Protocol of the Session on June 18, 2009

Und wir sind auch bereit, entsprechend unserem Koalitionsvertrag hier noch mehr Kraft hineinzustecken, um dieser sozialen Entmischung entgegenzuwirken.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Vielen Dank, Herr Liskow.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Grabow für die Fraktion der FDP.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Liebe Kollegen! Meine Fraktion wird den vorliegenden Antrag unterstützen. Das im Jahr 1999 ins Leben gerufene Programm hat in Mecklenburg-Vorpommern viele gute Impulse für eine positive Stadtentwicklung gegeben. Gerade in meiner Heimatstadt wurden in den vier Plattenbaugebieten Groß Klein, Schmarl, Dierkow und Toitenwinkel viele sinnvolle Projekte verwirklicht. Diese Stadtteile sind dadurch schöner und vor allem lebenswerter geworden. Es wurden Jugendeinrichtungen und Familienzentren geschaffen oder Spielplätze gebaut. Als viel wichtiger als diese baulichen Maßnahmen bewerte ich jedoch den sozialen Ansatz dieses Programms. Durch einen Quartiermanager wurden zielgenau soziale Probleme in Angriff genommen.

Besuchen Sie uns ruhig mal in Rostock, Herr Liskow!

(Michael Roolf, FDP: Heh!)

Wir zeigen Ihnen, wie das in diesen Stadtteilen geht.

(Zurufe von Jörg Vierkant, CDU, und Michael Andrejewski, NPD)

Die Menschen erhielten eben nicht nur ein schöneres Wohnumfeld, sondern auch Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Freizeitangebote und Betreuungsleistungen.

(Vincent Kokert, CDU: Landkreis „Grabow“!)

In diesem Zusammenhang können mit weiteren Partnern sehr gute Netzwerke in den Stadtteilen gebildet werden.

(Zuruf von Regine Lück, DIE LINKE)

Kritisch angemerkt, und jetzt kommen wir zu Stralsund, sei aber auch, dass all diese vielen guten Initiativen sich nicht alleine tragen beziehungsweise später von den Städten in Eigeninitiative finanziert werden sollen. Ohne die entsprechenden Zuweisungen der Landesmittel können sich die Kommunen den Erhalt der Projekte, Einrichtungen oder gar neue Aufgaben nicht leisten. Besonders dramatisch finde ich es, wenn zum Beispiel in Stralsund mit dem sogenannten „Kleemobil“ ein Projekt mit viel Aufmerksamkeit gestartet wird, dann kann es aber nicht sein, dass nach der Anschubfinanzierung so eine sinnvolle Sache zum Jahresende ausläuft. Damit zerstört man nicht nur das Vertrauen der beteiligten Partner, sondern macht sich auch bei den Menschen unglaubwürdig. Mit dem „Kleemobil“ ist aufsuchende Sozialarbeit somit etwas, was wir alle gerade im Zusammenhang mit den Kinderschutzdebatten wollen. Wie ich heute gehört habe …

(Jörg Vierkant, CDU: Das wird heute weitergeführt.)

Ich nehme Ihr Wort ernst. Wir werden sehen, was damit passiert. Insofern stimmt meine Fraktion dem Antrag zu. – Danke.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP)

Vielen Dank, Herr Grabow.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Müller für die Fraktion der NPD.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Der Antrag „Soziale Stadt stärken“ zeigt uns wieder einmal, wie weit die Regierungsparteien sich vom Volk entfernt haben.

(Marc Reinhardt, CDU: Aha?!)

Sie wollen Almosen unter den Ärmsten verteilen, anstatt den Menschen ihre Würde, die Sie dem Volk geraubt haben, durch einen grenzenlosen Raubtierkapitalismus geraubt haben, zurückzugeben. Dreist sprechen Sie von „Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf“ oder von benachteiligten Stadtteilen, und das, obwohl Sie jahrzehntelang dafür verantwortlich sind. Glauben Sie eigentlich Ihr eigenes Geschwätz?

Die Menschen in der Stadt sowie auf dem Land wollen nur eins: Durch Arbeit und Brot in Würde in eine gesicherte Zukunft gehen. Geben Sie dem Volk seine Heimat und die Identität zurück, dann brauchen Sie auch nicht mehr mit so großen Begriffen wie Chancengerechtigkeit und Chancengleichheit zu hantieren!

(Peter Ritter, DIE LINKE: Aber für eine soziale Stadt sind Sie nicht, Herr Müller. Sie sind ja eher für eine nationale Befreiungszone.)

Aber nein, Sie sprechen lieber von Stadtquartieren, womit Sie Elendsquartiere meinen, Herr Ritter, und erzwingen die Integration von Menschen,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Oder befreite Zone.)

die als Sklaven ihrer Heimat entrissen in unseren Städten in Quartieren hausen.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Sie haben doch einen Vogel! – Birgit Schwebs, DIE LINKE: So ein Quatsch! Wissen Sie überhaupt, was Sie da erzählen?)

Versuchen Sie es weiter mit Beschäftigung, die nichts anderes als Ablenkung von den eigentlichen Problemen ist. Womit sollen sich die Leute denn beschäftigen?

Einen Moment mal, Herr Müller.

Ich muss dem Abgeordneten Herrn Professor Methling einen Ordnungsruf erteilen.

Womit sollen sich die Leute denn beschäftigen, um der Armut, der Arbeitslosigkeit oder der Ellenbogengesellschaft zu entgehen? Ihre Politik der lokalen Demokratie, die nur darauf abzielt, die Menschen unter Kontrolle zu bringen,

(Zuruf von Birgit Schwebs, DIE LINKE)

wird sich, da Sie die Demokratie längst gegen die Diktatur des Kapitals ausgetauscht haben, für Sie bitter rächen.

(Peter Ritter, Die LINKE: Warum engagieren Sie sich denn eigentlich in Stadtvertretungen, wenn Sie die Demokratie so hassen, Herr Müller?)

Sie von den Etablierten haben schon lange den Anspruch verloren, Herr Ritter, dem deutschen Volk zu dienen.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Nicht nur dem deutschen Volk.)

Eine Wahlbeteiligung bei der vergangenen Kommunalwahl von unter 50 Prozent macht dies mehr als deutlich.

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Wie bitte?!)

Auch die Wahl der NPD in sämtliche Kreistage und Gemeindevertretungen unterstreicht dies mit aller Deutlichkeit.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Sämtliche Kreistage, das ist ein bisschen übertrieben. Sämtliche Kreistage, das ist übertrieben.)

Aber erhöhen Sie sich ruhig weiter, Herr Ritter, die Diäten.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ja, ja.)

Zeigen Sie dem Volk in schamloser Weise, wie gut es Ihnen geht, mit all …

(Peter Ritter, DIE LINKE: Sie geben Ihr Geld gleich ab, ja?)

(Birgit Schwebs, DIE LINKE: Wollten Sie nicht über die „Soziale Stadt“ reden?)

… Ihren Privilegien, mit denen Sie unser Volk unter anderem auf weitere Jahrhunderte verschulden.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Gabriele Měšťan, DIE LINKE: Bringen Sie erst einmal Ihre Finanzkrise in Ordnung! – Peter Ritter, DIE LINKE: Sie wohnen auch nicht mehr im Mehrfamilienhaus. Sie sind auch in ein Einfamilienhaus gezogen.)