Protocol of the Session on April 13, 2011

Und zukünftig will DIE LINKE nun auch noch eine geschlechterdifferenzierte Ausgestaltung öffentlicher Haushalte – zunächst in ausgewählten Teilbereichen, dann im gesamten Landeshaushalt.

Gleichbehandlung von Männern und Frauen ist natürlich auch bei der FDP eine Selbstverständlichkeit.

(Irene Müller, DIE LINKE: Das haben wir in dem hervorragenden Interview vom 8. März gesehen.)

Bei allen bestehenden Wünschen in Haushaltsplanung und Mittelverteilung ist Gender Budgeting aus unserer Sicht nicht überzubewerten. Gender Budgeting lässt sich lediglich für einige Zusatzinformationen heranziehen und ist nicht auf den ganzen Landeshaushalt sinnvoll anwendbar.

(Dr. Margret Seemann, SPD: Das sehe ich anders, Frau Reese.)

Andere Bundesländer, zum Beispiel Sachsen-Anhalt und Berlin, Frau Dr. Seemann war darauf ja bereits eingegangen, haben dazu Modellprojekte durchgeführt oder die Umsetzung bereits begonnen.

Ja, und auch die FDP hat diese Frage bereits kontrovers in den eigenen Reihen diskutiert, und auch da gibt es unterschiedliche Ansätze.

(Zuruf von Dr. Ulrich Born, CDU)

Aber für die FDP-Fraktion in Mecklenburg-Vorpommern kann ich ganz klar sagen, dass wir ganz deutlich Gender Budgeting ablehnen,

(Dr. Margret Seemann, SPD, und Torsten Koplin, DIE LINKE: Das war klar.)

ganz klar ablehnen,

(allgemeine Unruhe – Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP)

denn es gibt wirklich wichtigere Fragen zu beantworten,

(Zurufe von Dr. Ulrich Born, CDU, und Torsten Koplin, DIE LINKE)

als ob der Haushalt denn gegendert ist oder nicht.

(allgemeine Unruhe)

Und über die Gleichstellung von Männern und Frauen in diesem Land sagt das überhaupt nichts aus.

(Matthias Mantei, CDU: Und das sagt eine Frau. – Zuruf von Regine Lück, DIE LINKE)

Und zum Beispiel über die Rolle der Mutterschaft in unserer Gesellschaft sagt auch ein gegenderter Haushalt nichts aus.

(Gino Leonhard, FDP: Richtig.)

Also wir haben hier ganz andere Fragen zu diskutieren und Gender Budgeting ist dazu nicht geeignet. Wir lehnen den Antrag ab.

(Zuruf von Dr. Margret Seemann, SPD)

Ich danke für die Aufmerksamkeit.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP – Regine Lück, DIE LINKE: Das verwundert uns nicht.)

Danke, Frau Reese.

Es hat jetzt das Wort für die Fraktion der CDU der Abgeordnete Herr Mantei. Bitte schön, Herr Abgeordneter.

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Herr Mantei sagt uns jetzt, wie er das mit der SPD umsetzen will.)

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich frage mich wirklich, ob wir keine anderen Probleme in diesem Land haben.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP – Dr. Ulrich Born, CDU: Was? – Zuruf von Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE)

Also es ist ja vieles gesagt worden und Frau Reese hat es eigentlich auf den Punkt gebracht.

(Zuruf von Dr. Margret Seemann, SPD)

Ich habe mich damit mal ein bisschen beschäftigt. Ich habe zu Hause eine kluge Frau, die ist auch noch hübsch, also da habe ich einen Glücksgriff gemacht, und der habe ich das mal vorgestellt.

(allgemeine Unruhe)

Und wissen Sie, was die gesagt hat? – Die spinnen, die LINKEN! Und dabei hat sie eine Handbewegung gemacht, die Richtung Kopf ging. Ich sage mal, so viel zur Realitätstreue und zur Realitätsnähe.

(Dr. Margret Seemann, SPD: Herr Mantei, Sie haben keine Ahnung, entschuldigen Sie!)

Das sind lebensfremde Themen, die wir uns hier aufsacken.

(Zurufe von Torsten Koplin, DIE LINKE, und Regine Lück, DIE LINKE)

Und wir müssen uns das mal reinziehen,

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE – Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

ich zitiere, „dass die bisher vorherrschende geschlechtsblinde Haushaltspolitik ungerechte Verteilungseffekte hat“.

(Unruhe bei Dr. Margret Seemann, SPD)

„Geschlechtsblinde Haushaltspolitik“ – hier werden neue Begrifflichkeiten geschaffen, die so surreal sind, dass ich mich nur schüttle.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Ihre Frau kann einem leidtun.)

meine sehr geehrten Damen und Herren,

(Zuruf von Dr. Margret Seemann, SPD)

ich mache es kurz.

(Dr. Margret Seemann, SPD: Ja, Sie haben auch keine Ahnung.)

Ja, ich mache es kurz,

(Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

es ist so viel dazu gesagt worden. Dieser Antrag ist unsinnig.