Protocol of the Session on December 14, 2017

Offene Grenzen sind doch immer noch Ihr Thema und Ihre Forderung. Widersprechen Sie mir, wenn es nicht stimmt! Ich würde es gerne hören. Aber jetzt schweigen Sie.

Und noch mal, Herr Ritter: Also das ist doch lächerlich, irgendjemand „macht den Udo“.

(Thomas Krüger, SPD: Haben Sie Ihren Fraktionsvorsitzenden gehört?)

Also das ist leider der Stoff, aus dem Ihre Argumentation ist. Ich weiß nicht, Sie haben gerade einen Parteitag gehabt, vielleicht wirkt das noch ein bisschen nach, …

(Zuruf aus dem Plenum: Sie auch!)

Ja, haben Sie doch.

… dass Sie sich hier in dieser Weise produzieren müssen.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ich war zum Klassentreffen, als Parteitag war.)

Es ist unsachlich und es ist unfair.

(Zuruf von Karen Larisch, DIE LINKE)

Versuchen Sie, sich mal auf Sachargumente zu konzentrieren,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Auf Ihre Sachargumente? Sie haben ja keine gebracht.)

das wäre gar nicht schlecht.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Wie soll ich mich darauf konzentrieren, wenn keine Sachargumente kommen?)

Dann ist hier gesagt worden, wir in Deutschland seien eines der sichersten Länder überhaupt. Herr Friedriszik, Sie haben das gebracht.

(Martina Tegtmeier, SPD: Das stimmt ja auch.)

Bitte nehmen Sie mal Folgendes zur Kenntnis: Es gibt eine Untersuchung. Ich habe es jetzt nicht gegenwärtig, aber es ist ein Tourismusverband aus der Schweiz, der weltweit Untersuchungen macht und Länder bewertet. Da gibt es ein sogenanntes Ranking. Ich kann mich erinnern, da ist Deutschland – alle zwei Jahre wird man da bewertet – in den letzten zwei Jahren von einem Platz, der um die 30, also besser als 30 war, auf über 50 herabgestuft worden, also 21/22 Plätze Verlust.

(Zuruf von Martina Tegtmeier, SPD)

Ja, wo kommt denn das her?

(Zuruf von Maika Friemann-Jennert, CDU)

Das kann ja nicht daher kommen, dass Deutschland immer noch eines der sichersten Länder überhaupt ist.

(Zurufe von Dirk Friedriszik, SPD, und Martina Tegtmeier, SPD)

Denken Sie daran, dass die Zahl von Delikten sexueller Gewalt in der Statistik stark angestiegen ist! Denken Sie an Gewaltdelikte unter Zuhilfenahme von Messern oder die Gewalt gegen Zugbegleiter! Fragen Sie mal die Deutsche Bahn, was die für Erfahrungen machen, gerade in der jüngsten Zeit! Also da können Sie nicht sagen, wir sind eines der sichersten Länder überhaupt, Sie können auch nicht sagen, dass das eine Bewegung hin zum Besseren ist.

(Der Abgeordnete Dirk Friedriszik bittet um das Wort für eine Anfrage.)

Ja, ich gestatte Ihre Zwischenfrage.

Nein, nein, also wir bleiben auch am späteren Abend bei den Formalien.

Ich frage Sie der Form halber: Gestatten Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Friedriszik?

Ja, bitte.

Bitte schön, Herr Friedriszik.

Herr Grimm, Sie haben gerade die Statistik aus der Schweiz angesprochen. Kann es sein, dass zu dieser Herabstufung auch der Anstieg der rechtsextremen Straftaten in diesem Land beigetragen hat?

Das ist nicht auszuschließen. Allerdings kann ich im bezeichneten Zeitraum, also gerade in den letzten zwei Jahren, keinen Anstieg von rechtsextremer Gewalt erkennen.

(Karen Larisch, DIE LINKE: Bitte schön?!)

Was wir allerdings haben, ist ein ganz anderer Anstieg.

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Ja, die Statistiken, die Sie meinen, kann ich mir schon vorstellen.

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE)

Ja, bitte schön.

(Zurufe von Martina Tegtmeier, SPD, und Peter Ritter, DIE LINKE)

Ich meine jedenfalls, dass Präventionsprogramme zu spät kommen.

(Zuruf von Andreas Butzki, SPD)

Und ein Wort noch an die CDU als Partei der inneren Sicherheit: Sie rennen der Entwicklung immer hinterher und das werden Sie auch weiter so machen, solange die Grenzen offen sind. Da können Sie Präventionsprogramme durchführen, die zeitlich, geldlich unbegrenzt sind – Sie werden nie Ihr Ziel erreichen.

(Andreas Butzki, SPD: Mit Schießbefehl oder ohne Schießbefehl an den Grenzen?)

Genauso ist es, wenn hier Paragraf 58a Aufenthaltsgesetz genannt wird als großer Fortschritt. Das ist auch nichts anderes, als der Entwicklung hinterherzulaufen, denn den Gefährder müssen Sie ja auch erst einmal als solchen erkannt haben. Dafür müssen Sie viel Aufwand betreiben, das kostet Geld, und dann müssen Sie ihn vielleicht auch noch rechtzeitig festsetzen, bevor Sie ihn ausweisen können. All das hätten Sie verhindern können, wenn Sie Kontrollen an den Grenzen einführen würden.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Und da erkennt man dann die Gefährder an der Grenze, wenn man die kontrolliert?)

So, damit will ich es erst einmal belassen. – Vielen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Weitere Wortmeldungen liegen mir nicht vor.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Von nichts eine Ahnung, aber davon eine ganze Menge.)

Ich schließe die Aussprache.

Ich rufe auf den Tagesordnungspunkt 18: Beratung des Antrages der Fraktion der BMV – Einsetzung eines Landesdrogenbeauftragten, Drucksache 7/1317. Hierzu liegt Ihnen ein Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 7/1515 vor.

Antrag der Fraktion der BMV Einsetzung eines Landesdrogenbeauftragten – Drucksache 7/1317 –