sache reden!

(Zuruf von Holger Arppe, fraktionslos)

Im Übrigen die Flächenversiegelung – zur Flächenversiegelung will ich nur noch mal eins sagen: Ich glaube, dass es gut ist, dass wir nicht nur auf Bundesebene, sondern auch in diesem Lande die Art der Versiegelung massiv weiter zurückfahren wollen. Ich habe zu diesem Thema gestern schon gesagt, wenn man sich überlegt, was wir in den letzten Jahren an Infrastrukturmaßnahmen, an Gewerbeflächen, an natürlich auch Wohnungsbau, an Versiegelungen vorgenommen haben, dann sind das Größenordnungen von über 50.000 Hektar. Über 50.000 Hektar! Und diese Flächen stehen logischerweise für Biodiversität und für andere ökologische Aufgaben nicht zur Verfügung.

Ich bin mir sicher, dass unsere Bildungsministerin a. D., da waren wir ja in einer engen Diskussion, aber ich bin auch der festen Überzeugung, dass wir mit unserer neuen Bildungsministerin auch die Integration des Themas Biodiversität in die Lehrpläne stärker aufnehmen werden. Und wir werden in Kürze im Übrigen auch einen wunderbaren, wenn man so will, Leitfaden aus dem forstlichen Bereich und Wald mit der Bildungsministerin gemeinsam vorstellen. Ich freue mich darauf sehr.

Ich will ausdrücklich die Imker dieses Landes loben. Ich glaube, mit Herrn Ellmann als Vorsitzenden des Landesimkerverbandes haben wir jemanden an der Spitze, der sich wie kein anderer in Deutschland, in Europa, aber auch gerade für unser Land unheimlich engagiert. Und deswegen bin ich glücklich darüber, dass wir Arbeitsgemeinschaften an Schulen haben, also Insekten machen Schule, Angeln macht Schule, der Wald macht Schule, ja, dass wir weiterkommen und dass wir im Übrigen auch das Bienenzuchtzentrum massiv jetzt ausbauen werden und dass wir den Wettbewerb, nämlich die insektenfreundliche Region, dass auch ausbauen wollen für insektenfreundliches Mecklenburg-Vorpommern, ist, glaube ich, ein Gebot der Stunde.

Insofern darf ich noch mal ausdrücklich sagen, ich war natürlich auch berührt von der Entwicklung in Bayern. Dass sich so viele Menschen aus den Städten engagieren für Bienen, hat mich doch hocherfreut.

(Zuruf von Maika Friemann-Jennert, CDU)

Ich glaube, wir können in Mecklenburg-Vorpommern sagen, das Thema Insekten ist nicht nur in der Politik angekommen, sondern wir haben in den letzten Jahren sehr, sehr viel auf den Weg gebracht. Nichts ist aber so gut, als dass man es nicht noch besser machen kann.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Sehr richtig! Das ist die Intention jedes Antrages, den wir stellen.)

Insofern freue mich sehr über diesen Antrag und ich glaube, es macht Sinn, sich auch mit dem Thema für die nächsten Jahre weiter auseinanderzusetzen. – Herzlichen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktion der SPD)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, der Minister hat seine Redezeit um elf Minuten überzogen.

(Minister Harry Glawe: Ei, jei, jei, jei! – Zurufe von Burkhard Lenz, CDU, und Jürgen Strohschein, AfD)

Nach unserer Geschäftsordnung steht diese den Fraktionen, die nicht an der Regierung beteiligt sind,

(Zuruf von Thomas de Jesus Fernandes, AfD)

zusätzlich zur Verfügung.

(Heiterkeit bei Peter Ritter, DIE LINKE: Na, er hat ja nur zehn angemeldet!)

Ich rufe auf für die Fraktion der AfD den Abgeordneten Herrn Strohschein.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Das Bienchen der AfD kommt jetzt!)

Verehrte Frau Präsidentin! Liebe Bürger und Abgeordnete!

(Peter Ritter, DIE LINKE: Liebe Bienen!)

Herr Minister, dass Sie Ihre Redezeit grundsätzlich jedes Mal überziehen, das finde ich nicht schön.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Minister Dr. Till Backhaus: Ho, ho, ho, ho! Was gesagt werden muss, muss gesagt werden!)

Ja, Sie haben sehr viel zu sagen.

(Minister Dr. Till Backhaus: Ein Glück! – Martina Tegtmeier, SPD: Das stimmt!)

(Minister Dr. Till Backhaus: Ich darf noch viel mehr sagen!)

nur Sie widersprechen sich ja laufend.

Herr Strohschein, würden Sie bitte zum Antrag sprechen!

Die Fraktion DIE LINKE hat 16 Punkte zur Verbesserung des Insektenschutzes aufgeführt.

(Zuruf von Thomas de Jesus Fernandes, AfD)

Vieles, was hier gefordert wird, gibt es schon oder es ist schon in Arbeit, um Verbesserungen herbeizuführen. Natürlich ist einiges verbesserungswürdig. Mit einigen Punkten gehen wir auch mit, und zwar möchte ich mal anfangen:

„Öffentliches Geld für öffentliche Leistungen“, das gibt es schon.

Punkt 2, Ökolandbau stärken, gibt es auch schon.

Drittens. Nutzungstermine an Schutzziele anpassen, das ist natürlich ausbaufähig.

Viertens. Dauergrünland ausweiten, Biotopverbunde schaffen, wird auch schon gemacht.

Fünftens. Weidetierhaltung unterstützen sowie vorhandene Hemmnisse beseitigen, hier gehen wir mit. Sie hätten aber unter „Hemmnissen“ auch den Wolf mit aufschreiben müssen.

(Zurufe von Elisabeth Aßmann, SPD, und Andreas Butzki, SPD)

Dieser ist der größte Feind der Weidetierhaltung.

Vielfalt in den Wählern, wird auch schon gemacht.

(Zuruf von Andreas Butzki, SPD)

Ausreichend ELER-Mittel für eine insekten- und artenfreundliche Landwirtschaft, wird auch schon gemacht.

Punkt 8, Kompensationsmaßnahmen besser in die Landwirtschaft integrieren und auf Kommunen ausdehnen, da gehen wir natürlich mit, aber da müsste man noch mal nachfragen, wie präzise ist das auch gemeint.

Den Vertragsnaturschutz stärken, ja, da gehen wir auch mit.

Punkt 10, Landschaftspflegeverbände besser unterstützen, da gehen wir auch mit.

Pestizideinsatz minimieren und Forschung verstärken, wird bereits auch zum Teil schon gemacht.

Glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel und Neonikotinoide auf Landes- und Kommunalflächen verbieten. Die Glyphosatzulassung wird absehbar 2022 auslaufen. Diverse Neonikotinoide sind bereits verboten.

(Heiterkeit bei Peter Ritter, DIE LINKE: Was für Dinger?!)

Es sind auf alle Fälle die Forschungsergebnisse abzuwarten.

Lichtverschmutzung, der Landtag hat dazu bereits im November 2018 einen Beschluss gefasst.

14 – Flächenversiegelung minimieren. Hier sind wir auch dafür.