Protocol of the Session on February 1, 2001

(Abg. Brechtken SPD: Ehrlich?)

Ich habe es eben angemerkt: Es ist dem Privatwaldbesitzer sicherlich nur schwer zu vermitteln. Er lebt ja vom Wald und vom Holzaufwuchs. Insofern müsste man dieses Thema vielleicht noch einmal im kleineren Kreis diskutieren.

Das Wort zu einer Zusatzfrage hat Herr Abg. König.

Frau Ministerin, trifft es zu, dass in Ihrem Haus Pläne bestehen, einige von diesen stark geschädigten Waldgebieten im Staatsforstbereich zusätzlich zu schon bestehenden Bannwäldern zu solchen zu erklären, und wären Sie gegebenenfalls bereit, dem Landtag einmal eine Liste darüber zukommen zu lassen, um welche dieser orkangeschädigten Wälder es sich dabei handelt?

Frau Ministerin.

Wir haben vor, im Zusammenhang mit den durch den Orkan Lothar entstandenen Schäden auch Bannwälder auszuweisen. Dies wird aber nur in Landesforstflächen geschehen. Ich komme aber Ihrem Anliegen gern entgegen.

(Abg. König REP: Danke schön!)

Keine weitere Zusatzfrage. – Vielen Dank, Frau Ministerin.

(Abg. König REP: Der „Mayenberg“ soll zum Bannwald erklärt werden!)

Herr König, jetzt lassen Sie einmal mich reden.

(Abg. König REP: Entschuldigung, die Wahlkreis- kollegin hat mich etwas gefragt!)

Ja, ist schon klar.

Ich rufe die Ziffer 4 auf:

M ü n d l i c h e A n f r a g e d e s A b g. A l f r e d D a g e n b a c h R E P – B e s c h l u s s d e r I n n e n m i n i s t e r k o n f e r e n z a m 2 4. N o v e m b e r 2 0 0 0 z u r E i n f ü h r u n g e i n e r b u n d e s w e i t e n D a t e i „ G e w a l t t ä t e r L i n k s “

Herr Abg. Dagenbach.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Ich frage die Landesregierung:

a) Aus welchem Grund und zu welchem Zweck hat die Innenministerkonferenz erst am 24. November 2000 die Einrichtung der bundesweiten Datei „Gewalttäter Links“ beschlossen?

b) Welche Tatbestände im Sinne des Strafgesetzbuchs und welche personenbezogenen Merkmale bei Straftätern sind Voraussetzung für eine Aufnahme in die Datei „Gewalttäter Links“?

Das Wort zur Beantwortung hat der Herr Innenminister.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Ich beantworte die Frage wie folgt:

Zur ersten Frage: Warum machen wir eine solche bundesweite Datei „Gewalttäter Links“? Das liegt doch auf der Hand: damit wir die Gewalttäter besser fangen.

(Heiterkeit)

Logisch.

Zur zweiten Frage: Welche Tatbestände im Sinne des Strafgesetzbuchs werden aufgenommen? Wir haben nicht beschlossen, dass jetzt eine bestimmte Liste von Straftatbeständen des Strafgesetzbuchs aufgenommen werden soll, sondern in den Dateien sollen nach dem Beschluss der Konferenz personenbezogene Daten von Beschuldigten oder Verdächtigen, bei denen Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass sie politisch motivierte Straftaten begangen haben, gespeichert werden, soweit dies eben erforderlich ist.

Danke. – Keine Zusatzfrage. Damit ist diese Frage erledigt.

Ich rufe die Ziffer 5 auf:

M ü n d l i c h e A n f r a g e d e s A b g. A l f r e d D a g e n b a c h R E P – R e c h t s f o l g e n e i n e s E i n g r i f f s i n d e n ö f f e n t l i c h e n V e r k e h r s r a u m i n S t u t t g a r t ?

Herr Abg. Dagenbach.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Ich frage die Landesregierung:

a) Welche Rechtsfolgen haben sich aus dem von den „Stuttgarter Nachrichten“ am 23. Januar 2001 berichteten Eingriff in den öffentlichen Verkehrsraum ergeben, nachdem SPD-Aktivisten gegen den Willen von Anwohnern ein Straßenschild überklebt hatten?

b) Inwieweit sind Berichte von Polizeibeamten, Anwohnern und den „Stuttgarter Nachrichten“ zutreffend, wonach SPD-Aktivisten unter Hinweis auf einen „womöglich von der SPD kommenden nächsten Innenminister“ einschreitende Polizeibeamte zur Unterlassung rechtlich gebotener Maßnahmen genötigt haben?

(Abg. König REP: Er kann aber für seinen Nach- folger noch nicht sprechen, oder?)

Zur Beantwortung dieser Mündlichen Anfrage hat der Herr Innenminister das Wort.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Namens der Landesregierung beantworte ich die beiden Fragen wie folgt:

Zur ersten Frage nach den Rechtsfolgen: Da sind wir großzügig. Es gibt keine Rechtsfolgen.

Zur zweiten Frage: Es gibt auch keine Anhaltspunkte dafür, dass irgendwelche Polizeibeamte zur Unterlassung von bestimmten Maßnahmen genötigt worden wären oder dass dies versucht worden wäre.

Danke. – Herr Abg. Dagenbach.

Dann frage ich Sie, Herr Innenminister: Stimmt dann die Meldung in den „Stuttgarter Nachrichten“ nicht?

Herr Innenminister.

Was wir wissen, habe ich gerade gesagt. Wir haben keine Anhaltspunkte für irgendwelche Nötigungsmaßnahmen.

(Abg. Kiel FDP/DVP: Und auch keine Anzeichen, dass ein anderer Innenminister kommt!)

Vielen Dank. – Damit ist die fünfte Anfrage erledigt.

Ich rufe die Ziffer 6 auf:

M ü n d l i c h e A n f r a g e d e s A b g. W o l f r a m K r i s c h R E P – V e r b i n d u n g e n l i n k s e x t r e m i s t i s c h e r F r a n k f u r t e r G e w a l t t ä t e r n a c h B a d e n - W ü r t t e m b e r g i n d e n S i e b z i g e r j a h r e n

Herr Abg. Krisch, Sie haben das Wort.

Herr Präsident, Herr Minister! Ich frage die Landesregierung:

a) In welchem Umfang sind Presseberichte zutreffend, wonach das zurzeit wegen Mordes beim Landgericht Frankfurt angeklagte Mitglied einer gewaltbereiten, linksextremen Frankfurter Schlägertruppe, Herr HansJoachim Klein, den französischen Staatsbürger JeanPaul Sartre am 12. April 1974 vom Stuttgarter Flughafen nach Stuttgart-Stammheim gefahren hat?

b) Inwieweit ist den Sicherheitsbehörden des Landes bekannt, dass es bereits vor der Ankunft des französischen Staatsbürgers in den frühen Morgenstunden dieses Tages zu einem konspirativen Treffen des vorher genannten linken Terroristen mit dem derzeitigen Europaabgeordneten der Grünen Cohn-Bendit und einer weiteren Person in der Abfertigungshalle des Stuttgarter Flughafens gekommen war?

(Abg. Christine Rudolf SPD: Die Uhrzeit haben Sie nicht, oder wie?)

Das Wort zur Beantwortung dieser Mündlichen Anfrage hat der Herr Innenminister.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Ich beantworte die Fragen wie folgt: