Protocol of the Session on December 14, 2011

Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Mecklenburg-Vorpommern

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

auch in den nächsten fünf Jahren weiter gut voran- kommt. – Vielen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

Danke, Herr Ministerpräsident.

Im Ältestenrat wurde eine Aussprache mit einer Dauer von bis zu 210 Minuten vereinbart. Ich sehe und höre keinen Widerspruch, dann ist das so beschlossen. Ich eröffne die Aussprache.

Das Wort hat zunächst der Fraktionsvorsitzende der Fraktion DIE LINKE Herr Holter.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren!

Herr Ministerpräsident! Sie haben viel und lange geredet,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Und gut.)

wenig gesagt und wenig versprochen. Ihre Rede wird den Anforderungen an eine Regierungserklärung, die Lösung für die zentralen politischen Herausforderungen des Landes aufzuzeigen, nicht gerecht.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Dann haben Sie nicht zugehört, Herr Holter.)

Ihre Rede wurde live im Fernsehen übertragen. Ein Landwirt, kann ich mir vorstellen, unterbricht sein Tagwerk und schaut sich diese Übertragung an.

(Udo Pastörs, NPD: Der wird ‘nen Teufel tun.)

Nach Ihrer Rede wird er sich fragen: Was wollte der Herr Ministerpräsident mir eigentlich sagen?

(Udo Pastörs, NPD: Das möchte ich mal sehen. – Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Jo, denkt er sich, alles bleibt beim Alten, weiter so, nichts ändert sich.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Und über mich, den Bauern, hat er gleich gar nichts gesagt.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Udo Pastörs, NPD: Das ist doch bei den SED-Bonzen genauso.)

Der Bauer will nicht nur im Herbst seine gute Ernte einfahren, nein, er will auch wissen, wie es weitergeht und wie es um seine Zukunft bestellt ist.

(Torsten Renz, CDU: Das ist doch eine erfolgreiche Arbeitsmarktpolitik.)

Die Menschen im Land gehen sparsam mit Worten um.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ich glaube, der Ministerpräsident hat die wichtigen Sachen schon genannt.)

Sie lieben das Konkrete, das Fassbare, das Messbare. Und genau davor weicht diese neue alte Koalition erneut aus.

(Udo Pastörs, NPD: Wie zu DDR-Zeiten. – Unruhe vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

Ihre Botschaft, Herr Sellering,

(Vincent Kokert, CDU: Koalition der Zukunft.)

kann ich wie folgt zusammenfassen: Sie verwalten, statt zu gestalten. Sie packen Probleme nicht an, Sie lassen sie liegen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Da haben Sie wirklich nicht zugehört.)

Auf die drängenden Zukunftsfragen des Landes geben Sie nur vage Antworten oder – schlimmer noch – gar keine.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ach so!)

Sie bleiben weitgehend unkonkret und unverbindlich.

(Burkhard Lenz, CDU: Das ist ja sehr subjektiv. – Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

Prüfe ich Ihre Regierungserklärung auf Visionen und konkrete Handlungsfelder, finde ich nichts. Sie reden und reden und vergessen dabei die Menschen im Land.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Oh, oh, oh!)

Dieser Koalition in Mecklenburg-Vorpommern fehlt es an Mut, neue Wege zu gehen,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das stimmt doch gar nicht! – Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

Wege über das Land, Wege mit und für die Menschen.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Vincent Kokert, CDU: Verhaltener Beifall bei den LINKEN. – Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Wir, DIE LINKE, meine Damen und Herren, haben unsere Leitgedanken für ein zukunftsfähiges Land bereits im Jahr 2010 formuliert und auch im Wahlkampf immer wieder verbreitet.

(Udo Pastörs, NPD: Ich habe das auch schon praktiziert.)

Wir wollen ein selbstständiges Land, ein weltoffenes, tolerantes Land, ohne Nazis, Herr Pastörs, welches die Menschen im Land und von außen einlädt, die eigene Zukunft mitzugestalten.

(Beifall vonseiten der Fraktionen DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Die Menschen sollen ein existenzsicherndes Eigentum haben, jede und jeder soll gleichberechtigt Zugang zu allen Informations-, Bildungs-, Ausbildungs- und Quali- fizierungsmöglichkeiten sowie kulturellen Angeboten haben. Die Menschen sollen in der Region, in der sie zu Hause sind, das Recht haben, mitzureden und mitzuentscheiden. Wir stellen die Lebensqualität der Menschen in den Mittelpunkt unserer Politik.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist die Regierungserklärung. – Vincent Kokert, CDU: Bisher wiederholen Sie die Regierungserklärung. – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Aber was wollen SPD und CDU wie erreichen? Davon habe ich nichts gehört.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Aha, wieder nicht zugehört.)

Bisher ging es Ihnen um Macht und Posten und um die Bundestagswahl 2013.

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion der SPD – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja, ja, ja.)

Um die brennenden Fragen des Heute und des Morgen mogeln Sie sich einfach herum.