Protocol of the Session on October 19, 2006

(Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD, CDU, Linkspartei.PDS und FDP – Torsten Koplin, Die Linkspartei.PDS: Hört, hört!)

Also das fi nde ich schon ganz erstaunlich. Und wenn Sie sagen, …

(Udo Pastörs, NPD: Weil sie uns zustehen! – Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und CDU)

Uns?! Wer ist denn „uns“?

(Torsten Koplin, Die Linkspartei.PDS: Wasser predigen, Wein trinken. – Stefan Köster, NPD: Der Haushalt ist beschlossen. Den haben Sie doch beschlossen. – Udo Pastörs, NPD: Wir verlangen das, was Sie beschlossen haben. – Volker Schlotmann, SPD: Ja, das können Sie ja.)

Sie erzählen einmal,

(Zurufe von Torsten Koplin, Die Linkspartei.PDS, und Stefan Köster, NPD)

die Abgeordneten müssen ein Abgeordnetengesetz beschließen, es muss hinreichend diskutiert werden, und Sie erzählen, wir haben es schon beschlossen. Sie müssen sich einmal für eine Sprachformulierung entscheiden.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD, CDU, Linkspartei.PDS und FDP)

Sie können nicht einmal einfordern, was die letzten Abgeordneten noch als Empfehlung mit auf den Weg gegeben

haben, jetzt haben wollen beziehungsweise nicht, denn die R2-Empfehlung kam vom letzten Landtag Mecklenburg-Vorpommern. Es steht eben bei uns auch, dass der neue Landtag darüber zu entscheiden hat, was er als richtig empfi ndet, und das Abgeordnetengesetz zu verabschieden hat. Er hat auch zu entscheiden, in welcher Höhe die Abgeordneten ihre Bezüge erhalten und was letztendlich den Fraktionen an Finanzierung zusteht.

Herr Pastörs, eine Frage hätten wir natürlich noch, da uns im Rahmen der Einbringung vorgeworfen wurde, dass Sie keine Möglichkeit haben, sich hinreichend darzustellen. Also da es diese Woche ja erst gewesen ist, kann ich mich daran entsinnen, dass Sie am Montag an der Einbringung des Gesetzes nicht teilgenommen haben, weil Sie rausgegangen sind. Wer rausgeht, kann sich natürlich an der Aussprache nicht beteiligen. Das ist nun einmal so.

(Michael Andrejewski, NPD, und Stefan Köster, NPD: Weil die Sitzung illegal war.)

Die können Sie zwar draußen führen, aber nicht im Parlament. Dann können Sie sich hinterher nicht beschweren, dass Sie nicht die Möglichkeit haben, sich zu artikulieren. Also die Möglichkeit hatten Sie schon am Montag und hatten Sie gestern im Ausschuss. Der Ausschuss berät nun einmal ein Gesetz in diesem Landtag. Da habe ich Ihren Vertreter nicht wahrgenommen, außer dass er eingebracht hat, was er ablehnt.

Herr Caffi er, gestatten Sie eine Anfrage des Abgeordneten Pastörs?

Am Ende meiner Ausführungen, weil ich sowieso eine Frage an Sie habe.

Am Ende.

Die letzte Bemerkung von mir:...

Herr Pastörs, Sie können sich solange setzen.

... Da Sie uns ja immer vorwerfen, dass nur Sie die Geschäftsordnung beherrschen und wir sie nicht ordentlich lesen können, hätte ich natürlich auch eine Frage zu Ihren Änderungsanträgen. In der Geschäftsordnung des Landtages heißt es im Paragrafen 49 zum Thema Zweite Lesung: „Gegenstand der Zweiten Lesung ist der Gesetzentwurf, wenn eine Ausschussberatung nicht stattgefunden hat oder der Ausschuss die unveränderte Annahme oder die Ablehnung des Gesetzentwurfes empfohlen hat.“ Also die Kollegen, die gestern im Ausschuss beraten haben, haben festgestellt, und da war Ihr Kollege auch, jedenfalls habe ich ihn da anwesend gesehen, dass an dem Gesetz eine Reihe von Änderungen vorgenommen worden sind.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Richtig.)

Insofern reden wir heute über die Beschlussempfehlung des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern zu diesem Gesetzentwurf.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja, das ist korrekt. – Michael Andrejewski, NPD: Das haben wir ja auch gar nicht bestritten.)

Insofern müssen Sie sich in Ihrem Änderungsantrag auch einmal entscheiden,

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja.)

was Sie in der Überschrift meinen oder was Sie in dem Inhalt meinen, denn dort steht Äpfel und Birnen.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD, CDU und Linkspartei.PDS)

Ausgangspunkt ist jetzt für dieses Parlament die Beschlussempfehlung des Landtages von MecklenburgVorpommern vom gestrigen Tage.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Richtig.)

Also gehen wir einmal davon aus, dass Sie dieses auch so meinen. Aber dann müssen Sie es natürlich auch niederschreiben. Und damit es dem Parlament nicht versäumt bleibt, dass Sie hier nicht nur …

(Stefan Köster, NPD: Wann sprechen Sie endlich zum Abgeordnetengesetz?)

Ich rede über das Abgeordnetengesetz,

(Zuruf von Stefan Köster, NPD)

denn meines Wissens sind Ihre Änderungsanträge doch Bestandteil des Abgeordnetengesetzes.

(Michael Andrejewski, NPD: Noch nicht. – Heiterkeit bei Irene Müller, Die Linkspartei.PDS)

Und damit die Kolleginnen und Kollegen auch wissen, worauf sich Ihre Änderungsanträge beziehen, nämlich nicht ausschließlich auf die Frage Richterbesoldung, die beziehen sich natürlich auch auf die Frage Führungszeugnis.

(Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS: Ja, richtig. – Dr. Armin Jäger, CDU: Richtig. – Stefan Köster, NPD: Da haben wir ja auch gar kein Problem mit. – Udo Pastörs, NPD: Lenken Sie doch nicht ab! – Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Ich lenke überhaupt nicht ab, ich rede über Ihre Änderungsanträge.

(Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS: 41!)

Ich kann überhaupt nicht verstehen, warum Sie jetzt so laut werden. Sie wollen das gestrichen haben.

(Heike Polzin, SPD: Warum haben Sie es eigentlich nicht getan? – Stefan Köster, NPD: Sie werden schon noch merken, dass wir damit kein Problem haben.)

Sie wollen das gestrichen haben

(Dr. Armin Jäger, CDU: Warum wohl?)

und wir sind der Auffassung, dass in diesem Landtag Mecklenburg-Vorpommern Leute, die vorbestraft sind, nicht als Mitarbeiter tätig sein sollen.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und Linkspartei.PDS – Dr. Armin Jäger, CDU: Jawohl. – Zurufe von Michael Andrejewski, NPD, und Stefan Köster, NPD)

Das vergessen Sie doch dann gefl issentlich,

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

nicht auch den Bürgerinnen und Bürgern dieses Landes …

(Stefan Köster, NPD: Warum nehmen Sie denn keine Spitzel da mit auf? Stasiverbündete? Warum das nicht? – Michael Andrejewski, NPD: Oder Vorbestrafte in Ihren eigenen Reihen. Mir ist einer bekannt, Graf Lambsdorff. – Udo Pastörs, NPD: Nein, der sitzt hier. Nicht nur Graf Lambsdorff, der sitzt hier. – Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Sie können hier ausführen, wie Sie es für richtig halten. Auch da lesen Sie es nicht bis zu Ende. Es gibt ein Abgeordnetengesetz, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ist das der Paragraf 48, da ist die Frage der Überprüfung von MfS geregelt, im Prinzip der Freiwilligkeit. Das hat dieses Parlament beim letzten Mal gemacht. Ich gehe davon aus, dass es demnächst einen ähnlichen Beschluss auch für dieses Mal gibt.

(Michael Andrejewski, NPD: Warum nicht freiwillig Führungszeugnisse?)