Protocol of the Session on October 24, 2018

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ja, ja.)

zu dem auch linksextremistische Gruppierungen gehören.

(Peter Ritter, DIE LINKE: VVN-BdA müssen Sie erwähnen!)

Dazu zählt auch die Interventionistische Linke, die maßgeblich an den gewalttätigen Ausschreitungen beim G20Gipfel in Hamburg beteiligt war. Das Bündnis bekämpft die AfD, die als eine rassistische, frauenfeindliche und undemokratische Partei bezeichnet wird

(Peter Ritter, DIE LINKE: Stimmt alles!)

und aus den Parlamenten geworfen werden soll, damit diese nazifrei werden. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen,

(Thomas Krüger, SPD: Das machen wir gern! – Dr. Ralph Weber, AfD: Das soll mit ins Protokoll!)

was das inhaltlich bedeutet, wenn man denn eine Vorstellung davon hat, was der Nationalsozialismus bedeutet,

(Torsten Koplin, DIE LINKE, und Peter Ritter, DIE LINKE: Tja.)

was dieser aus unserem Land gemacht hat!

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Das ist ja, als ob wir die Wehrmacht hochleben lassen.)

Das Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus“ erklärt die Zusammenarbeit mit der lokalen Antifa für oft lohnenswert und gibt auf 40 Seiten Empfehlungen, wie die AfD unschädlich gemacht werden kann durch konkret beschriebene Störungen, aber auch dadurch, dass Gastwirte zu Absagen gedrängt werden.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Gute Idee.)

Die Frau Ministerin würde ich eigentlich fragen, oder ich sage mal so, bei der Frau Ministerpräsidentin, bei Ihrem Demokratieverständnis stellt sich ernsthaft die Frage, ob diese Ministerpräsidentin in diesem Bündnis nicht besser aufgehoben ist als hier in diesem Hohen Hause.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Birgit Hesse, SPD: Wie ist denn das Demokratieverständnis? Klären Sie uns doch mal auf!)

Die Hetze gegen die AfD,

(Zuruf von Patrick Dahlemann, SPD)

die Hetze gegen die AfD und der Druck auf Personen, die uns unterstützen oder auch nur Räume in einem Hotel vermieten wollen, hat ein unerträgliches Ausmaß angenommen. Hoteliers verweigern sich aus Sorge davor, dass ihnen die Scheiben eingeworfen oder sie auf andere Weise

(Peter Ritter, DIE LINKE: Vielleicht wollen sie auch einfach diese Gäste nicht haben!)

als AfD-Unterstützer geächtet werden.

(Unruhe vonseiten der Faktion der AfD – Patrick Dahlemann, SPD: Die wollen Sie einfach nicht haben das müssen, Sie mal akzeptieren!)

Da sind Sie völlig auf dem Holzwege.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Das heißt

doch, Meinungsvielfalt schützen,

und wenn der Hotelbesitzer Sie nicht

haben will, dann ist das seine Meinung! –

Zuruf vonseiten der Fraktion der AfD –

Ach er

schon wieder! Er schon wieder!)

Ich kann ganz einfach ein persönliches Erlebnis bezüglich unseres Parteitages in Augsburg wiedergeben. Da habe ich mit einem Hotelier telefoniert – wir hatten dort Zimmer gebucht – und da kam sinngemäß eindeutig die Rückmeldung,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Na was denn nun, „sinngemäß“ oder „eindeutig“?)

dass er gegen uns gar nichts hat, auch eher Sympathie dafür hat, aber wir sollten doch bitte, wenn wir dort im Hotel sind, uns nicht unbedingt äußerlich als AfDangehörige Parteimitglieder zu erkennen geben, weil er schon Drohanrufe bekommen hat.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Wie macht man das, sich äußerlich als AfD-Mitglieder zu erkennen geben? Wie macht man das? Wie geben Sie sich als AfD-Mitglied äußerlich zu erkennen? – Zurufe von Dr. Ralph Weber, AfD, und Peter Ritter, DIE LINKE – Dr. Ralph Weber, AfD: Parteianhänger.)

Das ist die Realität, die wollen Sie natürlich nicht wahrhaben, weil sie Ihnen nicht passt. Die Hetze, die Sie offensichtlich gut finden, finde ich als Demokrat unerträglich. Hier wird nämlich ein Klima erzeugt, das in einem liberalen Rechtsstaat eigentlich undenkbar sein sollte,

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

ein Klima, das an unsägliche Zeiten erinnert, wo den Menschen schon einmal vorgeschrieben wurde, mit wem man keine Geschäfte machen darf.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Thomas de Jesus Fernandes, AfD: Genau das! – Der Abgeordnete Peter Ritter pfeift.)

Da der Erfolg der AfD trotz alledem nicht zu bremsen ist und die Panik bei den Altparteien immer größer wird, versucht man es jetzt mit dem Extremismusvorwurf

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

und bringt eine Verdachtsbeobachtung durch den Verfassungsschutz ins Gespräch. Dies war bereits Thema im Innenausschuss. Der Innenminister sprach dabei die aus seiner Sicht fehlende Abgrenzung zum rechtsextremen Spektrum an. Ich nehme diesen Hinweis sehr ernst, gebe aber zu bedenken, dass es nicht ohne Weiteres möglich ist, unliebsame Unterstützer von einer Demonstration fernzuhalten.

(Thomas Krüger, SPD: Na ja, es sind ja nicht nur ein, zwei, ne?! Die Zahlen in der letzten Landtagswoche habe ich doch gebracht.)

Vor allem gebe ich zu bedenken, dass hier bitte auch bei Gegendemonstrationen derselbe Maßstab angelegt wird.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Zuruf von Thomas de Jesus Fernandes, AfD – Der Abgeordnete Peter Ritter pfeift.)

Der Innenminister führt ja als Beispiel einer nicht hinreichenden Abtrennung vom Rechtsextremismus die Fliegenschiss-Äußerung meines Parteikollegen Gauland an,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Und die finden Sie gut, oder was?!)

die ich hiermit im Zusammenhang zitieren möchte,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Finden Sie die gut, oder was?! Finden Sie die gut, die Äußerung? – Thomas de Jesus Fernandes, AfD: Zuhören! – Peter Ritter, DIE LINKE: Ich kenne das.)

Zitatanfang: „Wir haben eine ruhmreiche Geschichte. … Und die dauerte länger als die verdammten zwölf Jahre. Und nur, wenn wir uns zu dieser Geschichte bekennen, haben wir die Kraft, die Zukunft zu gestalten. Ja, wir bekennen uns zu unserer Verantwortung für die zwölf Jahre. Aber Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über tausend Jahre erfolgreicher deutscher Geschichte.“ Zitatende.

(Unruhe vonseiten der Fraktion der SPD –

5 Millionen Juden, 55 Millionen Tote! –

Eben nicht!