rief Winston Churchill im britischen Unterhaus euphorisch aus, Zitat: „Dieser Krieg ist ein englischer Krieg, und sein Ziel ist die Vernichtung Deutschlands.“ Zitatende.
(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Die Befreiung von Ihnen, die Befreiung von Ihnen und Ihresgleichen, Herr Müller.)
Etwa die bolschewistische Soldateska, die gerade in Katyn ein praktisches Bild ihrer Befreiungsideologie bis heute in das Gedächtnis der Menschheit eingegraben hat?
Ähnlich wie beim Massaker von Katyn wird aber der Tag kommen, wo die Unterdrückung der geschichtlichen Wahrheit nicht mehr möglich sein wird.
(Irene Müller, DIE LINKE: Was haben denn die Deutschen in Russland gemacht? – Barbara Borchardt, DIE LINKE: Die rote Lampe.)
Herr Abgeordneter, Sie führen hier nicht zu Ende. Ich habe Ihnen soeben mitgeteilt, dass die Redezeit abgelaufen ist. Ich erteile Ihnen einen Ordnungsruf. Bitte setzen Sie sich.
Herr Abgeordneter Müller, ich mache Sie darauf aufmerksam, dass ein weiterer Ordnungsruf dazu führt, dass Ihnen das Rederecht für die heutige Sitzung entzogen wird.
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren Kolleginnen und Kollegen! Ich empfinde es als ein Privileg, hier als Letzter sprechen zu können.
Vielleicht kann man das eine oder andere, was an schlimmen Dingen hier gesagt worden ist, ein Stück ausräumen.
Die Ausführungen von Herrn Müller bedürfen eigentlich keiner Diskussion, weil das Geschichtsfälschung ist, Herr Müller,
(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und FDP – Zurufe von Stefan Köster, NPD, Tino Müller, NPD, und Udo Pastörs, NPD)
Meine Damen und Herren, es war schon ein bisschen überraschend, dass Sie, Herr Holter, dieses Thema für die Aktuelle Stunde ausgewählt haben,
(Udo Pastörs, NPD: Wir brauchen den Antifaschismus. – Zurufe von Raimund Frank Borrmann, NPD, und Stefan Köster, NPD)
weil wir ja noch im April sind und der 8. Mai, der verflossene, ist jetzt fast ein Jahr her. Aber das nur am Rande.
Wir haben über dieses Thema mit Recht des Öfteren in diesem Hause gesprochen, zuletzt war dies im Jahr 2007 der Fall. Ich war eigentlich versucht, auf meine damalige Rede zu verweisen, weil man geschichtliche Tatsachen, im Gegensatz zu dem, was Herr Müller gesagt hat, nicht einfach verdrehen kann. Das richtet die Geschichte dann schon selbst.
(Stefan Köster, NPD: So wie in Katyn, ne?! – Zurufe von Raimund Frank Borrmann, NPD, und Udo Pastörs, NPD)
Wir haben in unserem Bundesland den 8. Mai seit dem Jahr 2002 als staatlichen Gedenktag. Viele von uns entsinnen sich an eine durchaus kontroverse Diskussion, die hier in diesem Hause geführt worden ist. Wir sind auf diesem Weg bei den anderen Bundesländern nicht auf Nachfolge gestoßen. Das kann man so oder so beurteilen. Aber wichtig erscheint mir, dass unsere gemeinsame Erkenntnis seit der unvergessenen Rede von Richard von Weizsäcker ist,
zumindest für uns Demokraten und Patrioten in diesem Lande, dies ist wohl einhellig, dass der 8. Mai nicht nur das Datum der endgültigen totalen Niederlage Deutschlands war,
Richard von Weizsäcker hat es so ausgedrückt – das kann man gar nicht besser, deswegen erlaube ich mir, ihn zu zitieren –, er sagte: „Wir haben allen Grund, den 8. Mai 1945 als das Ende eines Irrweges deutscher Geschichte zu erkennen“,
Und unser früherer Kollege Siegfried Friese hat am 17. Oktober 2001 in der Debatte, die wir damals geführt haben, von diesem Platz darauf hingewiesen: „Der 8. Mai 1945 machte erst den 8. Mai 1949 möglich“, nämlich den Tag, an dem der Parlamentarische Rat das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beschloss.
Meine Damen und Herren, das ist der Inhalt, mit dem es sich zu beschäftigen lohnt. Dieser 8. Mai 1945 hat deshalb Bedeutung, weil er von der Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus befreite und zugleich den Weg in eine Erfolg versprechende Zukunft gewiesen hat. Das lassen wir Deutschen uns nicht nehmen. Aber es ist auch eine geschichtliche Wahrheit, dass es den Weg in ein freies, selbstbestimmtes Leben nur für einen Teil unseres Vaterlandes gab.
Der von mir bereits zitierte Kollege Siegfried Friese hat in der damaligen Rede von dem Bestreben der SED und ihrem Staat berichtet, diesen Tag als Jubel- und Huldigungstag für das System und für die Rote Armee zu missbrauchen. Auch das ist Wahrheit.