(Heiterkeit vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Peter Ritter, DIE LINKE: Der Gedanke an den Wolf, warum auch immer.)
Früher waren unsere Gärten mit allerlei Wildblumen, Obstbäumen und Gemüsebeeten angelegt. Heute dreht ein Mähroboter seine Runden auf den kurzgehaltenen Rasenflächen. Jede Kommune ist bemüht, die Straßenränder alle 14 Tage kurzzuhalten. Auf den städtischen Grünflächen wachsen, wenn überhaupt, noch pflegeleichte Büsche und Stiefmütterchen. Wo früher auf den Feldwegen nach einem Sommerregen schlammige Pfützen standen, finden wir heute eine asphaltierte Fläche. Alles für den Komfort! Ich habe ja nichts dagegen, ich begrüße das auch, aber die Insekten werden es leider nicht begrüßen. So kann das Anlegen von Blühstreifen einhergehend mit unseren Bauern nur begrüßt werden.
Nun muss unsere Umwelt immer steriler gestaltet werden. Auch diese Frage sollten wir einmal offen ansprechen. Blühstreifen könnten auch an Straßenböschungen, dort, wo noch Platz ist, angelegt werden.
Ökologische Vorrangflächen, das ist wieder eine Frage, die müssten wir mal im Ausschuss besprechen. Ist das gewollt mit Blühstreifen oder ist das nicht gewollt oder kann man das, darf man das?
Wir haben eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe vor uns. Wer aus politischer Räson heraus schnell ein Bauernopfer sucht, im wahrsten Sinne des Wortes, der macht es
sich zu leicht und wird der Komplexität dieser Problematik nicht gerecht. Die AfD wird beiden Anträgen zustimmen. – Vielen Dank.
Sehr verehrte Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Sehr verehrte Gäste! Wir beschäftigen uns heute, denke ich, mit einem wichtigen Thema, und zwar mit dem Schutz der Insekten. Darauf zielt dieser Antrag ab, wo es um einen Bestandteil geht, der für den Insektenschutz herangezogen werden kann, die Umrüstung der LEDs auf warmes Licht. Es geht ebenfalls um den Antrag der BMV, durch eine belastbare Studie hier mehr Klarheit oder mehr Licht ins Dunkel zu bringen.
Ja, der Insektenschutz kommt gleich nach dem Schutz des Klimas und dem Schutz der Meere von seiner Bedeutsamkeit. Die Bundesregierung will in einem Aktionsplan „Insektenschutz“ hier für mehr Schutz sorgen. Auch unser Minister hat die Landesinitiative „Mehr Respekt vor dem Insekt“ ausgerufen. Grund für diese Aktivitäten ist eine Studie, die Wissenschaftler aus Deutschland, den Niederlanden und Irland in Zusammenarbeit mit Vertretern des Entomologischen Vereins Krefeld zwischen den Jahren 1989 und 2016 durchgeführt haben.
Herr Krüger, ich will diese Studie als Grundlage nehmen, weil festgestellt wird, wir haben einen Rückgang an Insekten, der ja auch nicht angezweifelt wird. Wenn wir keinen Rückgang an den Insekten hätten, dann müssten wir auch nicht über Maßnahmen nachdenken. Über eine dieser Maßnahmen reden wir heute. Zur Erläuterung würde ich gerne auf diese Studie eingehen.
Diese Studie stellt einen Rückgang von über 70 Prozent, Herr Strohschein hat ja gerade 76 genannt, ich habe auch schon mal irgendwo über 80 Prozent gelesen, aber gehen wir mal davon aus, rund 70 bis 80 Prozent Rückgang der Fluginsekten wurden durch diese Studie festgestellt. Was mich verwundert hat an dieser Studie, ist, es wurde in deutschen Schutzgebieten beprobt und eigentlich sollte man davon ausgehen, dass in den Schutzgebieten alles in Ordnung ist. Deswegen stelle ich mir die Frage, inwieweit diese hohe Prozentzahl wirklich belastbar ist. Nichtsdestotrotz, glaube ich, sind wir uns alle einig, dass durch den modernen Lebenswandel, durch die Gesellschaft, durch Versiegelung von Flächen und viele andere Dinge es einen Rückgang an Insekten mit Sicherheit gibt, und das, denke ich, wird auch keiner anzweifeln.
Die richtigen Ursachen konnten aufseiten der Forscher wirklich nicht benannt werden. Man geht auf eine Vielzahl von Umwelteinflüssen wie die Veränderung der Landschaft, des Klimas, die Urbanisierung, aber auch die Landwirtschaft und die Lichtverschmutzung als Ursache ein, aber, ich glaube, die größte Ursache für den Insektenrückgang ist die Versiegelung von Flächen und der immer mehr werdende Verkehr auf unseren Straßen.
Ich habe nicht abgeschrieben, ich kann auch selbst lesen, Herr Borschke, die Studie ist ja öffentlich zugänglich.
An 63 Standorten in Schutzgebieten, in unterschiedlichsten Lebensräumen, vor allem im Nordwesten Deutschlands, wurde die Studie durchgeführt. Die hier aufgeworfenen Fragen können auch die Wissenschaftler nicht wirklich beantworten. Aber ein Faktor wurde herausgestellt. Ein Faktor für den Rückgang der Insekten ist die Lichtverschmutzung durch künstliche Lichtquellen und mit der wollen wir uns heute beschäftigen.
Nachtaktive Insekten werden von diesen Lichtquellen angelockt und durch den sogenannten Staubsaugereffekt getötet. Milliarden von Insekten verlassen durch diesen Effekt ihren angestammten Lebensraum und verlieren so ihr Nahrungs- und Vermehrungshabitat. Aus diesem Grund will die Bundesregierung die bestehenden rechtlichen Vorgaben zur Eindämmung von Lichtverschmutzung und ihre schädlichen Auswirkungen auf die Insekten im Bundesnaturschutzgesetz neu regeln. Durch Vorgaben im Naturschutz- beziehungsweise im Emissionsschutzrecht sollen verbindliche Anforderungen an künstliche Lichtquellen festgelegt werden, die dem Schutz der Insekten dienen. Da geht es um die Wellenlänge, um Farbtemperatur, um Lichtintensität, Strahlungsrichtung, intelligente Steuerung, Beleuchtungsdauer und Nachtabsenkung der Helligkeit. Gleichzeitig sollen die finanziellen Instrumente hinsichtlich der Förderung von Beleuchtungsanlagen auf einen effektiven Insektenschutz ausgerichtet werden.
Mit dem vorliegenden Antrag wollen die Koalitionsfraktionen einen dieser Punkte aufgreifen, um einen effizienteren Insektenschutz in unserem Bundesland zu gewährleisten. Als Erstes gilt es, die bestehenden Förderrichtlinien hinsichtlich der Installation von LED-Straßenbeleuchtung auf weißwarmes, insektenfreundliches Licht umzustellen. Dies, meine Damen und Herren, ist eine Maßnahme, die keine Kosten verursacht und relativ schnell umzusetzen ist. Und dieses...
Dieses warme Licht oder gelbe Licht bei den LEDs ist nicht nur für die Insekten besser, sondern auch fürs menschliche Auge soll dieses blaue Licht schädlich sein.
Deswegen, denke ich, tun wir mit dieser Umrüstung nicht nur was für die Insekten, sondern auch für uns Menschen.
Weitere Maßnahmen für den Schutz der Insekten sind nach Auffassung meiner Fraktion zwingend notwendig. Hierzu gehören der Ausbau des Insektenschutzes und die Wiederherstellung von insektenfreundlichen Lebensräumen. Als Landwirt sage ich natürlich auch,
und als Landwirt sage ich natürlich auch, wir brauchen wieder mehr landwirtschaftliche Nutztiere auf unseren Weideflächen,