Protocol of the Session on July 18, 2019

Herr Strobl, Baden-Württembergs Straßen eignen sich nicht für Actionfilme. Das Blockieren der Autobahn ist ein gefähr licher Eingriff in den Straßenverkehr und kann nicht nur un ter Umständen, sondern muss unter Umständen zu Haftstra fen führen.

(Beifall bei der AfD – Abg. Dr. Christina Baum AfD: Absolut!)

Herr Abg. Gögel, Sie ha ben die Redezeit weit ausgeschöpft.

Die AfD fordert, dass die Fahrzeu ge dieser Blockierer beschlagnahmt werden.

(Beifall bei der AfD – Abg. Dr. Christina Baum AfD: Ja, genau!)

Sie können sich in der Schweiz anschauen, wie das funktio niert.

Bitte kommen Sie zum Schluss.

Ich komme zum Schluss. – Wenn Sie sich um diese kriminellen Machenschaften, um diese Pa rallelgesellschaften, um diese Intoleranz uns gegenüber...

Herr Abg. Gögel!

(Zuruf des Abg. Daniel Andreas Lede Abal GRÜNE)

... – ich bin beim letzten Satz, Frau Präsidentin – so kümmern wie um Ihre CO2-Grenzwerte, wenn Sie den Klimanotstand ausrufen und damit Gesetze außer Kraft setzen können, dann ruft die AfD den Sicherheitsnot stand aus und handelt genau so wie Sie.

(Beifall bei der AfD – Abg. Dr. Christina Baum AfD: Sehr gut!)

Nun spricht für die Grü nen Herr Abg. Lede Abal.

Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kollegin nen und Kollegen! Ich glaube, das waren jetzt die düsteren Wahrnehmungen eines strauchelnden und fallenden Frakti onsvorsitzenden der AfD.

(Lachen bei der AfD)

Ich glaube, dass das eine Ihrer Abschiedsvorstellungen ist; da rauf können wir uns hier im Haus einstellen.

(Abg. Thomas Axel Palka AfD: Nicht immer von sich ausgehen!)

Wer hier eskaliert, wäre auch noch einmal eine Frage, aber dazu kommen wir sicherlich in der laufenden Diskussion.

(Zuruf des Abg. Dr. Heinrich Fiechtner [fraktions los])

Es ist auch die Frage, was der Zweck dieser Rede sein sollte. Sie haben jetzt noch einmal das Thema hochgezogen, das in der heutigen ersten Aktuellen Debatte, in der es weitestgehend sehr sachlich zuging – außer bei einer Fraktion –, behandelt worden ist. Ich glaube, das ist einfach dem Wunsch nach Auf merksamkeit und dem Bemühen geschuldet, kurz vor den Landtagswahlen in Ostdeutschland noch einmal eine Duft marke zu setzen, auch in Ihrem innerparteilichen Eskalations wettbewerb,

(Zuruf des Abg. Dr. Heinrich Fiechtner [fraktions los])

bei dem Sie hier in Baden-Württemberg schon ziemlich ab schmieren durch die drastischen und extremen Formulierun gen. Da täuscht auch – –

(Abg. Carola Wolle AfD: Reden Sie mal zur Sache! – Abg. Stefan Räpple AfD: Kommen Sie mal zur Sa che!)

Ja, ich bin mitten in der Sache.

(Widerspruch bei der AfD)

Darüber täuscht auch Ihre Attacke auf die Justiz und die Un abhängigkeit der Berichterstattung nicht hinweg. Wenn Sie jetzt der Presse oder den sonstigen Medien verbieten wollen, über Äußerungen von Anwälten oder Verteidigerinnen und Verteidigern vor Gericht zu sprechen, zeigt das eigentlich sehr deutlich, wie Ihr Verhältnis zur Pressefreiheit und zu freien Medien ist.

(Beifall bei den Grünen sowie Abgeordneten der CDU und der SPD)

Ansonsten fallen Sie hier im Haus insbesondere dadurch auf, dass Ihre Abgeordneten und die, die auf Ihrem Ticket gewählt worden sind, von der Polizei hinauskomplementiert werden müssen.

(Abg. Stefan Räpple AfD: Ja, ja!)

Sie fallen hier auf, wenn über Ihren Antisemitismus diskutiert werden muss, wenn sich Ihre Fraktion spaltet und wieder zu sammenschließt,

(Abg. Dr. Heinrich Fiechtner [fraktionslos]: Zur Sa che, Herr Kollege!)

wenn Sie in mehreren Anläufen versuchen, den Fraktionsvor sitzenden zu stürzen,

(Abg. Dr. Heinrich Fiechtner [fraktionslos]: Zur Sa che!)

und wenn das nicht zur Gänze funktioniert, versuchen Sie ihn als Landesvorsitzenden zu stürzen.

(Abg. Dr. Heinrich Fiechtner [fraktionslos]: Frau Prä sident!)

Aber wer hier eskaliert, darüber sollten wir noch einmal spre chen.

(Zuruf des Abg. Thomas Axel Palka AfD)

Wir haben hier in Baden-Württemberg über viele Generatio nen, über viele Jahrzehnte Zuwanderung gehabt. Wir haben Menschen aufgenommen, ihnen Perspektiven geboten, und die Menschen haben sich manchmal besser, manchmal schlechter eingelebt.

(Abg. Anton Baron AfD: Woran liegt das? – Zuruf: Wie viele haben Sie aufgenommen? – Zuruf des Abg. Dr. Heinrich Fiechtner [fraktionslos])

Ja, woran liegt das? Das ist eine sehr gute Frage, aber die haben Sie selbst nicht beantwortet.

(Abg. Anton Baron AfD: Ach! – Abg. Carola Wolle AfD: Können Sie sie beantworten?)

Wir haben in Baden-Württemberg seit 1945 Flüchtlinge, Ge flüchtete, Vertriebene, Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter, Aus- und Übersiedler aufgenommen.

(Zuruf des Abg. Daniel Rottmann AfD)

In den Neunzigerjahren und vor wenigen Jahren haben wir nochmals Flüchtlinge aufgenommen. Wir haben insbesonde re viele Zuwanderer aus der Europäischen Union, die hier nach Baden-Württemberg gekommen sind und die hier Arbeit gesucht und gefunden haben.

Natürlich gibt es auch in unserer Gesellschaft – – Das hat, wenn Sie die erste Aktuelle Debatte heute Morgen verfolgt haben, hier im Haus niemand bestritten. Das steht überhaupt nicht infrage.

(Abg. Stefan Räpple AfD: Benennen Sie mal die Pro bleme!)

Natürlich gibt es Probleme in dieser Gesellschaft

(Abg. Bernd Gögel AfD: Sie müssen die doch lösen!)

wie in jeder Gesellschaft, in der es Kriminalität gibt, in der es Konflikte gibt, die auch diskutiert und ausdiskutiert werden müssen. Aber das interessiert Sie eigentlich gar nicht, weil Ih re eigentliche Attacke

(Abg. Stefan Räpple AfD: Nennen Sie doch einmal ein Beispiel!)

der gesellschaftlichen Vielfalt gilt.