Die grün-schwarze Landesregierung bietet hierfür zusammen mit den Handwerksorganisationen u. a. im Rahmen des Stra tegieprojekts „Dialog und Perspektive Handwerk 2025“, aber auch im Rahmen der Initiative Wirtschaft 4.0 diese Hilfe und Unterstützung an und schafft die geeigneten Rahmenbedin gungen.
Eines ist klar: Wir lassen die Handwerkerinnen und Handwer ker hierbei nicht allein, liebe Kolleginnen und Kollegen.
(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der CDU – Abg. Anton Baron AfD: Oje, oje! – Zuruf des Abg. Claus Paal CDU)
Jetzt muss ich ein bisschen kürzen, sonst werde ich nicht fer tig. – Deshalb, liebe Kolleginnen und Kollegen, werden wir den Prozess der Digitalisierung im Handwerk weiterhin aktiv begleiten – im Sinne von „Die Chancen nutzen, den Risiken begegnen“.
Mit Blick auf den nächsten Doppelhaushalt werden wir die bestehenden Förderinstrumente gründlich evaluieren und fest legen, welche Instrumente künftig für die Förderung des Hand werks im Bereich Digitalisierung effektiv eingesetzt werden können und – ganz wichtig – dem einzelnen Handwerksbe trieb nutzen.
Um die Kommunikation über mobile Endgeräte, die digitale Arbeitsplanung sowie die digitale Verfügbarkeit von Prozess daten für das Handwerk zu gewährleisten, ist ein funktionie rendes, stabiles, flächendeckendes und schnelles Datennetz sowohl über Glasfaser als auch über Funk unerlässlich. Wir sind hier auf einem guten Weg, doch beim Ausbau dürften wir gern an Geschwindigkeit zulegen. Cybersecurity und Daten schutz spielen eine wesentliche Rolle für das Handwerk. Da tendiebstahl, Manipulationsversuche und dergleichen sind so genannte Digitalisierungsumsetzungshemmer.
Wer die Daten hat, hat auch die Marktmacht. Um die Markt macht zu erhalten, ist sicherzustellen, dass das Handwerk nicht in Abhängigkeitsverhältnisse kommt, sondern sich an Plattformen beteiligt bzw. – noch besser – diese selbst betreibt.
Zuletzt noch etwas Innovatives: Es sollte dringend geprüft werden, ob mit Offene-Quellen-Programmen, sogenannter Open-Source-Software, die Digitalisierung im Handwerk ver einfacht bzw. vorangetrieben werden kann. Durch den Wis sensaustausch bieten sich hier spannende Chancen; auch kön nen Entwicklungskosten gespart werden.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, ganz schnell: Das Hand werk hat weiterhin goldenen Boden unter den Füßen. Lassen Sie uns das Handwerk auf seinem Weg in die Digitalisierung unterstützen und stärken! Denn wer das Handwerk stärkt, stärkt das Land.
(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der Grünen – Bravo-Rufe von den Grünen – Zuruf von der AfD: Mein Gott! – Zurufe von der CDU)
Frau Präsidentin, liebe Kol leginnen und Kollegen! Wir alle befinden uns mitten in einem enormen Umbruch. Die digitale Revolution erfasst nahezu al le Lebens- und Arbeitsbereiche. Damit diese digitale Revolu tion am Ende nicht ihre eigenen Kinder frisst, müssen wir auch die enormen Chancen nutzen, die diese Entwicklung bie tet. Dabei wird die CDU-Landtagsfraktion das Handwerk ak tiv unterstützen.
Was hat nun die Digitalisierung mit dem Handwerk konkret zu tun? Was verbindet das analoge Etwas-mit-den-HändenSchaffen mit der Welt der Nullen und Einsen? Sehr viel. Denn die Zukunft des Handwerks liegt auch im geschickten Aus nutzen der digitalen Möglichkeiten für die eigentlich hand werklichen Tätigkeiten.
Das Handwerk selbst steht der Digitalisierung sehr offen ge genüber. Wir alle wissen aus der repräsentativen Bitkom-Stu die aus dem Jahr 2017: 81 % der befragten Handwerksbetrie
bei vielem anderen kann die Digitalisierung helfen. Damit ist nicht nur die Homepage gemeint. Es geht um bedeutend mehr. Der Dachdecker nutzt Drohnen, um das Dach zu inspizieren, der innovative Schuhmacher nutzt seinen 3-D-Drucker, um Leisten für orthopädische Schuhe anzufertigen.
Digital laufen teilweise schon die Zeiterfassung, die Erfas sung der Lagerbestände und die Materialbestellung. All die se Investitionen können auf Dauer Zeit und Geld sparen und die Wettbewerbsfähigkeit der Handwerker erhalten.
Doch klar ist auch – das hat mein Vorredner ebenfalls schon zum Ausdruck gebracht –: Die Möglichkeiten der Digitalisie rung kommen nicht in jedem Handwerksbetrieb gleicherma ßen an. Es gibt Unterschiede.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, das Handwerk im Land ist ein ganz zentraler wirtschaftlicher Leistungsträger, der Ar beitsplätze schafft und für eine hohe Qualität steht, auch für Lebensqualität – was jeder weiß, lieber Martin Grath, der bei spielsweise schon einmal eine oberschwäbische Seele geges sen hat.
Daher ist es der CDU-Landtagsfraktion auch sehr wichtig, in einer engen Zusammenarbeit mit dem Handwerk die entspre chenden Rahmenbedingungen zu schaffen, und diese Rah menbedingungen können sich auch sehen lassen. Ich nenne als Stichwort nur das Projekt „Handwerk 2025“, aus dem das Handwerk ganz wichtige Impulse für die Zukunft erhält. Ich denke an die Initiative Wirtschaft 4.0, in der auch das Hand werk eine bedeutsame Rolle spielt.
Wichtig ist, den Betrieben Unterstützungsangebote zu ma chen. Hier sind die regionalen Digital Hubs sehr hilfreich, ebenso die durch das Land geförderten Digitallotsen des Ba den-Württembergischen Handwerkstags. All dies leistet einen unglaublich wichtigen Beitrag. Und vergessen wir nicht die Digitalisierungsprämie: Mit der Digitalisierungsprämie unter stützen wir gerade auch die Handwerksbetriebe, die kleinen Betriebe, wirkungsvoll bei ihren digitalen Vorhaben.
Ja, diese Landesregierung hat wirklich viel erreicht, sie hat vieles angestoßen und wird nicht nachlassen, dem Handwerk ein guter Partner zu sein.
Für uns, die CDU-Landtagsfraktion, ist es wichtig, dass in die sem rasanten Wandel durch die Digitalisierung gerade die klei nen und mittleren Betriebe wettbewerbsfähig gehalten wer den. Dafür setzen wir uns ein.
Den Handwerkerinnen und Handwerkern im Land kann ich nur raten: Lassen Sie sich beraten! Haben Sie unternehmeri schen Mut, und investieren Sie klug! So nutzen Sie die Chan cen, überwinden die Herausforderungen und entwickeln Ih ren Betrieb in eine gute Zukunft.
Lieber Martin Grath, Sie haben gerade die Ministerin in höchs ten Tönen gelobt. Dem schließe ich mich vollumfänglich an; ich hätte es fast nicht besser machen können. Das war sehr positiv.
Ja, wir sind – ich komme zum Schluss – auf dem richtigen Weg. Denn eines ist klar: Die Zukunft des Handwerks ist nicht nur analog, sie ist analog und digital, und da werden wir das Handwerk auf dem weiteren Weg tatkräftig unterstützen.
Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Versprechen und brechen – zwei Verben, die mit Präzision das beschreiben, was Union und Grüne hier in diesem Land seit Jahren tun, auch in Sachen Digitalisierung.
Vielleicht erinnern sich einige von Ihnen noch an vielverspre chende CDU-Plakate, die versicherten: Wir garantieren schnel len Breitbandausbau, auch im ländlichen Raum – zugesagt!
Versprochen – gebrochen. Tatsächlich hinken wir internatio nal in puncto Digitalisierung weit hinterher. Man nehme etwa die Netzabdeckung: Diese ist im ländlichen Raum teilweise katastrophal. In meinem Wahlkreis Hohenlohe in der Stadt Krautheim hatten z. B. 78 % der Haushalte kein schnelles In ternet mit mehr als 30 Mbit/s. 78 %!
Hat sich nun die Situation im Land wahnsinnig gebessert? Nein, wir müssen uns weiterhin digitalen Großmächten wie Uruguay, Bolivien oder Georgien geschlagen geben. Jeder Kartoffelacker in Südkorea ist besser vernetzt als manche ho henlohische Kleinstadt.
Es entbehrt jedenfalls nicht einer gewissen Komik, wenn aus gerechnet Politiker der Grünen und der Union ganz plötzlich mit der Digitalisierung ein Thema für sich entdecken, das sie über Jahrzehnte hinweg verpennt haben. Aber besser spät als nie.
Die Erkenntnisse aus dem vorliegenden Antrag, dass die Di gitalisierung Auswirkungen auf das Handwerk hat, sind rich tig. Es geht um Wettbewerbsfähigkeit, es geht um Umwälzun gen auf dem Arbeitsmarkt, es geht um Ängste, aber auch um Chancen.
Fakt ist, dass das Handwerk einer vielschichtigen Problemla ge ausgesetzt ist, die erst durch die Politik selbst geschaffen wurde. Ich denke an die überbordende Bürokratie – da bin ich ganz bei Ihnen, Herr Grath –, ich denke an horrende Steuer- und Abgabenlasten. Das sind Fesseln, die dem Handwerk den Freiraum nehmen, den es zur Entfaltung braucht. Ohne diese würden die Handwerksbetriebe zu mehr eigener Liquidität kommen und könnten auf die komplexen Beteiligungsmodel le und Fördermaßnahmen, die Sie immer vorschlagen, kom plett verzichten. So funktioniert Marktwirtschaft. Aber davon versteht der linkssozialistische Block hier ja sowieso nichts.