Protocol of the Session on March 23, 2006

Falsch finden wir auch, und da muss ich auch noch einmal den Kollegen Rohmeyer ansprechen, dass man nicht alle Bachelorstudenten, die ihren Bachelor erfolgreich absolviert haben, zum Master zulassen möchte. Der Master ist die Voraussetzung, um einen Referendariatsplatz zu bekommen. Man kann doch nicht allen Ernstes jungen Menschen, die ein Studium angefangen haben und sagen, ich möchte Lehrer werden, ich habe vielleicht nicht den Bombendurchschnitt, aber ich habe den festen Wunsch, Lehrer

zu werden, dann sagen, wir nehmen jetzt nur noch die, die mit Eins abgeschlossen haben. Auch bei denen, die vielleicht mit Zwei oder Drei abschließen, gibt es doch Leute, die sich sehr gut für diesen Beruf eignen. Da hat der Senat und auch der Senator der Bildungsdeputation noch nicht berichtet, auch nicht in der Wissenschaftsdeputation, wie die Zugangsvoraussetzungen dafür künftig lauten sollen.

Die grüne Bürgerschaftsfraktion teilt die Ansicht, dass es eine größere Praxisorientierung im Studium geben soll. Wir finden es auch richtig, sich an europäischen Standards zu orientieren. Wir kritisieren, dass die Experten zu spät gefragt worden sind. Kritisieren müssen wir an dieser Stelle einfach auch noch einmal, weil das heute hier im Hause das erste Mal so komplex vorgelegt wird, dass die Praktikerinnen und Praktiker in den Schulen sehr spät gefragt worden sind. Getreu dem Lemke-Motto „Erst muddeln und dann einmal fragen“ hat man das fertige Konzept in den Schulen auf den Tisch gelegt und gesagt, ihr sollt jetzt künftig stärker ausbilden, die Referendare kommen zu euch, und ihr müsst sie künftig stärker betreuen. Es gab weder ein Konzept für die Mentorenausbildung, noch war klar, wie man denn den bedarfsdeckenden Unterricht organisieren sollte.

Man hat sich dann am Rembertiring gewundert, dass sich die Schulleiter und Schulleiterinnen und auch die Lehrer, die willens sind, junge Leute, also ihren eigenen Nachwuchs auszubilden, sich auch darüber echauffiert haben und gesagt haben, wir möchten nicht, dass so mit uns umgegangen wird. Herr Senator, das hätten Sie besser machen können, und das hätten Sie auch in dieser Frage besser machen müssen!

(Beifall beim Bündnis 90/Die Grünen)

Aus unserer Sicht ist die Reform rückwärtsgewandt. Die große Koalition ist naturgemäß beratungsresistent gewesen, und deshalb werden wir heute auch naturgemäß diesen Gesetzentwurf ablehnen. – Danke schön!

(Beifall beim Bündnis 90/Die Grünen)

Als Nächste hat das Wort Frau Kollegin Hövelmann.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Als dritte Rednerin möchte ich einmal darauf eingehen, was ein guter Lehrer heute eigentlich können muss. Er muss natürlich sein Fach beherrschen, aber er soll nicht so wie früher ein Fachwissenschaftler sein, der von der Pädagogik keine Ahnung hat.

(Abg. Frau K r u s c h e [Bündnis 90/Die Grünen]: Das sagen Sie einmal dem Gym- nasiallehrer!) ––––––– *) Von der Rednerin nicht überprüft. Das heißt also, er muss auch bildungspolitische Kenntnisse haben und muss nicht, wenn er in die Schule kommt, einen Praxisschock erleben, über den ja einige – nicht in den zurückliegenden Jahren, aber in den zurückliegenden Jahrzehnten – heftig geklagt haben. Was muss er noch können? Er muss natürlich fachübergreifend Probleme erkennen, analysieren und Lösungen vermitteln können. Dann muss er Leistungen beurteilen können, meine Damen und Herren, man spricht von den diagnostischen Fähigkeiten. Ein Lehrer soll heute nicht die Tür zumachen und sagen, ich bin ein Einzelkämpfer, sondern er muss im Team arbeiten, im Team vorbereiten und auch im Team auswerten. Natürlich muss er auch Konflikte regeln können. Er darf nicht wegschauen, sondern er muss die Konflikte ansprechen und Konfliktlösungsstrategien anbieten. Zusätzlich muss ein Lehrer, eine Lehrerin sich auch an der Qualitäts- und Schulentwicklung beteiligen. Es ist also ein ziemlich großes Spektrum und ein sehr anspruchsvoller Beruf, und hierfür – dafür werben wir auch – brauchen wir die besten Köpfe für unsere Kinder. (Beifall bei der SPD)

Das alles steht übrigens im Paragraphen 3, der die Ausbildung beschreibt und damit dieses Spektrum umreißt. An ein sechssemestriges Bachelorstudium schließt sich ein zwei- bis viersemestriges Masterstudium an. Das ist ein Schritt in Richtung Europa, Frau Kollegin Stahmann!

Ihre Kritik an der Verkürzung der Ausbildung der Grundschullehrer haben wir bei uns in der Fraktion wohl abgewogen. Auch für uns war es ein schwieriger Prozess, uns überzeugen zu lassen, dass es richtig ist, die Grundschullehrer kürzer auszubilden. Aber das Argument – Sie haben es selbst angesprochen, dass wir die einzigen in der Bundesrepublik sind, die die Grundschullehrer in einer Besoldung bezahlen, die es sonst in Deutschland nicht gibt – hat uns natürlich auch überzeugt. Wir sind ein absolut armes Nehmerland, und wir können hier nicht sagen, wir bezahlen im öffentlichen Dienst für Grundschullehrer mehr als andere, und zwar als einzige. Ich hoffe, dass hier bundesweit noch eine Entwicklung passiert. Das, was Sie heute zitiert haben, Frau Kollegin Stahmann, nämlich die Erzieherinnenausbildung und Angleichung, ist ja ein richtiger und erster Schritt. Vielleicht kann man aber auch nicht alles auf einmal haben.

Der größere Praxisbezug ist von Ihnen ambivalent angesprochen worden. Sie haben gesagt, das Studium wird sozusagen verschult. Aber zum Schluss haben Sie gesagt, das ist gut, mehr Praxis, denn man muss dann ja auch den Weg in den Beruf finden. Wir begrüßen das als SPD-Fraktion sehr. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein heutiger Lehramtsstudent nicht

mehr in der Lage ist, ein Auslandssemester zu machen, dass das durch die Organisation an der Universität unmöglich gemacht wird. Im Gegenteil, gerade heute ist es wichtig, dass man ein Auslandsstudiensemester macht und dass man nach Möglichkeit auch weitere Auslandserfahrungen sammelt.

Es wird beim Senator für Bildung ein Beirat für Lehrerbildung eingerichtet werden, meine Damen und Herren, der alle Institutionen, die an der Lehrerbildung beteiligt sind, zusammenführt und sicherstellt, dass sie auch zusammenarbeiten. Erstmalig haben wir die Verpflichtung, dass die Universität und das Landesinstitut für Schule ihre Ausbildungsschwerpunkte aufeinander abstimmen müssen. Da hat es nämlich in der Vergangenheit heftig gehakt. Das staatliche Prüfungsamt sichert nicht nur die Durchführung der zweiten Staatsprüfung, sondern auch die Qualität der Examina.

Meine Damen und Herren, die Lehrkräfte können nach Ablegen ihrer ersten und zweiten Staatsprüfung flexibel eingesetzt werden. Auch das ist wichtig, und auch das war für uns ein Grund, positiv zu diesem Lehrerausbildungsgesetz zu stehen.

(Beifall bei der SPD)

Abschließend erlauben Sie mir noch eine Bemerkung! Das Thema Bildung wird überall in Deutschland mittlerweile ganz an die Spitze gestellt, wenn es um Zukunftssicherung geht. Investitionen in unsere Kinder sind, zum Glück mittlerweile anerkannt bei allen relevanten Gruppen, Eins-a-Investitionen. Da ist es doch selbstverständlich, dass unsere Lehrer auch bestens ausgebildet werden.

Ich glaube, dass dieses Gesetz in die richtige Richtung geht. Deshalb, Frau Kollegin Schön, bin ich einmal am Anfang auf die inhaltlichen Schwerpunktsetzungen eingegangen. Man kann natürlich durch des Archons Brille schauend überall Raupen im Sauerkraut finden, aber ich glaube, dieses Gesetz geht in die richtige Richtung, weil wir hiermit Schwerpunkte setzen und sagen, was ein Lehrer eigentlich können muss. Das heißt nicht, dass dieses Gesetz jetzt für die nächsten 20 oder 30 Jahre feststeht. Die Schulentwicklung ist rasant, natürlich ist es die Aufgabe von Politik, diese rasante Schulentwicklung auch inhaltlich zu bewerten und zu begleiten. Ich glaube, wir sind hier wirklich auf dem richtigen Weg, und bin froh, dass wir das Ganze europäisieren.

Was ich mir übrigens trotz der Föderalismusreform gewünscht hätte, abschließend sei mir das noch gestattet, ist, dass wir einheitlich in der Bundesrepublik verfahren würden und nicht in 16 Ländern 16 verschiedene Lehrerausbildungsgesetze hätten. Das wäre in der Tat ein Riesenfortschritt. – Danke schön!

(Beifall bei der SPD)

Das Wort erhält Herr Senator Lemke.

Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich möchte gern zu einigen hier angesprochenen wichtigen Punkten Stellung beziehen.

Das Erste ist, dass wir in den letzten Jahren die Schülerleistungen sehr stark in den Vordergrund unserer Debatten, unserer Analysen gestellt haben. Schülerleistungen allein können aber nicht die ganze Wahrheit verdeutlichen, sondern sie sind ganz eng an andere Faktoren gekoppelt: die Unterstützung im Elternhaus, die sprachliche Entwicklung, die Lesekompetenz und so weiter. Aber, und das ist der Hauptpunkt dieses Tagesordnungspunkts, die Ausbildung der Lehrkräfte spielt auch eine ganz wesentliche Rolle.

Zuletzt ist das auch einmal wieder deutlich geworden bei der Untersuchung, die ich vorhin auch kurz angesprochen habe, bei der DESI-Untersuchung, wo sehr intensiv überprüft worden ist, wie die Zusammenhänge zwischen Leistungsfortschritten im Vergleich zu den Ausbildungsständen der Fachkollegen sind. Sind sie fachlich ausgebildet, oder haben sie das Fach fremd unterrichtet? Jetzt in diesem Fall bei DESI war es Englisch. Wie beschäftigen sie sich auch in ihrer Freizeit mit der von ihnen unterrichteten Sprache? Das hat ganz interessante Ergebnisse gegeben. Daraus lerne ich eindeutig, und die Kolleginnen und Kollegen auf der Bundesebene tun das genauso, dass die Ausbildung wesentlich wichtig ist für eine entsprechende Entwicklung der Schülerinnen und Schüler. Das ist auch eigentlich hier im Haus völlig unbestritten.

Jetzt lege ich natürlich großen Wert darauf, dass wir uns ansehen, wie bisher ausgebildet worden ist und wie wir uns neu anpassen wollen. Den internationalen Aspekt lasse ich außen vor, weil er auch bei Ihnen völlig unbestritten ist, weil Sie genau wie wir sagen, es ist sehr wichtig, dass, wenn Europa zusammenwächst, wir nicht nur innerhalb Deutschlands etwas tun, was schon schwer genug ist. Frau Hövelmann hat völlig Recht mit ihrer Schlussbemerkung, am besten wäre es, wenn wir das einheitlich lösen könnten und nicht jedes Land für sich allein einzelne Modelle bastelt. Aber der europäische Gedanke geht so weit, dass wir sagen, nein, wir möchten die Bremer Lehrerinnen und Lehrer auch eines Tages in anderen europäischen Ländern zum Einsatz bringen. Die entsprechenden Examina müssen auch dort anerkannt werden, so dass es möglich ist, sich dann gegenseitig auszutauschen in einem zusammenwachsenden Europa. Das ist, glaube ich, soweit unbestritten.

Was ist das Besondere an diesem Gesetz? Natürlich, das ist ein Kritikpunkt, den ich auch nicht wegwischen kann, aber ich will versuchen, Ihnen ein bisschen Wind aus den Segeln zu nehmen, Frau Stahmann. Was hatten wir zuvor? Wir hatten zuvor die attraktivste Besoldung bei den Grundschullehrerinnen

und Grundschullehrern in ganz Deutschland. Die Schülerleistungen waren – ich weiß, dass es nicht nur von der Besoldung abhängt – genau andersherum, sie waren an schlechtester Stelle. Nun sage ich nicht, dadurch, dass wir die am besten ausgebildeten Lehrer hatten mit der besten Besoldungsgruppe, hat es die am schlechtesten ausgebildeten Schülerinnen und Schüler gegeben. Aber Ihre These, macht es attraktiver, zahlt mehr Geld, lasst sie länger studieren, und dann haben wir bessere Ergebnisse, ist offensichtlich falsch gewesen.

Sie sprechen mir aus der Seele, wenn Sie sagen, wir brauchen viel mehr Männer in den Grundschulen und auch in den Kindergärten. Das haben wir nicht. Es ist uns aber mit einer besseren Besoldung und einer längeren Ausbildung nicht gelungen, mehr Männer in die Grundschule zu bekommen, was ich unbedingt will.

Jetzt haben wir aber – und das hat Frau Hövelmann bereits gesagt, ich will es noch einmal unterstreichen und betonen – die Situation, dass wir gerade dabei sind, eine Klage vorzubereiten. Ja, glauben Sie im Ernst, dass wir, wenn wir nicht bei uns zunächst einmal anfangen zu überprüfen, wo wir denn Dinge, Besoldungen oder Ausgangssituationen haben, bei denen wir deutlich besser sind als alle anderen Bundesländer, Chancen mit unserer Klage hätten? Deshalb war der Schritt, so bitter er war, jetzt nur noch A 12 zu zahlen für die Grundschullehrerinnen und -lehrer, der richtige Weg. Wir müssen an allen Stellen überprüfen, wo wir bessere Ausstattungen haben als andere Bundesländer. Wir können nicht im Alleingang sagen, wir machen es völlig anders als alle anderen Bundesländer. Das geht leider nicht!

Die Inhalte erscheinen mir auch noch wichtig, sie sind jetzt noch nicht so zur Sprache gekommen. Sie haben zwar von Verschulung gesprochen, ich sage dagegen, Schluss mit der Beliebigkeit, denn ich bin sehr daran interessiert, dass eng zusammengearbeitet wird zwischen dem Landesinstitut für Schule und der Universität. Das hat in der Vergangenheit noch nicht so perfekt geklappt. Gott sei Dank sind wir jetzt schon, bevor das Gesetz in Kraft tritt, auf einem sehr guten Weg, das LIS und die Universität deutlich effizienter arbeiten zu lassen in den Bereichen Unterrichtsentwicklung, Schulentwicklung, Diagnosefähigkeit und Umgang mit heterogenen Gruppen und dem Erziehungsaspekt.

Zuvor war die Ausbildung sehr bezogen auf die Fachlichkeit. Ich habe mich sehr oft geärgert über Lehrerinnen und Lehrer, über die mir aus meinem Haus berichtet wurde, dass da die Auffassung bestand: Entschuldigen Sie bitte, ich bin nicht erziehungswissenschaftlich ausgebildet, ich bin ein Fachwissenschaftler und kann mich nicht über Ihre Erziehungsprobleme mit Ihnen unterhalten!

(Abg. Frau L i n n e r t [Bündnis 90/Die Grünen]: Solche Leute sollte man hinaus- werfen!)

Da müssen Sie mir einen Weg aufzeigen, wie das möglich ist!

(Abg. Frau L i n n e r t [Bündnis 90/Die Grünen]: Habe ich jetzt auch nicht, aber ich habe eine Meinung dazu!)

Ich habe mich manchmal bitter darüber geärgert. Das sind aber leider immer noch aus der Vergangenheit Fälle, die mir so zurückgespiegelt werden. Ich will das nicht pauschal sagen, weil ich weiß, dass viele Lehrerinnen und Lehrer das sehr engagiert machen, aber ich weiß auch, dass es solche Fälle gibt, dass Lehrer sagen: Mit der Erziehung Ihrer Kinder habe ich nichts zu tun, das ist die Aufgabe der Familie.

Ich vertrete einen völlig anderen Standpunkt. Natürlich fängt die Erziehung zu Hause an, aber es ist unbedingt erforderlich, dass die Kommunikation zwischen den Elternhäusern und den Lehrkräften deutlich besser wird, wenn Erziehungsprobleme auftreten – und sie treten fast überall auf –, dass hier ein enger Schulterschluss stattfindet. Der war bisher in der Ausbildung nur in seltenen Fällen gegeben. Heute wird es ein verpflichtender Aspekt der Lehrerausbildung. Ich finde das absolut richtig.

Ich finde es auch richtig, dass wir die Praxis bereits im ersten Semester beginnen lassen. Ich weiß noch, welches Geschrei es in den Schulen gegeben hat, als wir das Halbjahrespraktikum eingeführt haben. Es war eine Wohltat für alle betreffenden Kolleginnen und Kollegen, für die Studierenden, diesen Praxisbezug auch in der Art und Weise, wie wir es damals eingeführt haben, so zu machen. Das war richtig.

(Abg. Frau S c h ö n [Bündnis 90/Die Grü- nen]: Aber das haben Sie ja wieder abge- schafft!)

Das haben wir abgeschafft, weil wir uns auf internationalem Niveau angleichen wollen. Was wir nicht abgeschafft haben, ist die Tatsache, dass wir so früh wie möglich, so praxisbezogen wie möglich in die Schulen gehen. Ich glaube, Frau Schön, dass es richtig ist, diesen Paradigmenwechsel vorgenommen und gesagt zu haben: Wir wollen, dass die Studierenden möglichst früh erkennen, ob sie für den Lehrerberuf geeignet sind oder nicht. Es gibt für viele Kolleginnen und Kollegen einen Schrecken, wenn sie auf einmal im Referendariat feststellen, dass sie überhaupt keine Akzeptanz bekommen und eigentlich gar nicht für den Lehrerberuf geeignet sind. Dann gibt es übrigens wenige, Frau Stahmann, die dann so konsequent sind und sagen: Dann mache ich etwas anderes. Sie wissen, wovon ich spreche, wenn ich immer wieder von Wanderpokalen höre, die von Schule zu Schule geschickt werden, weil sie eben nicht in der Lage sind, unseren Kindern einen so guten Unterricht zu vermitteln, wie wir das als Verantwortliche gern wollen.

Ich glaube, dass wir ein gutes Gesetz auf den Weg bringen, dass wir durch die hohe Zustimmung aus vielen Bereichen das auch nachgewiesen bekommen haben. Es geht uns um die Schülerinnen und Schüler, dass sie besser werden in ihren Leistungen, ohne Wenn und Aber. Dazu brauchen wir gut ausgebildete Lehrkräfte, die haben wir. Sie müssen aber im Praxisbezug, im erziehungswissenschaftlichen Anteil, auch im Umgang mit den Eltern, in der Schulentwicklung noch besser werden, als sie es ohnehin schon sind. Wir haben die Kommunikation begonnen zwischen der Universität und dem Landesinstitut für Schule. Wir sind auf einem guten Weg.

Ich glaube, wir haben noch nicht darüber gesprochen, nur auf dem Flur, das, was gestern das Institut der deutschen Wirtschaft uns hier in Bremen assistiert hat – im „Weser-Kurier“ auf Seite eins nachzulesen –, ist eine weitere Ermutigung für uns weiterzumachen. Wir haben eine Dynamik in der Bildungspolitik. Wir wollen nicht aufhören, das auch weiter zu verbessern. – Danke sehr!

(Beifall bei der SPD und bei der CDU)

Als nächste Rednerin hat das Wort die Abgeordnete Frau Stahmann.

Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen! Zwei Bemerkungen möchte ich noch machen. So sehr ich den Bildungssenator auch manchmal schätze in seiner Tatkraft und wie er nach vorn geht und sich auch der Themen annimmt, hat das doch auch immer zwei Seiten.

Herr Lemke, Sie zäumen das Pferd eigentlich von hinten auf bei der Frage, Sie sagen, wir haben kein Geld, deshalb müssen wir die einen schlechter ausbilden. Es wird doch erst ein Schuh daraus, wenn man sagt, wir müssen die Leute gut ausbilden, und dann muss man auch den Weg gehen. Das muss man auf KMK-Ebene dann auch endlich einmal diskutieren, dass man die Lehrer, egal, in welcher Schulform sie arbeiten, einheitlich bezahlt und dann zu dem kommt, was Herr Rohmeyer auch immer fordert, nämlich zu Leistungszulagen. Warum bezahlt man dann nicht wie in anderen europäischen Ländern die Lehrer gleich und setzt mehr auf Leistungsanreize,

(Abg. Frau H ö v e l m a n n [SPD]: Dann bekommen wir keine Lehrer mehr!)

die die Lehrer durch Fortbildung, durch Ausbildung und durch das Ausüben von Funktionen dann einnehmen? Das wäre der richtige Weg!

Es ist aber ein bisschen unehrlich zu sagen: Es tut uns Leid, die einen können wir jetzt nicht mehr be––––––– *) Von der Rednerin nicht überprüft.

zahlen und müssen sie schlechter ausbilden. Da würde ich mir einen Bildungssenator wünschen, der auch einmal sagt: Ich stelle auch einmal das A 14 der Gymnasiallehrer in Frage. Haben sie wirklich den schwereren, den anstrengenderen Job? Haben das nicht auch die Erzieherinnen, haben das nicht auch die Männer und Frauen, die im Grundschulbereich arbeiten? Das ist auch ein harter Job, der eigentlich eine genauso gute Bezahlung verdient.

(Beifall beim Bündnis 90/Die Grünen)