Protocol of the Session on March 18, 2009

in einem nächsten Schritt einen Beitrag dazu leisten, dass Kooperationen aus Mittelständlern zur Durchführung von PPP-Projekten gegründet werden.

Und weiter:

Im Übrigen ist dem Land keine Bietergemeinschaft von baden-württembergischen Handwerksbetrieben bekannt, die eine Angebotsabgabe für ein PPP-Projekt angestrebt hätte.

Herr Minister, wir haben uns schon einmal darüber unterhalten: Wer ist „Mittelstand“? Wir treten für den Mittelstand ein.

Herr Kollege Herrmann, Baden-Württemberg ist möglicherweise anders strukturiert als Nordrhein-Westfalen.

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: So ist es! Genau! – Abg. Claus Schmiedel SPD: So ist es! Kohle und Stahl! – Abg. Dr. Dietrich Birk CDU: Sagen Sie das Herrn Steinbrück und Herrn Tiefensee! – Abg. Ste- fan Mappus CDU: Krupp als Mittelstand!)

Vor diesem Hintergrund müssen wir uns für unseren Mittelstand, für unseren Handwerkerstand einsetzen. Das tun wir. Und jetzt frage ich Sie, Herr Minister: Wann beginnen Sie damit?

(Beifall bei der SPD – Abg. Wolfgang Drexler SPD: Ja! Gute Frage! – Abg. Claus Schmiedel SPD: So! Frage!)

Das Land Baden-Würt temberg und der zuständige Minister lassen sich, was Mittelstandspolitik und Mittelstandsförderung angeht, von niemandem in dieser Republik überbieten – damit das einmal klar ist.

(Beifall bei Abgeordneten der FDP/DVP)

Deshalb wissen Sie ganz genau, dass Baden-Württemberg jetzt im Zusammenhang mit PPP alles tut, damit auch ganz kleine, kleinere und mittlere Betriebe

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: Subsubsubunterneh- men! – Abg. Claus Schmiedel SPD: Subsubsubunter- nehmen! Gehen wir einmal nach Offenburg!)

nein, nein –

(Abg. Claus Schmiedel SPD: Ja, ja, ja!)

in den Genuss von solchen PPP-Projekten kommen.

Noch einmal: Der Rechnungshof hat sechs Projekte in einer Größenordnung von, wenn ich es richtig im Kopf habe, 300 Millionen € untersucht. Wenn Sie ein Projekt in der Größenordnung von 300 Millionen € haben, dann, sage ich Ihnen, ist dies in der Regel nicht geeignet, um Mittelständler in Position zu bringen.

(Zurufe von der SPD, u. a. Abg. Claus Schmiedel: Ja! Die Gewerke wollen Sie vergeben! Aber natürlich! Z. B. Offenburg!)

Das wird ja auch gemacht.

(Abg. Claus Schmiedel SPD: Nein! Offenburg!)

Ich spreche jetzt von kommunalen Projekten.

(Zurufe von der SPD, u. a. Abg. Fritz Buschle: Nein! Sie sprechen von Ihren Projekten! – Unruhe – Abg. Gundolf Fleischer CDU zur SPD: Niveauloser geht es nicht!)

Mir sind die kommunalen Projekte wichtig. Ich will Ihnen noch einmal sagen: Es gelingt. Ich kann an den sechs kommunalen Projekten, die ich gemeinsam mit den Interessenten durchgeführt habe, nachweisen, dass in all diesen Fällen auch Mittelständler, kleine und mittlere Betriebe sowie Handwerksbetriebe, durch eine entsprechende Vertragsgestaltung, die wir vorgeschlagen haben, zum Zuge gekommen sind.

(Abg. Gustav-Adolf Haas SPD: Als Subunterneh- mer!)

Wenn dem nicht so wäre, dann würde ich auf PPP verzichten. Aber ich kann Ihnen versichern, dass PPP und Mittelstand – ich will Ihnen das noch einmal deutlich sagen und kann das auch nachweisen – durchaus miteinander verträglich sind und sich nicht ausschließen, sondern sich gegenseitig gut ergänzen können.

(Beifall bei der FDP/DVP)

Meine Damen und Herren, die Regierungsbefragung ist damit beendet und Punkt 6 der Tagesordnung abgeschlossen.

Ich rufe Punkt 7 der Tagesordnung auf:

Vereidigung eines stellvertretenden Mitglieds des Staatsgerichtshofs

Herr Wöstmann, der Landtag hat Sie heute gemäß Artikel 68 der Landesverfassung in Verbindung mit § 2 des Gesetzes über den Staatsgerichtshof zum stellvertretenden berufsrichterlichen Mitglied des Staatsgerichtshofs für das Land BadenWürttemberg gewählt.

Ich darf Sie fragen, Herr Wöstmann: Nehmen Sie die Wahl an?

Heinz Wöstmann: Ja.

Sie haben die Wahl angenommen.

Damit kommen wir jetzt zur Vereidigung.

Nach § 4 des Gesetzes über den Staatsgerichtshof haben die Mitglieder und ihre Stellvertreter vor Antritt ihres Amtes vor dem Landtag einen Eid zu leisten.

(Die Anwesenden erheben sich von ihren Plätzen.)

Ich verlese den gesetzlich vorgeschriebenen Eid:

Ich schwöre, dass ich als gerechter Richter allezeit die Verfassung des Landes Baden-Württemberg getreulich wahren und meine richterlichen Pflichten gegenüber jedermann gewissenhaft erfüllen werde. So wahr mir Gott helfe.

Der Eid kann auch ohne religiöse Beteuerung geleistet werden.

Herr Wöstmann, Sie haben die Eidesformel gehört. Ich darf Sie bitten, zu mir auf das Podium zu treten, die rechte Hand zu erheben und die Worte zu sprechen: „Ich schwöre es, so wahr mir Gott helfe.“

Bitte, Herr Wöstmann.

Heinz Wöstmann: Ich schwöre es, so wahr mir Gott helfe.

Vielen Dank. Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg in Ihrem wichtigen Amt.

(Beifall bei allen Fraktionen – Die Anwesenden neh- men ihre Plätze wieder ein.)

Tagesordnungspunkt 7 ist damit erledigt.

Ich rufe Punkt 8 der Tagesordnung auf:

Zweite Beratung des Gesetzentwurfs der Landesregierung – Gesetz zur Änderung des Bestattungsgesetzes – Drucksache 14/3847

Beschlussempfehlung und Bericht des Sozialausschusses – Drucksache 14/4140

Berichterstatter: Abg. Werner Raab

Liebe Kolleginnen und Kollegen, das Präsidium hat für die Allgemeine Aussprache eine Redezeit von zehn Minuten je Fraktion festgelegt.

Für die CDU-Fraktion darf ich Herrn Abg. Raab das Wort erteilen.

Herr Präsident, meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen! Das heute zur Novellierung anstehende Bestattungsgesetz ist vor nahezu 39 Jahren in diesem Hohen Haus beschlossen worden. Bei seiner Aktualisierung haben wir uns als oberstes Prinzip die über den Tod hinausgehende Würde eines jeden Menschen als Leitlinie gesetzt. Viele unterschiedliche Erwartungshaltungen sollen Berücksichtigung finden, ohne ein Laisser-faire aufkommen zu lassen.