Protocol of the Session on June 4, 2014

(Abg. Andreas Schwarz GRÜNE: Aha!)

Bitte bleiben Sie also beim vollständigen Text, wenn Sie zi tieren.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, uns geht es darum, dass wir die Kommunen in ihren Anliegen unterstützen und dass wir Rechtssicherheit schaffen wollen. Das ist notwendig, damit sie die interkommunale Zusammenarbeit, die in Zeiten neuer Aufgaben, in Zeiten des demografischen Wandels dringend erforderlich ist, auch wirklich durchführen können. Wir wol len die Betätigung in den Bereichen Energie, Wasser, kom munaler Wohnungsbau und Breitbandausbau absichern und als Aufgaben der Daseinsvorsorge regeln.

(Beifall bei Abgeordneten der Grünen und des Abg. Claus Schmiedel SPD)

Wir wollen für Handwerk und Mittelstand die Klagemöglich keiten und die drittschützende Wirkung erhalten. Welchen Rechtstext wir genau entwickeln werden, um diese Intention der grünen Landtagsfraktion, die sicherlich von vielen geteilt wird, abzudecken, wird sich finden. Dazu sind wir im Ge spräch. Es sind auch die Kommunen und das Handwerk un abhängig von uns miteinander im Gespräch, aber auch wir sind mit ihnen im Gespräch. Wir können hier zu einem guten Weg kommen. Sie können sich heraussuchen, ob Sie den Weg der FDP/DVP-Fraktion gehen, die Investitionen von Stadt werken in die Stromversorgung nicht wirklich will und nach den Worten des Kollegen Rülke, der die Ausdrücke „Waffen“ und „Hand anlegen“ benutzt hat, einen Kriegszustand herbei beschwört und Baden-Württemberg quasi als Kriegsschau platz darstellt,

(Zuruf von der CDU: Oh!)

oder ob Sie den Weg von uns, der grün-roten Koalition, mit gehen, mit Handwerk und Kommunen zusammen eine mo derne Daseinsvorsorge rechtlich abzusichern.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der SPD)

Das Wort für die SPDFraktion erteile ich Herrn Abg. Storz.

Herr Präsident, liebe Kollegin nen und Kollegen! Ich möchte nur noch ein paar wenige Ge danken anführen.

Ich denke, die Debatte hat gezeigt, dass das Schreckgespenst, das die FDP/DVP gezeichnet hat, nicht existiert. Das Beispiel des Hausmeisters ist immer noch nicht erläutert worden. Es gab lediglich leere Formulierungen, bei denen Einzelfälle he rausgekehrt wurden, wobei noch immer die Belege fehlen.

Kollege Klein hat es deutlich gemacht: Das einschlägige EuGHUrteil zeigt, dass wir Veränderungen brauchen, um den Be langen der Daseinsvorsorge gerecht werden zu können. Hier für ist auch eine gesetzliche Änderung erforderlich.

Herr Minister Gall hat sehr deutlich gemacht, dass wir, die grün-rote Landesregierung, verbindliche Partner des Hand werks sind, dass wir mit dem Handwerk gut zusammenarbei ten und dafür sorgen, dass das Handwerk weiterhin bei uns ei ne solide Basis hat.

Zum Schluss: Klar ist, um uns herum gibt es viel Bewegung. Deswegen dürfen wir in Baden-Württemberg nicht stehen bleiben. Wir glauben, dass wir mit der Novellierung der Ge meindeordnung etwas Gutes auf den Weg bringen. Da dürfen wir unseren Ministerien voll vertrauen.

Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD und Abgeordneten der Grünen)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, mir liegen keine weiteren Wortmeldungen vor. Da mit ist die Aktuelle Debatte beendet und Punkt 2 der Tages ordnung erledigt.

Ich rufe Punkt 3 der Tagesordnung auf:

Zweite und Dritte Beratung des Gesetzentwurfs der Lan desregierung – Gesetz über die Feststellung eines Dritten Nachtrags zum Staatshaushaltsplan von Baden-Württem berg für das Haushaltsjahr 2014 – Drucksache 15/5187

Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Fi nanzen und Wirtschaft – Drucksache 15/5241

Berichterstatter: Abg. Klaus Maier

Liebe Kolleginnen und Kollegen, das Präsidium hat für die Allgemeine Aussprache eine Redezeit von zehn Minuten je Fraktion festgelegt.

Das Wort für die CDU-Fraktion erteile ich Herrn Abg. Mack.

Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir beraten in zweiter und dritter Lesung den von der Landesregierung vorgelegten Dritten Nachtrag zum

Haushalt. Das ist eine Reaktion auf das 100-Millionen-€-De bakel von Grün und Rot im Bundesfernstraßenbau.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU und der FDP/ DVP – Zurufe von den Grünen und der SPD, u. a. Abg. Bärbl Mielich GRÜNE: Eijeijei!)

Die CDU hat dies aufgedeckt. Wir haben Druck gemacht, und jetzt wird reagiert.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU und der FDP/ DVP)

Immerhin! Aber es wird in einer Art und Weise reagiert, die auch nicht gerade schön ist.

(Unruhe bei den Grünen und der SPD)

Wenn Sie ein bisschen zuhören würden, würden Sie hören, was in Ihrem eigenen Haushalt drinsteht.

(Beifall des Abg. Andreas Deuschle CDU – Abg. Ale xander Salomon GRÜNE: Bei Ihnen kann man nicht zuhören!)

Die Mittel für die Stellen, die Sie schaffen wollen, nehmen Sie aus dem Topf für die Landesstraßen, und dementsprechend haben Sie natürlich dort weniger zur Verfügung.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU)

Im zweiten Teil geht es um die Uniklinik Ulm. Hier reagieren Sie gleichermaßen. Nachdem Sie monatelang zugeschaut ha ben, haben Sie jetzt immerhin erkannt, dass der Uniklinik Ulm, die eine sehr hervorragende Klinik ist, Liquidität zuge führt werden muss.

(Abg. Thomas Marwein GRÜNE: Eure Strategie war falsch!)

Dann geht es natürlich um die allgemeine grün-rote Verschul dungspolitik in Baden-Württemberg.

(Zuruf des Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, die größten Fehler werden in guten Zeiten gemacht.

(Abg. Dieter Hillebrand CDU: Das stimmt!)

Während zehn andere deutsche Länder nicht nur keine neuen Schulden mehr aufnehmen, sondern Schulden zurückzahlen,

(Abg. Dieter Hillebrand CDU: Genau! – Abg. Jörg Fritz GRÜNE: Wie viele von den zehn machen das?)

streiten Grün und Rot in Baden-Württemberg darüber, ob das Land in drei oder in sieben Jahren ohne neue Schulden aus kommt. Wie viele neue Schulen sollen es denn in BadenWürttemberg noch werden? Diese Diskussion ist ein Trauer spiel.

(Abg. Dieter Hillebrand CDU: Genau!)

Das Wort „Nachhaltigkeit“ brauchen Grün und Rot in BadenWürttemberg nach dieser Diskussion nicht mehr in den Mund zu nehmen.

(Beifall bei der CDU und des Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP)

Baden-Württemberg ist doch nicht notleidender als andere Länder.

(Abg. Dieter Hillebrand CDU: Seit drei Jahren schon!)

Seit über zehn Jahren ist Baden-Württemberg deutscher Ex portweltmeister. Baden-Württemberg ist das innovativste Land in Europa. Es gibt immer noch große Erfolge an unseren Schu len. Das Land weist die höchsten Forschungsausgaben und die niedrigste Arbeitslosenquote aus. Die Wirtschaft im Land brummt.

Der Ministerpräsident hat gestern bei einer Pressekonferenz gesagt, CDU und FDP/DVP hätten wegen der magischen Nullverschuldung, die sie sich zum Ziel gesetzt hätten, das Land verrotten lassen. Herr Ministerpräsident, wer hat vier Elitehochschulen nach Baden-Württemberg geholt?

(Beifall bei Abgeordneten der CDU und der FDP/ DVP)