Protocol of the Session on September 16, 2010

„Stipendiensystem stärken“

ein „Programm für ländliche Dienstleistungszentren und Markttreffs initiieren“

„Flächendeckende medizinische Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern langfristig sicherstellen“

Und so weiter und so fort. Und im Hintergrund, da ist er ja, der Antrag vom September 2009, als die FDP die Landesregierung tatsächlich auffordern wollte, „sich auf Bundesebene für ein einfaches, niedriges und gerechtes Steuersystem mit dem Ziel der Steuerentlastung für alle Bürgerinnen und Bürger einzusetzen“.

(Heinz Müller, SPD: Ja. – Torsten Renz, CDU: Das muss man anerkennen. Sehr treffend ausgeführt.)

Irgendwie ist das ein bisschen widersprüchlich, Herr Leonhard.

(Hans Kreher, FDP: Aus Ihrer Sicht. Aus Ihrer Sicht.)

Meine Damen und Herren …

Nicht nur aus meiner Sicht.

Meine Damen und Herren, heute hören wir von der FDP den Ruf nach der Aussetzung des Personalentwicklungskonzepts,

(Torsten Renz, CDU: Sehr treffend. Sehr treffend die Situation beschrieben.)

zumindest so lange, bis ein tragfähiges Rahmenkonzept Gesundheitsmanagement für die Landespolizei vorliegt. Aber was würde das bedeuten? – Natürlich unkalkulierbare Ausgaben für den Landeshaushalt.

(Gino Leonhard, FDP: Stimmt gar nicht.)

Ich frage Sie, Herr Leonhard, wie wollen Sie eigentlich die steigenden Ausgaben im Haushalt auffangen? Gar nicht? Einsparungen an anderer Stelle? Neuverschuldung? Sie sagen, es stimmt nicht. Ich bin gespannt. Dazu finde ich kein Wort im Antrag und habe auch heute noch nichts darüber gehört.

Ich frage die FDP aber auch, warum nur für die Polizei ein Konzept vorgelegt werden soll? Warum nicht für die gesamte Landesverwaltung?

(Zuruf von Gino Leonhard, FDP)

Ich denke da nur an Ihren Fachbereich, den Strafvollzug. Dort ist der Krankenstand aus ähnlichen Gründen wie bei der Polizei auch nicht von schlechten Eltern. Das wissen Sie auch, Herr Leonhard. Und das hätte natürlich gut in diesen Antrag hineingepasst.

(Gino Leonhard, FDP: Das hätten Sie ändern können.)

Es ist daher zu überlegen, ob nicht anstatt einzelner Ministerien für die gesamte Landesregierung ein Rahmenkonzept Gesundheitsmanagement erarbeitet werden sollte. Auch diese Frage wollen meine Fraktionskollegen im Innenausschuss diskutieren, deswegen unser Überweisungswunsch. Ich denke, damit, Herr Kollege Leonhard, können Sie bei allen Nebenbemerkungen gut leben, nicht wahr?! – Danke schön.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE)

Danke schön, Frau Schwebs.

Es hat jetzt das Wort für die Fraktion der CDU der Abgeordnete Herr Renz. Bitte schön, Herr Abgeordneter.

Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

Sehr geehrte Frau Schwebs, ich muss sagen, Sie haben treffend viele Dinge hier beschrieben, gerade was die finanziellen Hintergründe betrifft.

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Hört, hört!)

Ich habe vor, es ähnlich noch einmal zu unterstreichen. Das will ich vorwegschicken. Wo ich Ihnen aber ganz klar widersprechen muss – und mich wunderte schon, dass sich in dem Punkt kein Widerstand hier im Hause bei Ihren letzten Ausführungen ergeben hat –, ist, wenn Sie jetzt hier fordern, dass wir uns für die gesamte Landesregierung mit dem Gesundheitsmanagement befassen.

(Wolfgang Griese, DIE LINKE: Da sehen Sie mal, wie recht sie hat.)

Dazu sage ich Ihnen nur, ich stelle Ihnen zumindest das Deckblatt zur Verfügung, Frau Schwebs, und zwar wurde die Unterrichtung durch die Landesregierung „Leitfa

den für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement in der Landesverwaltung“ vom 15.03.2010 vorgelegt.

(Gabriele Měšťan, DIE LINKE: Das haben wir sehr genau gelesen.)

Für mich ist es unverständlich, dass Ihnen das anscheinend nicht bekannt ist. Und was man dann auch konstatieren muss, ist die Tatsache, dass keine Fraktion – vor allem jetzt angesprochen hier die Opposition –

(Zuruf von Wolfgang Griese, DIE LINKE)

jemals den Versuch gestartet hat, diese Unterrichtung im Innenausschuss oder auch in allen anderen Ausschüssen zu thematisieren.

(Egbert Liskow, CDU: Hört, hört! – Zuruf von Gabriele Měšťan, DIE LINKE)

Insofern lassen Sie diese Show, das hat hier nichts zu suchen!

(Irene Müller, DIE LINKE: Das war jetzt Ihr pädagogischer Einsatz. Den wollen wir Ihnen lassen.)

Zum anderen will ich auch vorwegschicken, dass ich eine etwas andere Wahrnehmung habe als mein Kollege Timm, der noch davon ausgegangen ist, dass hier eine inhaltliche Debatte von der FDP gewünscht ist. Ich will Ihnen ganz klar sagen, ich sehe das anders. Aus meiner Sicht soll hier so eine Art politische Show abgezogen werden. In dem Sinne will ich mich auch nur bedingt mit den Inhalten hier auseinandersetzen.

(Hans Kreher, FDP: Das sehen die Polizisten etwas anders. Das sehen die Polizisten anders, denke ich schon.)

Ich gehe mal davon aus, dass vielleicht das Umfragetief bei der FDP die Ursache ist. Aber da kann ich Ihnen sagen, die CDU steht im Moment auch nicht so günstig da. Aber die Frage ist die Lösung: Wie kommen wir aus so einem Dilemma dann wieder heraus?

(Irene Müller, DIE LINKE: Na, indem Sie auch so eine Show machen.)

Und ob uns dann Klamauk und politische Anträge voranbringen, da habe ich meine Zweifel, aber ich bin auch nicht Ihr Berater in dem Sinne.

(Hans Kreher, FDP: Gott sei Dank! Gott sei Dank! – Zuruf von Wolfgang Griese, DIE LINKE)

Ich sage Ihnen nur, wir als CDU arbeiten fundiert und solide fachlich weiter.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU – Zuruf von Hans Kreher, FDP)

Ich glaube, das ist der bessere Weg, um die Probleme in diesem Land zu lösen und auch wieder bei den Wählern besser anzukommen.

(Egbert Liskow, CDU: Auch clever!)

Aber ich will hier doch noch ganz konkret auf Ihren Antrag zu sprechen kommen. Ziel ist bei mir eigentlich immer, mich inhaltlich damit auseinanderzusetzen.

(Zuruf von Hans Kreher, FDP)

In diesem Fall fällt es mir doch sehr, sehr schwer, das muss ich ganz offen gestehen, hier inhaltlich etwas herauszufinden.

(Hans Kreher, FDP: Nur in diesem Fall?)

Ich möchte einmal mit der Begründung anfangen, mit der Sie hier beginnen. Und zwar schreiben Sie in Ihrem ersten Absatz als Kernbotschaft tatsächlich rein, dass die Ordnung und Sicherheit massiv in diesem Land gefährdet ist.