Wir Beiratsmitglieder geben uns immer viel Mühe, für die jungen Menschen aktuelle Themen zur Auswahl zu stellen. Auch die Palette der Formen haben wir immer weiterentwi ckelt, und sie ist mittlerweile sehr vielfältig und breit. Neben den klassischen Aufsätzen und Reportagen, die man in Ein zel- oder in Gruppenarbeit abgeben kann, kann man mittler weile auch ein Lied, eine Website oder sogar einen Videoclip einreichen.
Es gibt einen kompetenten Kreis von Juroren, die die einge reichten Arbeiten sichten und bewerten. Hinter den Kulissen wird sehr geräuschlos Großartiges geleistet.
Es ist auch an der Zeit, all denjenigen, die den Landtag, die uns alle dabei unterstützen, hier einmal Danke schön zu sa gen.
Ich will das gern auch einmal namentlich tun und Frau Moni ka Greiner von der Landeszentrale für politische Bildung mit ihrem Team nennen. Ich möchte ihr ganz herzlich danken. Bei der Landtagsverwaltung wiederum ist Frau Elisabeth Krause sehr rührig und sehr unterstützend dabei.
Außerdem haben wir im Beirat viele externe Mitglieder, Leh rerinnen und Lehrer und Profis, die ständig in engem Kontakt zu der jungen Generation stehen und dicht an ihr dran sind.
Am vergangenen Donnerstag haben wir wieder eine sehr schö ne Feierstunde erlebt. Da konnten wir die Preise an die erst platzierten Preisträger überreichen. Dabei wird uns immer wieder vor Augen geführt, dass wir es mit einer jungen, neu gierigen und sehr interessierten Generation zu tun haben und dass sich die jungen Menschen durchaus für gesellschaftliche und politische Themen begeistern lassen.
Es sind jährlich ungefähr 3 000 bis 4 000 Schülerinnen und Schüler aus ungefähr 150 Schulen, die sich beteiligen. Sie werden unterstützt und motiviert von Lehrkräften, die das Ganze zusätzlich zu ihrem Unterricht begleiten. Auch ihnen gilt ein ganz ausdrücklicher Dank. Denn ohne diese Beglei
Wir können uns also freuen, dass es dem Landtag gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung immer wieder gelingt, junge Menschen auf Politik neugierig zu machen. Vie le bleiben anschließend auch der Landeszentrale für politische Bildung verbunden und nutzen deren Angebote und Fortbil dungsveranstaltungen.
Frau Greiner schafft es auch immer wieder – Sie haben es viel leicht gemerkt, wenn wir hier im Landtag Veranstaltungen ha ben –, auch ehemalige Teilnehmerinnen oder Teilnehmer zu bewegen, einen Part bei diesem Festakt zu übernehmen. So ist auch eine gewisse Nachhaltigkeit unseres Schülerwettbe werbs gesichert.
Aber nichts ist so gut, dass es nicht noch besser werden könn te. Wir müssen feststellen: Es gibt neue Herausforderungen. Mittlerweile gibt es viele Wettbewerbe, die sich an Schülerin nen und Schüler richten. Wir stehen hier also in einer gewis sen Konkurrenz. Die Schullandschaft verändert sich, und da mit verändern sich auch die Teilnehmerzahlen und die Bereit schaft der Lehrkräfte, das Ganze zu unterstützen. Die Freizeit für die jungen Leute wird knapper. Auch hier stehen wir in ei ner gewissen Konkurrenz.
Ich will hier auch deutlich sagen: Es gibt weiße Flecken auf der Landkarte von Baden-Württemberg. Es gibt noch immer Landkreise oder Wahlkreise, liebe Kolleginnen und Kollegen, in denen keine Schule am Schülerwettbewerb teilnimmt.
Deswegen bringen wir heute auch diesen gemeinsamen An trag ein. Einerseits wollen wir hier im Haus und bei den Kol leginnen und Kollegen dafür werben, den Schülerwettbewerb noch stärker in der Öffentlichkeit bewusst zu machen. Wir wollen mit unserem gemeinsamen Antrag einen Anstoß ge ben, einmal eine Art Bestandsaufnahme zu machen: Wie hat sich der Schülerwettbewerb entwickelt, wie sehen die Teil nehmerzahlen aus usw.?
Wir wollen diese Bestandsaufnahme zur Grundlage machen, um anschließend im Schulausschuss gemeinsam zu überle gen: Wie können wir den Schülerwettbewerb noch besser aus richten und aufstellen? Es gibt Ideen, die im Raum stehen. Ge rade der Herr Landtagspräsident hat schon die eine oder an dere Idee hervorgebracht, die es zu diskutieren gilt.
Ich bin optimistisch, dass wir dann den Schülerwettbewerb langfristig stabil halten können, freue mich auf die vertiefte Diskussion und darüber, dass wir diesen Antrag, für den ich herzlich um Unterstützung bitte, gemeinsam so einig einbrin gen.
Frau Präsidentin, liebe Kolle ginnen und Kollegen! Der Schülerwettbewerb des Landtags von Baden-Württemberg startet in diesem Jahr zum 58. Mal.
Wie jedes Jahr haben Schülerinnen und Schüler aus ganz Ba den-Württemberg die Möglichkeit, die unterschiedlichsten Beiträge zu aktuellen politischen Themen im Landtag einzu reichen, bewertet zu werden und dafür tolle Preise zu erlan gen. Damit ist der Schülerwettbewerb ein wichtiges Angebot für die politische Bildung an den Schulen in Baden-Württem berg.
Wenn man die Beiträge als Beirats- oder Jurymitglied vorge legt bekommt, sieht man, was für tolle Ideen im Land stecken, was für tolle Ideen die Schülerinnen und Schüler haben und wie engagiert sie mit politischen Themen umgehen und sich den unterschiedlichsten Fragen stellen. Ich kann sagen, es be geistert wirklich jedes Jahr, was für Beiträge aus allen Schul arten in Baden-Württemberg an uns herangetragen werden, mit welchem Engagement die Schulen dabei sind. Dafür lohnt es sich, diesen Schülerwettbewerb nachhaltig zu unterstützen.
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Wettbewerbe für die Schülerinnen und Schüler – Frau Kurtz hat es schon an gesprochen – weiter angestiegen. Auf Bundes- und europäi scher Ebene werden die unterschiedlichsten Wettbewerbe aus geschrieben, was auch richtig ist. Denn sie stellen das Spekt rum dar, das Deutschland bietet, etwa in der Computertech nik oder in der kulturellen Bildung. Das bedeutet aber auch, dass unser Schülerwettbewerb im Land immer mehr in eine Konkurrenzsituation gelangt. Daher brauchen wir neue Ideen, wie wir diesen Wettbewerb in die Zukunft bringen können.
Für Lehrerinnen und Lehrer an unseren Schulen wird es im mer schwieriger, aus dem komplexen Angebot an Wettbewer ben das Angebot herauszunehmen, das zu ihrer Schule, zu ih ren Schülerinnen und Schülern passt. Dadurch, wie gesagt, befindet sich unser Schülerwettbewerb zunehmend in einer Konkurrenzsituation. Daher ist es ein Erfolg, dass wir in den vergangenen Jahren die weißen Flecken im Land deutlich re duzieren konnten. Wir haben in den letzten vier Jahren durch das Engagement aller Kolleginnen und Kollegen die Zahl der Schulen und die Zahl der Wahlkreise, die sich am Wettbewerb beteiligen, steigern können.
Ich möchte an dieser Stelle den Kolleginnen und Kollegen hier im Landtag meinen Dank aussprechen, dass sie sich vor Ort dafür engagieren und es uns dadurch gelungen ist, die Zahl der teilnehmenden Schulen zu steigern.
Aber es ist für uns wichtig, herauszufinden, wie wir diese Ent wicklung weiter voranbringen können, um eine positive Ent wicklung des Schülerwettbewerbs zu fördern. Daher haben wir diesen Antrag, den wir heute in den Landtag einbringen, gemeinsam auf den Weg gebracht, um herauszufinden, was für Möglichkeiten es gibt, um diesen Wettbewerb weiter zu unterstützen, wie wir ihn in die Zukunft tragen können und wie wir Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer für diesen Wettbewerb des Landtags begeistern kön nen.
Dieser Antrag soll auch eine Unterstützung für das Team rund um den Schülerwettbewerb sein. Ich möchte an dieser Stelle Frau Greiner und der Landeszentrale für politische Bildung meinen Dank dafür aussprechen, dass sie jedes Jahr so enga giert die Arbeit bestreiten.
Wie ich sehe, ist auch eine der Förderpreisträgerinnen des ver gangenen Jahres heute mit dabei, die im Moment ein Prakti
kum bei der Landeszentrale für politische Bildung ablegt. Das heißt, auch der Schülerwettbewerb bietet weitere Möglichkei ten für die jungen Leute, um sich politisch zu engagieren. Ich kann sagen, dass mich gerade ihr Beitrag sehr begeistert hat und ich ihr an dieser Stelle alles Gute für die Zukunft wün schen möchte.
Mit neuen Beiträgen wie beispielsweise Comics – Frau Kurtz hat auch die anderen Beiträge schon angesprochen – konnten wir auch erreichen, dass sich andere Schülerinnen und Schü ler, die sich vielleicht durch eine Reportage oder durch eine Umfrage nicht so angesprochen fühlen, verstärkt am Wettbe werb beteiligen.
Es gilt nach wie vor, auch eine Ansprache für die männliche Generation zu finden. Es ist nach wie vor so, dass vor allem Beiträge von jungen Frauen eingereicht werden. Wir wollen auch über Möglichkeiten wie beispielsweise über die Gestal tung einer Homepage, über die Gestaltung von Videos, über Comics Angebote schaffen, damit wir auch die jungen Män ner stärker für den Wettbewerb des Landtags interessieren. Wir wollen den Wettbewerb des Landtags natürlich als poli tische Bildung in die Zukunft tragen. Dazu braucht er eine breite Unterstützung.
Ich möchte die Kolleginnen und Kollegen dazu aufrufen, die sen Wettbewerb weiter zu unterstützen. Wir haben den neuen Wettbewerb vor drei Wochen gestartet. Gehen Sie an Ihre Schulen, und werben Sie für den Wettbewerb des Landtags von Baden-Württemberg. Wir, der Beirat, sind für Anregun gen offen. Der Antrag, den die Fraktionen heute einbringen, soll Möglichkeiten schaffen. Wenn Sie aber Rückmeldungen aus Schulen bekommen, wie wir diesen Wettbewerb weiter positiv gestalten können, gehen Sie auf uns zu. Ich freue mich nach wie vor über die Arbeit, die dieser Beirat leistet und die dieser Wettbewerb mitbringt.
Danke schön. – Frau Präsiden tin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Dieses Herauslocken von Jugendlichen aus ihrem Schneckenhaus – das Emblem des Schülerwettbewerbs seit vielen Jahren – ist eine Erfolgsge schichte; das wurde schon mehrmals gesagt. Man muss sich das einmal vorstellen: Ende der Fünfzigerjahre des vergange nen Jahrhunderts ist dieser Wettbewerb aus der Taufe geho ben worden, und es gibt ihn noch immer. Wenn ein solcher Wettbewerb sich so lange am Markt behaupten kann und es immer wieder schafft, den Nerv der Jugendlichen zu treffen, ist da schon Herausragendes geleistet worden, insbesondere dann, wenn man weiß, wie schnell sich Jugendwelten ändern. Deswegen kann man die Leistung derjenigen, die diesen Wett bewerb am Laufen halten, nicht hoch genug veranschlagen.
Wir alle wissen: Bei jedem Format politischer Bildung kann man nicht alle Zielgruppen in gleichem Umfang erreichen. Das ist völlig unmöglich. Es gibt immer Bildungshemmnis se. Zu der Zeit, als der Schülerwettbewerb begann, hat man – das wissen wahrscheinlich die wenigsten von Ihnen noch aus eigener Anschauung, aber ich weiß es; das ist dem Alter ge
schuldet – bei Bildungshemmnissen gesagt: katholisch, Mäd chen vom Lande. Das „katholische Landmädchen“ hat eigent lich alles in sich getragen, was Bildung verhindert. Heute wür de man das völlig anders formulieren: männliche Jugendliche in Ballungsgebieten mit Migrationshintergrund – das Parade beispiel zur Konglomeration von Bildungshindernissen.
Aber anders als bei vielen anderen Anbietern und Veranstal tungen haben es die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Schülerwettbewerb – den Beirat möchte ich ausdrücklich ein schließen – immer und immer wieder geschafft, genau das zum Thema zu machen, und zwar systematisch, inhaltlich und über die gesamte Strecke.
Auch die Preisträgerreisen, von denen noch gar nicht gespro chen wurde, sind eigentlich eine Nummer für sich und eine tolle Gelegenheit für Politiker, mit Jugendlichen über Schul artgrenzen hinweg in Kontakt zu kommen. Ich habe zweimal persönlich teilgenommen. Das ist eine bombastische Heraus forderung didaktischer Art, pädagogischer Art.
Also auch von diesem Blickwinkel aus einen herzlichen Dank. Dieser wurde schon mehrfach ausgesprochen. Ich möchte mich auch für meine Fraktion diesem Dank anschließen. Frau Greiner, Frau Krause, mein Dank an Sie für Ihr Engagement, für Ihr Durchhaltevermögen und vor allem für Ihre nie versie gende Kreativität.
Auch der weitere Erfolgsfaktor wurde schon genannt. Deswe gen möchte ich ihn nur streifen: die Methoden- und Inhalts vielfalt, eben nicht nur starre Erörterungen, sondern das gan ze Spektrum von Möglichkeiten, von dem auch jetzt schon die Rede war.
All das ermöglicht überhaupt erst, dass sich Jugendliche an solchen Themen abarbeiten können, was ja beabsichtigt ist. Die Themen sind durchaus herausfordernd; jedenfalls treffen sie den Nerv der Zeit. Es sind auch Themen dabei, über die nachzudenken sich auch für Abgeordnete lohnen würde. Ich blicke einmal ein bisschen augenzwinkernd auf unsere Ple narsitzungen, auf unsere Ausschusssitzungen, auf unsere Frak tionssitzungen und nenne Ihnen einmal ein Thema der aktu ellen Umfrage: „Immer online – Geht ein Leben ohne Face book und Co.?“ Oder ein anderes Thema für eine Erörterung – auch nicht schlecht, das einmal zwischen Abgeordneten zu diskutieren –: „Kann ich auch mit jemandem befreundet sein, der total andere Meinungen hat?“ Wie dem auch sei: Das sind interessante Themen.
Ich möchte mich meinen Vorrednern anschließen: Der Schü lerwettbewerb des Landtags muss viel stärker als bisher un sere gemeinsame Veranstaltung werden, und zwar nicht nur dann, wenn wir uns neben die Preisträgerinnen und Preisträ ger zum Pressefoto aufstellen dürfen. Das ist natürlich schön, aber es wäre gut, eine kontinuierliche Information in die Land kreise hineinzutragen.
Ich begrüße auch für meine Fraktion diesen Beschlussantrag sehr. Bestandsgarantie, Bestandsaufnahme, Aktivitätssteige rung – alles tolle Anliegen. Auch die notwendige Frischzel lenkur, die daraus entspringen soll, findet natürlich meine Zu stimmung. Denn in der unübersehbaren Flut von Wettbewer
ben, die auf die Schulen einprasseln, braucht man Alleinstel lungsmerkmale, braucht man einen besonderen Pep, der dann auch Lehrer und Schüler dazu bewegt, teilzunehmen.
Wir sollten überhaupt alles irgendwie Mögliche tun, um po litische Bildung in all ihren Facetten zu unterstützen – ziel gruppenadäquat, experimentierfreudig – und sie auch in der Fläche zu halten – denn das ist keine ganz einfache Operati on –, und zwar ganz besonders dann, wenn es sich um politi sche Bildung im öffentlichen Auftrag handelt. Das ist hier bei diesem Wettbewerb, den Landeszentrale und Landtag gemein sam planen und umsetzen, der Fall.
Ich glaube, dass wir insgesamt – das ist jetzt auch der Hin weis des Bildungspolitikers – mehr als bisher darauf achten sollten, dass in allen organisierten Bildungsprozessen die Be reiche der sozialen und der politischen Bildung aufgewertet und verstärkt werden. Ansonsten droht – das ist ein sehr be rechtigtes Szenario – eine bildungspolitische Engführung auf Fächer, insbesondere auf die Fächer...