und die Zeit dann genutzt werden kann, um sprachliche Defizite noch bis zum Schuleintritt zu beseitigen.
Das ist mein Vorschlag. Sie können diesen Weg sehr, sehr schnell gehen. Sie können auf diese Art und Weise erreichen, dass Sie die wenigen Kinder, die noch nicht im Kindergarten sind, beurteilen können,
und Sie haben die Möglichkeit, bei den Kindern, die sprachliche Defizite haben, in dem halben Jahr bis zum Schuleintritt noch diese Defizite zu beseitigen.
(Abg. Carla Bregenzer SPD: So ein Quatsch! – Abg. Schmiedel SPD: Wer macht denn das? Wer besei- tigt die Defizite? Wer beseitigt die Defizite in einem halben Jahr? – Abg. Braun SPD: Was machen Sie dann im Februar?)
Meine Damen und Herren, die dritte Voraussetzung ist natürlich das Geld. Ein solches Vorziehen der sprachlichen Integration wird kaum zum Nulltarif vor sich gehen. Wenn man in einer schwierigen Haushaltslage ist, dann muss man sich da schon etwas einfallen lassen, was ein bisschen mehr ist, als nur nach zusätzlichem Geld zu schreien.
Schauen Sie: Wir haben im Sozialministerium bereits heute etwa 1,2 Millionen € für den Kindergartenbereich, die für diese Aufgaben zur Verfügung stehen. Nun sagt aber selbst das Innenministerium, dass diese 1,2 Millionen € in der Zukunft noch wesentlich effizienter – ich zitiere: „systemati
scher und professioneller“ – verwendet werden könnten. Ich will erreichen, dass diese 1,2 Millionen € im Kindergartenbereich effizienter und systematischer verwendet werden, und zwar immer mit der Zielsetzung, dass die sprachliche Integration gerade im Kindergartenbereich verbessert wird. Das ist der eine Punkt.
(Abg. Carla Bregenzer SPD: Wie denn? – Abg. Zel- ler SPD: Schaffen Sie die Förderklassen ab, Herr Pfister! Das ist der Punkt!)
Der zweite Punkt ist: Wenn es uns gelingen sollte, Herr Kollege Zeller, einen Teil dieser Maßnahmen, die im Augenblick noch parallel zur Grundschule oder zur Hauptschule stattfinden, in den Kindergartenbereich zu verlegen, dann kann von den 20 Millionen €, die im Augenblick für diese Tätigkeit in der Schule – Grundschule und Hauptschule – ausgegeben werden, natürlich ein erheblicher Teil in den Kindergartenbereich umgeschichtet werden.
Das heißt, es wird zu einem beträchtlichen Teil möglich sein, ohne zusätzliches Geld eine verstärkte sprachliche Förderung im Kindergartenbereich zu erreichen.
Ich sage zusammenfassend: Die Devise ist klar – ich glaube, darüber sind wir auch schnell einig –: Die sprachliche Förderung muss früher einsetzen, als es heute der Fall ist. Wir müssen im finanziellen Bereich, im erzieherischen Bereich und im Qualifikationsbereich die organisatorischen Voraussetzungen dafür schaffen, und wir müssen die vorhandenen Mittel effizienter umsetzen.
Unter dem Strich glaube ich, dass für uns alle heute von Freiburg dieses Signal ausgehen sollte: Wir brauchen so früh wie irgend möglich eine sprachliche Förderung im Sinne von Integration.
Sehr geehrter Herr Präsident, meine Damen und Herren! Ich dachte, dass wir diese Debatte heute weitgehend in einem inhaltlichen Konsens führen könnten. Aber nachdem ich Frau Kollegin Haußmann gehört habe, die versuchte, Baden-Württemberg als ein kinderunfreundliches Land darzustellen,
(Abg. Schmiedel SPD: Da braucht man nicht viel darzustellen! – Abg. Ursula Haußmann SPD: Das wissen doch alle!)
liegt es nun an mir, doch einige Dinge klarzustellen, damit in der Debatte keine Schieflage entsteht.
Erstens: Sie haben davon gesprochen, dass wir eine schlechte Versorgung im vorschulischen Bereich hätten.
Ich darf daran erinnern, dass Baden-Württemberg als erstes Bundesland den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz erfüllt hat. Damit besuchen bei uns über 90 % der Kinder im vorschulischen Bereich Kindergärten.
(Abg. Birzele SPD: Das haben die Kommunen ge- macht! – Abg. Ursula Haußmann SPD: Sie haben bewusst nicht richtig zugehört, Herr Wacker!)
Zweitens: Sie sprachen davon, dass das Land Baden-Württemberg auch bezüglich der Kinderbetreuung über den Vormittag hinaus keine Angebote unterbreite.
(Abg. Carla Bregenzer SPD: Das ist die Realität, Herr Wacker! – Abg. Zeller SPD: Kommen Sie doch zur Sache, Herr Wacker!)
Tatsache ist – daran erinnere ich, Herr Zeller –, dass wir ein Programm „Kinderfreundliches Baden-Württemberg“ haben, in das wir 15 Millionen € aus originären Landesmitteln investieren
(Abg. Schmiedel SPD: Schlusslicht in Deutschland! – Abg. Zeller SPD: Jetzt zur Sache! – Zuruf der Abg. Ursula Haußmann SPD)
In diesem Bereich bewegt sich einiges. Sie tun den Trägern Unrecht. Sie tun vor allem den Eltern Unrecht, und Sie tun den Erzieherinnen Unrecht, wenn Sie hier eine solche Schwarzmalerei betreiben, meine Damen und Herren.
Jetzt möchte ich aber sehr gern konkret zu den Anträgen kommen, die wir heute beraten. Ich glaube, dass wir in der Sache im Grunde einig sind, dass wir in der sprachlichen Förderung von Kindern möglichst früh ansetzen müssen. Wir wollen möglichst früh sprachliche Schwächen und Lernschwächen erkennen und dann anhand einer Diagnose Lösungsmöglichkeiten anbieten. Diese Lösungsansätze können sowohl im schulischen Bereich vollzogen als auch durch spezielle Förderangebote erbracht werden. Dabei ist es natürlich viel wichtiger, das Augenmerk auf den vorschulischen Bereich zu konzentrieren. Gegen diese Zielsetzung ist überhaupt nichts einzuwenden. Ich pflichte dem Kollegen Pfister bei, dass wir mit einem sehr breiten Konsens über diese Frage sprechen,
Die baden-württembergische Bildungspolitik hat allerdings schon vor PISA den Leitgedanken formuliert, frühestmöglich mit der Förderung anzusetzen, Probleme zu erkennen und dementsprechend auch Förderangebote zu unterbreiten. In der Stellungnahme der Landesregierung zum Antrag Drucksache 13/1035 sind einige Förderkonzepte aufgeführt. Ich betrachte diese Beispiele – Kollege Pfister hat auch einige genannt – als Bausteine in Richtung eines Gesamtkonzepts, an dem wir in nächster Zeit noch arbeiten müssen.
Die Vorbereitungs- und Förderklassen sind mittlerweile etablierte Lerngruppen. Sie helfen den Schülern, Voraussetzungen zu schaffen – –