Protocol of the Session on July 20, 2000

Herr Abg. Deuschle, Sie erhalten das Wort zur Verlesung Ihrer Anfrage.

(Abg. Brechtken SPD: Herr Präsident, kann je- mand sagen, wie der Stand der Tour de France ge- rade ist? Das ist viel wichtiger!)

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Aus welchem Budgettitel werden die Kosten für Umleitungsbeschilderung und Müllbeseitigung im Rahmen der diesjährigen Tour de France im Raum Freiburg entnommen?

(Zuruf des Abg. Buchter Bündnis 90/Die Grünen)

Das Wort zur Beantwortung der Anfrage erhält Herr Staatssekretär Mappus.

(Abg. Brechtken SPD: Herr Staatssekretär, können Sie vielleicht auch noch sagen, wie es bei der Tour de France gerade steht?)

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Namens der Landesregierung beantworte ich die Mündliche Anfrage des Herrn Abg. Deuschle wie folgt:

Die Kosten für die Durchführung der Tour de France auf den Bundes-, Landes- und Kreisstraßen in Baden-Württemberg werden aus dem Landeshaushalt – Kapitel 1004, Titelgruppe 77: Gemeinschaftliche Straßenunterhaltung – bestritten. Die Kosten für die erforderlichen Absperrungen an der Bundesautobahn A 5 bzw. an den diesbezüglichen Zuund Abfahrtswegen werden aus dem Bundeshaushalt – Kapitel 1210, Titel 521 11: Betriebliche Unterhaltung der Bundesautobahnen – bestritten.

(Heiterkeit der Abg. Dr. Repnik und Dr. Inge Gräßle CDU sowie Brechtken SPD – Abg. Brecht- ken SPD: Die Frage ist beantwortet!)

Zusatzfragen? – Das ist nicht der Fall.

(Beifall der Abg. Dr. Repnik und Dr. Inge Gräßle CDU)

Herr Abg. Deuschle.

(Staatssekretär Mappus verlässt das Rednerpult.)

Halt, Herr Staatssekretär! Herr Abg. Deuschle hat sich doch noch zu einer Frage entschlossen. Bitte schön, Herr Deuschle.

(Zurufe von der SPD)

Können Sie bestätigen, dass es sich um einen Betrag in der Größenordnung von 150 000 DM handelt? Wie wird dieser Betrag auf diese beiden Budgettitel aufgeteilt?

Zum ersten Teil der Frage: Dies kann ich nicht bestätigen. Dies ist eine erste Schätzung, die wir auch den Medien entnommen haben. Das wird sich dann schlussendlich danach richten, welcher reale Aufwand entstanden ist. Über diesen wird in voller Höhe eine entsprechende Rechnung gestellt.

Die Aufteilung, die Sie angesprochen haben, ist keine offizielle Aufteilung. Sie wird aber wohl dergestalt aussehen, wie Sie sie beschrieben haben.

Zweite Zusatzfrage, Herr Abg. Deuschle.

Herr Staatssekretär, können Sie also ausschließen, dass Mittel aus dem Tourismusetat des Wirtschaftsministeriums hierfür verwendet werden?

(Abg. Brechtken SPD: Ein Staatssekretär kann nie etwas ausschließen!)

Herr Abg. Deuschle, ich bin gern bereit, Ihnen die Systematik des Landeshaushalts zu erklären.

(Abg. Deuschle REP: Ich frage aus gutem Grund!)

Ich habe bezüglich Ihrer Frage geantwortet,

(Abg. Deuschle REP: Beantworten Sie die Frage!)

aus welchen Titelgruppen wir die Forderungen stellen bzw. aus welchen Titelgruppen sie dann beglichen werden und

an wen wir die Rechnung richten. Wie diese Rechnungen dann beglichen werden, ist eine völlig andere Frage.

(Abg. Capezzuto SPD: Der Deuschle muss sie sel- ber zahlen! – Abg. Deuschle REP: Nein, nein!)

Ich kann Ihnen bezüglich Ihrer Anfrage sagen, dass wir die Rechnung aus den genannten Titelgruppen heraus stellen werden.

(Abg. Deuschle REP: Ah ja!)

Eine Frage des Herrn Abg. Brechtken, bitte schön.

Herr Staatssekretär, fühlen Sie sich in der Lage, dem hohen Hause mitzuteilen, wie der derzeitige Stand der Tour de France auf der Etappe nach Freiburg ist?

(Heiterkeit)

Herr Abg. Brechtken, da ich in der letzten halben Stunde ständig den Anfragen hier gelauscht habe, kann ich Ihre Frage leider nicht beantworten.

(Heiterkeit – Abg. Capezzuto SPD: Aber Sie kön- nen die Beantwortung später nachholen! – Abg. Zeller SPD: Schriftlich vorlegen! – Unruhe)

Aber wir reichen Ihnen das Ergebnis schriftlich nach, wenn Sie das wünschen.

Zusatzfrage, Herr Abg. Dagenbach.

Herr Staatssekretär, liege ich richtig in der Annahme, dass Sie nicht in der Lage sind, genaue Zahlen darüber zu nennen, was an Kosten auf das Land zukommt?

Herr Abg. Dagenbach, ich hatte ausgeführt, dass wir,

(Abg. Capezzuto SPD: Die fahren doch noch! – Heiterkeit bei allen Fraktionen)

wenn dieses Radrennen beendet sein wird und die realen Kosten ermittelt sein werden, eine entsprechende Rechnung über die volle Höhe stellen werden. Die Zahl 150 000 DM, die genannt wurde, ist eine erste grobe Schätzung. Ich denke, dass sich der Aufwand in diese Richtung bewegen wird.

Vielen Dank, Herr Staatssekretär. – Keine weiteren Fragen.

(Abg. Brechtken SPD: Die entscheidende Frage hat er nicht beantworten können!)

Ich rufe die Mündliche Anfrage unter Ziffer 5 auf:

M ü n d l i c h e A n f r a g e d e s A b g. W o l f r a m K r i s c h R E P – G e s e t z ü b e r d i e S t i f t u n g s i n i t i a t i v e „ E r i n n e r u n g – V e r a n t w o r t u n g – Z u k u n f t “

Herr Abg. Krisch, Sie haben das Wort zur Verlesung Ihrer Mündlichen Anfrage.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Ich frage die Landesregierung:

a) Wie begründet die Landesregierung, dass am 14. Juli 2000 im Bundesrat einstimmig und ohne Aussprache auch von Baden-Württemberg dem Gesetz über die Stiftungsinitiative „Verantwortung – Erinnerung – Zukunft“ zugestimmt wurde, obwohl Zahlungen in der Größenordnung von 100 Milliarden DM, die die Bundesrepublik Deutschland in den Fünfzigerjahren auch zum gleichen Zweck geleistet hat, in diesem Gesetz ausdrücklich nicht berücksichtigt werden?

b) Welches Argument verwendet die Landesregierung, um zu beweisen, dass geltendes Recht und unsere Verfassung nicht verletzt wurden durch die Tatsache, dass Wirtschaftsunternehmen, an denen Bund, Länder oder Kommunen mehrheitlich beteiligt sind, nach diesem Gesetz Zahlungen an die Stiftung leisten sollen, die aber nicht dem 5-Milliarden-DM-Anteil der Wirtschaft, sondern dem 5-Milliarden-DM-Anteil des Staates zugerechnet werden?

Zur Beantwortung dieser Mündlichen Anfrage erteile ich Herrn Staatssekretär Rückert das Wort.

Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Namens der Landesregierung beantworte ich die Mündliche Anfrage wie folgt: