Protocol of the Session on January 27, 2010

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Wie krank Sie sind.)

doch durch falsche Pflege

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist klar. Das erkennt er besser. Mal ein richtig schöner Wortbeitrag, Herr Pastörs. Das gefällt uns.)

die gesamte Wirtschaftsstruktur Mecklenburg-Vorpommerns ist.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: So viel Selbstkritik hätten wir Ihnen gar nicht zugetraut.)

Vielleicht rührt auch daher Ihre Bereitschaft, sich in Gesundbetung zu üben.

Aber, meine sehr verehrten Damen und Herren der Regierungskoalition, das wird Ihnen nicht weiterhelfen.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Das erkennt er messerscharf, dass wir nicht ganz gesund sind!)

Ihr ganzes betriebswirtschaftliches Unverständnis wird schon in Ihrem Antrag darin ausgedrückt, dass Sie davon ausgehen, dass der Unternehmer durch eine Mehrwertsteuersenkung automatisch über mehr Liquidität verfügen wird.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das erklärt uns jetzt der Uhrmacher. – Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Oh, oh!)

Sagen Sie, wo leben Sie eigentlich?!

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Ja, wo leben Sie eigentlich?)

Sie verstehen Ihr eigenes Wirtschaftssystem nicht. Wettbewerb wird durch unternehmerische Entscheidungen in Gang gehalten und die könnten ja auch so aussehen, dass in der Hotellerie der Steuervorteil zur Senkung der Preise in diesem Gewerbe Verwendung findet. Es sieht im Gastgewerbe so aus, dass dies nicht auszuschließen ist. Denn eines funktioniert eben nicht, meine Damen und Herren: Alle haben keine Arbeit, aber in Mecklenburg-Vorpommern machen alle Urlaub.

Ich komme zum Schluss.

(Heinz Müller, SPD: Das ist gut. – Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Herr Pastörs, das ist das Zweitschönste an Ihrer Rede. Das wird immer besser heute Abend. – Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktion der CDU)

Vielleicht schaffen wir Nationalen es ja, das Lachen über Ihren Antrag in Wut umzufunktionieren, Wut der Angestellten, der kleinen Leute, die für 4,50 Euro in der Hotellerie beschäftigt sind, und dass die dann bei der nächsten Wahl …

(Harry Glawe, CDU: Ihr Blablabla kommt jetzt und dann kommt gar nichts mehr, Herr Pastörs.)

Herr Abgeordneter Pastörs!

… sich an den Blödsinn erinnern, den Sie hier vorgelegt haben, und nicht Sie wählen, sondern die nationale Opposition, …

Herr Abgeordneter Pastörs, kommen Sie zum Schluss!

(Harry Glawe, CDU: Sie reden einfach drumherum. Sie kriegen es einfach nicht hin.)

… nämlich die NPD.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Träumen Sie weiter! Gute Nacht!)

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

Herr Abgeordneter Ringguth, für die persönliche Beleidigung erteile ich Ihnen einen Ordnungsruf.

(Michael Andrejewski, NPD: Willkommen im Klub!)

Es hat jetzt das Wort für die Fraktion der SPD der Abgeordnete Herr Schulte. Bitte, Herr Abgeordneter.

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich darf ja nicht die Sitzungsleitung kommentieren, sonst würde ich jetzt fragen, welche Beleidigung der Kollege Ringguth ausgesprochen hat. Aber das steht mir nicht zu.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und FDP)

Aber einen Satz an den Kollegen Holter: Wir sollten vielleicht mal ein Spiel spielen. Ich nenne ein Wort und gucke dann, wie viel Sätze Sie brauchen, um zum gesetzlichen Mindestlohn zu kommen. Das würde mich schon mal interessieren.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Oh, das kann ich in einem Satz. Das schaffe ich locker.)

Das schaffen Sie locker in einem Satz.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Und wenn man ihn morgens um 4.00 Uhr weckt, das schafft er. – Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU und DIE LINKE)

Aber das vielleicht noch mal vorneweg: Dass man das bei diesem Antrag einbringen kann, das ist schon eine Leistung.

Aber darauf wollte ich eigentlich nicht näher eingehen, sondern vielleicht noch mal auf die Ausführungen von dem Kollegen Roolf,

(Zurufe von Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE, und Michael Roolf, FDP)

der ja offensichtlich einiges, und zwar nicht nur an dem Antrag, sondern wohl auch schon bei dem Wachstumsbeschleunigungsgesetz, das seine Partei selber mit im Bundestag verabschiedet hat, missverstanden hat.

(Michael Roolf, FDP: Deshalb bin ich extra wiedergekommen, damit Sie mir das erklären.)

Ja, das denke ich mir auch, Herr Roolf. So gut kennen wir uns doch.

(Michael Roolf, FDP: Mindestens deshalb.)

Ich fange mal mit Ihren Äußerungen zur Begründung dieses Antrages an, wo auf der einen Seite ausgeführt wird, dass gegenüber europäischen Nachbarländern ein Wettbewerbsnachteil im Beherbergungsgewerbe aufgrund der unterschiedlichen Höhe der Mehrwertsteuersätze bestehen würde, und ich auf der anderen Seite von einer Privilegierung gesprochen habe, dass ich das doch wohl ausschließen würde, da es nicht zueinander passen würde, wenn ich Sie richtig verstanden habe.

(Zuruf von Michael Roolf, FDP)

Da habe ich Sie offensichtlich richtig verstanden.

(Michael Roolf, FDP: Jawohl.)

Das eine ist doch die Frage, wie ich ein inländisches Unternehmen, egal ob das jetzt ein Beherbergungsgewerbe ist, im Verhältnis zu einem nicht inländischen Unternehmen sehe. Und wenn ich mir zum Beispiel angucke, dass der österreichische Hotelverband jetzt aufgrund der Mehrwertsteuersenkung in Deutschland von seiner eigenen Regierung in Österreich wiederum die Absenkung des Mehrwertsteuersatzes auf Beherbergungsleistungen in Österreich fordert, dann ist das natürlich ein Wechselspiel, was da stattfindet. Da kann es tatsächlich im Verhältnis zwischen in- und ausländischen Unternehmen zu Wettbewerbsnachteilen kommen.

(Michael Roolf, FDP: Wir sind aber auf dem europäischen Markt, ne?!)

Das ist eine europäische Frage.

Die andere Frage, das ist die Frage des deutschen Umsatzsteuerrechtes, und zwar, dass wir auf der einen Seite einen normalen Mehrwertsteuersatz haben mit 19 Prozent und einen reduzierten mit 7 Prozent. Diese Reduzierung auf 7 Prozent ist eine Privilegierung gegenüber allen anderen, die 19 Prozent nehmen müssen.

(Zuruf von Michael Roolf, FDP)