Fünf Jahre, fünf Jahre hatten Sie, meine Damen und Herren der Koalition, Zeit, wichtige Entscheidungen zu treffen
(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Haben wir gemacht, ja. – Vincent Kokert, CDU: Sie hatten acht Jahre Zeit.)
für Mindestlöhne, für die Kommunen, für zukunftsfähige Theater und Orchester oder auch für eine qualitativ gute Schule.
Diese ist, das ist uns allen bekannt, seit Langem ein Problem in ganz Deutschland. Und in MecklenburgVorpommern spüren wir die Auswirkungen seit vielen Jahren in besonderem Maße. Aber wo ist Ihr Regierungsprogramm? Ihr Demografiebericht aus dem Frühjahr ist doch mehr eine Zustandsbeschreibung als ein Strategieprogramm. Ich weiß nicht, warum Sie immer wieder freiwillig auf Start zurückgehen. Was ist es, Angst oder Unvermögen? Das ist eigentlich auch egal, in jedem Fall versagen Sie.
Dabei ist es doch höchste Zeit zu handeln. Die mobile medizinische Versorgung oder der Dorfladen allein kann es nun wirklich nicht sein.
(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das war ja auch nicht so gedacht. – Vincent Kokert, CDU: Das war ein Beispiel von vielen.)
Bis heute gibt es zu dieser Kommission weder ein Arbeitsprogramm noch einen Untersuchungsauftrag, einen Arbeitsgegenstand, es gibt nicht einmal eine Zielstellung, aber immerhin, wir haben ja einen Namen: „Älterwerden in Mecklenburg-Vorpommern“.
dort, wo sich Lebensqualität am ehesten messen lässt durch die Menschen in unserem Land? In der letzten Wahlperiode hat sich eine Enquetekommission unter dem Titel „Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung“ mit diesem Thema jahrelang befasst.
Unter anderem wurden Eckpunkte eines Leitbildes für die zukünftige Gemeindestruktur in Mecklenburg-Vorpom- mern erarbeitet. Was macht der Herr Ministerpräsident?
Er versenkt diese Ergebnisse der Enquetekommission der letzten Wahlperiode ganz einfach in den Papierkorb.
(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Lesen Sie doch erst mal die Koalitionsvereinbarung! – Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Das stimmt doch gar nicht.)
Und so, meine Damen und Herren, gefährden die Koliken des Herrn Caffier die Zukunftsfähigkeit des Landes. In dieser Wahlperiode wird es jedenfalls nicht dazu kommen, dass es hier Veränderungen geben wird.
Meine Damen und Herren, vor diesem Hintergrund erscheinen auch die Vorstellungen der Landesregierung über die Zukunft der ländlichen Räume in einem düsteren Licht. Darüber ist heute hier nur ansatzweise und sehr vage gesprochen worden. Aber die Zukunft des Landes steht und fällt mit lebensfähigen ländlichen Räumen.
Ich erinnere an die Rede des Alterspräsidenten, meines geschätzten Kollegen Dr. Fritz Tack. MecklenburgVorpommern, das wissen wir alle, hat sich bekanntlich
innerhalb weniger Jahre vom Bundesland mit der jüngsten Bevölkerung zu dem Bundesland mit dem höchsten Altersdurchschnitt entwickelt.