Protocol of the Session on January 26, 2011

Frau Dr. Linke hat eben auch Ausführungen zu den 135 Millionen für den Verwaltungsaufwand, die sich mit in diesem Paket befinden, gemacht. Was sie nicht dazugesagt hat, ist, dass ursprünglich dieses Geld dazu gedacht war, in den Jobcentern 1.300 zusätzliche Jobs einzurichten, die dieses Geld dann verwalten. Mit anderen Worten: Es muss auch noch ein erkleckliches Sümmchen hier tatsächlich für das Verwalten übrig bleiben, wenn dieses Geld durch die kommunale Ebene verwaltet wird. Und deswegen kann ich auch nicht wirklich die Befindlichkeiten an der Stelle von unserem Städte- und Gemeindetag nachempfinden, der von vornherein sagt: Wir machen das gern, aber nur, wenn ihr uns zusätzlich Geld gebt.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Konnexität ins Grundgesetz, ja?)

Ich denke mal, durchkalkuliert ist das noch nicht wirklich.

(Peter Ritter, DIE LINKE: So ist das.)

Aber was Frau Dr. Linke eigentlich in ihren Ausführungen die ganze Zeit gemacht hat, was aber überhaupt nicht in dem Antrag steht, ist, zu sagen, hier ist viel zu wenig Geld im System, gebt mehr Geld da rein. Und schon gar nicht hat sie sich getraut, sage ich mal, hier mal eine konkrete Zahl zu nennen, wie viel ihrer Meinung nach denn pro Kind tatsächlich angemessen wäre.

(Andreas Bluhm, DIE LINKE: Zehn Prozent des BIPs.)

Aber wie gesagt, in dem Antragstext selber steht ja nicht mal drin, dass es hier um mehr Geld geht,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Hätten Sie auch abgelehnt. Wir können doch schreiben, was wir wollen, wird alles abgelehnt. – Zuruf von Andreas Bluhm, DIE LINKE)

sondern hier steht lediglich drin, dass die Debatte von der Regelsatzdebatte abgekoppelt werden soll.

Ich denke mal, wenn man unserer Beratung den Antragstext zugrunde legt, dann kann man eigentlich nur sagen, dass der bereits umgesetzt ist, was den reinen Antragstext angeht.

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE – Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

Diese Forderung ist bereits erfüllt worden.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Bün all hier. – Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Das konnten Sie zuletzt in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 26.01. vollumfänglich nachlesen.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Nichts ist entschieden.)

Was das Einsetzen unserer Landesregierung angeht – und an die richtet sich das hier –,

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Was ist denn im Gesetz? Gar nichts ist im Gesetz. – Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

ist dieser Antrag bereits umgesetzt. So sieht es aus und deswegen kann man ihn getrost ablehnen. – Vielen Dank.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der SPD)

Danke, Frau Tegtmeier.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Grabow von der Fraktion der FDP.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Schicke Krawatte.)

Herr Präsident! Meine Damen und Herren!

Herr Professor Methling, da ist nichts umzufeilen. Dieser Antrag ist das Papier nicht wert. Das muss ich so deutlich sagen.

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE – Zuruf aus dem Plenum: Was?!)

Nein. Ja, es tut mir ja leid, aber Frau Linke teilt auch mal gerne aus, deswegen will ich das machen.

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Herr Grabow, Sie als Sozialexperte!)

Und da hat Frau Tegtmeier vollkommen recht: Wenn man diesen Antrag liest, dann wollten wir über den Bildungsfonds reden

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP)

und sie redet die ganze Zeit über die Regelsätze.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Alles hängt mit allem zusammen.)

Und wenn wir sehen, was da jetzt in Berlin läuft, dann verstehe ich das eigentlich auch nicht, dass ihr da groß als LINKE rummault.

(Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

Auf der einen Seite seid ihr dafür, dass die Kommune gestärkt wird. Jetzt gibt es da ein Verhandlungsergebnis.

(Irene Müller, DIE LINKE: Sie meinen, was die SPD tut.)

Wahrscheinlich werden nicht alle glücklich sein, aber es haben sich verschiedene Verhandlungspartner geeinigt, dass dieses Geld von der Kommune ausgegeben werden soll. Man diskutiert, ob man das relativ offen gestaltet.

(Zuruf von Andreas Bluhm, DIE LINKE)

Ja, Herr Bluhm, Sie können das auch gern sagen, aber was haben denn Ihre Vertreter gemacht? Die sind in zwei Landesregierungen auch dabei. Bitte, wenn sie mit euch nicht mitspielen wollen oder da nichts machen, können wir auch nichts daran machen.

(allgemeine Unruhe – Regine Lück, DIE LINKE: Ja, es sind zwei, Herr Grabow, Sie sagen es.)

Das war aber insofern eine sehr harte Verhandlungsbasis.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP)

Und was ihr immer fordert,

(Glocke des Vizepräsidenten)

dass die Kommune das tut.

Und der Antrag muss sich meiner Meinung nach entscheiden: Reden wir über die Regelsätze – da haben wir jetzt schon zehnmal drüber geredet, reden wir das elfte Mal – oder über den Bildungsfonds?

Liebe LINKE, ich habe eine Idee. Ich finde die Idee des Bildungsfonds für Mecklenburg-Vorpommern, wenn wir als Land – und Herr Bluhm, Sie sind Bildungsexperte, Bildung ist Ländersache …

(Andreas Bluhm, DIE LINKE: Die kommen ja noch. – Zurufe von Wolf-Dieter Ringguth, CDU, Barbara Borchardt, DIE LINKE, und Irene Müller, DIE LINKE)

Ja, das muss ich abkönnen.

Aber ich habe eine Idee, Herr Bluhm. Vielleicht können wir Folgendes machen. Ich glaube, wir haben noch einen Zukunftsfonds. Warum ändern wir den nicht zum Bil

dungsfonds für Mecklenburg-Vorpommern und machen das dann damit?

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP – Toralf Schnur, FDP: Jawoll, jawoll.)